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Channel: Newsletter der Rhein-Zeitung: Wirtschaft in Rheinland-Pfalz
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Tourismus in Koblenz entwickelt sich gut

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Koblenz - Schlechter Start, doch dann kam die Saison doch noch in Schwung: So spiegelt sich die Lage des Tourismus in der aktuellen Saisonumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz wider. Befragt wurden die Betriebe, die im Gastgewerbe im nördlichen Rheinland-Pfalz tätig sind, nach ihrer Geschäftslage. Und deren Fazit fiel überwiegend positiv aus - so wie auch das Fazit der Stadt Koblenz.

"Mehr als drei Viertel der Übernachtungsbetriebe geben gestiegene beziehungsweise gleichbleibende Auslastungszahlen an", berichtet Christian Dübner, Tourismusreferent der IHK. Und auch die Umsätze sind insgesamt gestiegen - nur 25,8 Prozent der Befragten gingen von einem Rückgang aus. Die Einbußen, die sich durch das kalte, regnerische Frühjahr ergeben haben, konnten die Betriebe offenbar ausgleichen. In einem Klimaindex gibt die Kammer die Lage an. Dieser ist von 103,4 Punkten im Herbst 2012 auf 115,6 Punkte im Herbst 2013 gestiegen - wobei die Stimmung bei den Beherbergungsbetrieben noch deutlich besser ist als in der Gastronomie.

Gute Stimmung in der Branche, das ist auch gut für den Arbeitsmarkt: "Das momentan positive Konjunkturklima ermöglicht es den Betrieben, mehr Mitarbeiter zu beschäftigen", berichtet Bertram Weirich, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK. Die Kehrseite: Die Suche nach Fachkräften werde immer schwieriger. Dem gelte es gegenzusteuern und vor allem auch im Winter Fachkräfte an die Unternehmen zu binden.

Die Zahlen der Saisonumfrage lassen sich nicht kleinteiliger auf Koblenz und das direkte Umland herunterbrechen. Die Einschätzung aber deckt sich mit den Rückmeldungen, die auch die Koblenzer Touristiker erhalten. "Die Hoteliers, die mit uns zusammenarbeiten, sind zufrieden bis sehr zufrieden", berichtet Romy Zahren, stellvertretende Geschäftsführerin der Koblenz-Touristik. Können sie auch sein: Knapp 472 000 Übernachtungen waren von Januar bis September 2012 zu verzeichnen. Im gleichen Zeitraum in diesem Jahr waren es über 480 000. Die Zahlen für den traditionell starken Oktober liegen noch nicht vor. Aber insgesamt kann Zahren bereits ein Fazit ziehen: "Wir sind mit dem Jahr grundsätzlich zufrieden." Die größte Gruppe der Gäste stammte wieder aus Deutschland, gefolgt von Großbritannien, den Niederlanden und den USA.

Im Romanticum dürften es im kommenden Jahr gern noch mehr Besucher werden. Bislang wurden 17 000 gezählt. Aber: Man habe nur ein "Rumpfjahr" zur Verfügung gehabt, habe noch nicht so viel werben können. Das soll im kommenden Jahr ein Schwerpunkt werden. Daneben soll das Angebot an thematischen Stadtführungen erweitert werden. "Wir wollen die Stadt mehr inszenieren, einzelne Perlen zeigen", kündigt Zahren an. Auch das Sommerfest zu Rhein in Flammen soll wieder groß werden mit einer noch engeren Verbindung zwischen Stadt und Festung.

Die hat sich aus Sicht der Koblenz-Touristik bereits prächtig entwickelt. "Stadt und Festung wachsen mehr und mehr zusammen", so Romy Zahren, "das tut der Stadt gut." Die Touristikerin ist davon überzeugt, dass der Tourismus in Koblenz nur über die Qualität funktionieren kann. "Wir haben es in den vergangenen Jahren immer mehr geschafft zu transportieren, was für eine geschichtsträchtige und spannende Stadt wir haben."

Ingo Schneider


Beinahe-Unfall in Mayener Straße: Frau springt vor Audi weg

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Koblenz-Lützel - Nur durch einen beherzten Sprung nach vorn konnte eine 45-Jährige am Donnerstagabend den Zusammenprall mit einem Auto in der Mayener Straße verhindern. Die Suche nach dem Fahrer läuft.

Gegen 21 Uhr wollte die Frau laut Polizei die Straße vor dem Wehrtechnischen Museum überqueren. Plötzlich kam aus Richtung Lützel ein weißes Auto in hohem Tempo und mittig auf beiden Spuren fahrend an. Die Frau sprang nach vorn, um nicht erfasst zu werden. Dabei verletzte sie sich leicht.

Der Fahrer des weißen Audi-Sportwagens fuhr weiter, ohne sich nach dem Befinden der Frau zu erkundigen.

Hinweise unter Telefon 0261/1032911.

Seniorin die Brieftasche gestohlen: Wer kennt den Mann am Geldautomaten?

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Koblenz/Kamen - Mit einem Fahndungsfoto versucht die Polizei, einen Portemonnaie-Diebstahl aus dem Juli aufzuklären. Ein Unbekannter hatte einer Seniorin in Koblenz Geldkarten gestohlen. Beim Geldabheben wurde er fotografiert.

Wie die Polizei berichtet, stahl der noch unbekannte Täter am 31. Juli einer 75-jährigen Winningerin in Koblenz die Brieftasche. Die dabei entwendete Debitkarte und die Mastercard wurden anschließend mehrfach an Geldautomaten eingesetzt, heißt es in einer Meldung der Polizei Kamen vom Freitag.

Noch am 31. Juli hob der mutmaßliche Dieb zweimal am Geldautomaten der Volksbank in Bassenheim Bargeld ab [aktualisiert]. Am 1. August wiederholte er dies offenbar an zwei Geldautomaten in Kamen im östlichen Ruhrgebiet (Sparkasse Kamen und Geldautomat Kaufland Am Zollpost). Auf Beschluss des Amtsgerichts Dortmund veröffentlicht die Polizei nun Lichtbilder des Beschuldigten und fragt: Wer kennt den abgebildeten Mann?

Hinweise nimmt die Polizei in Kamen unter der Rufnummer 02307/9213220 oder 02307/9210 entgegen.

[Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version war davon die Rede, dass der Täter in Koblenz Geld abgehoben habe. Auf RZ-Anfrage teilte die Polizei Koblenz mit, dass dies in Bassenheim geschah. Deshalb wurde der Text aktualisiert]

Abschleppen kann teuer werden: Was in und um Koblenz kassiert wird

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Region Koblenz - Wer so falsch parkt, dass sein Auto abgeschleppt werden muss, sollte dies lieber in Neuwied als in Koblenz tun. In Koblenz werden dann nämlich etwa 200 Euro fällig, in de Deichstadt nur knapp 85 Euro. Auch sonst gibt es empfindliche Unterschiede in der Region.

Während der Weihnachtsrummel in Koblenz in vollem Gange ist und das Ordnungsamt mit 20 bis 25 Prozent mehr Falschparkern als sonst zu kämpfen hat, blicken die Städte und Kommunen in der Region gelassen auf die Weihnachtszeit. Falsch geparkt wird das ganze Jahr über, sagen sie. Einen vermehrten Anstieg von Verstößen zur Weihnachtszeit können sie nicht bestätigen.

Ob einem Falschparker eine Verwarnung, ein Bußgeld oder gar der Abschleppwagen droht, sei jedes Mal eine Einzelfallentscheidung, erklärt die Verbandsgemeinde (VG) Vallendar auf Nachfrage der RZ. "Für uns ist Abschleppen immer die letzte Lösung" betont eine Mitarbeiterin der VG. Vielmehr werden Fahrzeuge, die eine konkrete Behinderung des Verkehrs darstellen, umgesetzt. "Dies erfolgt, wenn andere Verkehrsteilnehmer und insbesondere Rettungsfahrzeuge behindert werden könnten", erklärt Thomas Höfer, Pressesprecher der VG Weißenthurm. Dabei wird das Auto zu einer nahe gelegenen Fläche im öffentlichen Raum gebracht, wo das Parken erlaubt ist und die Besitzer ihr Fahrzeug ohne Weiteres auffinden können. Zur Sicherheit wird darüber hinaus noch die zuständige Polizeiinspektion über die Umsetzung und den neuen Standort des Fahrzeugs informiert.

Die Höhe des Verwarnungsgeldes ist in allen Kommunen gleich, da sie sich am allgemeinen Bußgeldkatalog orientiert. Der Spielraum liegt dabei zwischen 10 Euro (zum Beispiel für Parken ohne Parkschein) und 35 Euro (zum Beispiel für Parken auf einem Schwerbehindertenparkplatz ohne Berechtigung). Bei den Kosten für das Abschleppen beziehungsweise das Umsetzen gibt es dagegen deutliche Unterschiede: In der VG Weißenthurm werden 100 bis 120 Euro fällig. In der VG Rhens kommen auf den Falschparker 130 bis 170 Euro zu. Wer in Koblenz abgeschleppt oder umgesetzt wird, muss mit Kosten von circa 200 Euro verhältnismäßig tief in die Tasche greifen. In Mayen fallen für das Abschleppen 140 Euro an. Die Stadt Andernach bekommt die Abschleppkosten von 99,96 Euro vom jeweiligen Unternehmer in Rechnung gestellt und gibt sie dann an den entsprechenden Verkehrssünder weiter. Rechtsrheinisch sind die Kosten zum Beispiel in Lahnstein mit 100 bis 150 Euro ähnlich. Verhältnismäßig günstig ist es dagegen in Neuwied. Seit Jahren gilt dort ein unveränderter Pauschalbetrag von 84,68 Euro, der seinerzeit in Euro umgerechnet wurde, teilt Sprecher Erhard Jung mit.

Im Falle einer Umsetzung kann es für den Verkehrssünder richtig teuer werden. Denn neben den Kosten für das Abschleppen beziehungsweise Umsetzen des Fahrzeugs können auch noch Verwaltungsgebühren anfallen. Hierbei können sich die Städte und Gemeinden an der "Landesverordnung über die Gebühren der allgemeinen und inneren Verwaltung einschließlich der Polizeiverwaltung" orientieren. Die Spanne für eine Verwaltungsgebühr für die Ausführung einer unmittelbaren Maßnahme, wie es unter Ziffer 14.1 der Landesverordnung heißt, liegt zwischen 25 und 5110 Euro. Die Verwaltungsgebühren fallen auch dann an, wenn die fällige Verwarnung - das Knöllchen - nicht bezahlt wird und es zu einem Bußgeldverfahren kommt. Hierbei bewegen sich die meisten Städte und Kommunen in der Region jedoch am unteren Rand der möglichen Gebühren. In den meisten Fällen sind die Verwaltungsgebühren bei 25 Euro angesetzt. Eine Ausnahme bilden hierbei die Städte Andernach (42 Euro), Lahnstein (50 Euro) und Koblenz (58 Euro).

Von Nina Borowski und Damian Morcinek

Ärger um Hinterlassenschaften vom Koblenzer Straßenstrich

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Koblenz - Die Prostitution vor der eigenen Haustür wird für immer mehr Koblenzer Firmen zu einem Problem. Jetzt werden Beschwerden über Hinterlassenschaften des Straßenstrichs aus der Andernache Straße laut.

Nachdem Mitarbeiterinnen eines Telefoncenters an der August-Horch-Straße beklagt hatten, dass sie sich von Freiern belästigt und bedroht fühlen (die RZ berichtete), beschweren sich nun Geschäftsleute von der oberen Andernacher Straße über Prostituierte und Freier, die mit ihren Hinterlassenschaften die Firmengelände verunreinigen.

"Auf unserem Parkplatz liegen jeden Morgen Kondome, Verpackungen und Feuchttücher rum", sagt Jörg Zimmermann, Geschäftsführer des Premio-Reifentreffs. Auch Fäkalien verunreinigen das Gelände - die Frauen, die an diesem Teil der Straße ihrem Geschäft nachgehen, haben keine Toilette. Eine Kundin des Kfz-Betriebs ist kürzlich sogar fast auf einem benutzten Kondom ausgerutscht. "Das ist nicht nur peinlich, sondern auch geschäftsschädigend", sagt Zimmermann:

Seit gut zwei Monaten hat der Geschäftsmann dieses Problem. Seitdem stehen ein paar Prostituierte vor seinem Betrieb am Straßenrand. Die Frauen, die einige Hundert Meter entfernt in den Wohnwagen ihre Dienste anbieten, haben damit übrigens nichts zu tun, betont Zimmermann. "Mit denen haben wir keine Berührungspunkte, und die Frauen halten auch alles sauber."

Die Prostituierten, die an der Andernacher Straße stehen, postieren sich an der Ausfahrt von dem Reifentreff und der benachbarten Waschstraße und sprechen die Kunden, die hier häufig etwas warten müssen, gezielt an, und das teils schon nachmittags. Wer dann Interesse hat, dreht mit dem Wagen um und stellt sich kaum verborgen auf eines der Firmengelände - "auch wenn wir direkt daneben noch arbeiten", so der Geschäftsführer.

Das ist bei der benachbarten SB-Autowaschanlage noch länger der Fall: Bis 22 Uhr können hier Kunden ihre Autos selbst waschen und saugen - und dabei kommt es seit einiger Zeit immer wieder zu unerwünschten Begegnungen. "Eine Stammkundin hat mir neulich gesagt, sie kommt nicht mehr zu uns, wenn es dämmert", sagt der Inhaber Peter Kugler. Jeden Abend würde sein Gelände von den Prostituierten und ihren Freier zweckentfremdet, "und wenn wir sie darauf ansprechen, fahren sie weg und sind zehn Minuten später wieder da".

Von der Stadt bekommen die Geschäftsleute oder Immobilienbesitzer immer wieder dasselbe zu hören: Die Prostitution ist in diesem Bereich zugelassen. Das Ordnungsamt kann auf Privatgelände nicht tätig werden, die Eigentümer müssten die Verschmutzung selbst verhüten und könnten von ihrem Hausrecht Gebrauch machen. "Die Grundstückseigentümer müssten ein Hausverbot erteilen und bei Verstoß dagegen die Polizei einschalten", teilt die Stadt auf Anfrage mit.

"Die Stadt stellt sich dumm", empört sich hingegen Kugler, "so geht das nicht. Wir zahlen schließlich Gewerbesteuer." Er fühlt sich von der Verwaltung im Stich gelassen, ergänzt Zimmermann. "Es ist mir ja egal, wenn die Frauen hier ihrem Geschäft nachgehen, aber nicht der Dreck", sagt er. Mittlerweile hat Zimmermann eine Firma damit beauftragt, sein Gelände professionell zu reinigen. Seinen Vermieter hat er schon darauf angesprochen, ob das Gelände eingefriedet werden könnte, aber das sei nicht so leicht. "Teile der Andernacher Straße sollten Sperrgebiet werden", fordert Zimmermann deshalb. "Die Prostitution muss in Gebiete verlagert werden, wo keiner belästigt wird."

Von unserer Redakteurin Stephanie Mersmann

Das große Dossier zu Kenan Tayhus

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Er begann als Kellner – und stieg auf zum größten Gastronomen in Koblenz. Doch satt ist Kenan Tayhus noch nicht, er will sein Imperium vergrößern, Hotels bauen. 

Wie bei Monopoly kauft er Grundstück um Grundstück. Er ist: der Monopolyst. In unserer Videovorschau (Quelle: TV Mittelrhein) erklärt Redakteur Hartmut Wagner, wie er recherchiert hat. Gemeinsam mit dem Koblenzer Redaktionsleiter Ingo Schneider hat er fast ein Jahr an der Story gearbeitet.

An diesem Samstag berichten wir in unserem Journal auf vier Seiten über Kenan Tayhus und sein Gastronomie-Imperium. Online gibt es das mit interaktiver Karte und den Bilanzen angereicherte Dossier. Es ist exklusiv für Abonnenten der Rhein-Zeitung. Nichtabonnenten können den Zugang für 2,90 Euro erwerben.

Handwerker sanieren Augusta-Denkmal in den Rheinanlagen in Koblenz gratis

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Koblenz - Die Koblenzer Handwerksbetriebe Maler Schieß und Gerüstbau Ollig wollen  das Kaiserin-Augusta-Denkmal retten - und zwar ohne einen Cent dafür zu verlangen.

Die Schäden sind auch für Laien gut zu erkennen: Am Kaiserin-Augusta-Denkmal ist die Farbe großflächig abgeplatzt, und an einigen Stellen wachsen bereits kleine Bäumchen. Dass das Monument saniert werden muss, steht außer Frage. Das Problem ist nur, dass der städtische Etat keine Mittel dafür ausweist. Die bekannten Koblenzer Handwerksbetriebe Maler Schieß und Gerüstbau Ollig wollen deshalb handeln und das Denkmal retten - und zwar ohne einen Cent dafür zu verlangen.

Das Sponsoring ist wirklich ein Komplettpaket, denn auch die Firma Fritz Müller ist mit im Boot. Sie stellt nicht nur das Material, sondern hat auch ihren Kooperationspartner, die Meffert AG, überzeugt. Die Farbwerke mit Sitz in Bad Kreuznach schicken eigens einen Farbberater nach Koblenz. Baudenkmäler haben ihre Eigenarten. Deswegen muss vor dem Beginn der Arbeiten geprüft werden, welche Farbe geeignet ist.

Stadtratsmitglied Manfred Gniffke freut sich sehr über die jüngste Entwicklung. Mit seinen Mitstreitern von den Freien Wählern hatte er kurz vor der Ratssitzung am 28. November auf den Zustand des Denkmals aufmerksam gemacht. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass alles so schnell geht", erklärt der Fraktionschef, der darauf hinweist, dass man mit dem Geld, das der städtische Haushalt für den Erhalt von Denkmälern vorsieht, nicht weit kommt. Das wissen auch die beteiligten Unternehmen, die sofort auf einen Bericht in der RZ reagierten. Dafür, dass jetzt Betriebe aus Güls und Metternich aktiv werden, gibt es gute Gründe. Seniorchef Willi Schieß und sein Nachfolger Sascha Walkowiak weisen darauf hin, dass sich das Stammlokal von Kaiserin Augusta einst in Güls befand. Ihr Hauptmotiv, nun gemeinsam mit Markus Ollig aktiv zu werden, ist es jedoch, etwas für ihre Heimatstadt zu tun, in der sie seit Jahren erfolgreich arbeiten.

Reinhard Kallenbach

Los gehen soll es Ende März oder Anfang April. Für die Arbeiten sind rund drei Wochen angesetzt. Auf jeden Fall soll das von Bruno Schmitz und Karl Friedrich Moest geschaffene, am 18. Oktober 1896 eingeweihte, Monument zum Augustafest am 1. Juni 2014 im neuen Glanz erstrahlen.

Sieben kleinere Unfälle in Koblenz: Das Protokoll der Polizei

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Koblenz - Seit Donnerstag, 5. Dezember, gab es in Koblenz sieben kleinere Verkehrsunfälle - das hat die Polizei am Sonntag, 8. Dezember, mitgeteilt. Das Protokoll ihrer Einsätze:

5. Dezember, 10.30 bis 11 Uhr: Auf dem Mercedes-Kundenparkplatz in der Beatusstraße wird ein geparkter grauer Mercedes links hinten beschädigt. Der Unfallverursacher flüchtet, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Hinweise bitte an die Polizei Koblenz, Telefon 0261/103 25 11.

5. Dezember, 15.10 Uhr: Eine Radfahrerin (27) fährt auf dem Radweg der Oberen Löhrstraße. Da auf dem Weg ein Fußgänger (35) steht und die dortige Baustelle betrachtet, klingelt sie. Der Fußgänger dreht sich um - und gerät dabei noch mehr auf die Fahrspur der Radfahrerin. Es kommt zum Zusammenstoß. Die Radfahrerin stürzt und verletzt sich leicht.

6. Dezember, 10.20 Uhr: Ein Autofahrer (48) befährt die Baedekerstraße. Als er anhalten muss, um Vorfahrt zu gewähren, fährt die nachfolgende Pkw-Fahrerin (28) auf ihn auf. Der Autofahrer wird leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Sachschaden: 2500 Euro.

6. Dezember, 12.35 Uhr: Ein Pkw-Fahrer (48) befährt den Kreisel am Saarplatz. In der Ausfahrt zur Baedekerstraße fährt ihm der nachfolgende Pkw-Fahrer (35) ins Heck. Der 48-Jährige wird leicht verletzt. Sachschaden: 400 Euro.

6. Dezember, 18.23 Uhr: Ein Pkw-Fahrer (44) fährt vom Parkplatz am Schloss auf die Straße "Neustadt". Hierbei übersieht er einen Radfahrer (19), der sich von rechts auf dem Radweg nähert. Es kommt zur Kollision. Der Radfahrer wird dabei leicht verletzt und muss zur Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Sachschaden: circa 800 Euro.

6. Dezember, 20.50 Uhr: Eine Pkw-Fahrerin (25) aus dem Kreis Ahrweiler beschädigt auf dem Lidl-Parkplatz in der Frankenstraße einen Pkw - und flüchtet. Aber Zeugen beobachten dies, sodass die Frau schnell ermittelt werden kann.

7. Dezember, 17.05 Uhr: Ein Autofahrer (35) ist auf der Europabrücke stadteinwärts unterwegs. Als er wegen eines Staus plötzlich anhalten muss, fährt der nachfolgende Pkw-Fahrer (21) auf ihn auf. Der vorausfahrende Autofahrer und sein 16-jähriger Mitinsasse werden dabei leicht verletzt. Der Sachschaden beträgt circa 4000 Euro.


Kein Abi, keine Uni: Trotzdem hat Dominic Multerer seine eigene Firma

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Koblenz/Urbar - Als Dominic Multerer mit 16 Jahren in Koblenz die Schule mit einem Hauptschulabschluss verlässt, hat er schon eine Klasse wiederholt. Noch im selben Jahr wird er Marketingleiter bei einem dänischen Unternehmen.

Als Dominic Multerer mit 16 Jahren in Koblenz die Schule mit einem Hauptschulabschluss verlässt, hat er schon eine Klasse wiederholt. "Das ist auf der Hauptschule schon eine Leistung", sagt er mit einem Lachen. Noch im selben Jahr wird er Marketingleiter bei einem dänischen Unternehmen, mittlerweile hat er eine eigene Firma, hat für Unternehmen wie Vodafone, Goodyear Dunlop oder BP Europe gearbeitet, betreut mittelständische Unternehmen und hat ein Fachbuch veröffentlicht. Heute ist Dominic Multerer 21 Jahre alt.

Seine Geschichte ist die eines außergewöhnlichen Werdegangs und ein Beispiel dafür, wie man auch ohne standardisierten Lebenslauf, ohne gute Noten, Abitur und Studium in Deutschland Karriere machen kann. "Ich wollte aus dem System raus", sagt Multerer im Gespräch mit der RZ. "Das ist für mich zu festgefahren." Er hat lieber sein eigenes Ding gemacht - und das ist ziemlich gut gelaufen für ihn.

Seinen Anfang nimmt alles im Fliesengeschäft seines Opas in Koblenz. Bei dem selbstständigen Handwerker hilft er ab und zu auf der Baustelle oder im Büro und schnuppert Unternehmensluft. Parallel müht er sich mit der Schule und verlässt diese nach der neunten Klasse. Seine Interessen liegen in der Praxis: Acht Praktika macht der umtriebige Junge in dieser Zeit, sechs davon freiwillig. "Da war alles dabei: ein Kfz-Mechatroniker, eine Agentur, ein Tierarzt, ein Koch."

Praktikant wird Marketingleiter

Da er nicht weiß, was er machen will, probiert er alles aus. Dabei springt dann auch ein Ausbildungsplatz in einem Steuerberaterbüro heraus, eine Stelle, für die man eigentlich Abitur braucht, sagt Multerer. Bevor er die Ausbildung antritt, macht er noch ein letztes Praktikum: bei dem damaligen Weltmarktführer für Computerspiel-Hardware in Kopenhagen. Kurze Zeit später kommt dann der Anruf aus Dänemark: ob er nicht das Marketing für ein neues Tochterunternehmen übernehmen will. "Mit einem Kaugummi, das wach hält, wollten sie junge Leute erreichen - da ist es gar nicht so doof, jemanden aus der Zielgruppe zu holen", sagt Multerer rückblickend.

Und so vermarktet der damals 16-Jährige das Kaugummi von zu Hause aus, nach dem Feierabend im Steuerbüro und nach dem Abendessen mit den Eltern. Oft sitzt der Jugendliche bis Mitternacht am Schreibtisch. "Überfordert habe ich mich aber nicht gefühlt", sagt er.

Alt ist er dann nicht geworden bei dem Steuerberater, die Ausbildung bricht Multerer nach zwei Jahren ab. In der Zwischenzeit haben sich wieder andere Projekte ergeben. Er hat die Idee, dass seine Firma den Gründerkongress Idealab der Wirtschaftsuniversität WHU in Vallendar sponsern könnte und sitzt bei einem Speeddating - auch seine Idee - den Elitestudenten gegenüber. Den Chefredakteur des Handelsblatts ruft er einfach an und erzählt von sich und dem, was er so macht. Ergebnis: Das Wirtschaftsblatt titelt 2008 "Deutschlands vermutlich jüngster Marketingchef". Bescheiden ist das nicht gerade. Einfallslos aber auch nicht.

Mit 18 kommt die eigene Firma

Danach geht alles ganz schnell: Der Teenager hält auf Kongressen Vorträge vor Managern von Firmen wie Microsoft, nach eineinhalb Jahren gibt er den Marketingjob bei der dänischen Firma auf. Neben der Ausbildung, die er dann doch noch zum Kaufmann für Marketingkommunikation macht, hat er einen Lehrauftrag an einer privaten Hochschule in Mainz. Zum 18. Geburtstag schenkt sich Dominic Multerer seine eigene Firma: Multerer Consulting.

Sein Betrieb bewegt sich irgendwo zwischen Agentur, Beratung und Unternehmensentwicklung, sagt er. Zwei Mitarbeiter und ein paar Freiberufler arbeiten mit ihm zusammen, am Sitz der Firma in Urbar, häufiger aber übers Internet oder unterwegs in ganz Deutschland. Häufig buchen ihn Firmen für einen "Klartext-Tag", an dem er einen Blick auf ihren Markenauftritt wirft, Ideen für Veränderungen einbringt und an dem beide Seiten schauen, ob man diese zusammen umsetzen will. Manchmal geht die Zusammenarbeit dann weiter, manchmal nicht.

Andere Kunden unterstützt er langfristig in diesen Themen. Firmen und Hochschulen buchen Multerer zudem für Vorträge. Und innerhalb eines Jahres hat er jetzt ein Fachbuch über seinen Marketing-Ansatz geschrieben. Titel: "Marken müssen bewusst Regeln brechen, um anders zu sein".

"Irgendwie ist es immer weiter gegangen", blickt Multerer auf die vergangenen Jahre zurück. Aber was soll noch kommen, wenn man mit 21 Jahren schon so viel erreicht hat wie andere in ihrem ganzen Berufsleben? Was bleibt, wenn er bald nicht mehr bei allem, was er anpackt, der Jüngste ist? "Das Buch musste als Eintrittskarte her, um mich zu positionieren", sagt er. Die Vorschusslorbeeren, die er geerntet hat, müsse er nun nutzen. Was in fünf Jahren ist, weiß er nicht: "Vielleicht habe ich dann keinen Bock mehr und mache was ganz anderes. Wichtig ist, dass man zufrieden ist und das macht, worauf man Lust hat. Alles andere kommt dann von allein."

Stephanie Mersmann

Schnupperweihnacht am Forsthaus in Koblenz hat längst Kultstatus

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Koblenz - Es ist nicht nur der Hunger, der weit mehr als 1000 Besucher zur "Schnupperweihnacht" auf das Oberwerth gelockt hat. Das Fest in und rund um das Forsthaus, zu dem Forstamt und Stadt  gemeinsam einladen, "hat längst Kultstatus erreicht", ist Eberhard Glatz überzeugt.

800 Wildbratwürste hat Dieter Kaul kurz nach Mittag schon über dem mit Buchenholz befeuerten Grill gebrutzelt. "Die gehen wieder einmal weg wie warme Semmeln", freut sich der Förster. Und bis zum späten Nachmittag, da ist sich Kaul sicher, werden auch die restlichen 500 Würstchen in hungrige Mägen gewandert sein. Ähnlich schaut es wenige Schritte weiter aus, wo die feilgebotene Wildgulaschsuppe stetig an Menge abnimmt. Und auch Glühwein und Punsch fließen am zweiten Advent reichlich im Hof des Koblenzer Forstamtes.

Freilich ist es nicht nur der Hunger, der  wieder einmal weit mehr als 1000 Besucher zur "Schnupperweihnacht" auf das Oberwerth gelockt hat. Das Fest in und rund um das Forsthaus, zu dem Forstamt und Stadt seit zehn Jahren gemeinsam einladen, "hat längst Kultstatus erreicht", ist Forstamtsleiter Eberhard Glatz überzeugt. "Für viele Besucher gehört dieser Termin mittlerweile zum Advent dazu", schiebt Glatz hinterher. Der Grund für die Beliebtheit des Festes liegt für ihn auf der Hand: Klein und fein sei das Angebot, stilvoll und gemütlich mit einem wunderbaren Ambiente. Und in der Tat: Kitsch und Ramsch ist auf dem Weihnachtsmarkt, der die Schnupperweihnacht des Forstamtes umrahmt, absolut tabu. Stattdessen lockt viel Handwerkskunst. Eine Spinnerin etwa spinnt Wolle, der Kunstleistungskurs des Marion-von-Dönhoff-Gymnasiums aus Lahnstein hat alte Geweihe, die auf dem Dachboden des Forsthauses lagerten, in bunte Kunstwerke verwandelt, und ein Imker aus Bendorf-Stromberg hat allerlei süße Honigleckerein mit nach Koblenz gebracht.

Vor dem Forsthaus sichern sich unterdessen etliche Besucher schon einmal einen Weihnachtsbaum. 180 Nordmanntannen werben darum, zum Christbaum werden zu dürfen. Gleich drei nehmen Barbara Hülskemper und ihre Zwillingstöchter Gesa und Esko (10) mit nach Hause. "Für uns und unsere Nachbarn", verraten die Mädchen. Dass am Ende des Tages fast alle Tannen verkauft sein werden, davon ist Förster Maternus Dötsch überzeugt. "Das war in den letzten Jahren immer so." Dass es in den kommenden Jahren so weiter geht, wünschen sich viele Besucher. "Das ist einfach wunderschön hier in jedem Jahr. Für uns ist das der schönste Weihnachtsmarkt der Region", schwärmt ein Paar aus der südlichen Vorstadt - und nippt dann genüsslich am heißen Punsch.

Annette Hoppen

Beatusbad in Koblenz ist während der Weihnachtsferien offen

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Koblenz - Das Beatusbad ist während der Weihnachtsferien grundsätzlich geöffnet.

Lediglich an den Weihnachtsfeiertagen (24. bis 26. Dezember) sowie an Silvester und Neujahr ist es geschlossen. Und: Wegen einer Schwimmveranstaltung bleibt es auch am Samstag, 14. Dezember, für den öffentlichen Badebetrieb geschlossen. Dafür öffnet am 14. Dezember das Hallenbad auf der Karthause von 9 bis 16 Uhr - sonst ist das Bad auf der Karthause in den Ferien für den öffentlichen Badebetrieb geschlossen. Die Saunen des Stadtbades sind in den gesamten Ferien vom 23.Dezember bis 7. Januar geschlossen.

Koblenz: Im Haushalt 2014 fehlen 21,5 Millionen Euro

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Koblenz - Es bleibt eine Lücke, doch die Tendenz ist positiv: Wenn der Stadtrat über den Haushalt der Stadt des kommenden Jahres abstimmt, wird dieser eine Lücke von 21,5 Millionen Euro im Ergebnishaushalt aufweisen.

Aufwendungen und Erträge werden dort gegenübergestellt. Es lässt sich ablesen, ob Koblenz seine Ressourcen verbraucht oder vermehrt. Die Zahl zeigt es klar: Koblenz verbraucht. Für das Jahr hatte der Ansatz bei einem Minus von gut 36 Millionen Euro gelegen. Allerdings ist das Minus tatsächlich auf 12,6 Millionen Euro zusammengeschmolzen. Durch Einsparungen, Steuererhöhungen, aber vor allem begünstigt durch ein sattes Plus bei der Gewerbesteuer. Ob vergleichbare Verbesserungen wie im Vorjahr auch im Jahr 2014 zu erzielen sein werden, bleibt abzuwarten.

Ein Minus von 21,5 Millionen Euro: Dieses Ergebnis steht am Ende der gemeinsamen Beratungen mit den Fraktionen. Der Entwurf der Verwaltung, den Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig Ende Oktober vorgelegt hatte, war noch von rund 18,7 Millionen Euro ausgegangen (die RZ berichtete).

Der Aufwärtstrend im städtischen Haushalt zeigt sich deutlich beim Blick auf den Finanzhaushalt, in dem die jährlichen Einzahlungen und Auszahlungen der Verwaltungstätigkeit dargestellt sind. Erstmals seit der Umstellung auf das neue Haushaltssystem steht dort bereits in der Planung ein Plus - und zwar eins von gut 1,2 Millionen Euro bei den ordentlichen Ein- und Auszahlungen. "Ein Novum", wie Hofmann-Göttig bereits angekündigt hatte. Im Ansatz des Jahres 2013 stand an dieser Stelle ein Minus von knapp 14,4 Millionen - wenn sich auch 2013 und auch schon in den Vorjahren der Finanzhaushalt zum Glück immer deutlich besser entwickelt hat, als in der Planung angenommen worden war. Der Gesamtbetrag der Ein- und Auszahlungen liegt bei 396 Millionen Euro - 14 Millionen weniger als im Ansatz für 2013.

Für verzinste Kredite sind im Entwurf gut 23 Millionen Euro vorgesehen - etwa so viel wie im Jahr 2013. Zum Vergleich: Im Entwurf für das Jahr 2012 hatten da noch 88,1 Millionen Euro gestanden. Das Eigenkapital der Stadt wird aber weiter sinken: Ende 2012 stand es bei knapp 498 Millionen Euro, 461,5 Millionen Euro werden es Ende dieses Jahres sein. Und nach der Planung des neuen Etats hätte die Stadt am Ende des kommenden Jahres noch ein Eigenkapital von 440 Millionen Euro.

Ingo Schneider

Alles wird eben doch nicht teurer: Müllgebühren sollen in Koblenz ab Januar sinken

Die Nachrichten über die Entwicklung bei Steuern und Abgaben in Koblenz waren zuletzt doch ziemlich ähnlich. Der Tenor war eigentlich immer: Es wird teurer. Doch in seiner Sitzung am kommenden Freitag wird der Stadtrat voraussichtlich beschließen, dass die Müllgebühren gesenkt werden. Die Stadtverwaltung hat eine Änderung der Satzung vorgelegt - und eine Mehrheit dafür scheint sicher. Denn: Der Anstoß dafür kam nicht von der Verwaltung, sondern aus dem Rat. Mit einem gemeinsamen Antrag hatten CDU und SPD die Senkung auf den Weg gebracht. Der Idee schlossen sich alle anderen im Rat an. Das Ergebnis: Zum 1. Januar 2014 sollen die Koblenzer weniger zahlen müssen. Eine Restabfalltonne (60 Liter) ohne Service soll künftig 130,80 Euro jährlich kosten. 134,40 Euro waren es bislang. 172,80 Euro werden künftig für eine 80-Liter-Tonne fällig (bisher: 177,60 Euro). Bei der 120-Liter-Tonne sinken die Gebühren von 258 Euro auf 252 Euro im Jahr - um ein paar Beispiele zu nennen. Die Entscheidung fällt am Freitag. is

Koblenzer (29) von Lawine auf der Zugspitze verschüttet

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Koblenz/Garmisch-Partenkirchen - Ein Koblenzer (29) ist gemeinsam mit zwei weiteren Skitourengehern auf der Zugspitze von einer Lawine verschüttet worden. Die drei konnten sich aus eigener Kraft befreien, der Koblenzer musste jedoch ins Krankenhaus.

Am Sonntag gegen 14.45 Uhr lösten die drei Männer unterhalb der nördlichen Wetterspitze in einer Höhe von circa 2600 Metern ein Schneebrett aus, teilt die Polizei Garmisch-Partenkirchen mit. Der 29-jährige Koblenzer war mit einem Gleichaltrigen aus Bonn und einem 30-Jährigen aus München unterwegs.

Das Schneebrett mit einer Ausdehnung von circa 50 Metern Breite und einer Anrisskante von bis zu einem Meter riss die Skitourengeher zwischen 170 und 200 Metern mit sich. Der Bonner und der Münchner wurden dabei gänzlich, der Koblenzer nur teilweise verschüttet. Alle drei konnten sich aus eigener Kraft wieder befreien. Der Lawinenabgang wurde von mehreren Personen beobachtet, die sogleich die Bergwacht verständigten, informiert die Polizei weiter.

Die Bergwacht konnte schließlich alle drei retten und versorgen - eine Pistenraupe war im Einsatz. Alle drei erlitten einen Schock, der Koblenzer wurde zudem am linken Knie verletzt und ins Klinikum  Garmisch-Partenkirchen gebracht.

Trotz Lawinenwarnstufe 3 ("erheblich") hatten die drei laut Polizei das sichere Skigebiet verlassen und waren von der Bergstation des Sechser-Sesselliftes „Wetterwandeck" aus zu der "riskanten Tour" (Polizei) aufgebrochen. Durch die hohe Zusatzbelastung, welche die drei auf die Schneedecke einbrachten, löste sich schließlich in dem Steilgelände auf einer Schwachschicht (eingeschneiter Oberflächenreif) die Lawine mittleren Ausmaßes.

Fast 850.000 Euro: Koblenzer Lottogewinner muss sich noch melden

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Koblenz - Für einen noch unbekannten Koblenzer fällt Weihnachten in diesem Jahr besonders üppig aus: Er hat im Samstagslotto genau 842.316 Euro gewonnen. Jetzt muss er sich nur noch bei Lotto melden.

Wie Lotto Rheinland-Pfalz mitteilt, landete der Spieler einen Volltreffer - sechs Richtige. Der Glückspilz hat demnach seinen Normal-Lottoschein am zweiten Adventssamstag in einer Annahmestelle in Koblenz abgegeben und dafür 13,10 Euro bezahlt. „Vielleicht hat er seine Weihnachtseinkäufe ja mit einem Lottotipp verbunden", mutmaßt die Lottogesellschaft laut einer Pressemitteilung.

Mit den sechs richtigen Zahlen 4, 9, 15, 19, 26 und 48 räumte er gemeinsam mit drei weiteren Spielteilnehmern aus Baden-Württemberg (2) und Nordrhein-Westfalen die Gewinnklasse 2 ab. Zum Jackpot fehlte ihm lediglich die richtige Superzahl 0.

Da der Gewinner seinen Tippschein ohne Kundenkarte abgegeben hat, muss er innerhalb der nächsten 13 Wochen seinen Gewinn bei Lotto Rheinland-Pfalz geltend machen.

Bendorf/Region: Das Projekt Brex nimmt Fahrt auf - Land signalisiert Zuschuss

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Bendorf/Region - Die landschaftlich einmalige Brexbachtalbahn vom Rhein hinauf in den Westerwald könnte schon bald als Touristikbahn wiederbelebt werden. Das Land hat sich grundsätzlich bereit erklärt, das Projekt mitzufinanzieren.

Seit mehr als fünf Jahren arbeitet der Verein Brexbachtalbahn zusammen mit der Eifelbahn Verkehrsgesellschaft unermüdlich an der Reaktivierung der 1884 eröffneten, 1994 eingestellten und 2001 komplett stillgelegten Strecke. Sie soll einmal die zahlreichen touristischen Attraktionen zwischen Neuwied und Siershahn verbinden. Zwar veranstalten Verein und Betreiber bereits seit 2009 wieder erfolgreich Sonderfahrten zwischen Grenzau und Siershahn. Aber eine Reaktivierung der Gesamtstrecke war bislang an der Finanzierung und an Vorbehalten der Kommunen gescheitert.

Doch nun kommt Bewegung in die Sache. Denn das Land hat grundsätzlich seine Bereitschaft signalisiert, das Projekt zu unterstützen. Aus einem Schreiben des Innenministeriums an den Neuwieder Landtagsabgeordneten Fredi Winter geht hervor, dass im Doppelhaushalt 2014/2015 insgesamt zwei Millionen Euro für die Brex bereitgestellt werden sollen. Der Fördersatz des Landes beträgt 85 Prozent. Das heißt, die restlichen 15 Prozent wären von Landkreisen, Verbandsgemeinden, Städten und Gemeinden zu tragen. In den Verteilungsschlüssel könnten Einwohnerzahl, touristische Wertschöpfung und Streckenkilometer einfließen. Bei einem Treffen der drei Landräte aus den Kreisen Westerwald, Neuwied und Mayen-Koblenz mit den an der Brexbachtalbahn liegenden kommunalen Gebietskörperschaften waren sich aber alle Beteiligten einig, dass in einem Zug die Gesamtfinanzierung vor einem Einstieg in das Projekt gesichert sein muss. Damit spielen die Kommunalpolitiker den Ball noch mal an das Land zurück, das zu den versprochen 2 Millionen Euro noch eine Schippe nachlegen müsste. Landtagsabgeordneter Fredi Winter sagte zu, dem Innenministerium in Mainz die Problematik deutlich zu machen.

Initiatoren und Kommunalpolitiker sind indessen überzeugt, dass ein saisonaler Bahnverkehr auf der Unterwesterwaldbahn, wie die Brex auch genannt wird, touristisch für alle Stationen ein Gewinn wäre. Geplant ist eine Betriebszeit von Ostern bis Weihnachten im Stundentakt an den Wochenenden sowie eventuell später an einem zusätzlichen Wochentag.

Unter Eisenbahnfreunden gilt die Brex mit ihren sieben Tunneln, 30 Brücken und Steigungsabschnitten von 1:47 als eine der schönsten Strecken im Bereich der ehemaligen Bundesbahn. Außerdem gehört die Strecke wie die Sayner Hütte zur Industriekultur der Region.

Seit Jahren schneiden die Mitglieder des Vereins Brexbachtalbahn die Gleise von Bewuchs frei und sorgen somit dafür, dass die Strecke befahrbar bleibt. Die schweren Arbeitsfahrzeuge sanieren sie dafür in Eigenleistung und halten sie in Schuss. Seit einigen Wochen schneiden sie auch einen Seitenstrang zwischen Grenzau und Höhr, der einst bis Hillscheid geführt hat, frei. Obwohl Gleisanlagen, Brücken und Tunnel der Brex offenbar noch intakt sind, müssten noch rund fünf Millionen Euro investiert werden, damit wieder Züge von Neuwied bis Siershahn fahren können. Dickster Brocken der Kosten wäre laut Verein und Betreiber die Installation einer neuen Leit- und Sicherungstechnik, wie sie mittlerweile für alle Bahnstrecken vorgeschrieben ist. Die Stadt Ransbach-Baumbach hat bereits 250 000 Euro in einen neuen Bahnübergang investiert, der am 18. Dezember eingeweiht werden soll.

Andreas Jöckel

  • Infos zum Verein Brexbachtalbahn gibt es unter www.die-brex.de
  • 5 Millionen Euro müssen nach Einschätzung von Verein und Betreiber investiert werden, damit die Brexbachtalbahn wieder auf dem gesamten Streckenabschnitt befahren werden kann. Noch ist die gesamte Finanzierung nicht gesichert.

Urbar: Übergang an B 42 ist abgebaut

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Urbar - Beim Rückbau der Behelfsbrücke an der Kanuheimbrücke in Urbar sowie des provisorischen Bahnübergangs ist alles planmäßig verlaufen. Das bestätigte der Landesbetrieb Mobilität Cochem-Koblenz auf Anfrage unserer Zeitung.

In einer Bahnsperrpause wurde der Überbau der Behelfsbrücke mithilfe eines Krans von der Bundesstraße 42 aus ausgehoben. Übrig geblieben ist am Ende nur das Fundament der provisorischen Anlage. Für die Arbeiten musste die Fahrbahn von Sonntag, 14 Uhr, bis Montagmorgen gegen 6 Uhr halbseitig gesperrt werden. Der Verkehr wurde durch eine Ampelanlage geregelt. Nach Angaben des Landesbetriebes Mobilität war dies vorerst der letzte aufwendigere Arbeitseinsatz rund um die neue Brücke am Kanuheim. dam

Führt Rhens wiederkehrende Beiträge ein?

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Rhens - Durch einen Antrag der SPD-Fraktion wird sich der Rhenser Rat mit dem Thema wiederkehrende Beiträge beschäftigen. SPD-Fraktion: Die wiederkehrenden Beiträge seien für die Bürger eine positive Form der Abrechnung, über die man sich unterhalten solle.

Durch einen Antrag der SPD-Fraktion wird sich der Rhenser Rat mit dem Thema wiederkehrende Beiträge beschäftigen. Die SPD-Fraktion forderte in der jüngsten Ratssitzung eine zielgerichtete Diskussion über das Thema. Ihre Begründung: Die wiederkehrenden Beiträge seien für die Bürger eine positive Form der Abrechnung, über die man sich unterhalten solle. Grundsätzlich offen für das Thema zeigte sich auch die CDU.

Die Fraktion sei bereit, mit fachkundiger Beratung ergebnisoffen über das Thema zu debattieren. Zunächst ergebnisoffen, weil sich aufgrund der Komplexität des Themas der neue Stadtrat, der ab 1. Mai zusammentreten wird, damit befassen soll, argumentierte die CDU. Auch Bürgermeister Helmut Eich sah vor allem die Notwendigkeit fachkundiger Unterstützung bei der Entscheidung. In vielen anderen Orten in der Region sind wiederkehrende Beiträge ebenfalls ein Thema. In Lehmen gab es jüngst deswegen große Proteste unter den Bürgern. Wie die Rhenser auf das Thema reagieren, weiß Eich noch nicht: "Wir stehen ganz am Anfang und müssen uns erst einmal selbst einen Überblick verschaffen."

Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung lockte besonders viele Zuhörer in den historischen Sitzungssaal: "Ausbau der Straße 'Im Zillgen'", hieß es in den Sitzungsunterlagen. "So viele Besucher hatten wir in der ganzen Amtszeit nicht bei einer Sitzung", sagte Eich. Unter den rund 25 Besuchern waren viele Anwohner aus der betroffenen Straße. Es habe aber ein Missverständnis vorgelegen. Der eigentliche Ausbau war nicht als Thema vorgesehen. "Dafür ist es noch viel zu früh", sagte Eich und ergänzte "Zunächst müssen die Grundlagen ermittelt werden. Sprich, wie sieht der Ist-Zustand aus? In welchem Zustand sind die Straßendecke, der Untergrund und der Bürgersteig?"

Die marode Deckschicht der Straße wurde in der Vergangenheit immer wieder an den kaputten Stellen aufgefüllt. "Da sind mittlerweile so viele geflickte Stellen, dass es bald mehr sind als Löcher in einem Schweizer Käse", unterstrich Eich die Dringlichkeit des Themas. Der Rat hat zunächst einstimmig beschlossen, die notwendigen Untersuchungen für den Ist-Zustand in Auftrag zugeben. Eich rechnet bei der nächsten Ratssitzung im Februar oder März des kommenden Jahres mit ersten Ergebnissen, anhand derer dann über das weitere Vorgehen entschieden werden soll.

Mit Blick auf das kommende Jahr haben die Ratsmitglieder einstimmig den Forstwirtschaftsplan verabschiedet. Auch wenn der Forstwirtschaftsplan für das Jahr 2014 für den Stadtwald Rhens mit einem Defizit von 8132 Euro schließt, sind die Forstleute verhalten optimistisch. Stadtbürgermeister Helmut Eich sagte: "Es ist erst mal nur ein Plan. Die Erträge durch den Holzverkauf sind zurzeit sehr gut, weil gute Preise erzielt werden können. Im Plan wurde jedoch mit den Holzpreisen von 2012 kalkuliert, weshalb höhere Erträge noch möglich sind." Eich hofft, dass der Stadtwald von Stürmen verschont bleibt und am Ende vielleicht doch noch eine schwarze Null stehen kann. Die Fraktionen des Rates verabschiedeten den Forstwirtschaftsplan bei der jüngsten Ratssitzung einstimmig.

Ein weiteres Thema auf der Tagesordnung waren die Friedhofsgebühren. "Wir müssen mit den Gebühren so kalkulieren, dass sie die anfallenden Kosten abdecken", sagte Eich. Die letzte Anhebung sei bereits 2007 gewesen. "Zeit für eine Nachkalkulation", betonte Eich, der damit die Empfehlung der Verbandsgemeinde an seinen Rat weitergab. "Wir haben dabei alle aktuellen Positionen durchleuchtet. Dabei wurde aber nicht alles einfach erhöht, sondern einiges auch gesenkt", erklärte das Stadtoberhaupt.

Nina Borowski

In Berlin gegen Bahnlärm demonstriert

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Region/Berlin - Zu einer Demonstration nach Berlin startete die Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn, zu der sie gemeinsam mit der Bundesvereinigung gegen Schienenlärm (BVS) aufgerufen hatte.

Ziel war der Bahn-Tower, Zentrale der DB AG, wo in der Woche zuvor die fünfte Sitzung des Projektbeirats Leiseres Mittelrheintal stattfand.

Etwa 100 Demonstranten, darunter auch Mitglieder der Allianz gegen Bahnlärm und Erschütterungen Bad Hönningen, folgten dem Aufruf. Sie empfingen die Mitglieder des Projektbeirats, zu denen Vertreter der Bahn AG, des Bundes, Bundestagsabgeordnete sowie Repräsentanten der Länder Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen, des Rheingaubundes gegen Bahnlärm und drei Bürgerinitiativen gehörten, mit lautstarken Pfiffen und Transparenten.

Die Anlieger der Bahnstrecken befürchten eine weitere Verschlimmerung der Lärmbelastung, wenn 2016 der St.-Gotthard-Basistunnel in der Schweiz seine Pforten öffnet und die Containerfracht zwischen den Seehäfen Genua und Rotterdam auf die Schiene verladen werden soll. Die Bürgerinitiativen fordern neben dem Nachtfahrverbot die Aufnahme einer Alternativstrecke in den Bundesverkehrswegeplan 2015, eine Geschwindigkeitsreduzierung innerhalb von Ortschaften auf Tempo 50, den Einsatz lärmarmer Züge sowie die Schaffung der gesetzlichen Voraussetzungen zur Gleichstellung von Bestands- und Neubaustrecken.

Für Koblenz gibt es weniger Geld aus Mainz

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Koblenz - Die Schlüsselzuweisungen, die das Land an Koblenz zahlt, sind deutlich gesunken: Aus Mainz kommen 3,25 Millionen Euro weniger als ursprünglich geplant.

"Dadurch erhöht sich das Defizit des städtischen Haushalts", ärgert sich die BIZ-Fraktion. "Wenn sich nichts ändert, wird Koblenz im Jahr 2015 sogar eine Verschlechterung gegenüber der ursprünglichen Planung von insgesamt mehr als 7 Millionen Euro im Haushalt einplanen müssen."

Tatsächlich sind die sinkenden Schlüsselzuweisungen ein Zeichen für die gestiegene Finanzkraft der Stadt Koblenz, die sich an den gestiegenen Steuereinnahmen zeigt, erklärt die Stadt auf Anfrage. Vor allem die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sind zuletzt stark gestiegen. Hinzu kommt laut Verwaltung, dass die Schlüsselzuweisungen im ersten Entwurf des Haushalts 2014 mit den bis dahin bekannten Probeberechnungen ermittelt wurden, "nun konnten die Zahlen auf der Grundlage der Orientierungsdaten des Landes neu berechnet und angepasst werden".

Entlastung war angekündigt

Die BIZ-Vertreter Stephan Wefelscheid und Angela Keul-Göbel fragen sich nun, wie die gesunkenen Zahlungen mit der Ankündigung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer zusammenpassen, dass die Kommunen finanziell besser gestellt werden sollen. Im November hatte diese angekündigt, dass den Gemeinden über den Kommunalen Finanzausgleich bis 2016 gut 490 Millionen Euro mehr zur Verfügung gestellt werden. Angesichts der dramatischen Verschuldung vieler rheinland-pfälzischer Gemeinden hatte der Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz das Land im Februar 2012 verurteilt, für eine bessere Finanzausstattung der Kommunen zu sorgen.

Haushaltsdefizit erhöht sich

"Ist die Reduzierung der Landeszuschüsse die versprochene Verbesserung der Finanzausstattung unserer Stadt?", fragt BIZ-Ratsfrau Angela Keul-Göbel. Es könne nicht sein, dass der Bund den Kommunen und damit auch Koblenz zusätzliche 71,6 Millionen Euro aus der Sonderzuweisung des Bundes verspricht und Dreyer 490 Millionen Euro zusagt, "wir aber im Haushalt unser Defizit erhöhen, weil die Schlüsselzuweisungen reduziert werden", so Keul-Göbel.

Sie ist überzeugt: "Die Landesregierung lässt die Kommunen, zumindest die Stadt Koblenz, weiter im Regen stehen." Und auch die Stadt sieht das Thema kritisch: "Wir sind keineswegs mit dem Land und dem Landesfinanzausgleichsgesetz zufrieden. Die Frage, wie man rechtlich damit umzugehen hat, wird derzeit bei den kommunalen Spitzenverbänden geprüft", sagt Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig.

Die Verwaltung führt aber auch Beispiele an, wo die Stadt durch zusätzliche Zahlungen von Bund und Land entlastet wurde. Der Bund übernimmt etwa bei der Grundsicherung im Alter und bei der Erwerbsminderung ab dem nächsten Jahr 100 Prozent der anfallenden Kosten - bisher waren dies 75 Prozent. "Die Abweichung von 2013 zu 2014 beträgt somit 5,8 Millionen Euro", so die Verwaltung. Das Land erhöht zudem seine Zuwendungen im Bereich der Schülerbeförderung um 1,1 Millionen Euro.

Stephanie Mersmann

Koblenz: Besser auf Hochwasser-Extreme vorbereiten

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Koblenz - Rund 900 Millionen Euro hat das Land Rheinland-Pfalz innerhalb von 20 Jahren für den Hochwasserschutz zur Verfügung gestellt. Wie umfassend die einzelnen Maßnahmen sein können, zeigt sich besonders in den Koblenzer Stadtteilen Lützel, Neuendorf und Wallersheim.

Trotzdem wird es auch nach Fertigstellung dieser Anlagen keine 100-prozentige Sicherheit geben, weil sie nur für einen Pegelstand von maximal 8,49 Metern ausgelegt sind. Das heißt: Bürger und Behörden müssen - wie andernorts auch - weiter auf extreme Ereignisse vorbereitet sein. Genau deshalb gibt es die Hochwasserpatenschaften.

"Wir müssen Vorsorge treffen", stellte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken im Workshop der Hochwasserpatenschaft Mittelrhein-Nord am Montag fest. Diese ist eine von landesweit 20 runden Tischen, an denen sich Experten aus Ministerien und Behörden, Verantwortliche in den Kommunen und Helfer zusammensetzen, um sich auf den Ernstfall vorzubereiten.

Hochwasserschutzanlagen, die einem 100-jährigen Ereignis standhalten, sind rar. Beispiele sind Neuwied (11,20 Meter) und der Koblenzer Stadtteil Ehrenbreitstein (10,88 Meter). Die Anlage in Andernach, die bis zu einem Pegelstand von 9,30 Metern ausgelegt ist, würde in Ausnahmesituationen nicht mehr ausreichen. Und wie die Juni-Katastrophe an Donau und Elbe gezeigt hat, können Extremsituationen sehr schnell aufeinander folgen. Das bedeutet auch für die Mitglieder der seit zwei Jahren bestehenden Hochwasserpatenschaft Mittelrhein-Nord, dass Krisenpläne fix und fertig in den Schubladen liegen müssen.

Der Workshop zeigte, dass die Erfahrungen mit den jüngeren Katastrophen Auswirkungen haben, die auch die Bauleitplanung erfassen. Baudezernent Martin Prümm, der die Runde leitete, wies darauf hin, dass die Vorarbeit in Koblenz bereits in den 80er-Jahren und nach dem Weihnachtshochwasser 1993 (9,49 Meter) begann. Seitdem werden in gefährdeten Gebieten keine Neubaugenehmigungen mehr erteilt. Auch wurden die Pläne über Hochwasserzonen und Ablaufgebiete überarbeitet. Gleiches galt für die Alarm- und Einsatzpläne, was vor allem deshalb nötig war, weil die Bundeswehr nicht mehr zur Verfügung steht. Und schließlich wurde auch die Aufklärungsarbeit intensiviert, wobei die Umrüstung von Heizungsanlagen nur ein Thema war. Denn oft wissen die Menschen nicht, dass sie keinerlei Anspruch auf staatliche Hilfen haben. Ändern wird sich daran wohl auch künftig nichts. Wie Ulrike Höfken ausführte, ist der Hochwasserschutz zwar ein Thema des Berliner Koalitionsvertrages, doch wird die Finanzierung nicht angesprochen. Das heißt: Länder und Kommunen werden auch in Zukunft die Last tragen - wenn nicht gerade Wahlkampf ist. Vor diesem Hintergrund führte auch Martin Prümm aus, dass die Aufklärungsarbeit auch auf Gewerbe und Industrie ausgedehnt wird. Denn Hochwasserschutzsysteme für jeden gefährdeten Ort sind unrealistisch. Dagegen sprechen neben praktischen und finanziellen Argumenten oft auch die des Landschaftsschutzes. Umso wichtiger ist es, dass alle Beteiligten ohne Reibungsverluste kooperieren. Das ist das oberste Ziel der Patenschaften, mit denen die Mitglieder, so die Oberbürgermeister Achim Hütten (Andernach) und Joachim Hofmann-Göttig (Koblenz), auch im überregionalen Vergleich eine Vorbildfunktion übernehmen.

Reinhard Kallenbach

Zwei Netzwerke

Hochwasserpatenschaften sind freiwillige Zusammenschlüsse von Gemeinden, Städten und Landkreisen. Ihre Ziele sind Erfahrungsaustausch und Kooperation. Eine andere Aufgabe hat die Hochwassernotgemeinschaft Rhein. Ihre 60 Mitglieder in Rheinland-Pfalz und Norrhein-Westfalen verpflichten sich zur gegenseitigen Hilfe. ka

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