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Christoph Stoffel aus Lehmen will Chef der VG Rhein-Mosel werden

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Region - Bei den Kommunalwahlen am 25. Mai entscheiden die Bürger der künftigen Verbandsgemeinde Rhein-Mosel auch über den neuen Verbandsgemeindebürgermeister.

Die aktuellen VG-Chefs Bruno Seibeld (Untermosel, FWG) und Helmut Schreiber (Rhens, SPD) wollten gegenüber der RZ noch nicht bekannt geben, ob sie antreten oder nicht. Zumindest Seibeld sendet bezüglich seiner Kandidatur aber schon mal ein Signal. "Es kann durchaus sein", sagt der 59-Jährige. Sollte Seibeld antreten, wird er - abgesehen von einer möglichen Kandidatur Schreibers - wohl einen Gegenkandidaten haben, denn die CDU wird höchstwahrscheinlich Christoph Stoffel aus Lehmen ins Rennen schicken.

Das bestätigte Helmut Hannes, der Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten im Verbandsgemeinderat Untermosel. Man habe sich innerhalb der CDU-Gemeindeverbände Rhens und Untermosel auf diesen Kandidaten verständigt, so Hannes. Offiziell ist Stoffels Kandidatur aber natürlich noch nicht, denn erst bei einer Mitgliederversammlung am 19. Dezember werden die alten Gemeindeverbände aufgelöst und in den gemeinsamen Gemeindeverband Rhein-Mosel übergehen. Die Wahl des Kandidaten soll dann Ende Januar, Anfang Februar auf einer weiteren Versammlung erfolgen. Und offiziell bewerben muss sich Stoffel auch noch. Ein weiterer Kandidat aus dem Kreis der CDU, so Hannes, sei aber nicht in Sicht.

So ist Stoffel schon jetzt in einigen Orten unterwegs, um sich im kleineren Kreis den CDU-Mitgliedern vorzustellen. Mit dem Gedanken gespielt, VG-Bürgermeister zu werden, hat der 45-jährige Handelsvertreter schon länger. "Die Idee ist entstanden, als feststand, dass die Verbandsgemeinde fusionieren und mit Rhens zusammengehen würde." Zum Rhein hat der Moselaner sogar familiäre Beziehungen, denn seine Mutter stammt aus Boppard. Seit drei Wahlperioden sitzt er im Lehmener Ortsgemeinderat, seit zwei Perioden ist er Erster Beigeordneter. Ehrenamtlich engagiert er sich zudem im Verwaltungsrat der Kirchengemeinde und als Mitbegründer der Kulturinitiative "Lehmensart". Eine besondere Herausforderung für den Bürgermeister der künftigen Verbandsgemeinde Rhein-Mosel sieht Stoffel darin, den "Brückenschlag an den Rhein" hinzukriegen. Der VG-Bürgermeister müsse nicht so sehr oberster Verwaltungschef sein. Er definiert die Position eher als politische. Man müsse die Ehrenamtler an einen Tisch bringen. Für Stoffel würde die Wahl einem gewaltigen persönlichen Einschnitt gleichkommen, denn als hauptamtlicher Bürgermeister müsste er seine Selbstständigkeit aufgeben.

Interessanter Nebenaspekt: Sollte Stoffel nicht nur nominiert, sondern am 25. Mai tatsächlich auch gewählt werden, dann stünden ihm mit Seibeld und Schreiber zwei hauptamtliche Beigeordnete zur Verfügung, denn die beiden urgewählten Verbandsgemeindebürgermeister genießen laut dem Landesgesetz zur Kommunal- und Verwaltungsreform (Paragraf 4, Absatz 4) bis zum Ablauf ihrer Amtszeit eine Art Bestandsschutz. Bruno Seibelds Amtszeit endet im Februar 2017, die von Helmut Schreiber im Dezember 2014. Christoph Stoffel, der Seibeld nicht nur wegen dessen Erfahrung in Verwaltungsangelegenheiten schätzt, könnte mit einer derartigen Konstellation gut leben. "Das würde mir nichts ausmachen - im Gegenteil", sagt er.

Noch ist aber natürlich nicht entschieden, wer ab dem 1. Juli 2014 das Sagen in der VG Rhein-Mosel haben wird, denn theoretisch sind noch weitere Kandidaten denkbar. Auch eine Entscheidung der SPD, der Helmut Schreiber angehört, steht noch aus. Man habe sich in den Gemeindeverbänden zwar bereits beraten, einen möglichen Kandidaten wolle man aber noch nicht benennen, sagt Marianne Caspari, die Fraktionsvorsitzende der SPD im Verbandsgemeinde- rat Rhens.

Volker Schmidt


Mindestlohn: Wer überprüft die Betriebe in Koblenz und Region?

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Koblenz/Region - Das Thema Mindestlohn ist zurzeit in aller Munde, die fast sicher erscheinende Große Koalition will ihn einführen. Ein Problem, das dabei bislang kaum eine Rolle spielt, ist das der Kontrolle.

Fachleute gehen davon aus, dass bundesweit 2000 Mitarbeiter fehlen, um wirksam überprüfen zu können, ob Mindestlöhne eingehalten werden - und ob sich Schwarzarbeit ausbreitet. Die Personaldecke der Hauptzollämter, deren Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit unter anderem für die Überprüfungen von Beschäftigten und Arbeitgebern zuständig ist, ist nicht so dick, dass Kontrollen regelmäßig flächendeckend erfolgen können.

Thomas Molitor, Pressesprecher des Hauptzollamts (HZA) in Koblenz, nennt Zahlen, die dies verdeutlichen. Der Bereich, für den das hiesige HZA zuständig ist, reicht von Betzdorf über Neuwied und Bitburg bis nach Bad Kreuznach und umfasst mit rund 14 000 Quadratkilometern fast drei Viertel des Landes. Insgesamt 150 Mitarbeiter befassen sich mit dem Themenkomplex Mindestlohneinhaltung/Schwarzarbeit, rund 50 davon in der Region Koblenz - gegliedert in zwei Abteilungen, einmal Prüfung und Ermittlung, zum Zweiten Prävention.

Schon 2012 wurden 16 000 Personalbefragungen durchgeführt

Die Mitarbeiter der letztgenannten Abteilung nehmen erste Überprüfungen vor, sprechen mit Leuten und geben im Verdachtsfall ihre Informationen an die Kollegen von Prüfung und Ermittlung weiter. Im vergangenen Jahr führten sie insgesamt 16 000 Personal- und 1400 Arbeitgeberbefragungen durch. In der Folge leiteten sie 3100 Strafverfahren ein. Diese umfassen ein breites Spektrum von Steuerhinterziehung über Betrug bis zur Beschäftigung Illegaler.

Laut Thomas Molitor ist dem Staat ein Betrag in Höhe von 23,8 Millionen Euro an Steuern und Sozialabgaben vorenthalten worden. Molitor macht allerdings klar: "Ob diese festgestellte Summe letztlich juristisch durchgesetzt wird, steht auf einem anderen Blatt."

Sollte der Mindestlohn flächendeckend eingeführt werden, müssten laut Molitor die Prüfungen verstärkt werden. "Ohne Frage wäre eine Ausweitung angebracht", betont er, gibt aber gleichzeitig zu bedenken, dass zurzeit noch keine genauen Pläne vorliegen. "Wir müssen erst die Ausgestaltung und das Prozedere abwarten", sagt der Pressesprecher - und: "Wir betreten ja kein Neuland. Lohnuntergrenzen und Mindestlöhne gibt es ja bereits in mehreren Branchen. Und bei denen laufen regelmäßig Schwerpunktüberprüfungen."

Eine Tatsache, die auch die Kreishandwerkerschaft Mittelrhein betont. "Für uns ist das Thema Mindestlohn und dessen Überprüfung eigentlich keines mehr", sagen der Vorsitzende Kreishandwerksmeister Detlef Börner und Hauptgeschäftsführer Karlheinz Gaschler unisono. In den meisten Branchen liege der Mindestlohn eh höher als die zurzeit diskutierten 8,50 Euro. Das heimische Handwerk werde eher selten vom HZA kontrolliert.

Gaschler: "Mehr als 95 Prozent der Betriebe arbeiten ordentlich"

Die Zeiten, in denen die Handwerkerschaft selbst auf die Suche nach "schwarzen Schafen" gehen konnte, die die gesetzlichen Vorgaben unterlaufen, sind vorbei. Laut Gaschler "arbeiten mehr als 95 Prozent der Handwerksbetriebe ordentlich". Da gebe es auch keine Probleme mit dem Mindestlohn. "Wenn wir etwas über Verstöße hören, geben wir die Informationen an das Hauptzollamt weiter." Das bestätigt Detlef Börner, der aber auch betont: "Es ist nicht Aufgabe der Handwerker, mit dem Finger auf andere zu zeigen."

Dennoch wünscht er sich, dass die Hauptzollämter die Frequenz der Überprüfungen erhöhen - auch in der Region. Wichtig sei, dass der Zoll auf Zuruf rasch reagiere. Das sei laut Detlef Börner effektiver als andere aufwendige Kontrollen. Und Kalrheinz Gaschler meint: "So, wie es aussieht, braucht das Hauptzollamt mehr Leute. Die Mitglieder der Handwerksinnungen sind tarifgebunden und wenden die Tarifverträge an."

Karlheinz Gaschler ergänzt: "Unlauterer Wettbewerb entsteht insbesondere bei Nichtmitgliedern, die meinen, Mindestlöhne nicht einhalten zu müssen. Es gilt, gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle zu erreichen. Bei öffentlichen Aufträgen sollten die ausschreibenden Stellen auf die Einhaltung der Mindestlöhne stärker achten.

Frank Blum/Reinhard Kallenbach

Die Hauptzollämter

Die bundesweit 250 Hauptzollämter als Ortsbehörden sind erste Ansprechpartner für Wirtschaft und Bürger. Sie sind zuständig für die zollamtliche Behandlung von Waren und für die Bewilligung sowie Überwachung zollspezifischer Fachverfahren. Dabei prüfen sie auch die Möglichkeit von Verfahrensvereinfachungen für die Wirtschaftsbeteiligten.

Starterzentren der Industrie- und Handelskammern haben neuen Internetauftritt

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Region - Mit dem neu gestalteten Internetauftritt ihrer Starterzentren wollen die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern in Rheinland-Pfalz allen Gründern und Gründungsinteressierten noch gezielter als bisher Unterstützung bieten.

Unter www.starterzentrum-rlp.de werden ab sofort zusätzliche Informationen online zur Verfügung stehen.

Seit nunmehr elf Jahren bieten die acht rheinland-pfälzischen Wirtschaftskammern eine breit gefächerte Einstiegsberatung. Die Starthelfer in den landesweit 31 Starterzentren haben im Lauf der Jahre ihre Beratungsarbeit weiterentwickelt und ausgebaut. Heute können sie Unternehmensgründern von der Erstberatung bis zur elektronischen Gewerbeanmeldung alle gründungsrelevanten Serviceleistungen aus einer Hand anbieten. Allein der Webauftritt verzeichnet jährlich mehr als 60 000 Zugriffe.

Diebe schlagen wieder zu - Koblenzer Polizei nimmt zwei aktuelle Fälle zum Anlass, die Warnung vor Taschendieben zu erneuern

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Koblenz -  Zwei aktuelle Fälle vom Montag, 2. Dezember, nimmt die Koblenzer Polizei zum Anlass, die Warnung vor Taschendieben zu erneuern.

An der Kasse eines Einrichtungshauses "An der Römervilla" im Bubenheimer Gewerbegebiet wurde um 12.50 Uhr einer Kundin die Geldbörse aus einer Umhängetasche gestohlen. Zu einem weiteren

Diebstahl einer Geldbörse kam es gegen 13.15 Uhr in der Löhrstraße. Dort wurde diese einer Frau aus der Handtasche gestohlen. In beiden Fällen wurden den Opfer jeweils 200 Euro gestohlen.

Deshalb betont die Polizei: Überall dort, wo viele Menschen zusammenkommen, wo Gedränge entsteht, sind auch Taschendiebe nicht weit. So können Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Einkaufsbummel und Besuche von Weihnachtsmärkten weniger erfreulich enden. Die Polizei warnt vor einigen Tricks der Langfinger:

Der Rempel-Trick: Das Opfer wird im Gedränge angerempelt oder in die Zange genommen. Während es abgelenkt ist, greift ein Komplize in die Tasche.

Der Drängel-Trick: In vollen Bussen oder Bahnen rückt ein Dieb unangenehm dicht an das Opfer heran, das ihm den Rücken zuwendet und so die Tasche griffbereit anbietet.

Der Stadtplan-Trick: Passanten fragen das Opfer nach dem Weg und halten ihm einen Stadtplan vor. Während sich das Opfer orientiert und abgelenkt ist, plündern andere Täter die Hand- oder Umhängetasche.

Der Geldwechsel-Trick: Wenn das Opfer die Geldbörse zieht und das Münzfach öffnet, wird es vom Täter abgelenkt. Während dieser beispielsweise seine Münze in die Börse wirft, nimmt er Banknoten heraus.

Der Beschmutzer-Trick: Insbesondere nach einem Bankbesuch wird das Opfer "versehentlich" mit Ketchup, Eis oder einer Flüssigkeit bekleckert. Beim wortreichen Reinigungsversuch verschwindet das gerade abgehobene Geld aus der Tasche.

Weitere Infos zu diesem Thema gibt es im Internet unter www.polizei-beratung.de

Einbrecher durchwühlen ganzes Bürogebäude in Koblenz

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Koblenz - Mit brachialer Gewalt sind Kriminelle in der Nacht zum Montag, 2. Dezember, bei einem Einbruch in der Koblenzer Ferdinand-Sauerbruch-Straße vorgegangen.

Koblenz. Mit brachialer Gewalt sind Kriminelle in der Nacht zum Montag bei einem Einbruch in der Koblenzer Ferdinand-Sauerbruch-Straße vorgegangen. Wie die Polizei berichtet, haben sie in einem Bürogebäude die Türen zu einer Rechtsanwaltspraxis, einer Zahnarztpraxis, einer Praxis für Physiotherapie, einer Werbeagentur und einer Firma für Haushaltsgeräte aufgebrochen. Aus den Geschäftsräumen wurden Computer, Fotoapparate, Bargeld sowie zwei Fahrräder gestohlen. Der Gesamtschaden liegt in hohem vierstelligen Euro-Bereich.

Hinweise nimmt die Kripo Koblenz unter der Telefonnummer 0261/1031 entgegen.

Weniger Beratung für Schwangere? - 16 Vollzeitstellen sollen bis 2015 gestrichen werden

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Koblenz/Rheinland-Pfalz - Um den Haushalt zu konsolidieren, will die rot-grüne Landesregierung auch bei der Schwangerschaftsberatung sparen.

Um den Haushalt zu konsolidieren, will die rot-grüne Landesregierung auch bei der Schwangerschaftsberatung sparen: 16 der bisher 116 vom Land geförderten Vollzeitstellen sollen demnach bis 2015 gestrichen werden. Eine Sparmaßnahme, die ohnehin schon belastete Frauen treffen würde, kritisieren die Caritas und der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), die 34 katholische Beratungsstellen in Rheinland-Pfalz anbieten. Mehr als jede fünfte Schwangere würde sich Rat suchend an sie wenden.

"Hier wird eine bewährte Versorgungsstruktur aufs Spiel gesetzt", kritisieren Diözesan-Caritasdirektorin Birgit Kugel und Melanie Sachtleben, SkF-Diözesanreferentin, beim Pressegespräch in Koblenz. "Das trifft vor allem Frauen, die ohnehin keine Lobby haben: Alleinerziehende, Frauen mit Migrationshintergrund, vielen Kindern, finanziellen Problemen", betont Kugel. Bei Kürzungen müssten sie sich auf längere Wartezeiten, weitere Anfahrtswege und ein reduziertes Angebot einstellen.

Denn schon jetzt arbeiten die Mitarbeiterinnen am Limit: In Ko-blenz sind eine Vollzeitkraft und zwei Teilzeitkräfte in der Schwangerenberatung des SkF im Einsatz, "und es ist ohnehin oft schwierig, den Frauen zeitnah einen Termin anzubieten", weiß die Koblenzer Beraterin Helma Göbel. Wenn die Kapazitäten nun reduziert werden, wirkt sich das zwangsläufig aus, so Göbel: "Wir werden zwar keine Hilfesuchende abweisen, aber die Frauen müssen länger auf einen Termin warten."

Dabei gibt es gerade in der Schwangerschaft oft ein enges Zeitfenster, in dem Hilfe vonnöten ist. "Der Beratungsbedarf der Frauen steigt", sagt Melanie Sachtleben vom SkF. Oft leben sie in prekären Verhältnissen, können kaum Deutsch, haben keinen Job, kein Geld, keine Wohnung. Die Beraterinnen bieten praktische Hilfe, nehmen Kontakt zu Behörden auf, helfen den Frauen, ihre Ansprüche geltend zu machen, vermitteln weiterführende Dienstleistungen wie Scheidungsberatung, bieten darüber hinaus auch Prävention oder Hilfen nach der Geburt. "Die Fälle werden komplexer", weiß Daniela Veith, Geschäftsführerin des SkF in Koblenz. Deshalb sei ein stabiles Personalangebot, sei Planungssicherzeit wichtig für die Einrichtung, die in Koblenz rund 450 Frauen im Jahr berät. Im Schnitt gibt es sechs Kontakte je Beratung.

Welche Stelle wo gekürzt werden könnte, ist noch offen. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass auf 40 000 Bürger mindestens ein Berater kommen muss. In Rheinland-Pfalz wären das 100 Stellen - und auf diese Zahl will die Landesregierung die tatsächliche Stellenzahl von 116 reduzieren und damit 500 000 Euro im Jahr sparen. Ein Gesetzentwurf wird zurzeit im Haushaltsausschuss in Mainz beraten, schon zum 1. Januar 2014 soll es in Kraft treten und 2015 umgesetzt werden.

Die Finanzierung liegt zu 50 Prozent beim Land, zu 30 Prozent bei der Kommune und zu 20 Prozent beim jeweiligen Träger. Wenn das Land festlegt, dass nur noch 100 Stellen bezahlt werden, sinkt also der Anteil der Gemeinde automatisch mit. Die 116 Stellen sind auf alle Träger verteilt, auf SkF und Caritas entfallen 38 davon. Acht Stellen finanziert die Kirche darüber hinaus ohne Zuschüsse.

Stephanie Mersmann

Beratungsstellen in der Stadt

In Koblenz gibt es drei Beratungsstellen für Schwangere: beim SkF, dem Diakonischen Werk und Pro Familia. Der SkF ist eine katholische Einrichtung und darf deshalb keinen Beratungsnachweis ausstellen, den Frauen für eine Abtreibung vorlegen müssen. Das Diakonische Werk ist evangelisch, Pro Familia nicht kirchlich. Alle Träger beraten auch überkonfessionell. sem

PCs in Koblenz ausspioniert: So funktioniert die Masche

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Koblenz - Per Telefon versuchen Trickbetrüger, an sensible Daten von Computerbenutzern zu kommen.

Per Telefon versuchen Trickbetrüger, an sensible Daten von Computerbenutzern zu kommen. Sie geben sich dazu als Microsoft-Mitarbeiter aus und wollen ihre Opfer auf Englisch dazu überreden, sich eine Fernwartungssoftware aufzuspielen. Mit deren Hilfe können die Kriminellen unter anderem Kontodaten ausspionieren oder weitere Schadsoftware aufspielen. Zwei Fälle dieser dreisten Masche sind der Polizei in Koblenz zuletzt bekannt geworden - es war jedoch nicht zu irgendwelchen Schäden bekommen, weil die Angerufenen einfach aufgelegt haben, wie die Polizei auf Anfrage mitteilt. Dazu raten die Ermittler auch unbedingt. Mehr Infos gibt es unter www.ku-rz.de/pcbetrug

Koblenzer wagen sich aufs Glatteis auf dem Zentralplatz

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Koblenz - Die Eisbahn auf dem Zentralplatz ist eine der Attraktionen des Koblenzer Weihnachtsmarkts.

Die Eisbahn auf dem Zentralplatz ist eine der Attraktionen des Koblenzer Weihnachtsmarkts - kleinen wie großen Besuchern macht es sichtlich Spaß, Pirouetten zu drehen. Das Foto hat unser Leser Christian Nentwig aufgenommen. Geschliddert werden kann täglich bis zum 5. Januar (außer am 24. und 25. Dezember). Eineinhalb Stunden kosten 3,50 Euro, Schlittschuhe können für 4,50 Euro geliehen werden. Öffnungszeiten des Winterforums: montags bis donnerstags, 10 bis 20 Uhr, freitags und samstags, 10 bis 21 Uhr, sonntags, 11 bis 20 Uhr. Die Verpflegungsstände bleiben jeweils eine Stunde länger geöffnet. Mehr Infos: www.weihnachtsmarkt-koblenz.de


Kulturschock mit jeder Menge Musik am Freitag

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Koblenz - Neun Klubs, 26 Bands: Music Live lädt am Freitag zum fünften Kneipenfestival Kulturschock in die Koblenzer Altstadt.

Auftrittsmöglichkeiten für lokale Bands sind rar in Koblenz. Umso wichtiger sind solche Festivals wie Kulturschock für die hiesige Musikszene: Bei diesem Projekt der Musikerinitiative Music Live bietet sich Gruppen aus Koblenz, der Region und vereinzelt darüber hinaus eine Bühne - an diesem einen Abend sorgen sie für jede Menge Livemusik in den Kneipen und Klubs der Stadt. 26 Bands treten dieses Mal beim Kulturschock auf, der am Freitag, 6. Dezember, stattfindet [Anm. der Red.: In der gedruckten RZ stand fälschlicherweise Samstag]. Neun Locations beteiligen sich an der Aktion, vom Circus Maximus bis zum Spökes sind sie Anlaufstelle für alle, die sich für Gitarrenmusik begeistern, sei es Pop, Rock oder auch härtere Klänge.

Zum fünften Mal findet Kulturschock statt. Im Prinzip ändert sich wenig, wie Volker Cornet, Geschäftsführer von Music Live sagt. Nach wie vor gilt: Wer einmal Eintritt zahlt, kann in allen neun Klubs Musik hören. Neu dabei ist in diesem Jahr wieder das Dreams. "Das freut mich sehr", sagt Cornet. Wegen logistischer Probleme hatte der Klub in der Schanzenpforte zuletzt beim Kulturschock ausgesetzt, jetzt aber spielen dort vier Bands - allesamt Combos, die sich dem Metal Core verschrieben haben. Headliner des Abends ist Six Reasons To Kill aus Koblenz. Gitarrist ist Loc Tran, der zugleich seit Jahren im Vorstand von Music Live aktiv ist.

Erstmals als Kulturschock-Kneipe ist der Florinsmarkt mit dabei, auch hier wird es musikalisch ein wenig härter zur Sache gehen: Nexus Loos und The Wicked Chambers machen Metal.

Verabschiedet haben sich die Festivalmacher vorerst von zwei Kneipen: dem BaRock, das laut Volker Cornet nicht so gut vom Publikum angenommen wurde, sowie das Doc's Backstage. Diese Kneipe setzt vorerst aus. "Es bleibt also bei neun Bühnen. Diese Zahl hat sich für uns bewährt", sagt Volker Cornet. Sie garantiert musikalische Vielfältigkeit, ohne das Festival und damit den organisatorischen Aufwand allzu überbordend werden zu lassen. Die Mitglieder von Music Live und etliche Helfer sorgen größtenteils für die technische Ausstattung der einzelnen Bühnen, sind ehrenamtlich engagiert, um das Festival zu stemmen. "Es ist eine Non-Profit-Veranstaltung", betont Cornet. Es komme nicht darauf an, Geld mit dem Kulturschock, das von einigen Sponsoren unterstützt wird, zu verdienen, sondern darum, dass Bands live spielen können. "Aber wenn sie das vor möglichst vollem Haus tun, freuen wir uns natürlich darüber - und die Musiker auch", sagt Volker Cornet. Mit 700 bis 800 Zuhörern rechnet er.

Das Interesse am Kulturschock ist aufseiten der Musiker jedenfalls groß: Bei Cornet bewerben sich etliche Bands für das Festival, auch von außerhalb der Region. sie haben allerdings eher schlechte Chancen auf einen Auftritt: "Wir wollen etwas für unsere Bands hier tun", bekräftigt Cornet. In den Vorjahren hatte er zwar durchaus Bands aus anderen Teilen der Republik eingeladen, will davon aber abrücken.

Eine Ausnahme macht er bei den Supersiegern, die aus Süddeutschland anreisen. Das Duo wollte vergangenes Jahr bereits beim Kulturschock auftreten, ließ es aber wegen einer Erkrankung bleiben. Daher bekommt es jetzt seine Bühne in Koblenz - und zwar im Le Box (ehemals Fox Box). Auf ihren Aufritt freut sich Cornet, nennt diverse, für ihn spannende Bands. Konkrete Empfehlungen aber spart sich der Music-Live-Geschäftsführer. Schließlich gilt: Kommen, schauen, hören - beim Kulturschock gibt es etliche Bands und Sounds zu entdecken. ame

Das Programm am Freitag:

Circus Maximus: (Alternative Pop/Rock) presented by rockbuster.de: Young, Die Felsen, Bender & Schillinger

Discothek Dreams: (Metal Core) Origin Of All, As She Enters, Days Of Despite, Six Reasons To Kill

Druckluftkammer: (Gothic Rock) Hekate, Euphorbia

Florinsmarkt: (Metal) Nexus Loose, The Wicked Chambers

Le Box (früher Fox Box): (Indie Pop/Rock) Claytones, Die Supersieger

Kleine Freiheit: (Alternative Pop) Sime, Red Hill, Daniel Goldstadt & Nahverkehr

Mephisto: (Alternative Rock) E-la-stii, Les Crevettes, The Grand Sleep

SK2: (Metal/Metal Core) Sheldon, Secutor, Sinsick

Spökes: (Pop/ Rock) Roadproof, Still & Laut, Attic Jam

Der Eintritt für das Kulturschock-Festival beträgt 5 Euro. Das Festivalbändchen berechtigt zum Eintritt in alle Klubs. Es gibt keinen Vorverkauf, Abendkassen in den einzelnen Klubs sind eingerichtet. Die Bands spielen ab 20 Uhr. Weitere Infos: www.kulturschock.org

Polizei verfolgt Autofahrer von Polch bis Metternich - Streifenwagen gerammt

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Koblenz/Mayen - Ein alkoholisierter Autofahrer hat sich am Mittwochmorgen eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert - zwischen Polch und Koblenz-Metternich. Dort rammte er einen Streifenwagen.

Der Mayener Polizei war der sehr langsam fahrende VW Golf in Polch gegen 9.30 Uhr aufgefallen, berichtet die Polizei. Als die Beamten den Fahrer kontrollieren wollten, reagierte dieser nicht auf die Anhaltezeichen und fuhr zunächst mit unverminderter, später dann auch mit leicht erhöhter Geschwindigkeit über die L 52 in Richtung Koblenz weiter.

Die Beamten nahmen die Verfolgung auf.

Da der Fahrer trotz des Zeichens "Stopp Polizei" und Blaulicht nicht anhielt, wurden Unterstützungskräfte der Polizeiinspektion Koblenz 2 angefordert.

Im Metternicher Feld (Nähe Bowlingcenter) endete die Irrfahrt schließlich gegen 9.45 Uhr: Der 56-jährige Koblenzer konnte gestoppt werden, jedoch nicht ohne Schaden: Der Flüchtende fuhr auf einen Streifenwagen der PI Koblenz 2 auf.

Zum Glück wurde dabei niemand verletzt, und auch der Sachschaden hielt sich in Grenzen.

Der polizeibekannte Golf-Fahrer, der ohne Führerschein und mit mehr als 0,3 Promille Atemalkohol unterwegs war, wurde zwecks Anzeigenaufnahme zur Polizei gebracht. Auch wenn der Alkoholgehalt eher gering war, spielt er angesichts der Flucht, der Missachtung der Anhaltezeichen sowie des Unfalls natürlich dennoch eine Rolle bei der Bewertung des Vorgangs, so die Polizei auf Anfrage.

Bendorf reinigt Straßen gegen Gebühr

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Bendorf - Die Stadt Bendorf überträgt die Straßenreinigungspflicht zum 1. Januar 2014 auf die Eigentümer entlang der öffentlichen Straßen.

Ausgenommen davon sind rund 20 Straßen, in denen die Stadt die Reinigung selbst wahrnimmt, dafür allerdings Gebühren von den Eigentümern erhebt. Diese beiden Neuerungen hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung in der Neufassung der Satzung über die Reinigung öffentlicher Straßen sowie in einer weiteren Satzung beschlossen, die die Erhebung von Reinigungsgebühren beinhaltet.

Ziel der Änderungen ist es, ein "möglichst hohes Maß an gereinigten oder gestreuten Straßen zu erreichen", heißt es aus der Verwaltung. Übernehmen wird die Stadt unter anderem die Reinigung von einigen Straßen im Innenstadtbereich sowie von weiten Teilen der Haupt- und Koblenz-Olper-Straße, aber auch von der Schloss-, Brex- und Abteistraße im Stadtteil Sayn.

Die für den Winter- und Sommerdienst entstehenden Kosten von rund 184 000 Euro werden zu 75 Prozent (rund 138 000 Euro) an die Grundstückseigentümer weitergegeben. Als Basis für die Berechnung der Gebühren dient der Stadt ein sogenannter Frontmetermaßstab. Dieser errechnet sich grundsätzlich aus der Länge der gemeinsamen Grenze von Grundstück und Straße und gegebenenfalls weiterer, der Straße zugewandten Grundstücksfronten. Davon betroffen sind laut Stadt auch Hinterliegergrundstücke.

Nach Angaben der Verwaltung werden aktuell die jeweils fälligen Gebührensätze ermittelt. Die entsprechenden Bescheide darüber sollen den betroffenen Grundstückseigentümern im kommenden Jahr zugehen. Im Rahmen des Winterdienstes geht die Verwaltung derzeit von einem jährlichen Gebührensatz aus, der voraussichtlich zwischen 1,10 und 1,40 Euro je Frontmeter liegt. Im Sommer wird die Jahresgebühr für wöchentlich einmalig zu reinigende Straße wohl zwischen 6 und 6,40 Euro je Frontmeter liegen. "Der Gebührensatz unterliegt dem Kostendeckungsprinzip. Das heißt, dass wir uns nicht an den Gebühren bereichern wollen", stellte Bürgermeister Michael Syré klar.

Damian Morcinek

Die Straßen, in denen die Stadt die Reinigung selbst durchführt, und weitere Infos stehen auf www.bendorf.de

Koblenz/Kreis MYK: Firmen können Gewerbesteuer im Internet vergleichen

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Koblenz/Kreis MYK - Ab sofort hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz einen Gewerbesteuerrechner auf ihrer Internetseite, mit dem Firmeninhaber und solche, die es werden wollen, die Hebesätze im Kammerbezirk miteinander vergleichen können.

Wie hoch ist die Gewerbesteuer, die ich zu zahlen habe, wie berechnet sie sich, und wie stark würde ich anderswo zur Kasse gebeten? Fragen, die sich jetzt jeder Unternehmer selbst beantworten kann. Denn ab sofort hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz einen Gewerbesteuerrechner auf ihrer Internetseite, mit dem Firmeninhaber und solche, die es werden wollen, die Hebesätze im Kammerbezirk miteinander vergleichen können.

Für Robert Lippmann, IHK-Geschäftsführer Standortpolitik, Koordination und Kommunikation, will die Kammer mit diesem Rechner bei einem "wichtigen Faktor bei der Standortentscheidung" Hilfestellung geben. Über die Startseite des Internetauftritts der Kammer (www.ihk-koblenz.de) lässt sich die Excel-Datei anklicken, in der die Hebesätze aller 288 Städte und Gemeinden mit mehr als 1000 Einwohnern aus dem Kammerbezirk Koblenz gespeichert sind.

Gibt man die Rechtsform des Unternehmens (Personen- oder Kapitalgesellschaft), den Gewinn nach Einkommensteuer beziehungsweise Körperschaftsteuer sowie mögliche gewerbesteuerliche Hinzurechnungen (etwa Zinsen von Mieten) und Kürzungen (wie bestimmte Pachterträge oder Spenden) ein, lässt sich die Steuerlast ermitteln und auch mit einem anderen Standort vergleichen.

Auch die Entwicklung der Hebesätze zwischen den Jahren 2009 und 2013 ist mit diesem Rechner nachzuvollziehen. Ergänzt wird die vergleichende Berechnung noch durch eine grafische Umsetzung im Fünfjahresüberblick. Da die Steuermesszahl als Grundlage zur Berechnung des Steuermessbetrages bundeseinheitlich 3,5 Prozent beträgt, ist der Vergleich der Zahlen recht einfach und übersichtlich.

Aus dem Kreis Mayen-Koblenz sind 38 Städte und Gemeinden gelistet. Die Spanne der Hebesätze reicht hier von 330 Prozent (zum Beispiel in Bell und Lonnig) über 380 Prozent (in Andernach, Mayen, Münstermaifeld) bis hin zu 390 Prozent in Bendorf.

Am weitesten verbreitet sind jedoch Hebesätze zwischen 350 und 360 Prozent. Deutlich teuerer wird es in der kreisfreien Stadt Koblenz mit einem Hebesatz von 410 Prozent. Das Oberzentrum erreicht damit auch den höchsten Wert im gesamten Kammerbezirk. Rein theoretisch betrachtet, müssten sich also Betriebsinhaber, die vom günstigsten Hebesatz der Region profitieren wollen, in Windhagen ansiedeln. Die Gemeinde im Kreis Neuwied rechnet auf Grundlage eines Hebesatzes mit 325 Prozent.

Die Zahlen bezieht die IHK direkt vom Statistischen Landesamt, die Werte für das Jahr 2013 beruhen allerdings auf vorläufigen Angaben. Die vergleichsweise deutlichen Unterschiede bei den Hebesätzen im nördlichen Rheinland-Pfalz führt Robert Lippmann einerseits auf einen unterschiedlichen Finanzbedarf der Kommunen zurück.

Als Beispiel nennt er hier ungleiche Belastungen bei den Sozialausgaben. Andererseits spiegeln sich nach Ansicht des IHK-Experten aber auch Einflüsse durch eine gute Infrastruktur (naher Autobahnanschluss, schnelles Internet) in den Hebesätzen wider.

"Ich würde mir wünschen, dass nicht nur Unternehmer diesen Rechner nutzen, sondern auch die Kommunen, um zu schauen, ob man im Standortwettbewerb mit den eigenen Hebesätzen nicht vielleicht zu hoch liegt", erklärt der Geschäftsführer im Gespräch mit unserer Zeitung.

Nach Angaben der Industrie- und Handelskammer sollen die Daten in diesem Rechner einmal im Jahr aktualisiert werden, möglichst zeitnah nach den Haushaltsberatungen in den jeweiligen Städten und Gemeinden.

Auch eine Ausweitung der Datei auf Orte unter 1000 Einwohner hat die Industrie- und Handelskammer im Auge. "Unser Ziel ist eine Vollerhebung", verrät Lippmann. Ob dies allerdings schon, wie erhofft, im kommenden Jahr klappt, lässt er noch offen.

Markus Kratzer/Reinhard Kallenbach

Im Oberzentrum Koblenz wird es am teuersten

Wer zahlt wo wie viel Gewerbesteuer? In einer ersten Musterberechnung gehen wir von einer kleinen Personengesellschaft mit einem Jahresgewinn von 50 000 Euro aus. Hauptsitz ist Mayen. Nach Abzug des Freibetrags in Höhe von 24 500 Euro würden 25 500 Euro zur Berechnung herangezogen. Das Mayener Unternehmen müsste unter dem Strich Gewerbesteuern in Höhe von 3392 Euro zahlen. Ein Trost: In Mayen ist der Hebesatz mit 380 Prozent seit 2009 unverändert. Hätte das gleiche Unternehmen seinen Sitz in Koblenz, wären 3659 Euro fällig. Denn: Im Oberzentrum liegt der Hebesatz seit der Erhöhung 2011 bei 410 Prozent. Anders Mülheim-Kärlich. Hier liegt der Hebesatz lediglich bei 355 Prozent. Die Belastung würde auf 3168 Euro sinken. Würde das Unternehmen hingegen seinen Sitz nach Lonnig oder Bell verlegen, wo mit jeweils 330 Prozent der geringste Satz im Kreisgebiet erhoben wird, wären nur 2945 Euro zu zahlen.

Deutlich teurer wird es übrigens für Kapitalgesellschaften, zu denen beispielsweise die Gesellschaft mit beschränkter Haftung gehört. Für diese Unternehmen fällt nämlich bei der Gewerbesteuer der Freibetrag in Höhe von 24 500 Euro weg, weil sie wegen der niedrigeren Körperschaftsteuer im Vergleich zu den Personengesellschaften in der Regel steuerlich besser gestellt sind. Dazu unsere zweite Beispielrechnung.

Würde unser Mayener Musterunternehmen zu einer GmbH umfirmieren, müssten Gewerbesteuern in Höhe von 6650 Euro gezahlt werden. In Koblenz wären sogar 7175 Euro fällig, im benachbarten Mülheim-Kärlich dagegen nur 6213 Euro. Am günstigsten würde es in Bell und Lonnig. Hier müsste das Unternehmen lediglich 5775 Euro bezahlen.

Fazit: Die Höhe der Gewerbesteuern dürften für die wenigsten Unternehmen der Grund für eine Umsiedlung sein. Im Falle unserer Musterpersonengesellschaft liegt die Differenz zwischen dem steuerlich teuren Koblenz und den günstigsten Standorten bei nur 714 Euro. Bei einer Umfirmierung dieses Unternehmens zur Kapitalgesellschaft läge die Differenz bei 1400 Euro. Ein Grund umzuziehen, ist das wahrlich nicht. Auch beim Blick in die Nachbarkreise bestätigt sich der Eindruck. Wichtigere Kriterien für Standortentscheidungen sind daher Infrastruktur und Anbindung an das überörtliche Verkehrsnetz.

Kreis MYK/Koblenz: Winterdienst steht in den Startlöchern - Salzlager des Landesbetrieb Mobilität sind gut gefüllt

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Region - Am Freitag, 6. Dezember, soll der erste Schnee fallen. Für viele Autofahrer sind schneebedeckte Straßen meist alles andere als ein Grund zur Freude. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) sieht sich gewappnet: Der Winter kann kommen, die Salzlager sind voll.

Auch Infrastrukturminister Roger Lewentz ist zuversichtlich: "Rund 1600 Mitarbeitern in den landesweit 57 Straßen- und 13 Autobahnmeistereien werden wieder nach besten Kräften für sichere Straßen in Rheinland-Pfalz sorgen." Im Kreis Mayen-Koblenz sind die Straßenmeistereien Mayen und Koblenz und die Autobahnmeisterei Mendig für das Räumen der Straßen zuständig. Was der Winterdienst alles mit sich bringt, hat die RZ in einer Übersicht zusammengestellt.

Welche Straßen werden geräumt?

Die Straßenmeistereien Koblenz und Mayen betreuen etwa 550 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Eine Besonderheit ist dabei die B 262 zwischen den beiden Autobahnen A 61 und A 48, für die ist der Winterdienst des LBM 24 Stunden im Einsatz. Die Autobahnmeisterei Mendig ist für 60 Kilometer Autobahn in beiden Richtungen sowie sechs Anschlussstellen, ein Autobahnkreuz, zwei Autobahndreiecke und 12 Parkplätze zuständig.

Wie viel Salz steht zur Verfügung?

Mit rund 1600 Tonnen ist die Straßenmeisterei Koblenz an den Stützpunkten Koblenz, Waldesch und Alken für den Winter gerüstet. Falls es hart auf hart kommt und die Vorräte nicht ausreichen, ist eine entsprechende Nachlieferung laut LBM sichergestellt.

Wie viele Personen und Fahrzeuge sind im Einsatz?

Jeweils 18 Mitarbeiter sind bei den beiden Straßenmeistereien in Mayen und Koblenz im Winterdienst im Einsatz. Mit je vier eigenen Fahrzeugen und fünf Fremdfahrzeugen in Mayen und drei Fremdunternehmern in Koblenz rücken die Mitarbeiter zum Räumen aus. Bei der Autobahnmeisterei Mendig sind 30 Mitarbeiter mit sieben Fahrzeugen im Einsatz.

Wie funktioniert die Alarmierung?

Grundsätzlich gilt, dass Bundes-, Landes- und Kreisstraßen zwischen 6 und 22 Uhr geräumt sein müssen, erklärt der LBM. Bei einer entsprechenden Wettervorhersage beginnt der Winterdiensteinsatz in den Straßenmeistereien dann bereits zwischen 2 und 3 Uhr morgens. Für Autobahnen gilt dagegen: Sie sollen rund um die Uhr befahrbar sein. Die Mitarbeiter sind demnach 24 Stunden in Bereitschaft beziehungsweise im Einsatz, erklärt der LBM.

Gibt es besonders problematische Stellen im Kreis?

Parkende Fahrzeuge in engen Ortslagen können die Arbeit des Winterdienstes stören und zu einer zeitlichen Verzögerung führen, da die Räumfahrzeuge mit ihrem 3,70 Meter breiten Schneepflug entsprechend Platz benötigen. Auf den Autobahnen kann es in höheren Lagen eher mal zu winterlichen Problemen kommen als in den übrigen Streckenbereichen, teilt der LBM mit. Zwischen den Anschlussstellen Mendig und Niederzissen sei das häufiger der Fall, sagt der LBM.

Warum wird mit Feuchtsalz und nicht mit Splitt oder Sand gestreut?

Splitt oder Sand seien weder wirtschaftlich noch ökologisch eine Alternative, erklärt der LBM. Splitt und Sand können das Eis nicht auflösen, sondern nur die Oberfläche abstumpfen. Außerdem bestehe die Gefahr, dass sie Entwässerungsanlagen verstopfen. Zudem entstünden im Frühjahr enorme Reinigungskosten. Feuchtsalz habe weiterhin den Vorteil, dass es im Gegensatz zu Trockensalz besser auf der eisglatten Fahrbahn haftet und nicht verweht.

Wie viel Salz wurde in der vergangenen Saison verbraucht?

Die Straßenmeisterei Koblenz lag mit 3800 Tonnen bei dem 2,5-fachen Verbrauchswert. In Mayen dagegen lagen die verbrauchten 3000 Tonnen weit über dem Durchschnitt von rund 1800 Tonnen pro Wintersaison.

Nina Borowski

Pflegeeltern gesucht: Die Stadt Koblenz wirbt für "Nestwärme"

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Koblenz - 93 Pflegefamilien betreuen in Koblenz 123 Kinder, weil deren eigene Eltern aus den verschiedensten Gründen mit der Erziehung überfordert sind. Dass die Zahl der Pflegefamilien steigt, erhofft sich das Jugendamt, denn der Bedarf ist da.

93 Pflegefamilien betreuen in Koblenz 123 Kinder, weil deren eigene Eltern aus den verschiedensten Gründen mit der Erziehung überfordert sind. Dass die Zahl der Pflegefamilien steigt, erhofft sich das Jugendamt der Stadt Koblenz, denn der Bedarf ist da. Die Zahl der Kinder, die ihre Ursprungsfamilie verlassen müssen, wächst kontinuierlich. Die Zahl der Pflegefamilien, die bereit sind, solche Kinder aufzunehmen, sinkt dagegen. Finden sich keine Pflegeeltern, müssen Kinder in ein Heim.

Mit einer Infokampagne will die Stadt deshalb für das Modell "Pflegefamilie" werben. Gleichzeitig geht das Jugendamt mit einem neuen Internetauftritt, mit Faltblättern und Plakaten auf die Suche nach Tagespflegekräften, die Kinder stundenweise - zum Beispiel während der Berufstätigkeit der Eltern - betreuen.

Besonders im Bereich der Vollzeitpflege können Pflegeeltern Geborgenheit, Zuwendung und Empathie in einer Art und Weise bieten, wie dies ein Heim in dieser Form nicht kann, ist Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein überzeugt, die die Infokampagne am Mittwoch im Forum Confluentes mit Mitarbeitern des Jugendamtes vorgestellt hat. Die Kompetenz der professionellen Hilfeleistungen wolle sie damit nicht schmälern, betonte Hammes-Rosenstein. Dennoch könne ein Heim nicht die "Nestwärme" einer Familie ersetzen.

Ähnlich verhält es sich bei der Tagespflege. Bis zu fünf Kinder dürfen private Tagespflegepersonen im eigenen Haushalt betreuen. Diese Einteilung in kleine Gruppen kommt vor allem jüngeren Kindern zugute. Und: Eltern haben ein Wahlrecht. Sie können sich bewusst für eine Tagespflege entscheiden - statt Kita oder Hort. Dies kommt vor allem Eltern entgegen, die auf flexible Betreuungszeiten angewiesen sind. Allerdings gilt: Bei der Tagespflege gibt es zwar eine finanzielle Unterstützung vom Jugendamt, doch die Eltern müssen auf jeden Fall einen Eigenanteil der Kosten tragen.

Dafür können sie allerdings sicher sein, dass die Tagespflegepersonen qualifiziert sind. Denn zugelassen werden nur Personen, die vom Jugendamt quasi auf Herz und Nieren geprüft werden. Außerdem müssen Bewerber eine Qualifizierungsmaßnahme durchlaufen, die 160 Seminarstunden umfasst. Gelernten Erzieherinnen kann diese Qualifizierung auf Antrag erlassen werden.

Für die Vollzeitpflege können sich indes zunächst einmal alle Personen bewerben. "Allerdings werden die dann vonseiten des Jugendamtes geprüft", wie Bernhard Pottbäcker erklärte, der beim Jugendamt den Bereich Vollzeitpflege betreut. Infrage kommen als Pflegeeltern übrigens nicht nur Familien mit Kindern. "Auch Einzelpersonen können ein Pflegekind aufnehmen - oder gleichgeschlechtliche Paare", betonte Pottbäcker. Zudem gibt es finanzielle Unterstützung. Für die Aufnahme der Kinder in den Haushalt erhalten Pflegeeltern pauschalisierte Pflegesätze.

Werbung machen für Tagespflegepersonen und Pflegeeltern will die Stadt nun nicht nur mit Infomaterial, sondern auch mit zwei für diese Thematik ungewöhnlichen Schirmherren: Das Kabarettduo "Willi und Ernst" macht sich für ein ernstes Thema stark. hoa

Weitere Infos gibt es im Internet unter www.pflegeeltern-koblenz.de und www.kindertagespflege-koblenz.de

Toleranz hat auch für einen Bischof Grenzen - Markus Dröge bezieht in Koblenz klar Stellung: Zur Burka,
 zu Limburg und zu 
Stasi-Verbrechen

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Koblenz - Toleranz nennt er eine "heilsame Zumutung", beim Thema Burka ist für den Berliner Bischof Markus Dröge (58) die Zumutungsgrenze der Toleranz aber überschritten.

Toleranz nennt er eine "heilsame Zumutung", beim Thema Burka ist für den Berliner Bischof Markus Dröge (58) die Zumutungsgrenze der Toleranz aber überschritten: Die Verhüllung empfindet der Protestant als "persönliche Beleidigung, weil ich als Mann gegen mein Selbstverständnis in eine Schublade gesteckt werde, in die ich nicht hinein gehöre".

Auch wenn es um Stasi-Verbrechen geht, hat die Toleranz für Dröge ein Ende. Die Wunden, die das DDR-Regime gerissen habe, seien keiner Verjährung unterworfen. Toleranz schließt für Dröge auch eine klare Position in theologischen Fragen nicht aus. Gibt es nur den einen Gott? Für Dröge kann die Antwort nur "Ja!" lauten, die Existenz der verschiedenen Religionen begründet er deshalb mit einer Art "babylonischen Glaubensverwirrung". Zu der zählt dann nach Dröge sicher auch manche Form der Spiritualität, die bisweilen nur der eigenen Selbstbestätigung diene. Und überhaupt hat der Berliner Bischof mit dem Wort Spiritualität so seine Probleme. Denn die Vokabel werde, so sagt Markus Dröge, ja schon verwendet, wenn ein Wellnessbad zum Warmwasservergnügen noch seichte Musik laufen lässt. Seichte Thesen, das steht spätestens jetzt fest, hat Dröge nicht mit nach Koblenz gebracht.

Dröge bezieht deutlich Stellung

In der Buchhandlung Reuffel liest der geistliche Leiter der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Dienstagabend gemeinsam mit der Theologin und Journalistin Amet Bick aus seinem Buch "Unterwegs zur Versöhnung", einer Sammlung von Interviews, die Bick mit dem Bischof geführt hat. Markus Dröge bezieht gleich zu mehreren Themen deutlich Stellung: Das Spannungsfeld von Ost und West steht auf der Lesungsagenda, das Thema der Armut und das der Kirche in der Krise.

Darüber hinaus geben die Interviews Einblicke in die Biografie des Bischofs, von der Kindheit als Diplomatensohn, dem Studium der Theologie in Bonn, München und Tübingen. Und von seiner Zeit als Pfarrer. Doch die ist vielen Koblenzer ohnehin nicht fremd. Das wird schon zu Beginn des Abends deutlich: Herzlich wird Dröge in der Buchhandlung begrüßt. Für das Gros der Zuhörer kommt an diesem Abend ein alter Bekannter zurück nach Koblenz. Denn über 25 Jahre hinweg war die Rhein-Mosel-Stadt das Zuhause und die Wirkungsstätte Dröges, bevor er 2009 das Bischofsamt in Berlin übernahm. Dass ihm die Amtsgeschäfte in Berlin ausgerechnet durch einen katholischen Kollegen aus Limburg einmal schwer gemacht würden, hatte Dröge 2009 wohl nicht befürchtet. Doch genau das sei der Fall, sagt er beim "Blick auf die andere Rheinseite".

"Limburg hat auch uns geschadet"

Der millionenteure Umbau des Bischofssitzes in Limburg: Auch der strapaziert offenkundig Dröges Toleranzschwelle, als er von einem "immensen Schaden" spricht, den die Limburger Geschichte auch der evangelischen Kirche zugefügt habe. Denn in der öffentlichen Wahrnehmung werde nun alles über einen Kamm geschoren, wenn es um Finanzierungsfragen für kirchliche Einrichtungen gehe. "Die Kirche hat doch Geld", bekomme er seit Limburg immer wieder zu hören, berichtet Dröge. Doch da gebe es zwischen Katholiken und Protestanten einen gewaltigen Unterschied. hoa


Prüfer des Landesuntersuchungsamtes in Koblenz beanstanden jedes zehnte Spielzeug

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Koblenz - Das Landesuntersuchungsamt in Koblenz beanstandet im Schnitt jede zehnte Spielzeugprobe, die es in seinen Labors unter die Lupe nimmt.

Eine beunruhigende Zahl - gerade in der Vorweihnachtszeit, wenn zahllose Autos, Puppen und Kuscheltiere über den Ladentisch gehen. Und: Viele Produkte, bei denen schädliche Stoffe festgestellt werden, bleiben im Verkauf. Das kritisierte Verbraucherschutzminister Jochen Hartloff jetzt bei einem Besuch im Landesuntersuchungsamt.

"Es gibt noch zu viele gesundheitsschädliche Substanzen, für die es noch immer keinen gesetzlichen Grenzwert gibt", sagt Hartloff, "hier muss sich im Interesse der Kinder etwas tun." Das Land selbst hat hier kaum Möglichkeiten, die EU müsste ihre Spielzeugrichtlinie erweitern. Stattdessen wurden in diese zwar neue Substanzen aufgenommen, zugleich wurden andere Richtwerte aber entschärft. Das Landesuntersuchungsamt stellt also Stoffe fest, die die Gesundheit schädigen können - kann aber oft nichts tun, als den Importeur darauf hinzuweisen und zu hoffen, dass der auf den Hersteller Druck macht, der aber oft in Asien sitzt.

Beim Pressetermin im Landesuntersuchungsamt ist eine Art Gabentisch des Grauens aufgebaut. Vor niedlichen Plüschhunden und hübschen Puppen, rustikalen Holzeisenbahnen und lustigen Gummibällen prangen Unheil verkündende Schilder: Dispersionsfarbstoffe ist da zu lesen, leichtflüchtige Substanzen, Weichmacher, Schwermetalle. All diese und noch mehr Stoffe haben die vier Lebensmittelchemiker und zehn Laboranten des Arbeitsbereichs Bedarfsgegenstände in den Spielzeugen gefunden, die sie auf Schadstoffe untersucht haben.

Kontrolleure der Kommunen sammeln Spielwaren in Geschäften in der Region ein und geben diese ans Landesuntersuchungsamt weiter. Dabei achten sie bereits auf grelle Farben oder Gerüche, die auf Schadstoffe hinweisen können. Gut 400 Spielzeuge werden im Jahr geprüft, in diesem Jahr wurden von 318 Proben bisher 17 beanstandet. "Die Beanstandungsquote bei Spielzeug ist relativ konstant", sagt Dr. Stefan Bent, Präsident des Amts. Einen Negativtrend gibt es also nicht - aber auch keine Verbesserung durch die zahlreichen Kontrollen.

Da, wo festgelegte Grenzwerte überschritten werden, werden die Produkte in ein europaweites Schnellwarnsystem eingestellt, zum Teil werden sie auch vom Markt genommen. Das gilt zum Beispiel für einige krebserregende Azofarbstoffe, die zum Beispiel in Puppenkleidern enthalten sein können. Einige Weichmacher, die in Schwimmtieren stecken können, gefährden die Fortpflanzungsfähigkeit und sind deshalb verboten. Formaldehyd hingegen, dass in Holzspielzeug enthalten sein kann, soll krebserzeugend sein, Dispersionsfarbstoffe können Allergien auslösen - aber das Landesuntersuchungsamt hat keine Handhabe dagegen. "Das ist höchst unbefriedigend", sagt Lebensmittelchemikerin Kristina Pötter, "wir finden etwas und können nichts dagegen machen." Die EU würde höhere chemische Anforderungen an Autoreifen stellen als an ein Kuscheltier, kritisiert Hartloff.

Verbrauchern rät der Minister, kritisch zu sein beim Einkauf: "Einige Mängel sind schon mit bloßem Auge und der eigenen Nase zu erkennen." Auch ein höherer Preis weist oft auf eine bessere Qualität hin, auch wenn es hier Ausreißer gibt. Wer zum Beispiel einen beißenden Geruch wahrnimmt, kann sich ans örtliche Gesundheitsamt wenden. Dieses gibt die Hinweise an das Landesuntersuchungsamt weiter. Für viele Verbraucher ist die Sicherheit von Spielzeug ein Thema, "aber die Schere klafft stark auseinander", so Hartloff. "Die einen sind höchst sensibilisiert, andere gar nicht."

Stephanie Mersmann

Sicherheit durch Prüfsiegel?

Nicht alle Prüf- und Gütesiegel bieten Sicherheit: Das europäische CE-Zeichen etwa vergeben die Hersteller selbst, eine unabhängige Prüfung wird damit nicht garantiert. Vertrauenswerter ist das GS-Zeichen für "Geprüfte Sicherheit": Die mit diesem Siegel gekennzeichnete Ware wurde von unabhängigen Dritten getestet, etwa dem TÜV.

Forum in Koblenz kostet 4,3 Millionen Euro weniger

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Koblenz - Während sich die Metropolen Hamburg und Berlin mit ihren Prestigebauten blamieren, gibt es in Koblenz Grund zur Freude.

Denn das nicht minder umstrittene Forum Confluentes wird weniger kosten als veranschlagt. Waren ursprünglich für den Kulturbau und die dazugehörige Infrastruktur 95,4 Millionen Euro angesetzt worden, dürfte alles zusammen unter dem Strich rund 4,3 Millionen Euro weniger kosten.

Zwar ist die Rechnung, die Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig am Mittwochabend den Koblenzer Medien präsentierte, noch vorläufig, doch rechnet niemand damit, dass noch etwas schief geht. Denn bereits 90 Prozent der 2650 Rechnungen, die wiederum auf Grundlage von insgesamt 885 Verträgen gestellt wurden, sind geprüft und natürlich auch angewiesen worden. Es stehen nur noch kleine Nachbesserungen und der Abschluss der Sanierung der Viktoriastraße aus. Mit amtlichen Zahlen ist Mitte 2014 zu rechnen. "Es kann sogar noch besser werden", hofft Jürgen Czielinski. Der sonst so vorsichtige Projektleiter begründete seinen Optimismus damit, dass auch die Restkalkulation die schlechtmöglichsten Szenarien berücksichtigt.

"Die ganze Verwaltung hat sich richtig reingehängt", lobte der Stadtchef, der auch die gute Arbeit der Arbeitsgemeinschaft von Canal/Alhäuser& König und das Kostenmanagement der Koblenzer Firma IMC würdigte. Auch dankte der OB den Gremien für geräuschlose und zügige Entscheidungen. Er räumte ein, dass die auf Großbaustellen üblich gewordenen Kostenexplosionen für Koblenz katastrophal gewesen wären.

Der Blick in die Details zeigt aber auch, dass die Akteure oft das Glück der Tüchtigen hatten. Zum einen ging der Stahlpreis nicht wie befürchtet durch die Decke, zum anderen kann die Stadt steuerliche Vorteile nutzen, mit denen nicht unbedingt zu rechnen war. Da das "Romanticum", das Café und die Dachterrasse nun als Gewerbebetriebe anerkannt sind, können Mehrwertsteuerzahlungen in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro vermieden werden. Dieser Effekt mindert jedoch nicht die Leistungen der Ingenieure und der Finanzexperte, die durch Einsparungen im Detail nicht nur rund 2,3 Millionen Euro herausholten, sondern auch dafür sorgten, dass sich die Mehrkosten an anderer Stelle in Höhe von 1,4 Millionen Euro amortisierten. Nicht umsonst erinnerte Kulturdezernent Detlef Knopp daran, dass niemand auf seinem Budget beharrte und somit Querverschiebungen jederzeit möglich waren.

Reinhard Kallenbach

Festungsvarieté: Beeindruckende Körperkunst in den Kuppelsälen

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Koblenz - Eine Wassernixe, die durch Luft und Licht taucht. Ein tollpatschiger Hilfskeller, der sich an der vertikalen Stange als graziler Tänzer der Höhe zeigt. Und ein quirliger Typ mit Starkstromfrisur, der überschüssige Energie über fünf Blockflöten gleichzeitig zu katalysieren versucht.

Caroline Schroeck begeisterte beim Festungsvarieté als Wassernixe am Seil. Foto:
Sascha Ditscher

Von unserer Redakteurin Anke Mersmann

Was sich beim Festungsvarieté mit Dinnershow des Café Hahns abspielt, ist traumhaft, atemberaubend und witzig - also genau das, was sich von einer Varietéshow erhoffen lässt. Und doch birgt der Premierenabend unterhalb der gewölbten Decke in den Kuppelsälen hier und da einige Längen.

Nun liegt es nun einmal in der Natur der Dinge, dass ein Varieté verbunden mit einem mehrgängigen Menü per se ein längeres Vergnügen wird, als es bei einem rein künstlerischen Programm der Fall ist. Und es liegt ebenfalls auf der Hand, dass es Momente gibt, in denen der Fokus klar auf dem Kulinarischen statt auf dem Künstlerischen liegt. Bevor er aber wieder wechselt, bevor also auf der runden Mittelbühne das Programm weitergeht, entstehen mitunter eigentümliche Leerläufe. Um die zu überbrücken, spielt zwar die Band Konflux entspannten Jazz. Und Matthias Hille treibt als naseweiser Sommelier seine Späße an einzeln Tischen. Gleiches gilt auch für den distinguierten Maître (Reiner Scharlowsky), der hier und da den Diener mimt und seine Grimassen zieht. Das ist hübsch, ist aber kein Gerüst für eine konstante Spannung.

In luftiger Höhe

Die erhöht sich allerdings direkt, wenn die Kunst wieder im Vordergrund steht, spätestens dann, wenn der Maître ins Schweinwerferlicht tritt - dann wieder ganz Moderator des Abends - und galant die Künstler anmoderiert. Caroline Schroeck beispielsweise sorgt hoch unter der Kuppel für fantastische Momente: Die Frau mit den kunterbunten Rastazöpfen taucht am doppelten Seil als Wassernixe samt Schwimmflossen an den Füßen in imaginären Fluten auf und ab und zeigt ebenso schöne wie witzige Figuren: Sie mutiert zur Galionsfigur, lässt sich in den Spagat fallen, meterhoch über dem Boden, je ein Seil zur stützenden Schlinge um jeden Fuß geschlungen. Sie deutet mit den Armen paddelnde Bewegungen an, um sich an kopfüber wieder hinabzustürzen, quasi wie in einer halben Eskimorolle. Toll. Auch am Trapez, dieses Mal als Engel, zeigt Schroeck ihren Sinn für Balance, Wage- und Anmut in luftigen Höhen. Und am Boden vereint sie Witz und Kontorsion, indem sie sich durch ein Waschfass schwängt.

Viel Witz hat auch Gabor Vosteen mit seinen Grimassen, mit seinen zu Bergen stehenden Haaren - und vor allem mit seiner Art, die Blockflöte zu spielen. Bis zu fünf bläst der Künstler gleichzeitig, lässt die Luft aus Mund, Nase und Ohr strömen und ist dabei noch melodiös: Beethovens "Freude schöner Götterfunken" spielt er ebenso an wie etwa Vater Abrahams "Das Lied der Schlümpfe". Dabei schaut er mit großen Augen umher, als ob er selbst kaum glauben könnte, wozu er fähig ist.

Anders tritt da Axel Pätz auf: ein kerniger Künstler, der am Klavier oder auf dem Akkordeon seine zynischen Lieder singt. Sei es über die pubertierende, unordentliche Tochter, der die Eltern später aus Rache die erste Wohnung verwüsten, seien es überbehütete Kleinkind, sei es der Normalo, der auf dem Aufsitzrasenmäher den Mann in sich entdeckt: Pätz besingt sie alle in schrägen, bösen Geschichten in Liedform.

Schräger Vogel mit Sinn für Musik: der unkonventionelle Flötist Gabor Vosteen. Foto:
Sascha Ditscher

Paul Herzfeld überrascht

Einer, der sich den gesamten Abend über als lammfromm gibt, mit einem Lächeln auf dem Gesicht als tapsiger Hilfskellern zwischen den Tischen umhereilt, setzt auf das große Überraschungsmoment: Wie Paul Herzfeld den Chinese Pool erklimmt, also an der vertikalen Stange tanzt, ist schlichtweg beeindruckend. Scheinbar mühelos zeigt er im Kuppelsaal Körperkunst von ausgesprochen hoher artistischer Qualität, spielt mit der Höhe und Tiefe, zirkelt die Stange mit einer lässigen Beiläufigkeit. Einer, dessen großer Moment erst am Ende des Abends kommt, ist Gilles Le Leuch. Die Figur des trägen Butlers abstreifend, wirbelt der Künstler zwei Diabolos durch die Lüfte, lässt sie über seinen Körper kreisen, Barrieren aus Arm und Bein scheinen ihn dabei nicht zu stören.

Körperliche Grenzen scheint auch Yulia Fadeeva nicht zu kennen: Sie zeigt klassische Kontorsion, biegt und windet ihren Körper in Positionen, sodass ein Raunen durch die Reihen geht. Das wäre sicherlich auch bei der Nummer von Fette Moves zu hören, wenn die drei Breakdancer nicht zu einem krachenden, basslastigen Sound auftreten würden. Nacheinander wirbeln sie über die Bühne, auf dem Rücken liegend, auf dem Kopf stehend. Artistik und Tanz reichen sich auf ziemlich frische Weise die Hand. Ein launiger Abschluss für eine beeindruckende Show. Denn das ist das von Karl-Heinz Helmschrot inszenierte Festungsvarieté - trotz kleiner Längen.

Karten und Infos im Café Hahn unter Telefon 0261/423 02

Flugzeugabsturz in Winningen bleibt ungeklärt

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Winningen - Die genaue Absturzursache des in Winningen verunglückten Ultraleichtflugzeugs, in dem zwei Menschen ums Leben gekommen sind, kann nicht eindeutig aufgeklärt werden. "Durch die massiven Brandschäden waren unsere Möglichkeiten sehr eingeschränkt", erklärt ein Sprecher der Bundesflugunfalluntersuchung (BFU) aus Braunschweig.

Bei den Untersuchungen des Unglücks haben die Ermittler der BFU Informationen über drei große Bereiche zusammengetragen: über die Insassen und mögliche Zeugen, den Zustand des Flugzeugs an sich und sogenannte Umweltfaktoren, wozu neben der Unfallstelle an sich auch Wetterbedingungen oder Ähnliches gehören. Aufgrund von Zeugenaussagen hatten die Ermittler die Überreste des Motors sichergestellt. "Es wurden Triebwerksprobleme gemeldet, weshalb die Maschine auch in Winningen zwischengelandet ist. Doch kurz nach dem Start sind anscheinend erneut Probleme aufgetreten, die letztlich zum Absturz geführt haben", sagt der BFU Sprecher. Ob das wirklich zum Absturz der Maschine geführt hat, konnten die Ermittler aufgrund des hohen Zerstörungsgrades nicht eindeutig feststellen. Viele Aluminiumteile seien durch die enorme Hitzeentwicklung infolge des Brandes geschmolzen. Die Elektrik habe ebenfalls erheblichen Schaden genommen. Ende des Monats wird ein Faktenbericht veröffentlicht, in dem die Ermittler noch einmal eine Übersicht über die Ermittlungen geben.

Bei dem Absturz des Ultraleichtflugzeugs vom Typ Eurostar im Oktober sind der 46-jährige Pilot, ein Arzt und zweifacher Vater aus Weisenheim am Sande, und seine 60-jährige Begleiterin, eine Rechtsanwältin aus Heidelberg, ums Leben gekommen. Das Flugzeug befand sich auf dem Rückflug vom nordrhein-westfälischen Marl nach Worms, als sich das Unglück nach einem Zwischenstopp in Winningen ereignete. Die Maschine stürzte einen Hang hinunter und ging in Flammen auf.

Nina Borowski

Weihnachtscircus in Koblenz: Tigernummer löst Proteste aus

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Koblenz - Sie sind die Hauptattraktion und zugleich Stein des Anstoßes: Beim 2. Koblenzer Weihnachtscircus tritt Tierlehrerin Carmen Zander mit ihren fünf Bengaltigern auf. "Stupide Kunststücke, seelische und körperliche Schmerzen - das ist das Leben von Wildtieren in deutschen Zirkussen", meint die Tierschutzorganisation Peta Deutschland in einer Pressemitteilung.

Insbesondere für Löwen und Tiger sei das Leben im Zirkus mit "systembedingter Tierquälerei" verbunden. Vor allem unter zu kleinen Gehegen, der Kälte und der von Gewalt und Zwang geprägten Dressur würden die Tiere leiden. Daher kritisiert Peta die Koblenzer Stadtverwaltung: "Immer mehr Städte verbieten Wildtiere im Zirkus", so Peter Höfken von Peta, "deshalb sollte die Stadtverwaltung endlich nachziehen."

Die Veranstalter sehen das völlig anders, weisen jeden Vorwurf der Tierquälerei von sich. Ausschließlich renommierte Tierlehrer, die die strengen gesetzlichen Auflagen erfüllen und die jahrelange Erfahrung im Umgang mit Tieren haben, würden verpflichtet, erklärt die Geschäftsführung des Weihnachts- circus’. Der traditionelle Zirkus sei eine Begegnungsstätte für Mensch und Tier, er wecke mit seinen Tiervorführungen Interesse und Sympathie für die Tiere.

Mag man darüber auch sicher streiten können, ist eins aber klar: Es werden beim Koblenzer Weihnachtscircus alle rechtlichen Vorgaben eingehalten. "Aus tierschutzrechtlicher Sicht gibt es nichts zu beanstanden", betont Thomas Brunnhübner, Referatsleiter beim zuständigen Veterinärdienst des Landkreises. Eine Handhabe, den Zirkus zu verbieten, hat man dort ohnehin nicht, kann nur den Umgang mit den Tieren, die Fütterung, Haltung und Ähnliches mehr prüfen und gegebenenfalls Auflagen machen. Dr. Simone Burger hat als Tierärztin im Veterinärdienst des Kreises den Zirkus in Koblenz begutachtet. Ihr Fazit: Bei den Tigern hält man sich genau an alle gesetzlichen Vorgaben. Die fünf Tiger stammen aus einem Wurf, wurden in Gefangenschaft geboren und von Hand aufgezogen. Burger sagt: "Die Tiere sehen gut aus und zeigen keinerlei Verhaltensauffälligkeiten." Ob man Wildtiere im Zirkus generell verbieten sollte? Für Referatsleiter Brunnhübner ist das eine politische Frage, die der Kreis nicht zu entscheiden habe.

Und wie sieht man es im Koblenzer Rathaus? Dort hat man durchaus schon über ein Wildtierverbot nachgedacht, ist aber zu dem Schluss gekommen, dass das rechtlich mehr als problematisch wäre. Zwischen der Stadt und dem jeweiligen Zirkus wird eine schriftliche Vereinbarung getroffen, wie Stadtpressesprecher Thomas Knaak mitteilt. Darin könnte die Stadt ein Wildtierverbot vorsehen. Aber selbst wenn der Stadtrat den dafür notwendigen Beschluss fassen würde: Vom Bundesgesetzgeber sei ein solches Verbot nicht vorgesehen, auch nicht geplant. Bereits mehrfach habe sich der Bundestag dagegen ausgesprochen.

In Bonn hat man mit einem Verbot keine guten Erfahrungen gemacht. Im April 2012 hatte der Rat beschlossen, keine Flächen mehr an Zirkusse zu vergeben, die Wildtiere mitbringen. Die Bezirksregierung Köln hatte dagegen Bedenken angemeldet. Daraufhin hatte die Stadt Bonn beim zuständigen Bundesministerium nachgehakt - und die Antwort erhalten, dass der Tierschutz abschließend bundesrechtlich geregelt werde. Und dass das Verbot durch die Stadt Bonn gegen geltendes Recht verstoße. Am kommenden Donnerstag steht die Sache erneut auf der Tagesordnung des Bonner Rats, wie Isabel Klotz vom Presseamt der Stadt bestätigt. Dort soll der Beschluss wieder aufgehoben werden.

In Koblenz will man sich bei Veranstaltern künftig verstärkt dafür einsetzen, dass diese freiwillig auf Tiere verzichten. Und es sollen vermehrt Zirkusse ohne Wildtiere berücksichtigt werden. Ein Verbot aber ist bei der aktuellen Rechtslage im Bund derzeit keine Option.

Ingo Schneider

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