Koblenz/Region - Die Menschen leiden unter dem Bahnlärm - und schon lange wollen sie ihn nicht mehr still hinnehmen. Wie der Lärm im Mittelrheintal gemindert werden kann, dazu wird gerade eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Grundlage der Maßnahme ist ein Beschluss des Beirats "Leiseres Mittelrheintal".
Mithilfe dieser Untersuchung sollen zunächst für jede Ortslage zwischen Bingen und Weißenthurm beziehungsweise Rüdesheim und Leutesdorf über die bisherigen Lärmschutzmaßnahmen hinausgehende, technisch machbare Maßnahmen zur Reduzierung des Bahnlärms gefunden und bewertet werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Koblenz.
"Die betroffene Bevölkerung erhält hiermit gleich zu Beginn der Durchführung der Machbarkeitsuntersuchung Gelegenheit, eigene Vorschläge zu entwickeln und einzubringen", so die Stadt, die auf ein Formular auf der Internetseite des Umweltamtes verweist (Adresse: www.umweltamt.koblenz.de).
Als Schallschutzmaßnahmen kommen dabei "klassische" Maßnahmen in Betracht, also beispielsweise Schallschutzwände, die in der Lärmsanierung wegen der geltenden Förderbedingungen, zum Beispiel der Nutzen-Kosten-Bewertung, bisher nicht zum Tragen kamen. Aber auch innovative neue Maßnahmen und kreative weitere Ideen sollen einbezogen werden. "Passive Schallschutzmaßnahmen an den Häusern werden aber grundsätzlich nicht untersucht", so die Stadt. Mit der Durchführung der Machbarkeitsuntersuchung wurde inzwischen das Büro Wölfel Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG, Höchberg, beauftragt.
Im Rahmen des Infrastrukturbeschleunigungsprogramms II wurden bereits erste Ortsbegehungen im Mittelrheintal durchgeführt und Schallschutzmaßnahmen identifiziert. Diese Maßnahmenvorschläge und die vorhandenen grafischen Darstellungen sollen die Grundlage für weitere Vorschläge sein und helfen, einen besseren Überblick zu bekommen. In diesem Zusammenhang können auch Vorschläge zur Beseitigung lokaler Problemstellen wie Stoß- oder Schadstellen an Schienen gemeldet werden.
Die Stadt Koblenz bittet betroffene Bürger, bis zum 28. Januar formlos oder durch Verwendung des Formulars ihre Ideen und Verbesserungsvorschläge beim Umweltamt der Stadtverwaltung Koblenz einzubringen. Das Formular sollte ausgefüllt per E-Mail an umweltamt@stadt.koblenz.de oder per Post (Willi-Hörter-Platz 2, 56068 Koblenz) an das Umweltamt geschickt werden.
Das Umweltamt sammelt die Ideen und leitet sie an das Ingenieurbüro weiter. Auch nach Ablauf des Datums werden noch Vorschläge bis Ende Februar entgegen genommen und weitergeleitet sowie für die folgende Lärmaktionsplanung Stufe 2 gegebenenfalls berücksichtigt. Die Vorschläge werden dann im Rahmen der Machbarkeitsuntersuchung bahntechnisch und akustisch auf ihre Machbarkeit und Wirkung hin bewertet und zusammengefasst. Lokale Schadstellen werden überprüft und wenn möglich beseitigt.
Mehr Infos zur Machbarkeitsstudie gibt es beim rheinland-pfälzischen Umweltministerium unter www.ku-rz.de/laermstudie