Koblenz - Das Wasser steigt weiter: An Rhein und Mosel machen sich die Menschen auf ein ordentliches Hochwasser gefasst. Am Pegel Koblenz könnten sieben Meter erreicht werden. Am Campingplatz in Lützel wurde jetzt ein spezielles Schutzsystem aufgebaut - im Kampf gegen die Flut.
Wenn das Wasser noch ein bisschen steigt, wird auch der Campingplatz überflutet. Für die Wiese ist das kein Problem. Aber die hochwertigen Container, in denen sanitäre Anlagen und Gastronomie untergebracht sind, dürfen nicht nass werden. Wenn Wasser in die Dämmwände läuft, quellen sie so auf, dass man die Gebäude wahrscheinlich nicht mehr benutzen kann.
Doch zum Abbauen der Container war es zu spät. Denn zunächst war man von sinkenden Pegelständen ausgegangen. Erst am Wochenende wurde klar, dass der Rhein noch weiter ansteigt. Dass die Container nicht vorsorglich abgebaut wurden, liegt vor allem an den Kosten: „Die liegen im sechsstelligen Bereich", sagt Buhlmann. Allein 800 bis 900 Arbeitsstunden fallen an, außerdem Kosten für Spezialfahrzeuge und anderes.
Hilfe hat Campingplatzpächter Hans-Jürgen Buhlmann nun von der Koblenzer und der Herborner Feuerwehr bekommen. Die Hessen sind mit zehn Männern angerückt und leisten ihren Kollegen Schützenhilfe. Sie haben ein Schlauchsystem mitgebracht, das es hier nicht gibt.
Die 40 Meter langen Doppelschläuche werden von 16 Leuten der Freiwilligen Wehren Neuendorf und Bubenheim und vier Männern von der Berufsfeuerwehr um die Gebäude herumgelegt und mit Wasser gefüllt. Dadurch erreichen sie eine Höhe von etwa 60 Zentimetern. Eine Plane und Sandsäcke sollen dafür sorgen, dass alles dicht ist. dos