Koblenz - Holzfällen - eine sinnvolle Tätigkeit, wenn es Winter wird. Holzfällen kann aber auch Sport sein - und mehr als das: Dies demonstrierten jetzt mehrere Timbersports-Profis bei einer Vorführung in Koblenz. Mit Axt und Säge ließen sie die Späne fliegen.
Wer je Holz für den heimischen Kamin gespalten hat, der weiß, dass die Arbeit mit der Axt nicht nur schweißtreibend, sondern auch langwierig ist. Dirk Baum, mehrfacher deutscher Meister im Sportholzfällen, wird dies anders sehen. Denn er benötigt nur ein knappes Dutzend Schläge in einer guten Minute, um einen kräftigen Pappelstamm zum Fallen zu bringen.
Vor rund 100 Besuchern demonstrierte er am Samstagnachmittag seine Kunst bei der Show der Stihl-Timbersports-Series vor dem Löhr-Center. Die Besucher merkten schnell, dass nicht nur Kraft und Ausdauer notwendig sind, wenn man einen Baumstamm so schnell wie möglich fällen möchte.
Dirk Braun, Dominik Maurer und Stefan Stark, die alle bei den Timbersports-Series antraten, überzeugten auch mit Eleganz. Nicht nur, dass kein Schlag danebenging, die eingezeichnete Kerbe wurde exakt getroffen. „Die Kraft ist notwendig, um solche Extremsportarten auszuführen, aber die Technik entscheidet letztendlich darüber, wie gut man ist", sagt Sebastian Schäffler, der die Vorführungskämpfe moderierte.
Das gilt auch für die Kettensäge. Die Athleten bewiesen auch damit, dass sie nicht nur über die notwendige Kraft verfügen, um die Maschine zu führen, sondern auch punktgenau schneiden können. „Andernfalls wäre man in einem Wettkampf auch schnell aus dem Rennen", erklärt Sebastian Schäffler.
Und gleichsam bewiesen die Holzfäller auch, dass sie über die nötige Koordination verfügen, um auch in etwas größerer Höhe die Axt anzulegen. Denn beim letzten der sechs Showwettbewerbe, dem sogenannten Spring Board, galt es, die Pappel in einer Höhe von rund drei Metern zu behauen. Als Stehfläche diente dabei nur ein ziemlich wackeliger Holzscheit.
Die Vorführung fand im Rahmenprogramm der Ausstellung "Faszination Wald" im Einkaufszentrum statt. 8340 Quadratkilometer von Rheinland-Pfalz sind Wald. Wie vielfältig dieser Lebensraum ist, der in unserem Bundesland 42 Prozent der Gesamtoberfläche ausmacht, kann man zurzeit im Löhr-Center bewundern, wo noch bis zum 15. Juni die Ausstellung zu sehen ist.
Geschickt sind dabei Ausstellungsgegenstände wie zum Beispiel ein präparierter Luchs mit Schautafeln kombiniert, die Wissenswertes über den Wald erzählen. So erfährt der Betrachter, welche Spuren Hase, Wildschwein und Reh auf dem Waldboden hinterlassen, dass ein Feuersalamander bis zu 50 Jahre alt werden kann und dass die Kreuzotter die einzige Giftschlange ist, die in unseren Breiten vorkommt.
Und neben den Lebewesen des Waldes zeigt die Ausstellung des Centers in Kooperation mit Landesforsten Rheinland-Pfalz auch, welchen Nutzen der Wald dem Menschen bringt. Informiert wird beispielsweise über die vielfachen Verwendungszwecke unseres heimischen Holzes.
Von unserem Mitarbeiter Peter Karges