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Channel: Newsletter der Rhein-Zeitung: Wirtschaft in Rheinland-Pfalz
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Steigende Pegel: Hochwasser am Rhein hält jetzt schon die Helfer in Atem

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Koblenz - Der hochwassergeprüfte Koblenzer und Moselaner kann beim derzeitigen Pegelstand noch lächeln. Doch für die Helfer ist die Sache schon sehr ernst. Denn sie müssen entscheiden, ob sie zum Beispiel die Kioske am Rhein- und Moselufer sichern, die Container am Campingplatz abdichten und die Stromversorgung der Schiffe abbauen.

„Wir müssen ständig Kosten und Nutzen abwägen", sagt Norbert Gras von der Feuerwehr Koblenz am Sonntagvormittag. Denn die Sicherungsmaßnahmen sind teuer, zumal sie oft mit externen Firmen mit Kranfahrzeugen bewerkstelligt werden müssen – und wenn das Wasser dann doch nicht über die Flussufer schwappt, ist das zwar einerseits gut, andererseits haben die Verantwortlichen dann unnötig Geld ausgegeben.

„Bei einem Hochwasser von 9 Metern weiß jeder, was er zu tun hat", sagt Gras. „Aber diese Lage wie jetzt, so um 6 Meter, die ist echt schwer einzuschätzen." Zumal die Prognosen in den vergangenen Tagen immer wieder schwankten: Nachdem für Süddeutschland trockeneres Wetter gemeldet war und die Pegel dann gesunken oder zumindest nicht mehr so schnell gestiegen wären, wurden die Beurteilungen in den letzten Stunden wieder nach oben korrigiert.

Am Sonntagmorgen sind deshalb auch Mitarbeiter der Kevag inmitten der Touristenströme am Rheinufer dabei, die Stromkästen an den Schiffsanlegestellen aus den Kästen zu sichern. „Wir haben eine Weile die Pegelstände beobachtet, aber jetzt wird es uns zu heiß", sagt Günter Groß von der Kevag. Bei 6,50 Meter fließt das Rheinwasser hier nämlich auf die Spazierwege, dann kann der Kranwagen nicht mehr sicher hinfahren und die Männer können nicht mehr ungefährdet arbeiten. „Also machen wir das jetzt vorsichtshalber."

Auch Campingplatzpächter Hans-Jürgen Buhlmann kann nicht länger warten. Wenn Wasser in die Container auf dem Campingplatz gegenüber vom Deutschen Eck dringen würde, kann es richtig teuer werden. Deshalb versuchen er und die Helfer am Sonntag die Container mit einem Schlauchsystem zu schützen. Die Gäste sind weitgehend abgereist, neue musste er abweisen, was mitten in der Saison natürlich besonders schmerzhaft ist.Die meisten Spaziergänger kümmert das Hochwasser indes nicht besonders. Im Gegenteil: Ein Schifffahrtsunternehmen bietet sogar „Hochwasser-Rundfahrten" an.

Von unserer Redakteurin Doris Schneider


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