Wie am am Dienstag an der Ecke Kastor-/Kastorpfaffenstraße gab es überall im Land Kontrollstellen zum Thema Kindersicherheit. Denn noch immer beobachtet die Polizei, dass Eltern ihre Kinder falsch oder gar nicht sichern. "Immer wieder kommt es zum Beispiel vor, dass die Kinder den Schulranzen auf dem Rücken haben und sich dann anschnallen", sagt Thomas Welsch von der Polizeiinspektion Koblenz 1, die am Morgen in der Altstadt und am Mittag dann in der Goldgrube in der Nähe der Pestalozzi- und der Overbergschule kontrolliert. Ihre Kollegen, unterstützt von Bereitschaftspolizisten, sind in Brodenbach, Bendorf und Vallendar unterwegs.
Ziel bei allen Kontrollpunkten im Land ist es nicht, den Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen, versichert Thomas Welsch. Es geht einzig und allein um die Sicherheit der Kinder in den Autos. Denn im ersten Halbjahr 2013 sind im Land Rheinland-Pfalz 631 (2012: 683) Kinder im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen verletzt worden. Allein in 317 dieser Fälle (2012: 315) waren die Kinder nicht aktiv am Straßenverkehr beteiligt, sondern kamen als Mitfahrer in Fahrzeugen zu Schaden, informiert die Polizei in einer Pressemitteilung. Insgesamt wurden 2 (2012: 4) Kinder getötet, 109 (2012: 123) schwer verletzt und 520 (2012: 556) leicht verletzt.
Die Ursachen hierfür sind einfach: Oft sind Kindersitze falsch befestigt, oder die Kinder sitzen zwar im Sitz, sind aber nicht darin angeschnallt. Oder die Sitze sind für die Größe oder das Gewicht des Kindes nicht geeignet.
"Allgemeine Fahrzeugkontrolle!" Wieder ist ein Wagen an der Kastorstraße rausgewunken worden. Während ein Polizist die Papiere kontrolliert, öffnet ein anderer mit Einverständnis der Mutter die hintere Wagentür. "Ihr seid ja beide richtig angeschnallt!", sagt er lächelnd zu den Kindern "Jaaaa!" ist die laute Antwort. Im Übrigen kontrollieren die Polizisten auch, ob die Eltern ihren Gurt benutzen. "Denn sie sind wichtige Vorbilder für die Kinder", sagt Thomas Welsch.
Insgesamt stoßen die Kontrollen auf viel Verständnis, auch wenn alle wenig Zeit haben auf dem Weg zu Schule und Kindergarten: "Ich finde das absolut richtig", sagt ein Vater, und auch viele Lehrer reagieren so, sagt Thomas Welsch. "Es geht ja um die Sicherheit der Kinder."
Doris Schneider
Das kann teuer werden
Wenn ein Kind nicht richtig oder sogar gar nicht gesichert ist, kann das ganz schön teuer werden. Unterschieden wird dabei, ob das Kind gar nicht oder nur unzureichend gesichert ist und ob es ein Kind ist oder mehrere Kinder sind.
Das sieht der Bußgeldkatalog vor:
- Mitnahme eines Kindes bei nicht vorschriftsmäßiger Sicherung, aber Verwendung einer Rückhalteeinrichtung: 30 Euro
- Mitnahme mehrerer Kinder bei nicht vorschriftsmäßiger Sicherung, aber unter Verwendung einer Rückhalteeinrichtung: 35 Euro
- Mitnahme eines Kindes ohne Verwendung einer Rückhalteeinrichtung: 40 Euro und ein Punkt
- Mitnahme mehrerer Kinder ohne Verwendung einer Rückhalteeinrichtung: 50 Euro und ein Punkt.