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Personalie bei Kevag-Tochter sorgt für Unmut: Wirtschaftsförderer der Stadt Koblenz soll auf gut dotierten KVS-Posten

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Von unserem Redakteur Reinhard Kallenbach

Mit diesem Schritt wäre auch die Geschäftsführung des Technologiezentrums (TZK) vakant. Offiziell bestätigt wird die aus gut informierten Kreisen stammende Personalie allerdings nicht.

Auch der Oberbürgermeister weist die Spekulationen über Namen zurück. "Richtig ist, dass sich der Aufsichtsrat der Kevag mit der Besetzung der ausgeschriebenen Stelle der Geschäftsführung der Kevag Verkehrs-Service (KVS) beschäftigt. Weitergehende Mitteilungen kann es vor dem Termin nicht geben", erklärte Joachim Hofmann-Göttig auf Anfrage unserer Zeitung. Das heißt: Offizielles wird erst nach der Sitzung am kommenden Mittwoch, 4. September, mitgeteilt. Auch Claudia Probst nennt unter Hinweis auf das laufende Verfahren keine Namen. Die Kevag-Pressesprecherin weist jedoch darauf hin, dass die Stelle - wie vorgeschrieben - regulär über die Presse ausgeschrieben worden war. Das war am 13. Juli. Fakt ist, dass die Zahl von Bewerbungen überschaubar war.

Vorgänger im Ruhestand

Nach der Endauswahl blieben zwei Kandidaten: Ein externer Bewerber und eben Jürgen Czielinski. Beide haben in einer internen Punktebewertung gleich abgeschlossen. Als Kenner der Koblenzer Verhältnisse hat Czielinski letztendlich die Nase vorn. Dennoch ist die Neubesetzung der Stelle von Helmut Becker, der in den Ruhestand verabschiedet wurde, nicht unumstritten. Kritiker würden es gern sehen, wenn die Stelle ganz gestrichen würde - und das, obwohl die KVS, die mit ihren rund 200 Mitarbeitern im Linienverkehr die Betriebsführung für 18 Kevag-Linien und 16 Linien der Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft (RMV) übernimmt, schwarze Zahlen schreibt: Das Unternehmen beförderte 2011 rund 17,1 Millionen Fahrgäste und schloss mit einem Bilanzgewinn von rund 520.000 Euro ab. Das waren rund 36.000 Euro weniger als 2010. Neuere Zahlen sind noch nicht im Bundesanzeiger veröffentlicht. Als sicher gilt, dass die Bilanz 2012 deutlich schlechter ausfallen wird. Der Bilanzgewinn soll - weil die guten Buga-Zahlen weggefallen sind - bei nur noch 200.000 Euro liegen.

Ein Dorn im Auge der Skeptiker scheinen die relativ üppigen Gehälter für das Führungsduo zu sein. So soll der verbliebene Geschäftsführer Hansjörg Kunz rund 145.000 Euro jährlich verdienen - plus Dienstwagen. Sein bisheriger "Copilot" Helmut Becker verdiente sogar 150.000 Euro im Jahr. Dazu kam ein Dienstwagen.

"Kein Versorgungsposten"

Kenner der Szene gehen davon aus, dass der neue zweite Mann mit rund 125.000 Euro jährlich einsteigen wird. Diese Angaben werden von der Kevag nicht kommentiert. Das Unternehmen weist jedoch die Behauptung zurück, dass sich Hansjörg Kunz in den Gremien bereit erklärt hätte, allein weiterzumachen. Claudia Probst stellt klar, dass die ausgeschriebene Stelle eben kein Versorgungsposten ist und die Nachbesetzung dringend notwendig ist.

"Das Geschäft ist nicht einfacher geworden", betont die Pressesprecherin unter Hinweis darauf, dass auch das regionale Verkehrsgeschäft längst eine europäische Dimension habe. Das heißt: Konzessionsrechtliche und kaufmännische Herausforderungen sind aus Sicht der rekommunalisierten Kevag-Gruppe so komplex, dass sie ein Geschäftsführer allein nicht meistern kann. Dem halten Kritiker entgegen, dass die Chefs in den städtischen Eigenbetrieben eine ebenso große Verantwortung und ähnliche Mitarbeiterzahlen haben, aber dennoch deutlich weniger Geld erhalten. Dazu komme, dass die Busfahrer der KVS im Vergleich zu den Fahrern im Mutterunternehmen Kevag erhebliche finanzielle Einschnitte hinnehmen mussten.

Die Kevag-Zentrale weist wiederum darauf hin, dass die Gruppe keine Busfahrer mehr außerhalb der KVS beschäftige. Die letzten Fahrer seien - mit einer Abfindung - Ende 2012 unter das KVS-Dach gewechselt. Hier gilt der mit der Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz (VAV) ausgehandelte Tarifvertrag. Dieser stellt die Mitarbeiter allerdings schlechter als das frühere Tarifwerk - die Kevag zahlte früher nach den Konditionen der Metall- und Elektroindustrie. Die Busfahrer galten somit lange als die am besten bezahlten im Land.

 


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