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Channel: Newsletter der Rhein-Zeitung: Wirtschaft in Rheinland-Pfalz
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Kostenexplosion in Koblenz und Kreis MYK wegen mehr Hilfe zur Pflege

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An Rhein und Mosel sind immer mehr pflegebedürftige Menschen auf Sozialhilfe angewiesen - und das kostet die Kommunen Millionen. So sind nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) die Ausgaben des Kreises Mayen-Koblenz für "Hilfen zur Pflege" zwischen 2005 und 2011 um 39 Prozent auf 8,3 Millionen Euro gestiegen. Die Kreisverwaltung bestätigt diese Zahlen gegenüber der RZ.

In der Stadt Koblenz ist der Anstieg noch drastischer: Laut städtischem Sozialamt gab Koblenz für die Hilfe zur Pflege im Jahr 2011 sogar 50 Prozent mehr aus als noch im Jahr 2005 - die Ausgaben sind demnach auf 8,6 Millionen Euro gestiegen (Bruttokosten, also ohne die Erstattungen durch das Land Rheinland-Pfalz als überörtlichem Sozialhilfeträger).

Die Koblenzer DGB-Regionsvorsitzende Gabi Weber kritisiert diese Entwicklung und fordert eine Reform der Pflegeversicherung: "Ebenso haben die finanziellen Belastungen für die Pflegebedürftigen und ihre Familien in einem Maß zugenommen, dass eine Änderung der Pflegeversicherung unumgänglich ist", sagt sie laut einer Pressemitteilung. Grund für die Kostenexplosion sei, dass die Leistungen der Pflegeversicherung jahrelang nicht an die Inflation angepasst wurden.

Gabi Weber, die bei der Bundestagswahl im Wahlkreis Montabaur für die SPD als Direktkandidatin antritt, fordert außerdem die volle Einbeziehung von demenziell erkrankten Menschen in die Leistungen der Pflegeversicherung. Mit dem Bericht des Pflegebeirats, der kürzlich dem Bundesgesundheitsminister übergeben wurde und an dem auch der DGB mitgearbeitet hat, gebe es nun eine "Blaupause für die Pflegereform in der nächsten Legislaturperiode des Bundestags". Gabi Weber: "Eine starke Pflegeversicherung würde sowohl die Kommunen als auch die Angehörigen entlasten. Nur so würden wir auch die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Pflegekräfte anständig bezahlt werden. Die angemessene Bezahlung dieser Berufsgruppe hat angesichts des drohenden Fachkräftemangels eine große Bedeutung, auch hier in Koblenz und den Landkreis Mayen-Koblenz." red


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