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Channel: Newsletter der Rhein-Zeitung: Wirtschaft in Rheinland-Pfalz
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Der neue Trend: In Koblenz Dual studieren

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Zügig und vor allem praxisnah studieren und gleichzeitig eine Berufsausbildung absolvieren: Das sind die Vorzüge des sogenannten Dualen Studiums. Konzentrierte die Hochschule Koblenz bislang ihr Angebot auf die technischen Disziplinen, gibt es jetzt auch im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich ein attraktives Angebot - vorerst vor allem für Industriekaufleute in spe. Eine Kooperation mit der Berufsbildenden Schule Wirtschaft, den Ausbildungsbetrieben und der Industrie- und Handelskammer Koblenz (IHK) macht es möglich.

Für 15 Auszubildende aus Koblenz und Umgebung begann am Montag eine extrem belastende Phase, an deren Ende jedoch eine Übernahme durch die Arbeitgeber und sehr gute Karrieremöglichkeiten stehen. Das unterscheidet sie von vielen "normalen" Studenten. Bernhard Meiser erinnerte bei der Begrüßung daran, dass heutzutage viele Jungakademiker in Berufen arbeiten müssen, die gar kein Studium erfordern. Der Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung bei der IHK ist sich sicher: Genau das wird den jungen Frauen und Männern des Pilotjahrgangs nicht passieren, wenn sie nach rund dreieinhalb Jahren ihr IHK-Prüfungszeugnis und die Bachelor-Urkunde in den Händen halten.

"Das ist eine neue Form der Ausbildung. Sie hebt das Ansehen von Koblenz als Bildungs- und Hochschulstandort", ist die kommissarische Schulleiterin Annedore Müller überzeugt. Zwar gibt es auch andernorts Duale Studiengänge im kaufmännischen Bereich, doch dürfte es kaum ein Programm geben, in dessen Verlauf die Ziele so schnell erreicht werden können. Möglich wurde dies alles durch die Straffung des Programms, das komplett auf Dopplungen verzichtet. Prof. Dr. Holger Reinemann wies darauf hin, dass die Hochschule alle Leistungen anerkennt, die an der Berufsschule erbracht werden. Dazu kommt, dass die Aufgaben gut aufgeteilt wurden. So übernimmt die Hochschule die Fächer Volkswirtschaftslehre und Investitionsplanung, während an der Berufsbildenden Schule Buchführung, Englisch sowie Kosten- und Leistungsrechnung unterrichtet werden - dies geschieht nicht im Frontalunterricht, sondern über Lernfelder. Diese sind übrigens schon seit der Reform von 2002 Standard. Das heißt: Stoff und Anforderungen werden direkt an betriebsnahen Beispielen trainiert.

Das Land Rheinland-Pfalz fördert das neue Angebot mit immerhin 100 000 Euro. Das reicht, um an der Hochschule eine Stelle für den Anfang zu finanzieren. Daniel Ludwig, selbst Master im Bereich Betriebswirtschaft, wird künftig die Aufgabe übernehmen, die jungen Leute zu betreuen. Diese werden erst im nächsten Sommer offiziell den Studentenstatus haben. Bis dahin gilt es für die Akademiker in spe darum, im Betrieb und an der Berufsschule die Grundlagen zu lernen. Eine Zwischenprüfung gibt es für sie nicht. Dafür muss bereits nach zweieinhalb Jahren eine hohe Hürde gemeistert werden: der berufsqualifizierende Abschluss.

Reinhard Kallenbach

Betriebe bilden Führungsnach

Für Betriebe ist es sinnvoll, die Ausbildung zum Industriekaufmann und ein duales Studium anzubieten, weil sie so ihren eigenen Führungsnachwuchs heranziehen können. Bislang nutzen zum Beispiel, die Kevag, Thyssen-Krupp Rasselstein (Andernach), Rathschek Schiefer (Mayen) sowie der Medizintechnik-Hersteller Heinen und Löwenstein (Bad Ems) diese Chance. Die 15 jungen Frauen und Männer werden spätestens im Januar 2016 ihr duales Studium abschließen. Sie erwerben dann den Grad Bachelor of Science Business Administration. kawuchs selbst aus


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