Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete auf der B 9 bei Spay. Ein Pkw kollidierte mit einem englischen Reisebus. Der Autofahrer (Jahrgang 1944) aus Baden-Würtemberg verstarb noch an der Unfallstelle. Der Bus hatte 49 Fahrgäste an Bord, die alle den Bus selbstständig verlassen konnten.
Zwei Fahrgäste wurden durch das Bremsmanöver leicht verletzt. Nach der Behandlung durch den Notarzt, wurden sie ins Krankenhaus gebracht.
Einige der englischen Touristen standen unter Schock. Als die Einsatzkräfte vor Ort waren, erhielten sie zunächst eine Nummer und wurden dann nach verletzten und unverletzten Personen sortiert. Die Rettungskräfte nahmen Beschwerden wie Nackenschmerzen und Übelkeit ernst, zumal einige Fahrgäste bei dem Zusammenstoß mit ihren Köpfen auf die Vordersitze geprallt waren.
„Der Busfahrer stand unter einem leichten Schock", berichteten die Ersthelfer. Zum Unfallzeitpunkt herrschte starkes Verkehrsaufkommen auf der Bundesstraße 9. Die Polizei sperrte den Unfallbereich zwischen den beiden Spayer Abfahrten komplett und leitete den Verkehr durch den Ort um.
Für die englischen Touristen, die durchs Rheintal auf dem Weg nach St. Goarshausen waren, sollte es eigentlich ein unvergesslicher Urlaub mit Sonnenschein und herrlichen Ausblicken ins Welterbetal werden. Doch das Unvergessliche stellte sich leider anders ein als erwartet. Noch bevor die Reisegruppe ihr Ziel erreichte kam es zu dem schweren Unfall.
Was den Unfallhergang betrifft, hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Laut Aussage des Busfahrers gegenüber Ersthelfern, die sich unmittelbar nach dem Unfallgeschehen um den Autofahrer kümmerten, war der Pkw, der nur mit dem Fahrer besetzt war, aus unerklärlichen Gründen in den Gegenverkehr geraten und mit dem Reisebus kollidiert. Dabei zog sich der Pkw-Fahrer so schwere Verletzungen zu, dass er noch in seinem Autowrack verstarb. Die Ersthelfer, darunter zwei Ehrenamtliche der Feuerwehr Boppard, wollten den Autofahrer noch retten, doch für ihn kam jede Hilfe zu spät.
Die Fahrgäste wurden durch den Rettungsdienst nacheinander zum Feuerwehrgerätehaus nach Spay gebracht, wo sich die Notfallseelsorge um die verstörten Feriengäste aus England kümmerte. Sie hatten ihr Handgepäck bei sich. Ihre Koffer transportierte die Feuerwehr ebenfalls nach und nach ins Feuerwehrgerätehaus. Von dort wurde der Weitertransport der Engländer organisiert.
Die Feuerwehren aus Spay, Brey und Rhens hatten mit 35 Einsatzkräften alle Hände voll zu tun. Daneben wurde der Löschzug Boppard mit elf Freiwilligen nachalarmiert, um die auslaufenden Betriebsstoffe des Reisebusses zu sichern. An der Unfallstelle lagen neben etlichen Wrackteilen viele Glassplitter, die sich über die gesamte Fahrbahnbreite verstreuten. Der Pkw-Fahrer hatte bei einem Winzer Wein gekauft. Das war der Grund für den Geruch, der sich an der Unfallstelle breitmachte.
Von Suzanne Breitbach