Marc Brombach, Mitarbeiter des Forstamts und Revierleiter des Kühkopfs, kennt die verschiedenen Probleme und ihre Ursachen: "Seit einiger Zeit hat sich die Gegend rund um den Rittersturz und somit auch der Spielplatz Mäushohl zu einer abendlichen Begegnungsstätte für Mitglieder der Drogen- und Schwulenszene entwickelt", erklärt Brombach.
Dies führt zu einem Müllaufkommen, das auf keinen Spielplatz gehört, und liegt vor allem an der Kombination aus Abgelegenheit und guter Erreichbarkeit. Durch die zwei nahegelegenen Parkplätze ist der Zugang recht einfach, dennoch befindet man sich im Wald und ist dementsprechend abgeschirmt.
Zwei Faktoren, die den Ort auch als illegale Abladestelle von Sperrmüll und verschiedenen Gefahrenstoffen wie beispielsweise Altöl attraktiv machen. "Dabei gibt es offizielle Annahmestellen, bei der man seine Farben, Lacke und Öle unentgeltlich abgeben kann. Wenn wir vom Forstamt den ganzen Unrat allerdings erst einsammeln müssen und ihn dort selbst abgeben, wird eine Gebühr fällig, die im Endeffekt der Steuerzahler zahlen muss", sagt Brombach.
Bis zum Ende des vergangenen Jahres war noch eine externe Firma im Auftrag der Stadtverwaltung für die Müllentsorgung im Stadtwald verantwortlich. Im Rahmen verschiedener Sparmaßnahmen musste die Zusammenarbeit jedoch beendet werden. Seitdem kümmert sich das Forstamt darum.
Jeden Freitag drehen Mitarbeiter eine sogenannte Müllrunde. Parkplätze, Grillhütten, Spielplätze und Co. werden angefahren und gereinigt. Mülleimer werden geleert, Flaschen - hauptsächlich Wodkafalschen, die mitunter auch als Ziel für Schießübungen herhalten mussten - eingesammelt, Grillreste beseitigt. Bei gutem Wetter sowie Feier- oder Brückentagen patrouilliert die Müllrunde auch mehrmals pro Woche. Allerdings sind sowohl die Zeit als auch das Personal begrenzt. "Das Budget reicht nicht aus, um flächendeckend arbeiten zu können", sagt Brombach.
Unterstützung kommt allerdings aus der Bevölkerung: Bislang wurden insgesamt 30 000 Euro an Spendengeldern gesammelt, die dem Spielplatz zu Gute kommen sollen. Dieser Zuspruch animiert Brombach auch, den Spielplatz als Attraktion des Stadtwalds zu erhalten. Eine komplette Schließung des Geländes ist für ihn keine Option. Stattdessen werden nun Maßnahmen ergriffen, die ungebetenen Gäste fernhalten und den Spielplatz wieder zu einem schönen Ausflugsziel machen sollen.
Neue Spielgeräte - zum Beispiel eine moderne Rutsche, da die alte aufgrund mangelnder Verkehrssicherheit abgebaut werden musste - kommen in den nächsten Monaten hinzu. Die Grillstelle wird entfernt und ein generelles Grillverbot auf dem Spielplatz verhängt, um das Müllaufkommen zu reduzieren. Es ist ebenfalls geplant, die Parkplätze zu schließen und häufigere Kontrollen durchzuführen.
Mit einem Ende der Sanierungs- und Umbauarbeiten ist aktuell Ende 2014 zu rechnen. Brombach appelliert darüber hinaus an die Bürger, den Platz ordnungsgemäß zu hinterlassen, die Augen offen zu halten und sich bei Verschmutzungen oder anderen ordnungswidrigen Vorgängen an das Ordnungsamt zu wenden.
Von unserem Mitarbeiter Lukas Lohmer