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Koblenzer Amazon-Betriebsrat setzt sich für höhere Löhne ein

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Koblenz/Region - Seit Mittwoch hat das Amazon-Logistikzentrum am Koblenzer Kreuz seinen ersten Betriebsrat - als letzter deutscher Standort, sagt der Verdi-Mann und Vorsitzende des Wahlvorstandes Norbert Faltin im Gespräch mit der RZ.

Zwischen 5.30 und 20 Uhr gaben 59 Prozent der rund 2000 Mitarbeiter ihre Stimme ab, "damit sind wir voll zufrieden", so Faltin. In harmonischer Atmosphäre und mit "hervorragender Unterstützung der Geschäftsleitung" wurde die Wahl über die Bühne gebracht. Auch Arbeitsminister Alexander Schweizer begrüßt die Wahl: "Dann wird es auch auf Arbeitnehmerseite endlich eine kompetente und demokratisch legitimierte Interessenvertretung geben."

Am Montag ist die konstituierende Sitzung des 19-köpfigen Gremiums, dann will sich Faltin als Vertreter der "Robin Hood"-Liste, die mit 30,2 Prozent die meisten Stimmen holte, der Wahl zum Betriebsratsvorsitzenden stellen. Ein Fulltime-Job: Der Vorsitzende und drei weitere Betriebsräte werden komplett von der Arbeit freigestellt, die Amazon-Geschäftsleitung hat bereits ein größeres Büro direkt am Eingang zugesagt. "Hier werden wir Kernöffnungszeiten vor- und nachmittags haben", sagt Faltin. Auch eine Assistenz bekommt die Arbeitnehmervertretung.

Den Spitznamen "Robin Hood" hat Faltin bereits aus dem Amazon-Zentrum in Bad Hersfeld mitgebracht, wo er ebenfalls im Betriebsrat war. "Das ist für mich ein Kompliment, ich will ein Vorkämpfer für soziale Gerechtigkeit sein." Eines der ersten Themen, die er und seine Mitstreiter anpacken wollen, ist die Entlohnung. "Da gibt es Nachholbedarf. Wo es schon einen Betriebsrat gibt, gibt es zum Beispiel eine Spätdienstzulage. In Koblenz nicht." Mindestens einen Haustarifvertrag fordert er, außerdem mehr unbefristete Verträge: "50 Prozent befristete und 50 Prozent unbefristete Verträge wird es in Koblenz nicht mehr geben", kündigt er an. Zurzeit sei das ohnehin besser, es sei aber auch schon wesentlich schlechter gewesen. Weitere Themen auf der Agenda: Gesundheitsschutz, Pausenregelung, Gestaltung der Arbeitsplätze, die Kantine. "Wir haben sehr, sehr viele Baustellen."

Von unserer Redakteurin Stephanie Mersmann


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