Quantcast
Channel: Newsletter der Rhein-Zeitung: Wirtschaft in Rheinland-Pfalz
Viewing all articles
Browse latest Browse all 11588

Winterdienste im Kreis MYK sparen viele Tonnen Streusalz

$
0
0

Kreis MYK - Während die Winterdienste im Kreis Mayen-Koblenz in den vergangenen zwei Winterperioden Tausende Euro in Form von Feuchtsalz auf die Straßen gestreut haben, haben sich die Lagerbestände an Streumaterial seit Herbst so gut wie nicht verändert.

Von unserem Redakteur Damian Morcinek

Die Temperaturen haben in den vergangenen Tagen merklich angezogen, es ist frostiger geworden. Doch von Winter kann in der Region nach wie vor keine Rede sein. Während die Winterdienste im Kreis Mayen-Koblenz in den vergangenen zwei Winterperioden Tausende Euro in Form von Feuchtsalz auf die Straßen gestreut haben, haben sich die Lagerbestände an Streumaterial seit Herbst so gut wie nicht verändert. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Kassen der Kommunen und Straßenmeistereien in der Region.

Darüber hinaus werden aktuell Arbeiten angepackt, die bei regulärem Winterdienst wohl eher liegen geblieben wären. So liegt nach Auskunft des Landesbetriebes Mobilität (LBM) der Schwerpunkt der im Kreis zuständigen Straßenmeistereien Koblenz, Mayen und Neuwied sowie der Autobahnmeisterei Mendig aktuell auf der Pflege von Gehölz. Pflanzen und Sträucher werden zurückgeschnitten, damit keine Schilder oder Verkehrszeichen verdeckt werden.

"Hier wird jetzt nachgeholt, was in den vergangenen Wintern liegen bleiben musste. Gehölze dürfen nur von Anfang Oktober bis Ende Februar geschnitten werden. Wenn die Mitarbeiter dann allerdings wegen Schnee und Eis im Winterdienst unterwegs sind, können diese Arbeiten nicht erledigt werden", betont Verena Blümling, Sprecherin des LBM Rheinland-Pfalz.

Ganz ähnlich verhält es sich in den Städten und Gemeinden in der Region. In Bendorf beispielsweise gehen die für die Grünanlagen zuständigen Mitarbeiter, die derzeit Bereitschaft im Winterdienst haben, aufgrund der Witterung ihren eigentlichen Aufgaben nach. "Wir haben mehr als 3000 Bäume im Stadtgebiet, davon werden aktuell viele geschnitten. Außerdem hat mich einer unserer Gärtner darüber informiert, dass sogar das Unkraut vielerorts schon sprießt", erläutert Klaus Kux, Leiter der Bendorfer Stadtwerke. Von dem für rund 17 000 Euro angeschafften Streusalz musste die Stadt hingegen nur minimale Mengen auf den eigenen Straßen verteilen.

Auf der anderen Rheinseite in der Stadt Mülheim-Kärlich spricht Betriebshofleiter Franz Dreher konkret von gerade einmal zwei Einsätzen, bei denen lediglich ein paar Eimer Salz in Handarbeit verstreut worden sind. "Wir haben aber Arbeit genug, wir brauchen den Winter nicht", sagt Franz Dreher mit einem Lächeln.

Zurzeit hält die Stadt 110 Tonnen Streusalz im Wert von rund 10 000 Euro für schnee- und eisreiche Tage vor. "Wir haben so viel Salz wie nie zuvor", betont Dreher. Wie andere Kommunen auch habe Mülheim-Kärlich seine Lehren aus der Salzknappheit vergangener harter Winter gezogen. "Aber Salz verdirbt schließlich nicht. Es zieht zwar über Sommer Wasser - aber was soll man machen", sagt der Betriebshofleiter, dem es lieber so als andersherum ist.

Auch in den besagten Straßen- und Autobahnmeistereien im Großraum Koblenz sind nach zwei Dritteln des kalendarischen Winters von den vorrätigen 10 000 Tonnen nur geringe Mengen an Feuchtsalz verbraucht worden. Der LBM spricht von rund 2300 Tonnen - für immerhin mehr als 600 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison sind allein 3000 Tonnen von der Straßenmeisterei Mayen verstreut worden, die ihren durchschnittlichen Salzverbrauch von rund 1800 Tonnen damit weit überschritten hatte. Laut LBM liegt der Verbrauch aller Meistereien im Koblenzer Raum in einem Durchschnittswinter Ende Januar bei circa 5700 Tonnen.

"Die Kosteneinsparungen liegen bei diesen Meistereien derzeit bei rund 900 000 Euro gegenüber dem durchschnittlichen Verbrauch", betont Verena Blümling vom LBM. Verläuft der Winter bis Ende März genauso wie bisher, werden sich letztlich sogar rund 1,6 Millionen Euro einsparen lassen können.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 11588