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Hochwasser am Mittelrhein: Feuerwehr erwartet Scheitel am Dienstagnachmittag

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Koblenz - Am Dienstag, 4. Juni, soll die Scheitelwelle des aktuellen Rheinhochwassers die Stadt Koblenz erreichen. Das teilt die Feuerwehr mit. Das Hochwassermeldezentrum geht von einem Pegelstand von ungefähr sieben Metern aus.

Die Einsatzleitung  der Feuerwehr geht allerdings davon aus, dass der Wasserstand längere Zeit stagnieren wird.

Zwischenzeitlich wurden alle Hochwasserschutztore in Ehrenbreitstein vom Klärwerk geschlossen, und die Feuerwehr hat mit dem Stegebau in Koblenz Neundorf, „Am Ufer" begonnen. Außer in Neuendorf werden voraussichtlich nur das Konrad-Adenauer Ufer am Rhein und das Peter-Altmeier Ufer vom Hochwasser betroffen sein.

Insgesamt sind derzeit noch ungefähr 15 Einsatzkräfte mit der Hochwasserlage beschäftigt, teilt die Feuerwehr mit.


Doppelmord-Prozess: Angeklagte wollte ein
 Alibi von ihrer Tochter

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Koblenz - Henrike Schemmer (47) soll ihre Schwiegereltern erstochen haben – und offenbar wollte sie von ihrer ältesten Tochter (18) ein Alibi: Jetzt, am 20. Tag im spektakulären Doppelmordprozess vor dem Landgericht Koblenz, haben die Richter die Aufnahme eines Gesprächs der Angeklagten abgespielt.

Die Polizei hatte es im Auto der Frau heimlich mitgeschnitten. In dem Gespräch schärfte sie ihrer Tochter wohl ein, dass sie von ihr ein Alibi braucht. Darüber hätten sie beide ja schon mal gesprochen. Und das müsse für immer unter ihnen bleiben.Die Angeklagte soll ihre Schwiegereltern Waltraud (68) und Heinrich (75) Schemmer aus Habgier ermordet haben.

Laut Anklage fuhr sie am 7. Juli 2011 mit ihrem BMW von ihrem Wohnort in Haren (Niedersachsen) 350 Kilometer nach Koblenz und erstach beide.

Die Polizei zeichnete das Gespräch im April 2012 auf: An jenem Tag fährt die Angeklagte mit ihrer Tochter im Auto. Man hört Fahrgeräusche, aus dem Radio dröhnen Gesänge von Adele und U2. Mutter und Tochter streiten. Es geht um einen Arzttermin. Die Tochter will diesen nicht wahrnehmen. Nach zehn Minuten kommt das Gespräch plötzlich auf das Alibi.

Einen Monat später wurde Henrike Schemmer festgenommen. Das Gespräch über das Alibi bestand nur aus wenigen Sätzen – aber die Polizei nahm es offenbar sehr ernst. Das zeigte das Verhör der Angeklagten nach ihrer Festnahme. Es wurde gefilmt und im Prozess gezeigt. Die Angeklagte schilderte darin, wie sie in der mutmaßlichen Tatnacht schlafen ging – und ihre älteste Tochter sie zufällig gegen 23.45 Uhr im Bett sah.

Später konfrontierte Ermittler Thomas Lauxen die Angeklagte mit dem Gespräch auf der Autofahrt 2012. Er warf ihr vor, sie habe ihre Tochter benutzt, um sich ein Alibi zu beschaffen.

Die Anwälte der Angeklagten beantragten jetzt, die ZDF-Serie „Aktenzeichen XY" vom 6. Juni 2012 vor Gericht abzuspielen. In der Sendung, die auf dem Internetportal YouTube zu sehen ist, zeigt Ermittler Lauxen, mit welchem BMW (Farbe, Kennzeichen) und auf welcher Route die Angeklagte in der mutmaßlichen Tatnacht unterwegs gewesen sein könnte. Und: Er fragte, wer sie zufällig gesehen hat.

Die "Aktenzeichen XY"-Sendung (Koblenz ab Minute 0:18:12)

Später – im September 2012 und im Januar 2013 – sagten drei Zeugen bei der Polizei aus, die den BMW der Angeklagten in der mutmaßlichen Tatnacht in Tatortnähe gesehen haben wollen. Sie hatten erstaunliche Detailkenntnisse. Die Anwälte der Angeklagten halten es für möglich, dass die Zeugen – ein Ehepaar und ein Motorradfahrer – durch die TV-Sendung in ihrer Aussage beeinflusst wurden. Der Prozess geht am 19. Juni weiter.

Von unserem Redakteur Hartmut Wagner

Sekundenschlaf: Mann fährt mit Auto in Mosel

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Dieblich - Er fiel in einem Sekundenschlaf und verlor die Kontrolle über sein Auto: Ein 43-jähriger Koblenzer ist am frühen Dienstagmorgen bei Dieblich in die Mosel gefahren - er konnte sich gerade noch so retten.

Wie die Polizei berichtet war der Mann gegen 5.20 Uhr auf der B411 aus Richtung Autobahn unterwegs, als er auf die B49 einbiegen wollte. Offenbar war er übermüdet - er nickte kurz ein und fuhr zu schnell in die Kreuzung ein. Dann trat er voll auf die Bremse und lenke seinen Opel Omega nach links in Richtung der Uferböschung.

Doch er war noch zu schnell, er rauschte über die Böschung hinab und flog in den Hochwasser führenden Fluss.

Glücklicherweise konnte sich der Fahrer aus dem im Wasser treibenden Fahrzeug befreien und ans Moselufer retten. Der Opel aber trieb weiter ab in Richtung Flussmitte - und versank.

Der sichtlich geschockte Unfallverursacher wurde aufgrund der Unterkühlung in ein Koblenzer Krankenhaus gebracht. Der Omega konnte bislang nicht geborgen werden, berichtet die Polizei am Dienstagvormittag.

Update: Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes haben inzwischen damit begonnen, das Auto zu suchen. Ob eine Bergung trotz des hohen Wasserstands möglich ist, ist noch nicht abzuschätzen.

Flut an Rhein und Mosel: Das Wasser in den Uferstraßen steigt weiter

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Koblenz/Region - Das Wasser steigt in Koblenz und der Region weiter. In Koblenz soll der Pegelstand am Dienstagnachmittag mit rund sieben Metern den Höchststand erreichen. Dann stehen voraussichtlich vor allem die Neuendorfer Uferstraße sowie Peter-Altmeier- und Konrad-Adenauer-Ufer unter Wasser, teilt die Feuerwehr mit.

Dann werden Straßensperrungen eingerichtet, die Stege in Neuendorf stehen bereits. Schon gestern hatte sich das Wasser weiteren Raum in der Stadt erobert. Am Rhein- und Moselufer mussten Spaziergänger und Radfahrer dem Wasser ausweichen, das die Wege zum Teil überflutete. Wo sonst Zelte und Wohnwagen stehen, ragten auf dem Campingplatz nur noch Bäume und Büsche aus den Fluten.

Ein 60 Zentimeter hohes Schlauchsystem, das am Sonntag installiert wurde, hält das Wasser von den Containern mit Sanitäranlagen und Gastronomie fern. „Das funktioniert hervorragend, und bis zu einer Höhe von sieben Metern sollten keine Schäden entstehen", sagt Feuerwehr-Sprecher Norbert Gras.

In Ehrenbreitstein wurden die Hochwasserschutztore geschlossen, in Stolzenfels stand der Uferweg unter Wasser. Bei der Feuerwehr liefen die Vorbereitungen routinemäßig ab: Nachdem am Sonntag 75 Kräfte im Einsatz waren, waren dies gestern nur noch 15.

„Die Situation ist nicht dramatisch", betont Gras. „Es ist allerdings ein Glück, dass das Moselhochwasser vorbei ist. Sonst wäre der Pegel deutlich höher."

Koblenz ist trotzdem für einige Schiffe zur Endstation geworden: Mehrere Kreuzfahrt- und Frachtschiffe liegen am Ufer oder an den Anlegern im Fluss und kommen nicht weiter. Da der Fluss zwischen Bad Salzig und dem baden-württembergischen Iffezheim rheinaufwärts gesperrt ist, müssen die Schiffe, die von der Mosel kommen und weiter in Richtung Süden wollen, in Koblenz anlegen und warten, sagt Michael Schreiner, Leiter des Schifffahrtsbüros des Wasser- und Schifffahrtsamts Koblenz. „Einige Kreuzfahrtschiffe, die eigentlich in Richtung Süden fahren wollten, sind stattdessen schon nach Köln weitergefahren", sagt Schreiner.

Die Koblenzer Moselschleuse kann trotz des Rheinhochwassers wie geplant saniert werden. Seit Mitternacht ist hier acht Tage lang kein Durchkommen mehr – sodass auch weniger Schiffe auf ihrem Weg rheinaufwärts in Koblenz festsitzen.

In der VG Vallendar wurde die Sperrung der B 42 vorbereitet. „Wir hoffen, dass keine Vollsperrung nötig wird und wir mit einem blauen Auge davonkommen", sagt VG-Bürgermeister Fred Pretz. Wenn die Straße nicht komplett überflutet wird, können zwei der vier Spuren offen bleiben, sodass der Verkehr weiter in beide Richtungen fließen kann. Gestern ging Pretz davon aus, dass noch am selben Tag der zweite Viadukt zum Niederwerth geschlossen werden muss, sodass der Verkehr über den Bahnübergang geführt werden muss.

In Weißenthurm ist die Rheinuferstraße überflutet, Gastronomie- und Gewerbebetriebe haben ihre Lokale bereits geräumt. Die Einsatzkräfte stehen „Gewehr bei Fuß", um die Anlieger mit Sandsäcken und Co. und später bei der Reinigung zu unterstützen, sagt der Weißenthurmer Wehrleiter Arnd Lenartz.

In Rhens steht der Uferweg unter Wasser, ebenso wie in Spay, wo gestern die Hochwassermauer überschritten wurde, sagt Bürgermeister Peter Heil. „Noch ein Meter, dann haben wir das Wasser im Dorf", so Heil. Dann werden auch andere Straßen als der Uferweg und die Zufahrtstraßen überschwemmt.

Auch wenn der Scheitelpunkt heute erreicht werden sollte, wird das Hochwasser Bürger und Einsatzkräfte noch länger beschäftigen. Die Einsatzleitung der Feuerwehr geht davon aus, dass der Wasserstand längere Zeit stagnieren wird. „Laut Vorhersage wird das Wasser so schnell nicht abfließen können", sagt Norbert Gras. Über Nacht ist das aktuelle Hochwasser also nicht Geschichte.

Von unserer Redakteurin Stephanie Mersmann

Gehasst und geliebt: Der lange Weg zur Neuen Mitte von Koblenz

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Koblenz - Wenn am 20. Juni der Kulturbau auf dem Zentralplatz eröffnet und offiziell der Bevölkerung vorgestellt wird, wird damit die Baustelle in Koblenz abgeschlossen, die in den vergangenen Jahren mit Abstand am intensivsten diskutiert wurde. Unser Redaktionsleiter Ingo Schneider analysiert den langen Weg zur Neuen Mitte.

Es geht um eine Baustelle, gegen die Zehntausende Unterschriften gesammelt wurden, gegen die geklagt und protestiert wurde, die Gegenstand einer Meinungsumfrage war – die wiederum selbst zum Zankapfel wurden. Eine Baustelle auch, die eine Bürgerinitiative hervorbrachte – und letztlich sogar eine neue Fraktion im Stadtrat.

Und doch eine Baustelle, die mit einer satten Zweidrittelmehrheit im Rücken in Angriff genommen wurde, nach Jahrzehnten der Debatten. Der Kampf um die Koblenzer Mitte: Was macht ihn so schwierig?

Zunächst ist festzuhalten, dass es den Zentralplatz vor dem Zweiten Weltkrieg gar nicht gab: Das Areal war dicht bebaut. Die alte Stadtmauer verlief mitten durch das, was heute der Platz ist, Fachwerkhäuser prägten das Bild. Dann kam der Krieg und brachte eine breite Zerstörung der Mitte mit sich.

Nach den Aufräumarbeiten entstand erstmals ein Platz und später die Gebäude, die diesen lange Jahre prägten oder einrahmten: das Rodenwaldt-Institut, der Casinobau, die Raiffeisenbank und C & A, die Dresdner Bank, Gewa, Hertie und SinnLeffers.

Einige der Gebäude sind inzwischen verschwunden, einige haben sich komplett gewandelt – aus dem Gewa-Warenhaus etwa wurde nach drei Jahren Leerstand das Schängel-Center. Konstante über die Jahre war eine weitgehend graue und freudlose Platzfläche, die im Übrigen über viele Jahre als Parkplatz benutzt wurde.

Leerstände brachten Zugzwang

Ein Zustand, der schon lange vielen ein Dorn im Auge war. Doch der Handlungsbedarf wurde immer größer, als Hertie sein Warenhaus Ende 1995 schließen musste, nur zwei Jahre nachdem sie es von Quelle übernommen hatten. Denn in der Folge stand dieses über weite Strecken leer oder hatte nur für Teilflächen Mieter zu bieten.

Das Signal für den Aufbruch sollte der Januar 2003 markieren: Der Stadtrat beschloss mit großer Mehrheit, das Sanierungsgebiet „Zentralplatz und angrenzende Bereiche" auf den Weg zu bringen. Aber was genau dem Platz neues Leben einhauchen sollte, das blieb die entscheidende Frage. Ein Kino, ein Park, eine Markthalle, ein Kulturgebäude – oder eine Kombination?

Zunächst tauchte eins aber nicht ernsthaft in der Diskussion auf: ein weiteres Einkaufscenter.

Klare Strukturen erhielten die Pläne mit einem gemeinsamen Antrag von CDU, SPD und FBG, der am 12. Mai 2005 im Stadtrat zur Abstimmung kam. Ein Gebäude(-komplex) mit multifunktionaler Nutzung sollte Kern des neuen Platzes werden. Darin sollten eine Mediathek, ein Museum, ein Veranstaltungsfoyer „Mittelrhein" und ein Präsentations- und Informationszentrum Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal Platz finden.

Und: gewerblich genutzte Nebenflächen – so der O-Ton des Beschlusses. Der Beschluss fiel einstimmig. Für den damaligen Oberbürgermeister Eberhard Schulte-
Wissermann ein „historischer Moment".

Gemeinsame Lösung gesucht

Doch schnell wurde die Idee von der Kostenfrage eingeholt. Und es gab ein weiteres Grundproblem: Das Hertie-Haus befand sich im Eigentum der Strabag, die gleichzeitig auch ein Erbbaurecht an der Tiefgarage unter dem Platz hatte. Für die Stadt ein Problem, jedenfalls für eine Neukonzeption des gesamten Platzes.

Für die Stadt und OB Schulte-Wissermann war klar, dass das wohl nur funktionieren konnte, wenn man zu einer gemeinsamen Lösung mit Strabag kommen würde.Diese nahm Formen an, als Löhr-Center-Betreiber ECE ins Boot kam und ein Konzept für den Platz insgesamt seinen Weg nahm. Darin tauchten dann auch größere Flächen für Einzelhandel auf – der vorhandene Handel in Koblenz fürchtete eine Kannibalisierung. Die Befürworter der Kombination von Einzelhandel und Kultur hofften auf eine Belebung des Platzes, die mit Grün allein nicht zu haben sei, auf
 Folgeinvestitionen, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen.

Gegner wollen Grün

Die Gegner hingegen machten „Grün statt Grau" zum Slogan, plädierten für einen Zentralpark und sprachen sich gegen die weitere Ansiedlung von Einzelhandel in diesen Dimensionen aus. Sie warnten vor der drohenden Verschuldung angesichts eines städtischen Anteils von 95 Millionen Euro an den Kosten.

Vor allem die FDP und die Grünen wehrten sich, die Bürgerinitiative Zentralplatz wurde gegründet, sammelte Unterschriften gegen die Pläne und legte die Ergebnisse einer Umfrage vor, nach der 71 Prozent der Befragten gegen das Center auf dem Platz votierten.

Auf dem Fundament dieser Initiative gründete sich die Bürgerinitiative „Zukunft für Koblenz" (BIZ), die später bei der Ratswahl 2009 als Liste die Marke von 10 Prozent knackte. Es gab Klagen und gerichtliche Eilverfahren gegen die Pläne. Aber letztlich wurde der eingeschlagene Weg weiter beschritten.

Im Juli 2007 wurde der Text für den Architektenwettbewerb ausgelobt – den ein Jahr später das niederländische Büro Benthem Crouwel für sich entschied. Ende November 2008 machte der Rat dann endgültig den Weg für das Forum Mittelrhein frei, gab der Stadt grünes Licht für die Verträge mit den Investoren.

Im Juni 2009 stimmte eine breite Mehrheit für den Bebauungsplan. Und am 26. September 2012 wurde das Einkaufscenter mit einem Investitionsvolumen von 145 Millionen Euro eröffnet.

Mag man zum Zentralplatz, zum Verfahren und zu der Konzeption stehen, wie man will: Wenn am 20. Juni der Kulturbau seine Pforten öffnet, wird sie fertig sein: die neue Mitte von Koblenz. Der Schlusspunkt unter jahrzehntelange Diskussionen.

Nach Unfall bei Dieblich: Auto aus der Mosel geborgen

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Dieblich/Winningen - Drei Stunden dauerte die Suche nach dem Auto, das am frühen Dienstagmorgen bei Dieblich in die Mosel gefahren war – dann wurden die Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes etwa 100 Meter hinter der Moseltalbrücke in Richtung Winningen fündig: Der Opel Omega konnte geborgen werden

Das dauerte noch einmal rund zweieinhalb Stunden, berichteten die Einsatzkräfte.

Der Fahrer, ein 43-jähriger Koblenzer, war in einen Sekundenschlaf gefallen, als er von der B 411 aus Richtung Autobahn kommend auf die B 49 einbog.

Dabei hatte die Kontrolle über sein Auto verloren und war über die Uferböschung hinweg in den Fluss geraten, der noch dazu Hochwasser führt. Der Mann konnte sich aus dem im Wasser treibenden Opel retten, doch das Auto trieb rasch ab, wie die Polizei mitteilte. Der sichtlich geschockte Unfallverursacher wurde mit einer Unterkühlung in ein Koblenzer Krankenhaus gebracht.

Währenddessen begann die Suche nach dem Auto, das noch im Fluss lag.Die Einsatzkräfte benutzten ein Seitensichtsonar („Side Scan"), um den Wagen zu finden – vergleichbar mit einem Echolot. Als sie es lokalisiert hatten, wurde es mit einem Ladekran von einem Boot aus gehoben- Stahlseile waren dazu um das Auto gelegt worden, Taucher waren nicht nötig. Das Dach des Omegas war circa 80 Zentimeter unter der Wasseroberfläche.

Der Wagen wurde dann in der Nähe des Campingplatzes Winningen an Land gebracht. Dort wurde es von einem Abschleppdienst abgeholt, der es auf sein Gelände brachte. Nach Angaben der Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes kostete allein die Bergung etwa 1000 Euro. nel/tim

Hochwasser: Scheitelpunkt in Koblenz ist erreicht - doch die Flut bleibt noch

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Koblenz - In der Nacht zu Dienstag wurde der Pegelhöchststand am Rhein erreicht – der niedriger ausgefallen ist als die erwarteten 7 Meter. „Um 5 Uhr in der Frühe hatten wir 6,34 Meter", sagte Feuerwehrsprecher Norbert Gras auf Anfrage der RZ.

Er rechnet mit keinem weiteren Anstieg, aber „das Wasser wird noch relativ lange stehen bleiben." Davon geht auch ein Sprecher des Hochwassermeldezentrums aus, da „auch die Nebengewässer sehr voll sind".

Insgesamt beschreibt die Feuerwehr Koblenz die Hochwassersituation am Rhein als „recht überschaubar". Außergewöhnlich ist lediglich die Jahreszeit: „Seit 1993 haben wir kein Sommerhochwasser mehr gehabt", sagt Gras. Da zunächst unklar war, ob die Pegelstände noch weiter steigen, wurden an vielen Stellen Vorsichtsmaßnahmen getroffen.

Im Ludwig Museum herrschte Sorge, ob die Skulptur „Re-Generation" des chinesischen Künstlers Xu Jiang am Deutschen Eck vorzeitig abgebaut werden muss. Doch die Feuerwehr gab Entwarnung.

Auch wenn das Wasser bis an die Pfeiler der Seilbahn reicht, bestand für die Talstation keine Gefahr. „Der Betrieb geht für uns ganz normal weiter", sagte eine Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung.

Von unserer Reporterin Nina Borowski

Nur noch regionale Lebensmittel: Vallendarer Familie macht Experiment für TV-Doku

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Vallendar - Man soll regional einkaufen und essen und am besten saisonal. Aber: Geht das überhaupt in einer globalisierten Warenwelt? Familie Wolter-Langewort hat es ausprobiert - für die SWR-Dokureihe "Der Kommissar im Kühlschrank". Ab heute im TV.

In der Vorratsschublade im Küchenschrank steht ein einsamer Salzstreuer. Der morgendliche Duft nach frischem Kaffee ist nicht mehr da. Stattdessen rührt Claudia Wolter in einer Tasse ihren Getreidekaffee um.

Für 80 Tage ist bei der Patchworkfamilie Wolter-Langewort aus Vallendar nichts mehr so, wie es war. Mutter Claudia Wolter hat ihre Familie bei der SWR-Reihe „Der Kommissar im Kühlschrank" angemeldet. „Tatort"-Darsteller Andreas Hoppe ermittelt im heimischen Kühlschrank der Familie.

Gemeinsam machen sie ein Experiment: 80 Tage darf die Familie nur das essen, was aus einem Umkreis von 50 Kilometern kommt. Heute, Mittwoch, 5. Juni, um 21 Uhr ist die erste der insgesamt fünf Folgen im SWR zu sehen. Vorab hat die Familie im RZ-Gespräch von ihren Erfahrungen erzählt.

„Es war eine ganz spontane Sache", sagt Claudia Wolter und ergänzt „ich habe die Anzeige damals in der Zeitung gesehen und ..." Ihr fünfjähriger Sohn Raphael fällt ihr ins Wort: „Und da hat sie uns einfach angemeldet. Das war schlimm. Ich hab das Eis vermisst."

Als aus der spontanen Aktion Ernst wurde, hat Claudia Wolter den Familienrat einberufen und gemeinsam mit ihrem Partner Dirk Langewort ihrer Tochter Karima (15) und Sohn Raphael (5) beraten. „Wir haben angefangen zu überlegen, wer was gern mag und woher es kommt. Wir haben gedacht, auf die Dinge aus dem Ausland zu verzichten, das ist kein Problem", sagt Claudia Wolter.

Heute, nach dem Experiment, sitzt die Familie zusammen und lacht über all das. Doch während der Dreharbeiten gab es Tage, an denen war ihnen alles andere als zum Lachen zumute. „Als wir dann mal gemerkt haben, wie sehr das ins Detail geht, haben wir alle ganz schön geguckt", sagt Dirk Langewort.

Die Auflagen waren streng: Die regionalen Lebensmittel durften nur aus einem Umkreis von 50 Kilometern kommen. Alles was darüber lag, gab Strafpunkte. Familie Wolter-Langewort stand im Wettbewerb mit zwei anderen Paaren aus Rheinland-Pfalz. Welche Familie am Ende die Auflagen am besten eingehalten hat, wird im letzten Teil der Reihe bekannt gegeben.

Für die Familie aus Vallendar stand von Anfang an fest, dass es ihnen trotz Ehrgeiz nicht allein um den Wettbewerb geht: „Wir haben das in erster Linie für uns gemacht. Es war ein großes Abenteuer. Eine Zeitreise", sagt Claudia Wolter. Die Regeln haben genaues Hinsehen verlangt: Es reichte zum Beispiel nicht, das Brot beim Bäcker im Ort zu kaufen. Die Zutaten sollten ebenfalls alle aus der Region kommen.

Claudia Wolter wurde beim Einkaufen vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Der erste Versuch im Supermarkt in der Nähe endete mit einem leeren Einkaufskorb: „Es war eine spannende Erfahrung. Man steht an der Gemüsetheke, dort steht groß ,Regional' dran, aber wenn man sich die Sachen mal genauer anschaut, merkt man, dass ,Regional' doch sehr weit gefasst ist."

Das Einkaufen wurde für Claudia Wolter zu einer bald tagesfüllenden Aufgabe: „Ich musste zuerst mal recherchieren, wo ich was bekommen kann", sagt die Mutter. Bei den alltäglichen Abenteuern hat bei der Familie Wolter-Langewort ein Umdenken eingesetzt: „Man guckt viel genauer hin. Vieles schmeckt besser. Und man selbst fühlt sich auch insgesamt besser", sagt Dirk Langewort. „Wir probieren viel mehr aus", ergänzt Tochter Karima.

Für die Fernsehpremiere heute Abend hat die Familie Freunde und Bekannte zum „Public Viewing" in den Garten eingeladen. „Wir haben es selber noch nicht gesehen und sind sehr gespannt", sagt Claudia Wolter. Dafür schmeißt die zweifache Mutter noch mal ihren Holzofen im Hof an und backt selbst Brot. Das hat sie in den 80 Tagen nämlich für sich entdeckt und bis heute beibehalten. „Auch wenn ich immer noch nicht gern koche und backe, so probiere ich einfach mehr aus", ergänzt sie.

Welche Höhen und Tiefen die Familie überstehen musste, worauf es zu achten gilt, was es bei uns für regionale Produkte gibt und wie der Wettbewerb unter den Familien ausgegangen ist, wird in den fünf Folgen preisgegeben.

Von unserer Reporterin
Nina Borowski


TV-Star und Hobbywinzer: Günther Jauch schenkt Wein in Koblenz ein

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Koblenz - Günther Jauch ist der beliebteste Deutsche, ist TV-Star, Polit-Talker und Quizmaster - und er ist Winzer. Zumindest ein bisschen. Jetzt stellte er in Koblenz Weine von seinem Weingut an der Saar vor. Im Blumenhof gab es Riesling und die Begegnung mit einem Promi.

Da steht er, auf der sonnenüberfluteten Terrasse des Restaurants im Blumenhof. Im blauen Jackett und karierten Hemd, ausnahmsweise mal ohne Krawatte. Wippt leicht auf den Zehenspitzen, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Günther Jauch ist in Koblenz. Zum ersten Mal übrigens, erzählt er, während er einen Schluck Riesling ins Weinglas fließen lässt. Seinen Riesling.

Denn der Fernsehmann und seine Frau Thea Sihler-Jauch haben im Jahr 2010 das Weingut von Othegraven an der Saar gekauft, das ihre Vorfahren gegründet haben. Und an diesem Abend schenken sie ihre Weine im Blumenhof selbst aus.

Eine 51-Jährige von der Ahr ist mit ihren Freundinnen zu der Veranstaltung der Köche und Winzer an der Terrassenmosel gekommen. „Mach mal ein Foto von mir!", raunt sie einer der anderen zu und drückt ihr das Handy in die Hand. Dann stellt sie sich in die zunehmend länger werdende Schlange vor Günther Jauch: „Welchen Wein können Sie mir denn empfehlen?"

„Was für ein netter Mann", sagt sie später, als sie zu den Freundinnen zurückkommt. „Kein bisschen eingebildet!"

Rund 80 Gäste sind an diesem schönen Frühsommerabend ins Restaurant von Georg Gerhards gekommen, um ein Vier-Gänge-Menü zu genießen und dazu Weine vom Lubentiushof und dem Weingut von Günther Jauch zu probieren. Beide Weingüter betreut der Niederfeller Winzer Andreas Barth, der gemeinsam mit seiner Frau Susanne und dem Ehepaar Jauch auf der Terrasse die Weine ausschenkt.

Dass die Jauchs erheblich stärker belagert werden als er, stört Barth kein bisschen: „Ich find's super hier!", sagt er lächelnd. Und auch Georg Gerhards freut sich wie ein kleines Kind: „Dass Jauch selbst gekommen ist, ist natürlich der Knaller!"

Während Thea Sihler-Jauch erzählt, dass das Ehepaar ungefähr alle zwei Wochen für ein paar Tage an die Saar fliegt, wo noch eine Menge Arbeit ansteht, bis das alte Gutshaus endlich fertig saniert ist, kommt ein Paar auf ihren Mann zu. „Darf ich ein Foto von Ihnen und meiner Frau machen?", fragt der Mann den „Wer wird Millionär?"-Moderator. „Unbedingt."

Jauch legt den Arm um die bis dahin Unbekannte, lächelt sein spitzbübisches Fernsehlächeln.

Später, zwischen Bachforelle und Schellfisch mit Erbsenpüree, erzählt der 56-Jährige, wie er zu dem Weingut kam. Dass er, bis er 30 war, keinen Tropfen Alkohol getrunken hat, sich dann in Bayern langsam mit Weizenbier anfreundete, später mit Rotwein, seit etwa zehn Jahren mit Riesling. Der wurde im Weingut der Familie schon seit 200 Jahren angebaut.

Einen seiner liebsten Weine hat Günther Jauch dann später auch nach seinem Großonkel „Max" benannt. Und als das Gut im Jahr 2010 verkauft werden sollte, war für Jauch und seine Frau Thea klar, dass man es unbedingt in der Familie behalten will.

Zwischen glasierter Kalbshaxe und marinierten Erdbeeren 
mit Rhabarber-Buttereis plaudert er weiter aus dem Wein-Nähkästchen: „Wenn man fragt, was die Leute trinken wollen, sagen sie immer ,trocken, trocken, trocken!' Aber wenn man ihnen verschiedene Weine anbietet, mögen die allermeisten die fruchtigen lieber." Auch die Jauchs übrigens, die beide vor allem für ihren Riesling Kabinett schwärmen.

Und dann kommt wieder ein Paar auf den Fernsehstar zu, der schon mehrfach zum beliebtesten Deutschen gewählt wurde: „Können wir vielleicht ein Foto von Ihnen und meiner Frau machen?" Jauch lächelt: „Unbedingt!"

Von unserer Redakteurin Doris Schneider

Stadt Koblenz will Hausbesitzer zur Kasse bitten: Grundsteuer B soll kräftig erhöht werden

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Koblenz - Um ihre Schulden in den Griff zu bekommen, will die Stadt an der Steuerschraube drehen: Haus- und Grundstücksbesitzer sollen mehr Grundsteuer B bezahlen, und das rückwirkend ab dem 1. Januar 2013. Über eine entsprechende Beschlussvorlage stimmt der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag ab.

Der Hebesatz der Steuer, die für bebaute oder bebaubare Grundstücke und Gebäude gilt, soll von 400 auf 430 Punkte angehoben werden – eine Erhöhung um 7,5 Prozent. Und diese betrifft indirekt auch die Mieter, die in der Nebenkostenrechnung ihren Anteil an der Steuer übernehmen.

Mit der Erhöhung würde Koblenz dann zu den teuersten Kommunen für Grundeigentümer in Rheinland-Pfalz gehören: Nur Mainz (440) und Kaiserslautern (435) sind teurer, in Landau liegt der Hebesatz ebenfalls bei 430 Punkten. In benachbarten kleineren Gemeinden wie Lahnstein (390) oder Mülheim-Kärlich, Vallendar und Weißenthurm (je 338 Punkte) müssen Grundeigentümer und Hausbesitzer deutlich weniger Steuern zahlen.

Für die Bürger ist die Erhöhung der Grundsteuer B schon fast zur unerfreulichen Routine geworden: In den vergangenen Jahren ist sie gleich mehrfach gestiegen. Nach einer Erhöhung im Jahr 2010 ist die Steuer zuletzt im Februar 2012 angehoben worden, von 390 auf 400 Punkte. Und schon zu diesem Zeitpunkt wollte die Stadt sie eigentlich auf 420 Punkte anheben, wofür sich im Stadtrat allerdings keine Mehrheit fand.

Im aktuellen Fall hat die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) die Stadt explizit aufgefordert, den Hebesatz der Grundsteuer B anzuheben. In einer Haushaltsverfügung hatte die Behörde Einsparungen und Einnahmeerhöhungen in Höhe von mindestens 4 Millionen Euro gefordert, bevor sie den Haushalt für das Jahr 2013 akzeptieren kann.

„Trotz intensiver verwaltungsinterner Konsolidierungsbemühungen schließt die am 14. Dezember 2012 im Rat beschlossene Haushaltssatzung 2013 mit einem Fehlbetrag im Ergebnishaushalt in Höhe von rund 36,2 Millionen Euro", erklärt die Stadt den Hintergrund für die Steuererhöhung. Diese soll im Haushaltsjahr 2013 rund 1,36 Millionen Euro zusätzlich einbringen.

Laut einer Modellrechnung würde sich die Erhöhung der Grundsteuer B in folgenden Beispielen wie folgt niederschlagen: bei einem Einfamilienhaus in Moselweiß mit einer jährlichen Mehrbelastung von 43 Euro (Gesamtabgabe: 619 Euro), bei einem Zweifamilienhaus in Moselweiß wären es 57 Euro mehr (gesamt: 817), bei einem Mietwohngrundstück mit 102 Mietparteien je 8 Euro mehr (gesamt: 118 je Partei beziehungsweise 12 031 Euro für das ganze Haus) und bei einem Gewerbegrundstück im Industriegebiet 12 947 Euro mehr (gesamt: 185 600 Euro).

Von unserer Redakteurin Stephanie Mersmann

Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich: Verkauf ist so gut wie sicher

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Mülheim-Kärlich - Das Gelände des im Rückbau befindlichen Kernkraftwerks (KKW) Mülheim-Kärlich ist so gut wie verkauft. Wie die Rhein-Zeitung erfahren hat, laufen derzeit die letzten Verhandlungen zwischen dem Eigentümer RWE und einem Unternehmen aus der Region rund um Koblenz.

Damit steht fest: es wird keine Kunstprojekte auf dem Areal geben, sondern eine rein gewerbliche Nachnutzung. Der Essener Energiekonzern bestätigt entsprechende Informationen der RZ. „Die Verhandlungen sind in der intensiven Phase. Ich denke, dass es bald zu einem Abschluss kommen wird", sagt RWE-Sprecherin Dagmar Butz und teilt mit, dass es sich um ein Unternehmen aus dem „Entsorgungsbereich" handelt.

Um welchen Betrieb es sich dabei konkret handelt, will RWE zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht preisgeben. Auch nicht, in welchem finanziellen Rahmen sich die Verhandlungen bewegen.

Die gute Nachricht für alle Menschen im Neuwieder Becken, die im riesigen Kühlturm des KKW ein Schandfleck für die Landschaft sehen: Ihn will das Unternehmen aus der Entsorgungsbranche nach Informationen unserer Zeitung nicht erhalten.

Was die einstige Idee des umstrittenen deutschen Bildhauers und Malers Anselm Kiefer angeht, der Ende des Jahres 2011 damit liebäugelte, aus dem ausgedienten Kühlturm in Mülheim-Kärlich ein Kunstwerk zu machen, so sagt Butz: „Es gab das Ansinnen von Kiefer. Das Unternehmen hat aber klar gesagt, wenn wir das Gelände wirtschaftlich vermarkten können, hat die Kunst das Nachsehen."

Von unserem Redakteur Damian Morcinek

Motorbootrennen auf der Mosel am Wochenende: Brodenbach freut sich auf PS-Helden

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Brodenbach - Noch ist die Mosel ruhig vor Brodenbach. Aber das ist die berühmte Ruhe vor dem Sturm. Denn am Samstag, 8. Juni und Sonntag, 9. Juni geht das 42. Internationale ADAC-Motorbootrennen in Brodenbach an den Start.

Das lockt jährlich große Besucherscharen in den Ort. Neben internationalen und deutschen Meisterschaften wird es in diesem Jahr zum ersten Mal auch einen Jetski Endurance Cup geben.

"Wir sind immer bestrebt, unseren Besuchern etwas Neues zu bieten", sagt ADAC-Sprecher Rheinhard Moll. Er betont, dass Jetski immer beliebter wird und deshalb gut in das Veranstaltungskonzept passt. Es wird erstmalig insgesamt drei Rennen geben, in der alle Jetski-Teilnehmer gemeinsam in unterschiedlichen Klassen starten. "Das verspricht viel Getümmel auf der Mosel", sagt Moll.

Aber nicht nur auf dem Wasser gibt es für die Gäste viel Programm. Auch am Ufer wird einiges geboten: Die Arbeitsgemeinschaft Motorbootrennen veranstaltet zusammen mit dem Musikverein Brodenbach am Samstagabend ab 20 Uhr auf dem Festplatz einen moselländischen Abend. Am Sonntag kommen die kleinen Gäste mit Kinderschminken, Hüpfburg und Spielmobil auf dem Festplatz ganz auf ihre Kosten.

Für Ortsbürgermeister Jens Firmenich sind die Bedingungen im Ort nahezu ideal für die Austragung des Rennens: "Wir haben den Moseluferbereich, den wir nutzen können, den Hafen, den Festplatz und die geografischen Bedingungen auf der Mosel." Firmenich ist stolz, dass die Veranstaltung auf so breiten Schultern steht: "Es ist eine wichtige Veranstaltung für die gesamte Region. Wir bekommen sie nur gestemmt, weil die Vereine dahinter stehen und auch die Verbandsgemeinde, der Kreis und der Landesbetrieb Mobilität an einem Strang ziehen." Auch in diesem Jahr wird die B 42 für den Straßenverkehr gesperrt. "Durch die Sperrung haben die Besucher die Möglichkeit, noch näher an die Boote heranzukommen. Das ist in den letzten Jahren sehr gut angekommen", sagt Firmenich.

Beim Blick auf das Wetter sind die Veranstalter optimistisch: "Wir rechnen mit idealen Bedingungen. Sowohl was die Wasserbedingungen auf der Mosel als auch das Wetter angeht. Die Prognose ist super", sagt Moll.

Von unserer Reporterin Nina Borowski

 

Straße wird gesperrt: Die B 49 wird zwischen der Einmündung B 49/L 206 in Richtung Emmelshausen und der Moselbrücke Löf/Alken von Freitag, 7. Juni, 20 Uhr, bis Sonntag, 9. Juni, 22 Uhr, für den Straßenverkehr komplett gesperrt. Zusätzlich wird in der Rhein-Mosel-Straße ein absolutes Halteverbot eingerichtet, da sie als Verbindungsstraße für Anlieger und Rettungsfahrzeuge dient. Während der Veranstaltungstage wird eine Umleitung über die B 416 (Brücke Alken und Brücke Treis-Karden) eingerichtet. Die Zufahrt aus Richtung Cochem und Treis-Karden zu den Ortsteilen Ehrenburgtal, Kröpplingen, Stabenhof und Jahresberger Hof, die Zufahrt zur L 206 Richtung Emmelshausen und die Zufahrt zur K 72 Richtung Boppard sind
frei.

Koblenzer Bierbörse: 500 Sorten werden am Eck ausgeschenkt

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Koblenz - Ein Augustiner Weißbier aus München, ein Budweiser aus Böhmen oder doch lieber ein heimisches Koblenzer – die Auswahl ist groß bei der Koblenzer Bierbörse, die von Freitag, 14. Juni, bis Sonntag, 16. Juni, im Rücken des Kaisers zwischen dem Deutschen Eck und der Seilbahn-Talstation veranstaltet wird.

„Die Besucher können sich auf mehr als 500 verschiedene Biersorten aus aller Welt freuen", sagt Organisator Werner Nolden. Und viele dieser Biere, ob Hefeweizen, Pils, Kölsch oder Alt, wird es auch vom Fass geben. So wird an jeder der 40 Ausschankstationen auch Fassbier angeboten, betont Veranstaltungsleiterin Adriana Rotondaro.

Und die verwandeln das Gelände in einen großen Biergarten. „Es wird 3000 bis 4000 Sitzplätze geben. Und außerdem gibt es natürlich auch noch die Theken an den Bierständen", erläutert Nolden, der vor 27 Jahren in Leverkusen die erste Bierbörse veranstaltet hat.

Die Koblenzer Bierbörse wartet auch mit so manch exotischem Gerstensaft auf, der aus Ländern stammt, die nicht unbedingt für ihre Brautradition bekannt sind; beispielsweise sind Biersorten aus Äthiopien oder aus Indien dabei. „Und natürlich wird es auch die Sorten geben, die man aus den klassischen Urlaubsländern Italien, Spanien oder die Türkei kennt", sagt Adriana Rotondaro. So ist das türkische Efes auf der Koblenzer Bierbörse ebenso vertreten wie das spanische San Miguel oder das italienische Nastro Azzurro.

Bei den Fassbieren nehmen die deutschen Biermarken den größten Raum ein, darunter nicht wenige kleinere Hausbrauereien sowie die Phalanx der bayerischen Biere. Der Eintritt zur Koblenzer Bierbörse, die am Freitag von
15 bis 24 Uhr, am Samstag von 11 bis 24 Uhr und am Sonntag von
 11 bis 21 Uhr geöffnet ist, ist kostenlos.

Jugendliche unter 16 Jahren haben nur in Begleitung Erziehungsberechtigter Zutritt. Zudem werden auch zahlreiche Imbissstände aufgebaut. „Und außerdem wird es Stände für Glasgravuren sowie für Merchandisingartikel rund ums Bier geben", erläutert Adriana Rotondaro.

Von unserem Mitarbeiter Peter Karges

Megastaus auf der B 9: Baustelle wird eingestellt

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Koblenz - Ein solches Verkehrschaos ist am Mittwoch durch eine neue Baustelle auf der B 9 in Fahrtrichtung Bonn ausgelöst worden, dass die Arbeiten eingestellt wurden. Wie es jetzt weitergeht, ist noch unklar - die Straße ist jedenfalls vorerst wieder frei.

Schier endlose Staus, in denen auch Busse feststeckten, machten am Mittwoch den Fahrern das Leben schwer, teilt Stadtpressesprecher Thomas Knaak mit. Der Rückstau reichte bis in die Römerstraße und den Friedrich-Ebert-Ring, sagt Polizeisprecher Helmut Zirfas. Es kam auch zu mehreren Auffahrunfällen mit Bagatellschäden.

Eigentlich sollten bis zum 11. Juni mehrere kleine Schadstellen in der Fahrbahn zwischen Langemarckplatz und Eifelstraße repariert werden. Doch das wird jetzt auf sich warten lassen. Ein Fahrstreifen wurde gestern Vormittag gesperrt - bis der zuständige Kommunale Servicebetrieb die Baustelle um 14 Uhr aufhob.

Nun wird es teurer für die Stadt: Es wird nach einer Lösung gesucht, wie die Bauarbeiten nur nachts und an Sonntagen erledigt werden können - mit entsprechenden Zuschlägen. Seit dem heutigen Donnerstag ist die Straße jedenfalls wieder frei. sem

Koblenz: Wohnung in der Gymnasialstraße ausgebrannt

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Koblenz - Bei einem Feuer in der Gymnasialstraße ist am Mittwochabend gegen 22 Uhr eine Wohnung im Dachgeschoss ausgebrannt und unbewohnbar geworden. Verletzt wurde aber zum Glück niemand.

Der Brand wurde von Bewohnern des Hauses, in dessen Erdgeschoss eine Pizzeria ist, noch rechtzeitig bemerkt. Als die Feuerwehr eintraf, schlugen schon Flammen aus den rückwärtigen Fenstern der Wohnung, die zu diesem Zeitpunkt leer war.

Die Wehrleute bekämpften unter den Augen vieler Schaulustiger mit Atemmasken geschützt das Feuer, das in der Küche ausgebrochen war, von innen und bereiteten gleichzeitig eine größere Löschaktion vor. Die war aber nicht mehr nötig, sagte Einsatzleiter Meik Maxeiner. Die Brandursache ist noch unklar.

18 Männer von der Berufsfeuerwehr waren im Einsatz, während Freiwillige Feuerwehrleute aus Arzheim und Ehrenbreitstein unterdessen die Wache besetzten um für mögliche weitere Vorfälle gerüstet zu sein. Noch am Abend konnten die meisten Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren. dos


Bei Koblenz: Mann stürzt von Schiff in Rhein, rettet sich und will weiterschwimmen

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Koblenz - Nachdem er am Donnerstagnachmittag auf Höhe des Oberwerths von einem Fahrgastschiff in den Rhein gefallen und an Land geschwommen war, wagte sich ein Mann wenige Minuten später zurück ins Wasser. Er wollte zurück zu seinem Schiff schwimmen.

Wie die Wasserschutzpolizei berichtet, fischte die Besatzung eines Dienstbootes der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung den Schwimmer aus dem Rhein, der immer noch Hochwasser führt, und brachte ihn zurück an Bord des Schiffes. Er schien körperlich unversehrt, teilen die Beamten mit.

Mit dem Schiff fuhr er dann rheinaufwärts bis zu seinem Heimatort am Mittelrhein. Dort nahmen ihn Beamte der Wasserschutzpolizei in Empfang und stellten fest: Er war alkoholisiert. Beim Streichen war er ins Wasser gefallen.

Seilbahn vor dem Aus? Unesco-Berater lehnen Dauerbetrieb ab

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Koblenz - Die Verhandlungen um den Erhalt der Koblenzer Seilbahn spitzen sich dramatisch zu: Seit Donnerstag steht fest, dass sich die Chancen auf den erhofften Dauerbetrieb des neuen Koblenzer Wahrzeichens deutlich verschlechtert haben. Wichtige Unesco-Berater lehnen den Dauerbetrieb ab.

Der Internationale Denkmalpflegebeirat Icomos empfiehlt die Demontage der Anlage und schließt sich damit dem Bericht von Mitgliedern an, die im Dezember das Mittelrheintal bereist hatten (die RZ berichtete ausführlich). Das geht aus einer Mitteilung der Unesco hervor, über die in der gestrigen Sitzung des Koblenzer Stadtrates gesprochen wurde.

Die zweite schlechte Nachricht: Auch die von Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig als vorläufigen Kompromiss ins Spiel gebrachte Verlängerung um zwei Jahre lehnt das Gremium ab. Es empfiehlt die Einhaltung der ursprünglich mit der rheinland-pfälzischen Landesregierung getroffenen Vereinbarung: Betrieb vor, während und zwei Jahre nach der Buga.

Das würde bedeuten, dass die Seilbahn 2014 abgebaut würde.

Rechtlich bindend ist diese Forderung der Experten noch nicht. Die endgültige Entscheidung trifft erst die Unesco-Welterbekommission, die sich allerdings in der Regel den Empfehlungen von Icomos anschließt. Das ist auch im Falle der Seilbahn wahrscheinlich, weil die Experten eben nicht nur die Nähe zur Basilika St. Kastor, sondern die nachteilige Wirkung für das gesamte Mittelrheintal herausstellen.

Verstoßen das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Koblenz gegen diese Entscheidung, droht eine Aberkennung des Welterbestatus. Das Beispiel Dresden zeigt, dass diese Gefahr real ist.

Die aktuelle Entwicklung bedeutet auch für die Freunde der Bundesgartenschau einen herben Rückschlag. Diese hatten rund 93.000 Unterschriften für den Erhalt der Anlage gesammelt.

Ein schwacher Trost ist, dass Icomos für die Loreley den Abbau der Sommerrodelbahn auf der Loreley und scharfe Eingriffe in die Planungen für den vorgesehenen Hotelneubau fordert. Besser sieht es im Falle der geforderten Mittelrheintalbrücke für St. Goar aus. Zwar ruht das Projekt derzeit, doch sieht es so aus, dass die Denkmalexperten in diesem Falle verhandlungsbereit sind.

Von unserem Redakteur Reinhard Kallenbach

Erhöhung der Grundsteuer: Koblenzer Stadtrat vertagt Beschluss

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Koblenz. Ob Haus- und Grundstücksbesitzer sowie Mieter bald mehr Grundsteuer B zahlen müssen, ist nach der gestrigen Sitzung des Stadtrats weiter offen. Auf Antrag der CDU und mit Unterstützung der SPD wurde die Entscheidung vertagt.

Auch der Beschluss über Vorschläge zur Haushaltskonsolidierung wurde ausgesetzt, da diese eng mit der Steuererhöhung zusammenhängen.

Nun wird in einer Sondersitzung darüber entschieden, ob die Grundsteuer B, die für Grundstücke und Gebäude gilt und anteilig auch auf die Mieter umgeschlagen wird, tatsächlich um 7,5 Prozent erhöht wird (die RZ berichtete).

Zuvor wird das Thema nun in der Haushaltsstrukturkommission beraten, Alternativen sollen besprochen werden. Die Sondersitzung soll schließlich noch im Juni folgen, da man im Juli nicht mehr die Möglichkeit hätte, die Grundsteuer B wie geplant rückwirkend zum 1. Januar 2013 zu erhöhen. Von dieser Entscheidung hängt ab, ob eine Einigung der Stadt mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in puncto Haushaltskonsolidierung zustande kommt.

Diese beinhaltet eine ganze Reihe an Sparmaßnahmen und Möglichkeiten zur Einnahmeerhöhung. Dazu gehört neben der Erhöhung der Grundsteuer B unter anderem die Streichung von 90 000 Euro für einen Jugendtreff in Rübenach und Einsparungen bei den EDV-Kosten in Höhe von 200 000 Euro. Die Ausschüttung der Stadtwerke an die Stadt soll um rund 2 Millionen Euro erhöht werdenHintergrund: Die ADD hatte den Haushalt 2013 nicht akzeptiert und Einsparungen allein bei den freiwilligen Leistungen in Höhe von 3,48 Millionen Euro gefordert.

Um dies abzuwenden, ist die Stadt in Verhandlungen mit der Behörde getreten. Resultat sind besagte Vorschläge zur Haushaltskonsolidierung – und eben auch die Erhöhung der Grundsteuer B.

Von unserer Redakteurin Stephanie Mersmann

Kita-Erweiterung: Gülser „Rappelkiste" soll größer werden

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Koblenz - Die Kita Rappelkiste in Güls soll erweitert werden. Nach dem Baugenehmigungsplan könnten drei neue Gruppenräume entstehen, in denen 45 Kinder zusätzlich betreut werden. Dann stehen auch in der „Rappelkiste" Plätze für Kinder, die das erste Lebensjahr vollendet haben, zur Verfügung.

Der genaue Baubeginn steht noch nicht fest, die Stadt Koblenz strebt eine Eröffnung des Anbaus in der ersten Jahreshälfte 2014 an. Veranschlagt sind für das Projekt derzeit rund 2,3 Millionen Euro.

Der Entwurf des städtischen Hochbauamtes für die Kita-Erweiterung legt Wert auf multifunktionale Nutzung und Barrierefreiheit. Der Eingang soll künftig im Anbau liegen, der sowohl durch eine Treppe als auch eine Rampe erreichbar ist. Der bisherige Zugang wird in einen Gruppenraum umgewandelt. Vom neuen Foyer aus ist der Zugang zur bisherigen Kita geplant, ebenfalls mit Rampen, „die aber auch zum Spielen genutzt werden können", betont der Leiter des städtischen Hochbauamtes, Albert Diehl.

Vorgesehen sind zudem drei Gruppenräume, die von einem Schlafraum, Toiletten und Duschen und einem Lager ergänzt werden. Untereinander sind die Räume miteinander verbunden. Am Ende des Baukörpers entsteht ein Mehrzweckraum, der anders als der bisherige Saal ebenerdig erreicht werden kann. „Es gibt einen Zugang von außen, die Toilettenanlagen können von der restlichen Kita abgetrennt werden, sodass beispielsweise auch Vereine den Raum nutzen können", erklärt Albert Diehl.

Insgesamt entstehen zu den bisherigen 950 Quadratmetern 570 Quadratmeter neu, die Kita wird damit rund um die Hälfte größer. „Dadurch geht Außengelände verloren, aber der Bestand wird neu gestaltet, und es gibt Ausweichmöglichkeiten", betont Dagmar Quadflieg, Projektleiterin des Eigenbetriebes Grünflächen- und Bestattungswesen.

In enger Absprache mit dem Kita-Team, aber auch unter Einbeziehung von Ideen der Eltern soll ein ansprechendes Angebot für die dann 132 Kinder entstehen. Zudem gibt es in der näheren Umgebung den Spielplatz Elfmorgen, und „im Neubaugebiet ist ein großer Grünzug, wo vielleicht ein Garten oder ein Insektenhotel angelegt werden kann", meint Dagmar Quadflieg.

Gemeinsam genutzt wird die Fläche vor der benachbarten Wagenhalle. Das auf dem Grundstück stehende Trafohaus wird ebenso wie die Container versetzt, die Fläche asphaltiert. Je nach Bedarf und in Absprache mit den Vereinen soll ein Zaun das von der Kita genutzte Gelände abtrennen.

Für die Betreuung der Kinder sind nach der Erweiterung knapp sieben zusätzliche Stellen vorgesehen, sodass etwa 20 Erzieherinnen in der Kita tätig sein werden. 21 der 45 neuen Plätze sind unter Dreijährigen vorbehalten, wie viele Ganztagsplätze entstehen, ist noch unklar.

Klar ist, dass die Krippenplätze zum Stichtag 1. August, ab dem Einjährige einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz haben, noch nicht vergeben werden können. Bis dahin wird es nach Auskunft von Daniela Machein vom Jugendamt „Zwischenlösungen" geben. Das Amt bemühe sich, Möglichkeiten an Ort und Stelle zu finden, „aber grundsätzlich ist das gesamte Stadtgebiet zumutbar". Auch Tagesmütter könnten vorübergehend zur Betreuung der Kleinen eingesetzt werden.

Von unserer Mitarbeiterin Katharina Demleitner

Anmeldung: Eltern, die ihre Kinder in der Kita Rappelkiste unterbringen wollen, können Anmeldungen entweder direkt bei der Einrichtung unter Telefon 0261/889 76 79 oder per
 E-Mail an kita.rappelkiste@stadt.koblenz.de abgeben oder beim Jugendamt unter Tel. 0261/ 129 23 24, E-Mail jugendamt@stadt.koblenz.de. Familien, die ab August einen Betreuungsplatz für ihre unter dreijährigen Kinder brauchen, werden ebenfalls gebeten, sich mit dem Jugendamt in Verbindung zu setzen, um Übergangslösungen zu finden.

Koblenz nicht barrierefrei: Blindenampeln sind Mangelware

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Koblenz - Ein Leben in Dunkelheit: Mit diesem Schicksal müssen rund 600 Menschen in Koblenz und weitere 750 im Kreis Mayen-Koblenz leben, die stark sehbehindert oder blind sind. Wie findet man sich in der Rhein-Mosel-Stadt zurecht ohne Augenlicht? Wir haben den Test gemacht.

Fällt Menschen, die mit vier statt fünf Sinnen auskommen müssen, die Orientierung in Koblenz leicht? Ein RZ-Test zeigt: An vielen Stellen läuft es vorbildlich – an manch anderen dagegen ist es für Menschen ohne Sehkraft brandgefährlich, sich allein in die Stadt zu wagen.

Dass es in Koblenz noch Nachholbedarf gibt, damit sich Blinde und Sehbehinderte selbstständig im Stadtgebiet bewegen können, spiegeln auch die Zahlen der Verwaltung wider: Von 72 Kreuzungen sind bislang nur 25 mit akustischen Signalen (Freigabepiepser) für Blinde und Sehbehinderte ausgestattet.

„Meist betrifft dies alle Furten der Kreuzung, teils sind Fußgängerampeln an Kreuzungen in L-Form mit Akustik ausgestattet. Taktile Übergangshilfen finden sich an mehr Kreuzungen", erklärt Heiko Breitbarth von der Pressestelle im Koblenzer Rathaus. Breitbarth stellt allerdings klar: „Eine gesetzliche Verpflichtung zur Einrichtung von taktilen oder akustischen Übergangshilfen gibt es übrigens nicht."

Die Stadt sei für Neubauten und Neugestaltungen per Stadtratsbeschluss aber eine Eigenverpflichtung eingegangen. Als Beispiele aus jüngster Zeit führt Breitbarth die sechs Ampelanlagen am Zentralplatz an, welche alle sowohl mit taktilen Hilfen als auch mit Freigabepiepser und Auffindungssignal (Dauersignal zum 
Finden der Ampel) ausgestattet wurden.

Eine Übergangshilfe gibt es auch am Friedrich-Ebert-Ring, wie der Pressesprecher der Stadt betont, und zwar am Übergang von der Casinostraße zur Südallee. Hier sei die Fußgängerfurt kurz und eigne sich daher für eine entsprechende Übergangshilfe.

Der Blinden- und Sehbehindertenverein Koblenz moniert allerdings, dass die Überquerung des Friedrich-Ebert-Rings in Höhe der Oberen Löhr und der Hohenfelder Straße für Menschen ohne und mit eingeschränktem Sehvermögen ohne fremde Hilfe nicht möglich ist, weil es hier bislang keine Blindenampel gibt.

Das könnte sich aber vielleicht bald ändern, wie Breitbarth erklärt. Die Stadt habe beim Land einen Zuschussantrag für die Erneuerung der Lichtsignalanlagen am Friedrich-Ebert-Ring auch im Bereich der Oberen Löhr gestellt. Breitbarth kündigt an: „Sollte eine Erneuerung zum Tragen kommen, so wird im Rahmen der Eigenverpflichtung eine Prüfung erfolgen, ob und inwieweit Fußgängerampeln mit entsprechenden Übergangshilfen ausgestattet werden können."

Die Kosten für die Umrüstung einer bestehenden Ampel mit einem akustischen Signal ist derweil abhängig von der Größe der Lichtsignalanlage. Für eine Umrüstung können anlagenabhängig Kosten zwischen 2000 und 20 000 Von Euro anfallen, rechnen Experten vor.

Von unserer Mitarbeiterin Annette Hoppen

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