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Schwule Jugendgruppe Koblenz: 25 Jahre aktiv für die Toleranz

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Koblenz - Als "schwulste Stadt Deutschlands" wurde Koblenz vor knapp drei Jahren bezeichnet. Das war zwar auf einen statistischen Fehler zurückzuführen. Trotzdem gibt es hier eine beachtliche Szene. Als Treffpunkt dient unter anderem die Schwule Jugendgruppe Koblenz (SJK), die seit nunmehr 25 Jahren Freizeitangebote, Beratung und Hilfe anbietet.

"Wir sehen uns hauptsächlich als Jugendtreff, aber natürlich bieten wir auch psychosoziale Arbeit, etwa bei Coming-outs oder Problemen mit den Eltern", meint Denis Beil, der seit drei Jahren Geschäftsführer des Vereins ist. Allerdings haben sich die Schwerpunkte der Arbeit im Laufe der Zeit verschoben.

Heute suchen viele Jugendliche Rat und Hilfe in Internetforen. Die Coming-out-Beratung ist dadurch weniger geworden. Dafür hat sich das Netzwerk des Vereins vergrößert. "Ob Queernet, Aidshilfe oder Christopher Street Day Koblenz - durch die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Aktionen können wir heute viel mehr erreichen", ist Denis Beil überzeugt. Neben der internen Arbeit wirbt der Verein auch für Toleranz.

Im schwul-lesbischen Schulaufklärungsprojekt "Schlau" reden Mitglieder über ihre persönlichen Erfahrungen. "Die Schüler sprechen und denken anders über das Thema, wenn sie jemandem gegenübersitzen, der sich offen zu seiner Homosexualität bekennt", meint Beil. "Es ist etwas anderes, ob man über oder mit Schwulen redet. Dadurch wollen wir letztendlich auch das gesamte Klassenklima verbessern."

Von so viel Engagement zeigt sich auch der Koblenzer Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig begeistert. Anlässlich des 25. Vereinsjubiläums zeichnete er ein Grußwort auf, das vor Kinovorführungen zu sehen sein soll. Hofmann-Göttig sieht seine Stadt als grundsätzlich tolerant. "Die Koblenzer sind von Natur aus liberal. Wegen meiner Schirmherrschaften für schwul-lesbische Aktionen und Vereine habe ich noch keinen einzigen Protestbrief erhalten."

Jannik Zörner, ebenfalls im SJK aktiv, sieht sich hingegen noch nicht völlig akzeptiert. Obwohl er sich in Koblenz insgesamt recht wohlfühlt, geht er mit seinem Freund zum Beispiel niemals Hand in Hand durch die Stadt. "Ich fühle mich zwar nicht bedroht, aber man zieht eben doch noch jede Menge Blicke auf sich. Manch einer kommt damit vielleicht besser klar, ich aber nicht." Um nicht mehr als Exot zu gelten, sind vielleicht noch weitere 25 Jahre Vereinsarbeit notwendig.

Von unserem Mitarbeiter Victor Franke


Mülheim-Kärlich: Mehrheit im Rat für Bau einer neuen Grundschule

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Mülheim-Kärlich - Die Entscheidung ist gefallen: Die Mehrheit im Stadtrat Mülheim-Kärlich stimmte für den Bau einer neuen zentralen Grundschule am Sport und Schulzentrum in Mülheim-Kärlich.

Die Entscheidung war knapp, doch am Ende standen 15 Ja-Stimmen für einen Neubau gegen die 12 Nein-Stimmen. Der Zuschauerbereich im Sitzungssaal war voll besetzt. Bereits ein paar Minuten vor Beginn der Sitzung herrschte gespanntes Schweigen im Saal. Die Entscheidung über die Grundschulsituation in der Stadt war keine leichte. Bereits im Vorfeld hatten viele Gegner und Befürworter ihre Standpunkte vertreten. Stadtbürgermeister Uli Klöckner erläuterte zu Beginn der Sitzung noch einmal die Sachlage und sprach sich persönlich für eine dezentrale Lösung aus: "Wir haben hohe Erfahrungswerte mit dem bisherigen System." Ebenfalls hob er die Bedeutung für die einzelnen Stadtteile hervor: "Wir haben mit den Grundschulen und den Kindertagesstätten bisher hervorragende Infrastrukturen in den einzelnen Stadtteilen, was besonders auch für junge Familien sehr attraktiv ist", sagte Klöckner.

Zunächst schien in den einzelnen Fraktionen Konsens zu herrschen. Die Fraktionssprecher von CDU, SPD und FWG sprachen sich für eine zentrale Lösung am Sport- und Schulzentrum aus. Doch in der weiteren Diskussion meldeten sich Mitglieder der einzelnen Fraktionen mit Bedenken zu Wort. Tenor dabei: Die Baukosten allein seien nicht der ausschlaggebende Punkt. Vielmehr ginge es darum, doch für die Kinder die bestmögliche Lösung zu schaffen. Anton Schmidt von der CDU erntete für seinen Beitrag regen Beifall aus dem Publikum: "Für die Kinder ist eine dezentrale Lösung das Beste, denn Kleinkinder gehören in den Ort." Georg Hollmann, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Weißenthurm, fasste die Argumentation treffend zusammen: "Wir treffen hier heute eine historische Entscheidung für unsere Schullandschaft. Es ist äußerst schwierig und bedarf genauer Abwägung. Einen Königsweg gibt es dabei nicht. Egal, wie die Entscheidung ausfällt - wir müssen sie am Ende akzeptieren und gemeinsam tragen."

Das Ergebnis der Abstimmung fand besonders bei vielen Eltern im Zuschauerbereich wenig Verständnis. Bereits im Vorfeld hatten sich einige Eltern für die Erhaltung der drei Standorte starkgemacht. Der Elternbeirat der Christophorus-Grundschule in Kärlich hatte 1400 Unterschriften für den Erhalt des Grundschulstandortes in Kärlich und Mülheim gesammelt. Daneben gab es aber auch Eltern, die einen zentralen Standort befürwortet haben, zum Beispiel der Schulelternbeirat der Grundschule Mülheim. In Urmitz wollte man den Standort zwar am liebsten erhalten, aber wenn das nicht geht, wäre man auch für einen zentralen Standort, sagte Stadtchef Klöckner.

In der nächsten Zeit geht es nun also in die Planung für eine neue fünfzügige Grundschule an einem neuen Platz. Die Baukosten mit 9 Millionen Euro bringen gegenüber einer Sanierung eine Einsparung von 4 Millionen Euro.

Von unserer Reporterin Nina Borowski

Koblenz bibbert im Mai: Herbstwetter verhagelt Freibädern den Frühlingsstart

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Koblenz/Region - Auch wenn am Freitagmorgen die Sonne über Koblenz schien - der Mai lässt die Schängel bibbern. Das merken die Freibäder an der Kasse - und auch die Gastronomie an Rhein und Mosel flucht über das Herbstwetter im Frühling.

50 000 Besucher hat das Koblenzer Freibad in guten Frühjahren schon einmal gezählt – allein im Mai. Derzeit „verirren" sich allenfalls 50 Hartgesottene täglich auf das Oberwerth – bei Wassertemperaturen von gerade einmal 16 Grad kein Wunder.

Das Oktoberwetter mitten im Mai hat dem Koblenzer Bäderamt also bereits gehörig den Start in die Freibadsaison verhagelt. „An einen so schlechten Mai kann ich mich in den vergangenen 35 Jahren nicht erinnern", klagt Bäderbetriebsleiter Lothar Zehe.

Die Verwaltung greift deshalb zu einer ungewöhnlichen Maßnahme und öffnet momentan morgens das Beatus-Hallenbad für Freizeitschwimmer von 7 bis 13 Uhr sowie am Wochenende von 9 bis 16 Uhr – „so lange das Wetter so schlecht bleibt", wie Lothar Zehe weiter erklärt.

Laut Stefan Zender, Meteorologe bei Wetterkontor, wird das Herbstwetter in Koblenz noch mindestens bis Ende nächster Woche so weitergehen. „Es bleibt kühl bei Schauern und Gewittern", kündigt er an.

Keine guten Aussichten also auch für die anderen Freibäder in der Region. Das Bad in Bendorf-Sayn bleibt dennoch geöffnet. „Wir haben ein paar Stammgäste, die kommen immer", begründet Stadtwerkeleiter Klaus Kux diese Maßnahme.

Ebenfalls geöffnet ist das Winninger Freibad. „Wir haben immerhin 22 Grad Wassertemperatur, weil wir mit einer Wärmepumpe arbeiten", erklärt Mitarbeiter Alexander Borisovski. Dennoch: Auch in Winningen gibt es kaum Badegäste.

Ganz anders schaut es im Freizeitbad Tauris aus. „Von unserer Seite aus kann das schlechte Wetter so bleiben", sagt Badebetriebsleiter Reinhard Gotzhein. Kein Wunder: Allein an Pfingstmontag stürmten rund 2000 Gäste das Mülheim-Kärlicher Hallenbad. An einem sonnigen Maifeiertag zählt das Tauris allenfalls die Hälfte dieser Gästezahl.

Das Gegenteil eines Ansturms erleben derweil die Außengastronomen in Koblenz und Umgebung. „Den Biergarten am Café Rheinanlagen haben wir zurzeit geschlossen. Wer will da schon sitzen bei Regen?", berichtet Ayhan Soljin von der Gastronomiegruppe Tayhus.

Weil auch das Wochenende kalt und nass werden soll, bangt Harald Pohl, dass die „WeinFeste" im Fort Konstantin  „die verlustreichste Veranstaltung wird, die ich je organisiert habe". Mit großen Sonnenschirmen, die als Regenschirme dienen sollen, versucht Pro-Konstantin-Vorsitzender Pohl mit seinen Mannen noch gegenzusteuern. Außerdem können Besucher Unterschlupf in zwei der Kasematten suchen. „Wir hoffen auf unsere Stammgäste", lautet Pohls Durchhalteparole.

Auf einen sonnigen Juni hofft derweil Hans-Jürgen Buhlmann, Pächter des Campingplatzes am Deutschen Eck. Nur 55 der 182 Stellplätze sind momentan belegt. „Bei besserem Wetter ist der Platz um diese Jahreszeit fast voll", weiß Buhlmann, der von erheblichen finanziellen Einbußen spricht.

Die müssen auch die Spargel- und Erdbeerbauern der Region hinnehmen. „Für den Spargel war es zu kalt. Die Erträge sind dürftig", berichtet Herbert Netter vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau. Den Erdbeeren bekommt unterdessen die Feuchtigkeit nicht, die zu verstärkter Schimmelbildung führt.

Keine Probleme werden dagegen die Läufer beim Mittelrhein-Marathon haben, der am Sonntag startet. „Nieselregel und Temperaturen um die 11 Grad sind für die Läufer eher angenehm", weiß Organisationsleiter Alex Berger. Anders schaut es für die 2000 Helfer der Großveranstaltung aus. Berger befürchtet: „Für die wird es ein harter Tag."

Von unserer Mitarbeiterin Annette Hoppen

Koblenz wird Jahr für Jahr ein wenig sicherer - aber die Altstadt macht der Polizei Sorgen

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Koblenz - Für die Polizei in Koblenz war 2012 ein vergleichsweise erfolgreiches Jahr: Wie in ganz Rheinland-Pfalz sind die Fallzahlen auch im Koblenzer Stadtgebiet zurückgegangen. Sorgen bereitet den Polizisten jedoch weiterhin die Gewalt in der Altstadt.

„Das ist eine längerfristige Entwicklung", sagte Manfred Schiemann, Leiter der Polizeidirektion Koblenz, bei einem Pressegespräch zur Kriminalstatistik 2012. Schon seit fünf Jahren sind die Zahlen rückläufig.

Und in Koblenz sieht die Situation sogar besser aus als im Landesschnitt: Während in Rheinland-Pfalz die Zahl der Straftaten um 2,6 Prozent gesunken ist, liegt der Rückgang in der Stadt Koblenz bei 5,3 Prozent. Die Zahl der Fälle ist hier um 669 auf 11 991 gesunken.

Die Aufklärungsquote ist allerdings unverändert geblieben. Den Rückgang schreibt sich auch die Polizei auf die Fahnen: „Die Verbrecher haben alle Angst!", sagt Kriminalhauptkommissar Heinz-Peter Ackermann lachend, aber auch stolz.

Den Rückgang der Straftaten erklärt Schiemann allerdings auch so: „Das hat mit dem demografischen Wandel zu tun – es gibt einfach weniger junge Menschen, die straffällig werden können."

Immer noch zu viele von diesen gibt es aber immer noch in der Alt- und Innenstadt. Was die Gewalt im öffentlichen Raum und die Jugenddelinquenz angeht, konnte der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion I, Werner Zorn, keine Entwarnung geben. „Randalierer und Störer sind weiterhin ein Thema, die Fallzahlen haben sich nicht wesentlich verbessert."

Seit 2008 nimmt die Zahl der Fälle tendenziell zu, vor allem bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung in der Öffentlichkeit. Nach einem starken Anstieg im Jahr 2011 auf 181 Fälle ist die Zahl nun wieder auf 130 Fälle gesunken. Hinzu kommt aber noch die einfache Körperverletzung auf Straßen, Wegen oder Plätzen – und diese ist 2012 mit 188 Fällen auf den Höchststand seit 2008 geklettert.

„Wir haben einen offensiven Ansatz und setzen auf relativ starke Präsenz, um mögliche Täter abzuhalten – aber das gelingt nicht, wie wir uns das vorgestellt haben", erklärt Zorn. Das Problem bleibt, und die Personalsituation der Polizei wird nicht eben besser.

Das Thema Sperrstunde, das bereits im vergangenen Jahr diskutiert wurde, bleibt für die Polizei weiter eine mögliche Lösung, so Zorn: „Aber das ist ein politisches Problem und nicht allein beeinflussbar von der Polizei." Manfred Schiemann ergänzt: „Der Leidensdruck ist in Koblenz noch nicht so groß, dass wir zum Handeln gezwungen wären."

Von unserer Redakteurin Stephanie Mersmann

A 61: Anschluss Metternich bis Sonntag gesperrt

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Koblenz - Wer von der Autobahn 61 über die Abfahrt Metternich in den Industriepark (Amazon, RZ-Druckhaus) fahren möchte, muss sich bis Sonntagabend, 21 Uhr, auf Umwege einstellen: Seit Freitag ist die Anschlussstelle voll gesperrt

Dies gilt sowohl für die Auffahrt, als auch für die Abfahrt aus beiden Fahrtrichtungen.

Wie der Landesbetrieb Mobilität (LBM) mitteilt, wird dort eine zusätzliche Spur zum Industriepark gebaut. Dafür muss die Straßendecke der Landesstraße 52 komplett neu aufgebracht werden.

Um zum Industriepark zu kommen, müssen Autofahrer also über die A 48 (Abfahrt Ochtendung, dann über Wolken) oder die B 9 und dann durch Metternich fahren.

"Landpartie": Festung Ehrenbreitstein ist noch bis Sonntag ein Genuss-Parcours

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Koblenz - Die Festung Ehrenbreitstein ist an diesem Wochenende erstmals die Kulisse für die "Landpartie": 138 Aussteller zeigen auf dem gesamten Gelände Schönes und Nützliches, Pflanzen und Gartenmöbel, Kunst und Schmuck. Dazu bietet die Messe Genuss für Gaumen und Gehör - im Rahmen des RZ-Open-Air-Sommers.

Etagenzwiebeln, sibirische Kiwi und Himalaya-Karamell gehören zu den Pflanzen-Besonderheiten, die bei der "Landpartie" auf der Festung angeboten werden. Während die Etagenzwiebel essbare Luftzwiebeln anstelle von Blüten ausbildet, überzeugt die sibirische Kiwi mit stachelbeergroßen, sehr vitaminreichen Früchten, die eine glatte Schale haben. Die Beeren des Himalaya-Karamell dagegen sind etwas für Süßschnäbel: sie schmecken tatsächlich nach Schokolade mit Karamell.

Beim Messerundgang wird deutlich: Ein Trend bei der Gartendekoration ist in diesem Jahr rostiges Metall. Hunde und Tänzerinnen, aber auch filigran gearbeitete, große Blätter im typischen Rotbraun verpassen dem Außenbereich eine besondere Note. Wer es lieber poppiger mag, bekommt bunt bemalte Frauenkörper, die den Garten verschönern. Aber auch dezente Steinskulpturen bringen Kunst nach draußen, ebenso wie Keramik in den unterschiedlichsten Varianten. Witzig: Kopf und Hals einer getöpferten Gans, die zwischen hohe Blätter gesteckt werden können. Ein echter Hingucker ist ein dreiteiliges Krokodil, das lauernd im Gras liegt. "Sehr schön, was es hier alles gibt", freuen sich die Besucher Hildegard und Hermann Kempken. Im "wunderschönen Ambiente" haben sich die beiden 68-jährigen Lahnsteiner, die auf der Suche nach Dekoartikeln für Garten und Terrasse sind, schon eine Kugellampe für den Garten ausgesucht.

Auch Myriam und Rainer Adamy aus Brey wollen "ein bisschen stöbern". Mit Töchterchen Bella, die sich schminken lassen möchte, verbringen die Mittvierziger ihren Urlaubstag auf der Festung, "weil so eine Messe in dem tollen Ambiente eine super Idee ist".

Dass die Idee, Kunst und Grillen zu kombinieren, funktioniert, beweisen derweil die Skulpturengrills: überlebensgroße Edelstahlfiguren, beispielsweise in Form eines Anglers, tragen einen Rost, im Fall des Anglers an der Rute aufgehängt. Unter diesen Rost wird zum Grillen ein Dreibein gestellt - allein die Skulptur ist für sich eine Bereicherung für den Garten. Ebenfalls irgendwie bereichernd: ein Vogelhaus, das - maßstabsgetreu nachgebaut - das Wohnhaus imitiert.

Doch auch fürs eigene Zuhause hat die "Landpartie" manches zu bieten. Bilder und Kunstgegenstände sind ebenso zu sehen wie Schönes für Tisch und Tafel. Ausgefallene Mode und Accessoires laden zum Stöbern ein. So feiert das Kropfband ein modern interpretiertes Comeback, elegante Stolas und neu gestylte Hüte warten auf ihren trendigen Einsatz, aber auch Stiefel-Accessoires, die ähnlich wie ein Gürtel um den Schuh getragen werden, sind (noch) nicht alltäglich.

Gourmets kommen bei der "Landpartie" außerdem auf ihre Kosten. Ob Liebes- oder Feigenkäse, marokkanisches Mandelgebäck, Pralinen oder Dinnedes - das Angebot an Delikatessen hat für deftige Genießer ebenso Besonderheiten parat wie für Schleckermäuler. Begleitet wird die Vielfalt der Aussteller von verschiedenen Walk-Acts, es gibt Livemusik und kreative Angebote für Kinder.

Die „Landpartie“ ist noch an diesem Wochenende geöffnet – am Samstag von 10 bis 19 Uhr, am Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Zur Anreise empfiehlt sich die Seilbahn. Parkplätze gibt es jedoch auch an der Fritsch-Kaserne. „Landpartie“-Besucher zahlen dafür 1 Euro, alle anderen 3 Euro. Von dort werden Besucher per Kevag-Bus ohne weitere Kosten zur Festung gebracht.

Am gesamten Wochenende ist die Festung lediglich mit „Landpartie“-Eintrittskarten oder Festungs-Dauerkarten zugänglich (Ausstellungshäuser inklusive). Tageskarten für die „Landpartie“ kosten ohne Seilbahn für Erwachsene 12 Euro (mit RZ-AboAusweis 10,50 Euro; pro Ausweis können zwei rabattierte Karten gekauft werden). Kinder zahlen 7 Euro. Es gibt auch spezielle Familienkarten sowie Seilbahn-Kombikarten.

Von unserer Mitarbeiterin Katharina Demleitner


Trickbetrug: Falsche Schornsteinfeger bestehlen Koblenzer Seniorin

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Koblenz - Eigentlich sollen sie Glück bringen – aber diese falschen Schornsteinfeger machten eine ältere Dame sehr unglücklich. Am Freitagnachmittag verschafften sie sich Zugang zur Wohnung ihres Opfers auf der Pfaffendorfer Höhe, angeblich um ihrer Arbeit nachzugehen.

Als die beiden die Wohnung wieder verlassen hatten, stellte die Geschädigte fest, dass mehrere Schmuckstücke fehlten. Der Schaden lässt sich noch nicht beziffern. Die beiden Männer sollen zwischen 20 und 30 Jahren, schlank und nicht besonders groß gewesen sein.

Wer Hinweise auf die beiden oder von ihnen benutzte Fahrzeuge geben kann, meldet sich bei der Polizei Lahnstein, Telefon 02621/9130.

Schreck für Nachtschwärmer: Punk hantiert mit Pistole in Koblenzer Altstadt herum

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Koblenz - Für einige Nachtschwärmer in Koblenz war sein Anblick ein ziemlicher Schreckmoment: Im Entenpfuhl in der Altstadt stand ein junger Punk und hantierte mit einer Pistole herum.

Am Samstag gegen 23.30 Uhr meldeten besorgte Zeugen den Vorfall der Polizei. Der Verdächtige habe das Magazin der Waffe immer wieder eingeführt und ausgeworfen.Von einer Streife konnte der junge Mann schließlich gestellt und kontrolliert werden.

Bei der Pistole handelte es sich um Luftdruckwaffe. Und es zeigte sich zum einen, dass der 20-jährige Koblenzer nicht nur diese, sondern auch noch ein Reizstoffsprühgerät bei sich hatte. Die Polizei stellte beides sicher.

Der Täter stand übrigens erheblich unter Alkoholeinfluss stand: Ein Alkoholtest ergab einen Wert von 2,27 Promille. Für den Punk könnte das Ganze erhebliche Folgen haben: Gegen ihn wurde bereits ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet.


Regen, Schweiß und pure Freude: Marathonis feiern am Deutschen Eck

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Koblenz - Es war nass, es war weit, es war kühl - doch sie haben es geschafft: Überglücklich erreichten zig Läufer am Sonntag das Ziel des Mittelrhein-Marathons am Deutschen Eck. Erleichtert lächelten sie in die RZ-Kamera.

Regen begleitete die Sportler am Sonntag fast den gesamten Tag über und fast auf der ganzen Strecke. Umso bemerkenswerter war die Leistung aller, die das Ziel des Marathons im Schatten des Kaiserdenkmals erreicht haben.

Am Morgen waren sie hier gestartet, dann führte sie die Strecke bis nach Boppard und wieder zurück an die Moselmündung.

Dort wurden sie von Freunden und Fans begrüßt - und von Mitarbeiterinnen unserer Zeitung, die viele von ihnen im Foto festhielten. Die Galerie der Sieger - sie erzählt von Regen, Schweiß und purer Freude.

Regen macht Mosel-Radler gar nicht "happy"

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Region - "Ob Petrus kein Radler ist?", fragten sich am Sonntag viele Freunde von "Happy Mosel". Wie schon im vergangen Jahr trübten Regen und kühle Temperaturen das beliebte Raderlebnis. Statt der erwarteten 60 000 Menschen trotzten nur einige Hundert Radfahrer, Skater und Walker dem garstigen Wetter und gingen auf Tour.

Während 2012 die Route zwischen Schweich und Reil ins Wasser fiel, traf es gestern die Strecke Pünderich-Winningen. Die gute Vorbereitung für das Radvergnügen war fast umsonst. Unzählige Helfer hatten sich viel Mühe gemacht. Überall in den Moseldörfern warteten regionale Delikatessen auf Genießer. Die Weinorte präsentierten sich von ihrer besten Seite, Musikanten sorgten für zünftige Stimmung und Unterhaltung, und für die Kinder war Spiel und Spaß angesagt. Doch nur wenige nutzten das Angebot. Auch die Pannenhilfestationen hatten kaum etwas zu tun.

Trotz des schlechten Wetters war jedoch bei Ingrid und Edgar Schülke die Stimmung ausgesprochen gut. Die Sauerländer aus Olsberg ließen sich von der Witterung nicht verdrießen: "Die Mosel ist immer eine Reise wert. Wenn das Wetter nicht mitspielt, strahlt die Sonne in den Herzen der Menschen und aus den Gläsern", waren sie überzeugt. "Seit unserem Besuch auf der Buga 2011 ließ uns die Region um Koblenz nicht mehr los", schwärmten sie und genehmigten sich an der Erfrischungsstation in Löf einen Mosel-Trester. Auch einige Familien mit Kindern zeigten dem Wetter die kalte Schulter. Sogar ihre Hunde fanden auf dem Fahrradkorb Platz.

Eröffnet worden war die Veranstaltung zuvor in Cochem: Im Beisein vieler Weinmajestäten gab Heike Raab, Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Innenministerium, am Vormittag den Startschuss zu "Happy Mosel". Wegen des kühlen und regnerischen Wetters war der Andrang auf dem Endertplatz zwar recht überschaubar, doch Raab riet dem Publikum, sich einfach ein Gläschen Riesling mehr zu gönnen: "Das ist konzentrierte Sonne im Glas, die den ganzen Sommer über an der Mosel gewachsen ist." Die Staatssekretärin aus Cochem überbrachte auch Grüße der Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die diesmal Schirmherrin von "Happy Mosel" war. Wolfgang Lambertz, der Bürgermeister der Stadt Cochem, die zum ersten Mal Gastgeber für den Auftakt zum Raderlebnis war, mochte nicht von Regen sprechen, sondern nur von "etwas erhöhter Luftfeuchtigkeit". Die wiederum wehrten die Gäste vor der Bühne des Radiosenders SWR 1 mit Regenschirmen und Mützen ab.

Viele Gastronomen und Vereine waren derweil aufgrund der Wettervorhersagen erst gar nicht tätig geworden und hatten keine Verkaufstände aufgebaut. In Bullay hatte es der örtliche Sportverein gewagt und wartete zur Mittagszeit auf die ersten Gäste. Vereinsvorsitzender Stefan Eberhard hatte sie aber vergebens gesucht: "Bis jetzt sind die Helfer hinter der Theke die einzigen Konsumenten", erzählte er verschmitzt.

Siegfried Klein vom Ellerer Hotel Friedrich nahm es auch mit Humor und hatte an seinem leeren Pavillon eine Empfehlung: "Wenn es schon von oben nass macht, dann trinkt wenigsten einen trockenen Moselwein. Der sorgt nämlich immer für gute Laune." erw/dad/alb

„Koblenz spielt": Fröhliches Stadtfest feiert zehnten Geburtstag

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Koblenz - „Koblenz spielt" hieß es am Samstag auf den Straßen und Plätzen der Altstadt sowie auf der Schlossstraße und der Oberen Löhr – und auch bei der zehnten Auflage der Traditionsveranstaltung, wie sich das Fest zum kleinen Jubiläum sicherlich nun nennen lässt, spielten nicht nur Tausende von Kindern und Eltern mit, sondern vor allem auch das Wetter.

Mit Blick in Richtung des in diesen Tagen ungewöhnlich blauen Himmels über Koblenz und sogar einiger Sonnenstrahlen stellte Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig bei der offiziellen Eröffnung des Festes auf dem Jesuitenplatz so auch scherzhaft fest, dass man ihn heute womöglich gar nicht brauche. Damit spielte der Stadtchef allerdings im übertragenen Sinne nur auf seine Rolle bei „Koblenz spielt" an: Hofmann-Göttig war der Schirmherr.

Und Schirme brauchten die „Spielkinder" in Koblenz tatsächlich nicht. Nur ein paar ganz wenige Regenwolken verirrten sich am Samstag tagsüber ans Deutsche Eck und ließen nur ein klein wenig Ballast ab. „Das Wetter spielt uns zum Jubiläum in die Karten", freute sich Albrecht Brix vom Jugendreferat des evangelischen Kirchenkreises in Koblenz.

Auf dem Plan füllte Brix mit seinen Helfern Luftballons und verteilte Programmhefte. „Die gehen heute weg wie warme Semmeln. Schon am Morgen kamen die ersten Eltern an unseren Stand. Mit dem Andrang können wir wirklich zufrieden sein", bilanzierte Brix bereits gegen Mittag.

Richtig voll war es auch um 12 Uhr auf dem Jesuitenplatz, auf dessen Bühne Hofmann-Göttig „Koblenz spielt" gemeinsam mit Peer Lemmerz, dem Vorsitzenden des Stadtjugendrings, offiziell eröffnete. Die Spielattraktionen von rund 60 teilnehmenden Vereinen und Institutionen hatten allerdings bereits seit 10 Uhr am Morgen geöffnet.

Vor allem den vielen Helfern und dem Jugendamt der Stadt dankte der Koblenzer OB. Sie alle hätten in den vergangenen zehn Jahren dafür gesorgt, dass das Fest zu einem echten Publikumsmagneten geworden sei. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein und Peer Lemmerz schnitt Hofmann-Göttig dann eine riesige Geburtstagstorte für die zehnte Auflage des Spielfestes an.

Das zog wieder einmal besonders viele „Wiederholungstäter" an. Britta Schäfer mit Tochter Ella Marie (2) beispielsweise: „,Koblenz spielt' ist einfach klasse, weil das Angebot so vielfältig ist", lobte Schäfer. Und auch für Renate Hoffmann, die mit Tochter Lena (5) unterwegs war, war es nicht das erste Mal, dass die beiden mitgemacht haben. „Toll ist auch, dass das gesamte Angebot kostenlos ist und Eltern und Kindern wirklich gleichermaßen Spaß macht", stellte Renate Hoffmann fest.

Dass auch etliche Mütter und Väter bei „Koblenz spielt" das Kind in sich entdeckten, war zum Beispiel am Basteltisch der Gülser Seepfadfinder an der Liebfrauenkirche zu beobachten. Hier wurden den ganzen Tag über fleißig kleine Holzflöße gebastelt. Und viele Eltern entwickelten dabei fast noch mehr Ehrgeiz als ihre Sprösslinge.

Über den großen Zulauf freute sich auch Christine Mohr vom Koblenzer Grünflächenamt. Wie bereits im vergangenen Jahr hatten Mohr und ein paar Kollegen der Behörde im Rathaushof zum Blumentopf-Basteln eingeladen. Für die verzierten und selbst gestalteten Töpfe gab es dann für alle Teilnehmer noch eine Kräuterpflanze – Minze oder Zitronenmelisse etwa.

Von unserer Mitarbeiterin Annette Hoppen

Im Einsatz mit dem DRK: Mit 140 Helfern beim Mittelrhein-Marathon

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Koblenz - Das DRK wird 150 Jahre alt - und ist noch immer unerlässlicher Partner unter anderem bei Großveranstaltungen. So auch beim Mittelrhein-Marathon am Wochenende. Wir waren dabei beim Großeinsatz der Rotkreuzler.

Einsatzleiter Peter Klee hat am Sonntagmorgen alles zusammengetrommelt, was laufen kann. „Neben dem Karneval ist der heutige Mittelrhein-Marathon die Veranstaltung in Koblenz, die uns am meisten abverlangt", sagt der Kreisbereitschaftsleiter des Koblenzer DRK.

Wie die rund 140 Sanitäter, Rettungsassistenten und Notärzte, die heute freiwillig Dienst schieben, ist auch Klee beim Mittelrhein-Marathon ehrenamtlich im Einsatz. Was viele der Sportler und Zaungäste der Sportgroßveranstaltung nicht wissen: Ohne dieses Engagement der Rotkreuzler wäre der Mittelrhein-Marathon undenkbar.

Für die Helfer ist der Tag mitunter ebenso anstrengend, wie für die Athleten auf der Strecke. Die sind um 8.30 Uhr am Deutschen Eck an den Start gegangen. Im Abstand von zwei bis fünf Kilometern hat Klee zwischen Koblenz und Boppard, dem Wendepunkt der Marathonstrecke, Sanitätsposten eingerichtet, die bei nasskaltem Wetter mehrere Stunden an ihren Einsatzstellen ausharren müssen.

Außerdem hat das DRK drei sogenannte „Behandlungsplätze" entlang der Strecke eingerichtet. Das sind kleine Feldlazarette, in denen Notfälle versorgt werden können. Dazu sind drei Notarzt-einsatzfahrzeuge unterwegs – neben zwei Rettungs- und sechs Krankentransportwagen. „Alle mit Ehrenamtlern besetzt", betont Klee.

Um 9 Uhr läuft dann in Koblenz die Einsatzbesprechung der Helfer, die eine halbe Stunde später zum Deutschen Eck ausrücken sollen. Hier werden schon bald die ersten Marathonis im Zieleinlauf erwartet. Die Einsatzpläne hat Peter Klee im Vorfeld minutiös erstellt. Denn er weiß: Eine gute Planung ist die halbe Miete bei einem solchen – im doppelten Sinne des Wortes – Marathoneinsatz.

Im neunten Jahr in Folge, also seit der Premiere des Mittelrhein-Marathons, sind die Helfer des DRK bei der Großveranstaltung mit von der Partie. „Und bislang hatten wir zum Glück kein Todesopfer zu beklagen", berichtet Dr. Hans-Joachim Fischer. Der Unfallchirurg und Orthopäde könnte eigentlich jetzt noch gemütlich im Bett liegen.

Stattdessen steht er bei strömenden Regen in seiner DRK-Jacke am Deutschen Eck und ist bereit für alles was kommt: „Vom Blasenpflaster kleben bis zur Wiederbelebung bei Herz-Kreislauf-Versagen." Warum opfert auch Fischer seinen freien Sonntag? Ist er etwa in seiner Praxis nicht ausgelastet? Fischer winkt ab. An einen richtigen Urlaub kann er sich nicht erinnern. Dennoch ist er heute gern im Einsatz.

In den 70er-Jahren verunglückte er gemeinsam mit seiner Mutter im Auto. Seine Mutter wurde damals schwer verletzt, DRK-Rettungskräfte waren jedoch schnell am Einsatzort. „Für mich war das ein Schlüsselerlebnis", erinnert sich Hans-Joachim Fischer. Seit dieser Zeit fühlt er sich dem Roten Kreuz verbunden.

In den Dienst der guten Sache hat auch Prof. Dr. Bernhard Brehm, Kardiologe und Chefarzt der Inneren Medizin am Koblenzer Marienhof, am Sonntag sein eigentlich freies Wochenende gestellt, ebenso wie sein Oberarzt Dr. Mohannad Zahran. „Prof. Brehm freut sich, seine Patienten schon einmal im DRK-Zelt kennenzulernen statt nur im Kathederlabor seiner Klinik", scherzt Klee, als er Brehm vorstellt. Der Kardiologe aus dem Marienhof ist gemeinsam mit seinem Kollegen für das Rote Kreuz aber in der Tat eine wertvolle Hilfe. „Herz-Kreislauf-Beschwerden sind der Klassiker bei den Läufern", weiß Klee.

2012 überlebte ein Marathoni wohl nur deshalb, weil er nach einem Herzstillstand von den Rettungskräften des DRK umgehend reanimiert werden konnte. Zu derart drastischen Einsätzen sollte es in diesem Jahr nicht kommen. Kein Herzinfarkt bei den Läufern, keine Knochenbrüche bei den Skatern: „Wir hatten wenig zu tun", bilanziert Klee am frühen Sonntagabend erleichtert. Doch im Fall der Fälle hätten sich die Athleten sicher sein können: Die DRK-Retter wären bei einem Notfall sofort zur Stelle gewesen.

Von unserer Mitarbeiterin
 Annette Hoppen

Koblenzer „Zombie Walk": Veranstalter reagiert auf Kritik an Termin

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Koblenz - Der Koblenzer "Zombie Walk" fand quasi zeitgleich zum Stadtfest "Koblenz spielt" statt - muss das sein? Das fragen sich manche Kritiker der Spaßaktion, bei der zu Untoten geschminkte Leute durch die Straßen zogen. Dazu nimmt jetzt der Veranstalter Stellung.

Mehr als 100 Angst einflößende Gestalten sind am Samstag keuchend und seufzend durch Koblenz gezogen – mit geschminkten Wunden, fiesen Gebissen, vor (Kunst-)Blut triefend. Für die Teilnehmer ist der „Zombie Walk" stets ein großer Spaß. Doch nicht jeder findet das Maskerade-Spektakel lustig – vor allem nicht, weil es quasi zeitgleich zum Stadtfest „Koblenz spielt" stattfand, bei dem traditionell viele Kinder auf den Straßen unterwegs sind.

„Muss das sein?", fragen einzelne Koblenzer. „Es ist leider vergangenes und dieses Jahr auf ,Koblenz spielt' gefallen. Leider ist das schwer zu beeinflussen, weil die Termine für den Walk teilweise zehn Monate vorher bereits verplant werden. Zu dem Zeitpunkt stand ,Koblenz spielt' noch nicht fest, zumindest gab es keine Informationen", erklärt Mitveranstalter Markus Rodemerk von der Druckluftkammer auf RZ-Anfrage.

Ihm und seinen Mitstreitern ist der mögliche Konflikt „Zombies/Kinder" durchaus bewusst: „Die Veranstalter haben aber dieses Mal den Walk nach hinten verlegt, sind also um 17.30 Uhr erst gestartet, als am Münzplatz schon nahezu alles rund um ,Koblenz spielt' abgebaut war", teilt Rodemerk mit. „Außerdem haben sie die Route – so gut es ging – berührungsfrei um dieses Event herum geplant."

So fällt Rodemerks Bilanz alles in allem auch positiv aus: „Trotz der anfänglichen Wetterkapriolen hatten wir mehr als 150 Teilnehmer und eine Menge Spaß in der Stadt und in der Druckluftkammer zuvor und danach."

Zahlen aus Koblenz zeigen: Bis zur Chancengleichheit am Arbeitsmarkt ist es ein langer Weg

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Koblenz - Teilzeit und Minijobs sind Frauendomänen, Männer sind häufiger arbeitslos gemeldet als Frauen, Mädchen gehen mit besseren Zeugnissen von der Schule, sind aber bei der Wahl ihres Ausbildungsberufs weniger kreativ und schränken ihre Karriereaussichten dadurch selbst ein: Was sich liest wie längst überholte Klischees, ist die Zusammenfassung der Daten, die die Agentur für Arbeit einmal im Jahr in einem Faltblatt veröffentlicht. Jetzt liegt die neue Ausgabe vor, informiert die Arbeitsagentur in einer Pressemitteilung.

Das Blatt "Frauen und Männer am Arbeits- und Ausbildungsmarkt" wirft einen statistischen Blick auf die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre und zeigt damit sowohl aktuelle als auch langfristige Entwicklungen auf. Das Ergebnis ist - trotz deutlicher Anzeichen für eine grundsätzliche Entspannung - auch ernüchternd, meint Birgit Hees, eine der beiden Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen: "Manche eingefahrene Struktur lässt sich offenbar nur sehr, sehr langsam verändern."

Dabei sind die Kernaussagen durchaus erfreulich, so die Agentur. So ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den vergangenen zehn Jahren deutlich angestiegen: im Arbeitsagenturbezirk Koblenz-Mayen, zu dem die Landkreise Cochem-Zell, Mayen-Koblenz, Ahrweiler und die Stadt Koblenz gehören, immerhin um knapp 10 000. Ein großer Teil dieser neuen Stellen sind allerdings Teilzeitbeschäftigungen - und die sind nach wie vor fest in Frauenhand. Nur jeder siebte der knapp 37 000 Teilzeitbeschäftigten war ein Mann, hat die Arbeitsagentur herausgefunden.

Und auch bei den geringfügig Beschäftigten sind Frauen deutlich in der Überzahl: So war 2012 knapp die Hälfte der rund 55 000 Minijobs in der Region von Frauen besetzt, die keiner anderen Beschäftigung nachgehen. Zählt man jene hinzu, die die "Kleinen" als Nebenjob ausübten, so stellen Frauen sogar einen Anteil von nahezu zwei Drittel.

"Für wenig Überraschung sorgen auch die Branchen, die Frauen und Männer bevorzugen", heißt es in der Mitteilung weiter. Mehr als die Hälfte der Frauen arbeiten demnach im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel oder in der Verwaltung. Männer tummeln sich am häufigsten im verarbeitenden Gewerbe, im Handel oder im Baugewerbe. Das Gesundheits- und Sozialwesen rangiert bei ihnen zwar noch immer eher auf den hinteren Plätzen der Beliebtheitsskala, hat aber in den letzten zehn Jahren mit einer Steigerung um 16 Prozent deutlich aufgeholt.

Diese Positionierung der Geschlechter setzt sich auf dem Ausbildungsmarkt fort. Auch hier rangieren kaufmännische und medizinische Berufe bei den Mädchen ganz vorn. "Durch diese Selbstbegrenzung schränken Mädchen sich noch immer enorm ein, indem sie einer beruflichen Karriere von Beginn an kaum eine Chance geben", weiß Birgit Hees.

Das Faltblatt kann als PDF heruntergeladen werden unter www.ku-rz.de/faltblatt

Gladbacher auf A61-Raststätte verprügelt? Freispruch für FC-Fans in Koblenzer Prozess

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Koblenz - Eine Jahrzehnte alte rheinische Rivalität, eine Gladbach-Fahne und brutale Fausthiebe an der Moseltal-Raststätte: Darum ging es jetzt in einem Koblenzer Prozess gegen Kölner Fußballfans. Zwei FC-Anhänger (23, 22) waren  angeklagt wegen räuberischen Diebstahls und gemeinschaftlicher Körperverletzung.

Am Ende sprach das Schöffengericht sie frei. Haben sie Gladbach-Fans verprügelt? Ihre Fahne als Trophäe geraubt? Das konnte das Gericht nicht abschließend klären. Denn die Gladbacher konnten zwar berichten, dass die beiden Angeklagten am Tatort waren – nicht aber, was sie konkret getan haben.

Es ist der Abend des 4. März 2012, als auf der Raststätte Moseltalbrücke an der A 61 vier Gladbacher und mindestens vier Kölner Fans aneinandergeraten. Plötzlich liegt Gewalt in der Luft. Plötzlich soll ein Kölner, möglicherweise Mitglied der Ultra-Szene, provoziert haben: „Wollt Ihr boxen? Machen wir vier gegen vier?"

Aber der Reihe nach: Es war der 24. Spieltag der Saison 2011/2012. Borussia Mönchengladbach verlor 0:1 in Nürnberg, der 1. FC Köln spielte 1:1 in Hoffenheim. Nach den Spielen steuerten beide Fangruppen die Raststätte an. Die einen tankten, die anderen kauften Bier und Zigaretten. Was dann geschah, schilderten die Gladbacher im Prozess so: Plötzlich steht ein Mann neben ihrem Auto und bombardiert sie mit Fragen: „Seid ihr Gladbach-Fans?" – „Ja." – „Ultras?" – „Nein." – „Wo ist der Rest von Euch?" – „Wir sind vollzählig." – „Habt Ihr Material dabei?" – „Häh?!?" – „Fahnen!" – „Nein." Die Kölner schlagen trotzdem zu, treffen einige Gladbacher. Deren Fahrer will weg, fährt schnell los.

Aber: Plötzlich merkt er, dass die Kölner den Kofferraum seines Autos geöffnet, eine Jacke und eine Gladbach-Fahne gestohlen haben. Er hält nach einigen Metern an. Zwei Gladbacher steigen aus – da stürmen die Kölner auf sie zu, schlagen und treten auf sie ein. Die Gladbacher flüchten. Mit einer geplatzten Lippe, aber ohne Fahne und Jacke.

Die Rivalität zwischen Kölnern und Gladbachern hat Tradition. Besonders in jüngster Zeit kam es zu Gewalt. Ebenfalls an jenem 4. März sollen Kölner Hooligans einen Bus mit Gladbach-Fans von der A 3 auf die Raststätte Siegburg-Ost abgedrängt und dort mit Eisenstangen und Steinen angegriffen haben. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen gegen drei Männer Anklage erhoben. Tatvorwurf: Nötigung und schwerer Landfriedensbruch.

Beim Koblenzer Prozess schwieg einer der Kölner. Der andere behauptete, er habe nicht geprügelt, sondern in der Raststätte am Spielautomaten gezockt. Erst als sie mit ihrem Auto weiterfuhren, sei bekannt geworden, dass ein Teil der Insassen eine Gladbach-Fahne gestohlen hatte. Da habe der Fahrer – der andere Angeklagte – klargestellt, dass er mit so etwas nichts zu tun haben wolle. Sie hätten sofort angehalten und die Fahne entsorgt. Die Anwälte der Kölner plädierten auf Freispruch. Sie warfen der Kölner Polizei in dem Fall „tendenziöse Ermittlungen" vor. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Von unserem Redakteur Hartmut Wagner


Zum Welttag des Purzelbaums: Längst nicht mehr jedes Kind kann die Rolle

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Koblenz/Region - Ein Welttag für den Purzelbaum: Am 27. Mai 2009 hat der deutsche Blogger Jörg Wilkesmann-Brandtner diesen Tag ins Leben gerufen. Doch wie steht es in der Praxis um die Beweglichkeit unserer Kinder? Die RZ hat bei Experten aus Schule und Sport aus unserer Region nachgefragt.

"Die Kinder heutzutage bewegen sich viel zu wenig. Der Grund sind die veränderten Lebensumstände", sagt Katrin Riebke vom Landessportbund Rheinland-Pfalz im Gespräch mit unserer Zeitung. "Früher war Stubenarrest das Schlimmste. Heute freuen sich die Kinder ja fast darüber." Veränderte Spielgewohnheiten durch Computerspiele und Co. haben zwangsläufig zu einem Bewegungsmangel geführt, und das merkt man auch beim Purzelbaumschlagen.

Riebke beschreibt sich und ihr Team vom Landessportbund als "Bewegungsanwälte", die das ändern wollen. Oft fange es ja schon damit an, dass die Kinder morgens mit dem Auto zur Schule gefahren werden: "Den Kindern fehlt die Bewegung im Alltag", sagt Riebke. Das hat weitgehende Konsequenzen. Neben Auswirkungen auf die motorischen Leistungsfähigkeiten der Kinder sieht Riebke auch weitere Gefahren: "Das Unfallrisiko der Kinder erhöht sich. Und der Bewegungsmangel kann zusätzlich chronische Krankheiten hervorrufen, die sonst nur bei älteren Menschen auftreten, zum Beispiel Diabetes oder Herzkreislauferkranungen."

Das merken auch die Grundschulen. Matthias Jaklen, Leiter der Pfarrer-Bechtel-Grundschule in Mendig, legt besonders viel Wert auf Bewegung: Die Schule hat einen Sportschwerpunkt. Auch er hat Veränderungen bei den Kindern bemerkt, aber "die Untersuchungen bundesweit widersprechen sich. Es gibt kein einheitliches Bild, ob sich die Situation nun verschlechtert oder verbessert hat", sagt Jaklen. Warum das so ist, lässt sich für ihn plausibel erklären: "Die Schere geht auseinander. Es gibt bei den Kindern einen Großteil, der viel besser geworden ist, weil es viele ehrgeizige Eltern gibt, die ihre Kinder sehr früh fördern. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Kinder, die eine Verwahrlosungstendenz zeigen."

Der Pädagoge und Sportler beschreibt den Purzelbaum als eine natürliche Bewegung, die die Kinder früher beim Spielen auf der Wiese von selbst gemacht haben. Damit wurde dieser Grad der Beweglichkeit für den Schulsport vorausgesetzt. Das können die Sportlehrer heute aber nicht bei allen Grundschülern: "Kinder, die diese Voraussetzungen heute nicht mehr mitbringen, tun sich im Sportunterricht schwer damit."

Miriam Lange von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz erklärt, dass laut Schulrahmenplan während der Grundschulzeit in den Klassen eins bis vier verschiedene Bewegungsfelder abgedeckt werden müssen. "Dazu gehört auch die Rolle als weiterentwickelter Purzelbaum."

Doch das lässt sich nicht ohne Weiteres umsetzen: "Die Lehrer müssen genau hinschauen und individuell entscheiden, ob die Kinder die notwendigen motorischen Fähigkeiten mitbringen. Wenn die fehlen, müssen wir erst einmal die Grundlagen schaffen", sagt Astrid Steil, Sportlehrerin an der Grundschule in Weißenthurm. Denn falsch ausgeübt, ist eine Rolle mehr Schaden als sportliche Übung: "Bei der Rolle müssen die Kinder über den Rücken abrollen und nicht über den Kopf", erklärt Steil. Sie unterrichtet eine Sportklasse und merkt bei den Kindern durch die viele Bewegung positive Entwicklungen: "Die Kinder können sich viel besser konzentrieren und sind ausgeglichener." Bewegung ist mehr als eine Freizeitbeschäftigung. Um den Purzelbaum wieder zurück in die Kinderzimmer zu holen, sind sich die Experten einig: "Der Alltag muss der Ansatzpunkt sein", sagt Riebke. Und was könnte ein schönerer Start dafür sein als ein Welttag für den Purzelbaum?

Von unserer Reporterin Nina Borowski

Bildungsforum holt Provokateure an die Uni

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Koblenz - Die klassische Schule: abschaffen! Die private Wirtschaftshochschule WHU in Vallendar: alles andere als ein Ort der universitären Glückseligkeit.  Abi? Geht auch ohne Gymnasium. Mit diesen provokanten Thesen wird das 2. Bildungsforum an der Uni Koblenz sicherlich für reichlich Zündstoff im Hörsaal sorgen.

Die Schule nennt er einen „tragischen Unfall“. Stattdessen postuliert er eine „Kultur der Muße“ und singt ein Loblied auf die Langweile: Wer sich im Internet durch die Bibliografie des „frei schaffenden Philosophen“ Bertrand Stern klickt, merkt schnell, welch streitbarer Geist da publizistisch, gesellschafts- und zivilisationskritisch am Werke ist. Mit seinem herausfordernden Bekenntnis, die Schule kurzerhand abzuschaffen, ist Stern nun zu Gast an der Universität Koblenz (Mittwoch, 12. Juni, 16 bis 18 Uhr, Raum B 016/017) – als einer von zahlreichen namhaften Referenten, die beim zweiten Bildungsforum auf dem Campus in Metternich sicherlich für eine lebhafte bildungspolitische Debatte sorgen werden.

Zeit zur Diskussion soll es, wie bei fast allen der rund 30 Veranstaltungen des Bildungsforums, auch nach dem Vortrag von Bertrand Stern geben, wie Dominik Müller, Lehramtsstudent und einer der Initiatoren des Bildungsforums, ankündigt. Der Gedankenaustausch ist den Organisatoren wichtig. Und das Anregen zum Gedankenmachen. Und weil das in der Regel dann besonders fruchtbar gelingt, wenn provokante Thesen im Raum stehen, ist Stern beileibe nicht der einzige Provokateur in dem über eine Woche laufenden Veranstaltungsreigen.

Der soll übrigens nicht nur Studenten ansprechen. „Das Bildungsforum ist ein offener Ort für alle, denen eine vielseitige, kritische und innovative Auseinandersetzung mit dem vielschichtigen Phänomen Bildung am Herzen liegt“, ergänzt Jana Veith, wie Müller Lehramtsstudentin und ebenfalls im Organisationsteam aktiv. Innovativ und kritisch sind die Themen in der Tat, die das Bildungsforum aufgreift.

„Ich lerne was ich will“ etwa heißt ein Dokumentarstreifen über das Konzept des Offenen Unterrichts von Falko Peschel, den der Filmemacher Georg Lolos gedreht hat und der am Montag, 17. Juni, in der Uni zu sehen sein wird (14 bis 16 Uhr, Raum B 016/017). Falko Peschel, Grundschullehrer und Erziehungswissenschaftler, propagiert in Anlehnung an die Freinet-Pädagogik einen Unterricht ohne zu unterrichten. Nach der Filmvorführung steht auch Filmemacher Georg Lolos für eine Diskussionsrunde bereit.

Auf eine solche darf sich auch Mojtaba Sadinam bereits einstellen. Der gebürtige Iraner war Stipendiat der Otto Beisheim School of Management (WHU) in Vallendar, einer der europaweit angesehensten Wirtschafts-Kaderschmieden. Aber Sadinam schmiss hin – und ließ jüngst in einem „Spiegel“-Interview kein gutes Haar an der Privat-Uni. In Koblenz wird Sadinam auch seine Zeit an der WHU zum Thema machen. Unter der Überschrift „Normierung durch Bildung“ spricht er mit seinem Bruder Masoud über ein Buch, das er gemeinsam mit seinen beiden Brüdern geschrieben hat. Der Titel: „Unerwünscht – Drei Brüder aus dem Iran erzählen ihre deutsche Geschichte“ (Montag, 17. Juni, 16 bis 18 Uhr, Raum B 016/017).

Vielleicht hätte Sadinam nie das Bedürfnis einer Bildungsschelte gehabt, wäre er in eine Schule gegangen, die nach den Prinzipien und Postulaten des Reformpädagogen Otto Herz handelt. Herz, beteiligt am Aufbau der Bielefelder Laborschule und bis Mitte der 80er-Jahre Oberleiter an der reformpädagogischen Hermann-Lietz-Schule auf Spiekeroog, ist am Donnerstag, 13. Juni, in Koblenz zu Gast. Seine Fragestellung wird lauten: „Ist die – gegenwärtige – Schule ein Auslaufmodell?“ (18 bis 20 Uhr, Hörsaal M 001).

Oder vielleicht hätte Sadinam seine Bildung einfach selbst in die Hand nehmen sollen, so wie eine Gruppe von Schülern aus Freiburg, die „Methodos“ gegründet haben: eine Lerngruppe, in der sich Oberstufenschüler selbstbestimmt, selbstverwaltet und selbstorganisiert auf das Abitur vorbereiten. Dass dies gelingen kann, hat Alia Ciobanu unter Beweis gestellt. 2011 legte die Freiburgerin ihre Allgemeine Hochschulreife ab, ohne die gymnasiale Oberstufe besucht zu haben. Die Autorin des Buches „Revolution im Klassenzimmer – wenn Schüler ihre eigene Schule gründen“ spricht am Freitag, 14. Juni, an der Koblenzer Uni (16 bis 18 Uhr, Raum B 016/017).

Annette Hoppen


Das komplette Programm des Bildungsforums gibt es 

im Internet unter  www.uni-koblenz.de/bildungsforum

 

Gastspiel in Koblenz: Nervenkitzel im Horror-Circus

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Koblenz - Nervenkitzel, Grusel und Sensationen: Das verspricht der "Horror-Circus" für sein erstes Koblenzer Gastspiel, das am morgigen Feiertag auf dem Platz am Wallersheimer Kreisel beginnt. Die Produzentin Dana Fischer bietet eine Showinszenierung, die ganz anders sein soll als das, was man aus anderen Zirkussen kennt.

Seit 2011 sorgt das Ensemble mit nervenstarken Artisten, mutigen Aktionskünstlern, irren Freaks und unheimlich wirkenden Zombies für Unterhaltung. Bis zum 9. Juni soll Halloweenstimmung im Sommer herrschen.

Schon im Zirkuszelt, das die Veranstalter Gruselpalast nennen, werden die Besucher von einer gruseligen Atmosphäre empfangen. Erschrecker in Gestalt von Zombies, Geistern, Dämonen, Hexen, Vampiren und ein mystischer Horrorclown stimmen vor der Show auf eine krasse Show voller Nervenkitzel ein.

Dabei rasen etwa Artisten auf ihrem Todesrad durch die Manege und bis in die Kuppel des Zeltes. Einer der Akteure ist der vom RTL- "Supertalent" bekannte Crazy White Sean. Eine schöne Frau flüchtet vor einem Vampir auf ein Hochseil, in einer Exorzismus-Nummer flieht eine Frau vor ihren Verfolgern. Ein Feuerspucker entpuppt sich als Teufel, und auch mit Motorsägen wird hantiert.

Zwar wird ein Mindestalter von 14 Jahren empfohlen, brutal ist die Show jedoch nicht. Die Veranstalter sprechen von einer modern inszenierten Zirkusshow voller Pointen und Überraschungen.

Vorstellungen vom 30. Mai bis 9. Juni täglich um 20 Uhr (sonntags 18 Uhr), freitags und samstags zusätzlich "Late Night Show" um 23 Uhr. Montags und dienstags spielfrei. Einlass eine Stunde vor Beginn. Jeweils "Aftershowparty" mit allen Akteuren. Infos und Karten (20 bis 35 Euro, ermäßigt 10 bis 25 Euro) unter Telefon 0160/460 05 58. Infos im Internet: www.horror-circus.net

Einbruchsserie in Koblenzer Innenstadt: Acht Taten in wenigen Tagen

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Koblenz - Eine Einbruchsserie in der Koblenzer Innenstadt beschäftigt die Polizei. Am vergangenen Wochenende verschafften sich unbekannte Täter Zugang zu mindestens acht Gebäuden in der City – Büros verschiedener Firmen, Vereine und Arztpraxen.

Stets gingen die Täter mit brachialer Gewalt vor und verursachten einen hohen Schaden. In zwei Fällen wurde etwas Bargeld gestohlen – kleinere Beträge, wie die Polizei meldet. Bei den Tatorten handelt es sich um eine Rechtsanwaltskanzlei in der Görgenstraße, ein Bürogebäude am Altlöhrtor, ein Hochhaus in der Hohenfelder Straße, ein Beratungszentrum in der Luisenstraße, ein Bürogebäude in der Schlossstraße sowie zwei Arztpraxen in der Neversstraße.

Die Polizei hofft auf Hinweise unter Telefon 0261/1031. Tipps, wie man sich vor Einbrüchen schützen kann, gibt es unter www.polizei-beratung.de

Prozess in Koblenz: Nach Rauswurf aus Disco im Suff Handy gestohlen

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Koblenz - Das Amtsgericht Koblenz hat einen 24-Jährigen zu einer neunmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Er hatte einem jungen Mann das Handy gestohlen, nachdem er aus der Disco Agostea geflogen war. Der Prozess hatte ein paar Merkwürdigkeiten zu bieten.

Eine Nacht im Oktober 2011, es ist 6 Uhr morgens. Im Agostea geht es hoch her. Für einen 24-jährigen Koblenzer ist die Partynacht jedoch abrupt zu Ende: Weil er sich mit dem DJ anlegt, wird der betrunkene Mann von den Sicherheitskräften vor die Tür gesetzt. Dort trifft er auf einen weiteren stark alkoholisierten Gast. Er verwickelt den 23-Jährigen in ein Gespräch, entreißt ihm kurz darauf das Handy und schlägt ihn anschließend so fest ins Gesicht, dass der Mann zu Boden geht.

Jetzt wurde der Vorfall vor dem Koblenzer Amtsgericht verhandelt. Der Beschuldigte kassierte wegen Raubes im minderschweren Fall eine neunmonatige Bewährungsstrafe. Das Urteil wurde mit Spannung erwartet. Denn der Verteidiger Philipp Grassl hatte zuvor einen Freispruch beantragt.

Als Begründung führte er die Aussage des mutmaßlichen Opfers an. Denn der will seinen Widersacher überhaupt nicht erkannt haben. Er habe bei der Polizei lediglich gesagt, dass das vorgelegte Foto mit dem Konterfei des 24-jährigen Südländers am „ehesten zutreffe".

Verblüffung herrschte auch darüber, dass der Mann nur ein blaues Auge und ein paar blaue Flecken abbekommen haben will. Bei der Polizei hatte er nämlich ausgesagt, dass ihm durch den Schlag zwei Zähne abgebrochen seien.

Richter Wolfgang Pitz reagierte zunehmend gereizt auf die Aussagen des 23-Jährigen und dessen Freundes, der die Tat zwar gesehen haben will, aber plötzlich auch keine Hinweise mehr zum Täter geben wollte. Das wiederum rief Verteidiger Grassl auf den Plan, und es kam zu einem kurzen Disput, bei dem Richter Pitz deutlich seine Position klarstellte.

Der Angeklagte selbst machte kaum Angaben. Auf seine Erklärung, dass er zu betrunken gewesen sei, um sich an etwas zu erinnern – auch nicht an das Handy – fragte Pitz ihn, welcher Religion er denn angehöre. Er sei zwar Moslem, aber ein „Teilzeittrinker", so der Angeklagte. „Also wenn ich früher voll war, habe ich ein Bett und einen Eimer gesucht, aber doch kein Handy", sagte Pitz kopfschüttelnd.

Auch die Polizisten, die an dem Morgen durch Zufall in der Nähe des Agostea unterwegs waren, brachten keine Klärung. Sie hatten den Angeklagten nach einer Verfolgungsjagd in einer Hausnische gestellt. Sie konnten sich allerdings daran erinnern, dass das Opfer damals ausgesagt hatte, es sei schon in der Disco zu einem Disput mit einer Gruppe Südländern gekommen.

Für die Vertreterin der Staatsanwaltschaft war trotz der dürftigen Zeugenaussagen klar, dass sich der Vorfall so zugetragen hat, wie sie es angeklagt hatte. Sie forderte ein Jahr auf Bewährung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Von unserer Mitarbeiterin Ricarda Helm

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