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Channel: Newsletter der Rhein-Zeitung: Wirtschaft in Rheinland-Pfalz
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Urbar: Ärger über gestrichene Busfahrten

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Urbar - Die Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft (RMV) hat in diesem Herbst zwei Fahrten der Linie 358, die von Koblenz über Urbar auf den Mallendarer Berg führt, gestrichen.

Betroffen sind die Busse, die montags bis freitags um 9.20 Uhr sowie um 11.20 Uhr am Koblenzer Hauptbahnhof abfuhren, auf der Rückfahrt in Urbar an der Haltestelle "Mitte" um 10.01 beziehungsweise um 12.01 Uhr hielten und dann weiter nach Koblenz fuhren. Grund für die Streichung der Fahrten sind nach Angaben der RMV wirtschaftliche Erwägungen. "Wenn in einem Bus nur vier oder fünf Personen mitfahren, lohnt sich eine solche Fahrt nicht mehr, und dies war bei den betreffenden Fahrten, die abseits der klassischen Berufs- und Schulzeiten lagen, der Fall", betont Gabriele Rau, Pressesprecherin der RMV.

In Urbar stößt die Einstellung der zwei vormittäglichen Busfahrten allerdings auf Kritik. "Gerade für ältere Menschen, die auf den Bus angewiesen sind, ist die Streichung der Fahrten ein Problem", klagt ein älterer Urbarer. Ortsbürgermeister Kurt Nebgen sieht dies ähnlich. "Die Linie 8 der Kevag, die im Halbstundentakt unten am Kanuheim an der B 42 hält, ist für ältere oder gehbehinderte Menschen nämlich keine Alternative, denn der Berg ist einfach zu lang und zu steil." Auch Verbandsgemeindebürgermeister Fred Pretz kritisiert die Streichung. "Nicht nur für die Verbindung von und nach Koblenz, sondern auch innerhalb der Verbandsgemeinde waren die Fahrten wichtig, deshalb drängen wir auch auf eine Rücknahme der Streichungen", hob Pretz gegenüber der RZ hervor. Eine Alternative zur Linie 358 wäre für ihn, dass die Kevag ihre Linie 8 über den Urbarer Ortskern nach Vallendar fahren ließe. "Man bräuchte dann in Urbar auch nur eine Haltestelle in der Ortsmitte anzufahren, damit wäre sicherlich vielen Bürgern aus Urbar geholfen", schlägt Pretz vor. Die Kevag hält dies allerdings aus mehreren Gründen nicht für praktikabel. "Aufgrund der Zeitverzögerung müssten wir dann einen weiteren Bus einsetzen, um die Taktung zu halten. Zudem würde sich die Fahrtzeit nach Vallendar und Bendorf erhöhen, was natürlich für die Fahrgäste dorthin nicht angenehm ist", sagt Hansjörg Kunz, Geschäftsführer der Kevag Verkehrs-Service GmbH.

Peter Karges


Nun doch: Freie Bahn für Radler bei Tal total 2014 - Bundesstraßen werden gesperrt

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Koblenz/Region - Dieser Entscheidung haben tausende Menschen in der Region entgegengefiebert: Der Raderlebnistag Tal total wird auch in Zukunft auf gesperrten Bundesstraßen im Mittelrheintal stattfinden. 

Das haben Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der Romantischer Rhein Tourismus GmbH in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig entschieden.

Um Hotellerie und Gastronomen entgegenzukommen soll Tal total von 2014 an um zwei Stunden verkürzt werden. Die Sperrungen der Bundesstraßen 9 und 42 werden demnach nur noch von 10 bis 18 Uhr erfolgen, hieß es am Mittwoch auf einer einberufenen Pressekonferenz in Koblenz.

Und: Künftig soll sich der Erlebnistag aus Sicht des Veranstalters über Zuschüsse dritter refinanzieren. Neben dem Land sollen sich nun auch Kommunen und Sportorganisationen an den Kosten von rund 18.000 Euro. Erste positive Äußerungen vonseiten der Kommunen habe es dahingehend bereits gegeben.

Eine Neuauflage und Erweiterung des Erlebnistages in den Norden bis Unkel und Remagen, wie sie im September angekündigt wurde, wird es hingegen nicht geben. Vielmehr will die Romantischer Rhein Tourismus GmbH im kommenden Jahr an einem Konzept für einen eigenständigen Raderlebnistag in ihrem nördlichen Einzugsgebiet arbeiten.

Damian Morcinek

 

Koalition: So will die SPD die Genossen in Koblenz und dem Kreis MYK mobilisieren

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Koblenz/Kreis MYK - In Berlin ist man sich schließlich einig geworden, doch bei der SPD steht vor der Großen Koalition noch eine Hürde an: die Mitgliederbefragung an der Basis, die am Freitag, 29. November, beginnt.

Mindestens 20 Prozent der Genossen müssen sich beteiligen. Wie mobilisiert die Partei ihre Mitglieder in Koblenz und dem Kreis Mayen- Kobenz? Wir haben nachgefragt.

In Koblenz hat sich der Vorstand gestern Abend getroffen. Dabei sollten zum einen die Ergebnisse der Berliner Verhandlungen diskutiert werden. Zum anderen ging es darum, wie man möglichst viele Mitglieder zur Teilnahme an der Befragung motiviert. Vor allem wird es ein Treffen für alle interessierten Genossen am 4. Dezember geben, wie der Koblenzer Parteichef David Langner gestern ankündigte. Gemeinsam mit dem Koblenzer Bundestagsabgeordneten Detlef Pilger will Langner informieren, Gelegenheit zur Diskussion bieten, aber auch durchaus für ein Ja zur Großen Koalition werben. "Auch wenn ich in vielen Fragen Bauchschmerzen habe", wie Langner betont. Aber Alternativen sieht er nicht. Und er rechnet auch in der Region mit einer regen Teilnahme an der Abstimmung.

Er hatte die Koalitionsverhandlungen zunächst mit großer Skepsis betrachtet, jetzt ist Clemens Hoch überrascht - und zwar positiv. "Der Koalitionsvertrag ist gut. Die Skepsis ist verschwunden", kommentiert der SPD-Kreisvorsitzende. Und er nennt eine ganze Reihe von Gründen dafür: Die SPD habe den Mindestlohn, die abschlagsfreie Rente nach 45 Versicherungsjahren und den Grundsatz "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" ebenso durchgesetzt wie eine milliardenschwere Förderung von Kitas, Schulen und Hochschulen und den Schutz vor Bahnlärm. "Ich kann den Mitgliedern uneingeschränkt die Annahme empfehlen", sagt Hoch. Darüber werde man mit der Basis in zahlreichen Veranstaltungen diskutieren. is/atk

Litauer und Koblenzer schleusen Inder in die EU

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Koblenz -  Das Koblenzer Indien-Restaurant Bombay war jahrelang Treffpunkt von Schleusern - jetzt hat das Landgericht Koblenz einen von ihnen zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.

Der Litauer (47) ließ in seinem Heimatland Reisepässe fälschen, außerdem Personalausweise, Führerscheine, Heirats- und Scheidungsurkunden. Er schickte die Unterlagen dem Chef des Koblenzer Restaurants, der damit Inder und Pakistaner nach Deutschland schleuste. Diese wiesen sich bei Identitätskontrollen als Litauer aus - obwohl sie kein Litauisch sprachen und auch nicht so aussahen, als sei ihre Heimat das Baltikum.

Das Landgericht verurteilte den Litauer wegen 14-fachen Verschaffens falscher amtlicher Ausweise. Es ist bereits der zweite Prozess in diesem Fall internationaler Schleuserkriminalität: Das Landgericht hat bereits den Restaurantchef, der ebenfalls Inder ist, zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Die Polizei durchsuchte 2011 sein Restaurant und stellte dabei gefälschte Ausweise sicher.

Der Litauer - grau melierter Scheitel, schwarzes Lederjackett - verfolgte den Prozess meist mit gesenktem Kopf. Eine Dolmetscherin übersetzte ihm die Verhandlung. Er legte ein Geständnis ab. In seinem letzten Wort sagte der Familienvater: "Es kam, wie es kam. Ich bereue das alles sehr, weil ich jetzt sitzen muss. Und viel Geld habe ich dabei auch nicht verdient." Er bat das Gericht um ein mildes Urteil: "Ich habe eine kleine Tochter, für die ich immer da war. Bitte berücksichtigen Sie das."

Laut dem Urteil schleusten der Litauer und der Koblenzer die Inder und Pakistaner in den Jahren 2008 bis 2012 in die Europäische Union. Sie beschafften ihnen die Identität von EU-Bürgern, damit sie nach Deutschland einreisen konnten. Der Litauer war Verbindungsmann zwischen dem Koblenzer und dem litauischen Fälscher. Er besorgte die falschen Dokumente und schickte sie per Bote an den Mittelrhein. Manchmal traf er sich auch mit dem Koblenzer.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Schleuser bis zu 12 000 Euro von ihren "Kunden" kassierten. Doch der Litauer will nur ein paar Hundert Euro erhalten haben. Das meiste Geld bekamen angeblich der Koblenzer und der Fälscher. Ob das korrekt ist, bleibt unklar - auch weil der Fälscher bis heute nicht bekannt ist.

Das Restaurant Bombay ist inzwischen geschlossen. Die Inder und Pakistaner, die sich mit den gefälschten Pässen illegal in Deutschland aufhielten, wurden laut Staatsanwaltschaft abgeschoben. Der Litauer, der bereits in den 90er-Jahren wegen versuchten Autodiebstahls sieben Monate im Gefängnis war, sitzt seit April in Untersuchungshaft. Im Juni wurde er nach Deutschland ausgeliefert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Hartmut Wagner

Cheerleading-Turnier in Koblenz feiert 2014 Premiere

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Koblenz - Am Samstag, 10. Mai, wird in der Sporthalle des Schulzentrums auf der Karthause das erste "Coblenzer Cheerleading Masters" (CCM) ausgetragen.

Ein Kräftemessen von Cheerleading-Mannschaften: Auch nach der Zwangspause des Hallenmasters (Hama) wird es in Koblenz 2014 ein Turnier für die amerikanische Trendsportart geben, die Elemente des Turnens, der Akrobatik und des Tanzes vereint. Am Samstag, 10. Mai, wird in der Sporthalle des Schulzentrums auf der Karthause das erste "Coblenzer Cheerleading Masters" (CCM) ausgetragen. Die Initiatoren hoffen, dass sich das Turnier in der Szene etablieren wird - und gehen deshalb in Sachen Konzeption bewusst andere Wege als das Hama.

Vor allem bei der Organisation und den Kosten setzen die Veranstalter auf schlanke Strukturen. 20 000 Euro an Fixkosten hatte das Hama zuletzt verschlungen. Die Einnahmen blieben dagegen in den vergangenen Jahren deutlich unter dieser Summe. Das Budget für das CCM wird deshalb weitaus geringer ausfallen, vor allem, weil für die Nutzung der Schulsporthalle auf der Karthause keine Kosten anfallen. Größter Batzen bei den Hama-Ausgaben war die Hallenmiete für die Conlog-Arena.

"Hinzu kommt, dass die Nebenkosten sehr hoch waren, zum Beispiel der Sicherheitsdienst. Und auch die Bewirtung geschah nicht unbedingt zu schülerfreundlichen Preisen", sagt Krister Berends, Sportlehrer am Bischöflichen Cusanus-Gymnasium. Mit einer Gruppe engagierter Schüler, Lehrer und Cheerleader gehört Berends zum Organisatorenteam des CCM - und bündelt dafür auch ehrenamtliche Kräfte. Beispiel Catering: Das wird beim Cheerleading-Masters von der Schülervertretung des Gymnasiums auf der Karthause angeboten. "Die haben da Erfahrung, wirtschaften dann in die eigene Tasche, und für uns gibt es kein finanzielles Risiko", erklärt Berends. Außerdem sitzt die Coblenzer Turngesellschaft (CTG) mit im Veranstaltungsboot. Weil das alles so ist, können auch die Eintrittsgelder beim CCM günstig kalkuliert werden: Schüler sollen 2 Euro zahlen, alle anderen 3 Euro.

Zum Cheerleading kam Berends übrigens wie die Jungfrau zum Kinde. "Im ,Bischöflichen‘ wurde ein Betreuer für die Cheerleader gesucht - und da fiel das Los auf mich", erinnert sich der Sportlehrer. "Null Ahnung", habe er seinerzeit von der Sportart gehabt. Mittlerweile ist er ein glühender Verfechter des Cheerleadings. Gerade bei Hebefiguren müssten die Teammitglieder einander blind vertrauen. "Das fördert natürlich den Mannschaftsgeist und integriert viele soziale Aspekte in den Sport", weiß Berends. Hinzu kämen alle positiven Aspekte sportlicher Betätigung. "Beim Cheerleading machen die jungen Leute aus einer intrinsischen Motivation heraus mit, also, weil es ihnen Spaß macht - ganz ohne Zwang und Druck", fügt Berends hinzu. Doch ohne ein Turnier drohe die Cheerleading-Kultur in Koblenz wieder einzuschlafen. Deshalb sei es wichtig, einen Ausgleich für das Hama zu schaffen.

Zum CCM sind allerdings nicht nur heimische Teams eingeladen. "Wir sind da vollkommen offen. Alle Mannschaften können sich melden, egal von welcher Schulart, egal woher", betont Berends. Und: Auch Uni-Teams dürfen mitmachen, treten aber in einer gesonderten Klasse an. Darüber hinaus können Teams "außer Konkurrenz" starten. "Das ist vielleicht für neu gegründete Formationen ganz interessant, die einfach nur Turniererfahrung sammeln wollen", glaubt der Sportlehrer. hoa

Weitere Informationen zum CCM gibt es im Internet unter www.coblenz-cheerleading-masters.de (die Seite soll bald freigeschaltet werden). Außerdem gibt es eine Gruppe unter: facebook.com/coblenz.cheerleading.masters. Teams, die Interesse haben, beim CCM an den Start zu gehen, können sich per E-Mail an kontakt@coblenz-cheerlading-masters.de anmelden.

Koblenz: Viktoriastraße wird voll gesperrt

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Koblenz - Die Viktoriastraße wird zwischen Altlöhrtor und Luisenstraße am Sonntag, 1. Dezember, ab 6 Uhr ganztägig voll gesperrt.

Der Grund: Das städtische Tiefbauamt lässt die noch fehlende Asphaltdeckschicht einschließlich der Fahrbahnmarkierung herstellen. Der Verkehr aus Richtung Clemensstraße wird über das Altlöhrtor und die Planstraße zurück auf die Viktoriastraße umgeleitet. Der Verkehr aus der Gegenrichtung wird in die Luisenstraße geführt. Die Zufahrten zu den Parkhäusern "Altlöhrtor" und "Forum Mittelrhein" werden während der gesamten Zeit aufrechterhalten. Die Vollsperrung wird am Montagmorgen gegen 5 Uhr wieder aufgehoben. Voraussichtlich in der Woche ab Montag, 9. Dezember, werden als abschließende Arbeit für dieses Jahr die Fugen in der neuen Betonfahrbahn aufgeweitet und vergossen, kündigt das Tiefbauamt an. Fortgesetzt wird die Straßenbaumaßnahme voraussichtlich im Februar, soweit dies die Witterung zulässt.

Weitere Infos gibt es im Internet unter www.koblenz-baut.de

Ein Koffer voller Chemikalien sorgte in Koblenz für Aufregung - Die Ermittlungen laufen

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Koblenz - Ein Koffer voll mit Chemikalien sorgte vor einem guten Monat für Aufregung in der Ronnstraße in Koblenz. Inzwischen sind die Untersuchungen durch Sprengstoffexperten abgeschlossen.

Ein Koffer voll mit Chemikalien sorgte vor einem guten Monat für Aufregung in der Vorstadt - er war in einem Keller in der Roonstraße gefunden worden, sicherheitshalber wurde das Haus evakuiert. Inzwischen sind die Untersuchungen durch Sprengstoffexperten abgeschlossen, wie die Polizei auf Anfrage berichtet. Ergebnis: Bei den Chemikalien handelte es sich um einzeln frei käufliche Waren, die - chemische Kenntnisse vorausgesetzt - zu einem explosiven Gemisch hätten zusammengemischt werden können. "Wie stark eine eventuell entstehende Sprengkraft gewesen wäre, lässt sich nicht abschätzen. Jede Substanz für sich stellt keine Gefahr und der Besitz/Erwerb auch keine Straftat dar", heißt es aus dem Präsidium. Die Substanzen wurden von der Feuerwehr vernichtet. Die Ermittlungen zum Eigentümer laufen noch. tim

Alle Stadtteil-Baudenkmäler auf einen Blick

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Koblenz - Die Generaldirektion Kulturelles Erbe und Autorin Ulrike Weber stellen am Freitag den dritten Band der Denkmaltopographie für Koblenz vor - eine Zusammenstellung aller Baudenkmäler in den Stadtteilen.
Trotz der schweren Kriegszerstörungen hat Koblenz einen reichen Schatz an Baudenkmälern, wobei der Schwerpunkt auf den Stadtteilen liegt. Die gängige historische und kunsthistorische Literatur wird dieser Tatsache allerdings kaum gerecht. Alt- und Innenstadt hatten bislang Priorität. Der dritte Koblenz-Band in der Reihe „Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland" füllt nun eine seit Jahren klaffende Lücke. Das Werk wird am Freitag, 29. November, auf Fort Konstantin vorgestellt [in der gedruckten RZ stand fälschlicherweise, dass die Präsentation am Donnerstag sei].

„Kulturdenkmäler in Rheinland Pfalz, Band 3.3. Stadt Koblenz. Stadtteile" ist der etwas sperrige Titel der rund 490-seitigen Dokumentation, der wenig über die inneren Werte des von der Kunsthistorikerin Dr. Ulrike Weber bearbeiteten Werks aussagt. Es ist das erste Mal in der Nachkriegszeit, dass der reiche Bestand an Baudenkmälern in den Stadtteilen derart umfassend und zugleich komprimiert vorgestellt wird.

Markenzeichen des Bandes ist die reiche und hochwertige Ausstattung, wobei die Generaldirektion Kulturelles Erbe, die für das große Projekt verantwortlich zeichnet, zwei alte Grundsätze aufgab: die fast ausschließliche Bebilderung in Schwarz-Weiß und die Beauftragung eines einzigen Fotografen. Das hat Vor- und Nachteile. Einerseits fehlt der einheitliche Duktus von Michael Jeiter aus den früheren Koblenz-Bänden, andererseits dürfte die fast durchweg farbige Bebilderung neue Leserkreise erschließen. Wie dem auch sei: Die Güte der Fotos – einen wichtigen Teil steuerte die Autorin selbst bei – ist fast durchweg gut.

Nicht alle Gebäude sind geschützt

Warum aber eine Denkmaltopographie? Die Antwort ist einfach. Es geht um einen umfassenden und schnellen Überblick über den Bestand an Baudenkmälern. Die möglichst lückenlose Erfassung ist zum Beispiel ein Hilfsmittel bei der Unterschutzstellung. Denn anders als weitläufig angenommen, stehen eben nicht alle Gebäude, die durch die Denkmaltopographie erfasst sind, unter Denkmalschutz. Die Bände sind einerseits eine Empfehlung und andererseits ein Instrument der Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem geht es darum, Hauseigentümer und ein breites Publikum für die Zeugnisse der Vergangenheit zu sensibilisieren.

Der erste Band der Reihe erschien übrigens 1981 und behandelte den Landkreis Lüneburg, Rheinland-Pfalz veröffentlichte vier Jahre später das Werk über Speyer. Das Buch über die Südliche Vorstadt, das den Auftakt der Koblenz-Trilogie in der Topographiereihe bildete, folgte 1986. Der Tatsache, dass dieser Band bereits 27 Jahre alt und zum Teil nicht mehr aktuell ist, wurde die Entscheidung gerecht, eine überarbeitete Fassung in das Werk von 2013 zu integrieren. Denn manches ist in der Zwischenzeit verschwunden, wie das Beispiel eines unter skandalösen Bedingungen abgebrochenen Wohnhauses in der Südallee 42 zeigt. Umgekehrt kamen Details dazu, sodass das ursprüngliche Skript von Prof. Dr. Herbert Dellwing (gestorben 2010) und Udo Liessem überarbeitet werden musste.

Schnellerfassung als Grundlage

Grundlage von Denkmaltopographien sind Schnellerfassungen von Städten und Landkreisen. Im Rahmen von Archivstudien, Ortsterminen und Befragungen wird dann der Inhalt ausgebaut. Das Verfahren hat einen Vorteil: In den Kommunen, für die es noch keinen Band gibt, können sich die Behörden immer noch auf die Denkmälerlisten berufen, die den wertvollen Baubestand in Rheinland-Pfalz komplett erfassen.

Allerdings zeigt der Blick in die Details, dass es Unterschiede bei der Bewertung der Baudenkmäler gibt. So spiegelt die vergleichsweise dünne Denkmaltopographie für die Innenstadt von 2004 eine strenge Beschränkung wider. So blieben viele sanierte Häuser in der Kernstadt unberücksichtigt, weil sie eigentlich Neubauten sind. In den Stadtteilen, die im Krieg weniger zerstört wurden, konnte Ulrike Weber aus dem Vollen schöpfen. Bei ihrer Bestandsaufnahme ging es allerdings nicht nur um eine kunsthistorische Bewertung. Funktionale und infrastrukturelle Aspekte flossen ebenfalls in die Untersuchung ein. Es kommt nicht von ungefähr, dass zum Beispiel die Gülser Brücke aufgenommen wurde. Natürlich fehlen auch die Festungsanlagen und andere militärische Bauten nicht.

Der große Vorzug des Bandes ist, dass er den Blick nicht auf die Koblenzer Altstadt und Ehrenbreitstein lenkt. Es schärft das Bewusstsein für den wertvollen Baubestand in Lay, Moselweiß, Neuendorf und den anderen Stadtteilen, der weit über die Kirchen hinausgeht.

Reinhard Kallenbach


Hochwasser: Bürger in Koblenz sind schlecht vorbereitet

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Koblenz - Zwar blieb das Mittelrheintal 2013 in weiten Teilen vom Hochwasser verschont, doch bleibt nach der Juni-Katastrophe an Donau und Elbe auch in Koblenz eine Frage: Was passiert, wenn bei extremen Pegelständen die Schutzvorrichtungen nicht mehr funktionieren?

Zwar blieb das Mittelrheintal 2013 in weiten Teilen vom Hochwasser verschont, doch bleibt nach der Juni-Katastrophe an Donau und Elbe auch bei uns eine Frage: Was passiert, wenn bei extremen Pegelständen die Schutzvorrichtungen nicht mehr funktionieren? Um auf Ausnahmesituationen besser vorbereitet zu sein, wollen die Kommunen im Land intensiver zusammenarbeiten. Wie das künftig funktionieren soll, erklärten Vertreter des Informations- und Beratungszentrums Hochwasservorsorge Rheinland-Pfalz (IBH) in Koblenz.

Viele Koblenzer werden sich noch gut an den 23. Dezember 1993 erinnern. Damals wurde mit 9,49 Metern der höchste Wasserstand seit 200 Jahren gemessen. Wären die Fluten weiter gestiegen, hätte das auch dramatische Folgen für die Trinkwasserversorgung und die Abwasserreinigung gehabt. Und als am 30. Januar 1995 stolze 9,22 Meter gemessen wurden, mussten auch die größten Optimisten zugeben, dass es nicht nur alle 75 bis 100 Jahre zu solchen Extremen kommt.

Was geschieht, wenn in Koblenz Pegelstände von zehn, elf oder gar zwölf Metern gemessen werden? Experten im Mainzer Umweltministerium spielen schon lange solche Szenarien durch. Eine Konsequenz war die Gründung des IBH, das organisatorisch an den Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz angedockt ist. Die Mitarbeiter beraten Kommunen und wollen die Bürgermeister an einen Tisch bringen. Instrument sind auch die Hochwasser-Patenschaften Nord und Süd. Den Vorsitz über den nördlichen Abschnitt, der von Koblenz bis zur nordrhein-westfälischen Landesgrenze reicht, hat die Stadtverwaltung Koblenz übernommen.

Fakt ist aber auch, dass nicht alle Kommunen mitmachen - und das, obwohl es konkrete Maßnahmen gibt. Dazu gehört zum Beispiel die exakte Kartierung von möglichen Auswirkungen der Extrempegelstände. Diese wiederum beeinflussen die Bauleitplanung. Das heißt: In gefährdeten Gebieten darf nicht ohne Weiteres gebaut werden. Ein anderer Punkt ist die Planung von Hochwasserschutzmaßnahmen, wobei Martin Prümm auf einen Vorteil der heimischen Kommunen hinwies: Für sie übernimmt das Land mindestens 90 Prozent der Kosten. "Allerdings würde das Hochwasserschutzsystem für Ehrenbreitstein heute so nicht mehr genehmigt", schränkte der Koblenzer Baudezernent ein. Denn zum einen werden Aufwand und Nutzen heute strenger bewertet, zum anderen gibt es da noch das Problem für die Ausgleichsflächen. In der Praxis heißt das: Ist der Ehrenbreitsteiner Schutz noch für ein 100-jähriges Hochwasser (10,17 Meter) ausgelegt, sind die Lützeler, Neuendorfer und Wallersheimer nur bis 8,75 Meter geschützt. Alles andere wäre weder finanziell noch ästhetisch sinnvoll gewesen. Das bedeutet auch, dass sich die Bürger zu Unrecht in völliger Sicherheit wiegen. "Die Bevölkerung vergisst, dass permanente Gefahr da ist", mahnten Ralf Schernikau vom Umweltministerium und Barbara Manthe-Romberg (IBH). Und nicht nur das. Rechtlich ist es so, dass jeder Betroffene seine Schäden selbst bezahlen muss. Ein Anspruch auf staatliche Leistungen besteht nicht. Auch diejenigen, die eine Versicherung gegen Elementarschäden haben, erhalten kein Geld, wenn sie fahrlässig gehandelt haben. Information ist deshalb Trumpf - zum Beispiel darüber, wie Ölheizungen vor den Fluten geschützt werden können. Aufklärung funktioniert aber nicht aus der Entfernung, sondern direkt in den Stadtteilen. Daher sollen die neuen Netzwerke auch die Amtsleiter einbeziehen.

Reinhard Kallenbach

Koblenzer Stadtrat sagt Ja zu Gebührenerhöhungen

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Koblenz - An den Kultureinrichtungen der Stadt wird für die Bürger einiges teurer – aber nicht so teuer, wie ursprünglich geplant. Das hat der Koblenzer Stadtrat am Donnerstag beschlossen.

Die Beschlüsse des Stadtrats im Einzelnen:

- Die Eintrittspreise des Theaters durchschnittlich um 2 % steigen und auf 0,50 Cent-Beträge gerundet werden, wie die Stadtverwaltung nach der Ratssitzung mitteilt. Bei einer angenommenen unveränderten Auslastung des Theaters werden somit Mehreinnahmen von 26.000 Euro pro Jahr erwartet. Wegen der Mehreinnahmen fällt der Landeszuschuss geringer aus, so dass Netto-Einnahmeverbesserung 15.600 Euro pro Jahr beträgt. Dieser Vorlage stimmte der Rat mehrheitlich zu, informiert die Stadt.

- Die Musikschule erhöht ihre Gebühren im Schüler und Erwachsenentarif um 2 % und die Gebühr für Mietinstrumente wird um 1 Euro pro Monat. Dadurch sollen die Einnahmen im Jahr 2014 zusammen um 2800 Euro steigen und ab 2015 um 8.000 Euro. Die Vorlage erhielt mehrheitliche Zustimmung.

- Bei der Volkshochschule sollen die Kursentgelte von derzeit 2,13 Euro pro Unterrichtsstunde auf 2,17 Euro angehoben werden. Ein Basiskurs würde dann 60,85 ? statt 59,65 ? kosten. Die 2 %-ige Kurskostenanpassung würde Mehreinnahmen von 6.000 Euro im Jahr 2014 erbringen. Bei gleicher Kurszahl und -auslastung ab 2015 sogar 12.000 Euro. Der Stadtrat stimmte dieser Vorlage mehrheitlich zu.

- Auch die Marktsatzung, die unter anderem die Standgebühren der städtischen Flohmärkte regelt, wird geändert. So sollen pro laufenden Meter die Gebühren von 4,50 Euro auf 6,- Euro angehoben werden. Bei gleicher Standlänge würde sich eine Mehreinnahme von knapp 7000 Euro ergeben. Der Rat stimmte der Vorlage einstimmig zu.

- Für die Herstellung von Grundstücksanschlüssen für die Wasserentsorgung wurden die Gebühren seit 1998 nicht mehr angepasst, so die Stadt weiter. Die Durchschnittswerte der tatsächlichen Herstellungskosten lagen deutlich über den bisher geforderten Gebühren, sodass ab 2014 die Grundstückanschlüsse um 36,5 % angehoben werden. Der Rat votierte einstimmig für diese Gebührenanpassung.

Weitere Tagesordnungspunkte betrafen zwei Änderungen von Bebauungsplänen, die Nachwahl der Besetzung des Verwaltungsausschusses der Agentur für Arbeit und die Annahme von Spenden und Zuwendungen. Außerdem befasste sich der Stadtrat mit fünf Anträgen und zwei Anfragen. Einer der von allen Fraktionen unterzeichnete Antrag fordert die Verwaltung auf, beim Land darauf einzuwirken, dass das geplante FOC in Montabaur keine zusätzlichen Sonntagsöffnungen erhalten soll. Dem Antrag wurde einstimmig gefolgt.

Zwei Unfälle auf der A 61: Fünf Verletzte

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Dieblich - Ein schwer Verletzter und vier leicht Verletzte, das ist die Bilanz eines Unfalls, der sich am Donnerstagabend gegen 19.25 Uhr auf der A 61 in Fahrtrichtung Ludwigshafen ereignet hat. Offenbar, weil dichter Nebel die Sicht einschränkte, verringerte ein Autofahrer rund 300 Meter vor der Abfahrt Waldesch seine Geschwindigkeit. Das bemerkten zwei nachfolgende Pkw zu spät und fuhren auf.

Die Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Zwei Fahrstreifen der A 61 mussten gesperrt werden.

Kurz zuvor hatte sich auf der A 61 bereits ein Unfall zwischen der Anschlussstelle Rheinböllen und der Rastanlage Hunsrück-West ereignet. Dort fuhr laut Polizei ein Pkw offenbar ungebremst am Ende eines Staus gegen einen Sattelzug. Ein Insasse des Autos wurde schwer verletzt. Dort musste die A 61 voll gesperrt werden. hrö

Das Koblenzer Standesamt könnte einen neuen Standort bekommen: Wird Tourist-Info zum Trauzimmer?

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Koblenz - Das Koblenzer Standesamt könnte einen neuen Standort bekommen: Das etwas in die Jahre gekommene Trauzimmer im Rathaus, in dem sich Generationen von Koblenzern das Jawort gegeben haben, könnte in die ehemalige Tourist-Information am Jesuitenplatz einziehen.

Seit der Kulturbau samt neuer Tourist-Info eröffnet wurde, steht der schöne Raum mit Sprossenfenstern und Steinboden leer.

Ganz so weit gediehen wie die SPD in einer Pressemitteilung schreibt, ist das Vorhaben aber noch nicht. "Die Stadtverwaltung hat mitgeteilt, dass das Standesamt der Stadt Koblenz in neue Räume innerhalb des Rathauses umziehen soll", teilen die Genossen mit. Die Verwaltung allerdings betont, dass es sich bisher lediglich um "interne Überlegungen" handelt, die in nicht öffentlicher Sitzung vorgestellt wurden. Die Haushaltsstrukturkommission hatte einen möglichen Umzug der Hausdruckerei besprochen, als ein möglicher Nutzer der Räume neben der Tourist-Info wurde das Standesamt genannt.

Hier könnten die zehn Mitarbeiter des Amts Büros beziehen und nur eine Tür weiter Trauungen durchführen. "Wenn das Standesamt in die derzeit von der städtischen Druckerei genutzten Räume am Willi-Hörter-Platz umzieht, so ist dies eine gute Lösung für die beengten Verhältnisse in den jetzigen Räumen des Standesamtes", sagt SPD-Fraktionschefin Marion Lipinski-Naumann. Auch Standesamtsleiter Rainer Adamy könnte sich mit dem Umzug anfreunden, so er denn beschlossen wird. Denn sowohl die Büros des Amtes als auch das bisherige Trauzimmer sind zu klein für die vielfältigen Aufgaben, die hier erledigt werden, beziehungsweise entsprechen nicht den Ansprüchen, die Brautpaare heute haben. "Eheschließungen haben sich gewandelt", erklärt Adamy. Viele Paare heiraten nicht mehr kirchlich und wollen im Standesamt in schönem Ambiente und mit möglichst vielen Gästen Ja sagen. Das Schloss ist zwar eine beliebte Alternative, doch kann man hier nur an bestimmten Terminen heiraten.

Im bisherigen Trauzimmer gibt es lediglich 20 Sitz- und 10 Stehplätze, "und dann ist es schon sehr, sehr eng", sagt Adamy. Die Tourist-Info ist zumindest 20 Quadratmeter größer. Weiterer Vorteil: Die Hochzeitsgesellschaften könnten auf dem Jesuitenplatz oder am Schängelbrunnen zusammenkommen. Vor dem jetzigen Standesamt müssen sie sich mit den Autos arrangieren, die hier häufig wenden. Die Zahl der Eheschließungen ist übrigens konstant, 2012 gab es 534 Hochzeiten in Koblenz.

Stephanie Mersmann

Taxifahrer in Koblenz sammeln Spenden für krebskranke Kinder

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Koblenz - Ab Sonntag, 1. Dezember, bis einschließlich Weihnachten haben Taxifahrer in Koblenz in ihren Wagen verplombte gelbe Dosen, mit denen sie Spenden für die Elterninitiative krebskranker Kinder sammeln. Gelbe Fähnchen an den Antennen weisen darauf hin, wer teilnimmt.

Noch stehen erst ein paar Namen auf der Liste. Aber Mirko Ziegert ist überzeugt davon, dass etwa 50 Taxifahrer aus Koblenz und der Region mitmachen werden bei seiner Aktion: Ab Sonntag, 1. Dezember, bis einschließlich Weihnachten haben die Fahrer in ihren Wagen verplombte gelbe Dosen, mit denen sie Spenden für die Elterninitiative krebskranker Kinder sammeln. Gelbe Fähnchen an den Antennen weisen darauf hin, wer teilnimmt.

Gelb deshalb, weil es an die Sonne erinnert, die das Logo der Elterninitiative ist. In den Wagen wird es Flyer geben, die über die Arbeit der Selbsthilfegruppe aufklären, die an Krebs erkrankte Kinder und ihre Familien begleitet und betreut. "Es mag nicht jeder seinen Fahrgast ansprechen und quasi betteln", sagt Ziegert. "So kann jeder die Aktion sehen und von sich aus reagieren."

Wie so oft mussten ein paar Sachen zusammenkommen, bis die Aktion geboren war. "Ich wollte schon lange eine Spendenaktion machen", sagt der 42-jährige Initiator. Aber irgendwie kam es nie dazu, und so genau wusste er auch nie, welche Gruppe oder welchen Verein er so gut finden würde, dass er die Arbeit finanziell unterstützen möchte. Bis zu dem Tag, als sein Sohn dann im Kemperhof behandelt wurde und Ziegert aus Versehen auf die Kinderkrebsstation geriet. Wie viel Leid es dort gibt, das machte ihn sprachlos. Ebenso aber die Arbeit, die nicht nur von den Ärzten und Pflegern, sondern auch von der Elterninitiative geleistet wird. "Sofort war klar: Das will ich unterstützen."

Und damit steht Ziegert nicht allein da. "Viele Kollegen haben gesagt, sie machen mit", sagt auch Monika Reis. Aber das ist natürlich jedem freigestellt. "Ein paar haben vielleicht auch Angst, dass sie weniger Trinkgeld bekommen, weil der Fahrgast das Geld lieber in die Dose steckt", sagt Ziegert achselzuckend. Er selbst glaubt nicht unbedingt daran. Aber selbst wenn: "Mit dem Geld tut man wirklich etwas Gutes."

Doris Schneider

Tal total: Städte und Gemeinden sind zufrieden - Radler freuen sich auf einen weiterhin autofreien Tag

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Koblenz/Region - Die Freude über das weiterhin autofreie Konzept von Tal total hält auch an den Tagen nach der Entscheidung noch an.

Die Freude über das weiterhin autofreie Konzept von Tal total hält auch an den Tagen nach der Entscheidung noch an. "Ich habe mich sehr gefreut, dass der Tag autofrei bleibt", sagt Rudolf Knep, Ortsbürgermeister von Brey. Für den Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) der Ortsgemeinde ist die Veranstaltung eine wichtige Einnahmequelle, denn das Geld kommt regelmäßig der Ortsgemeinde zugute. Ohne Sperrung hätte das den kleinen Verein in seiner Arbeit massiv eingeschränkt. "Mit der Entscheidung haben wir jetzt für das nächste Jahr eine Planungssicherheit", sagt Rudolf Knep gegenüber der RZ.

Einwände der Gastronomen kann der Ortschef nachvollziehen. In der zeitlichen Einschränkung der Veranstaltung sieht Knep ein erstes Entgegenkommen: "Vielleicht reicht das ja schon für eine Verbesserung aus." Helga Gärtner-Hardtke vom Hotel Loreleyblick in St. Goarshausen sieht die Einschränkung positiv: "Das kommt uns entgegen. Ein Beginn ab 10 Uhr ist für uns wunderbar. Eine weitere Verkürzung auf 17 Uhr wäre für uns noch besser, aber so ist es ein erster Schritt." Auch wenn eine solche Einschränkung in der Hochsaison für Gastronomie und Hotellerie nicht einfach ist, ist Helga Gärtner-Hardtke froh, "dass die Veranstaltung autofrei bleibt. Tal total auf dem Bürgersteig, das wäre doch Wahnsinn. Es ist eine schöne Veranstaltung für Familien, und so soll es auch bleiben."

Ganz anders sieht das dagegen Martina Lorenz vom Hotel Landsknecht in St. Goar: "Die Entscheidung ist für uns fatal. Mit der Sperrung ist das Hotel für die Gäste nicht erreichbar. Und mit Ausnahmegenehmigungen ist es nicht getan." Die zeitliche Einschränkung sieht auch sie als Erleichterung, die aber nicht ausreiche. Die finanziellen Einbußen an dem Veranstaltungstag seien einfach zu groß.

Helga Gärtner-Hardtke bemängelt darüber hinaus die Kommunikation zwischen Veranstalter und Betroffenen. Auch Rudolf Knep sieht fehlende Kommunikation als Knackpunkt. Für Brey selbst sieht der Ortschef keine Veranlassung, über Neuerungen nachzudenken: "Wir haben uns in den vergangenen Jahren immer an die Wünsche der Besucher angepasst." Bisher steht für Knep der Begriff Neuerungen inhaltsleer im Raum: "Außer der ursprünglich geplanten Sperrung sind mir keine Neuerungen für das Konzept bekannt. Ich wünsche mir hier in Zukunft die entsprechenden Informationen." Während sich der Süden der Region auf eine weiterhin autofreie Veranstaltung freut, geht der Norden im nächsten Jahr zunächst leer aus. Mit der jüngsten Entscheidung ist eine Erweiterung bis an die nordrhein-westfälische Landesgrenze vom Tisch. Dennoch ist Georg Hollmann, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Weißenthurm, optimistisch: "Uns war es wichtig, als Norden ebenfalls unsere Radwege präsentieren zu können. Ich bin selbst Mitglied in der Gesellschafterversammlung der Romantischer Rhein Tourismus GmbH und habe die jüngste Entscheidung mitgetragen, weil es eine gute Entscheidung ist, Tal total autofrei zu lassen." Für den VG-Chef ist der erste Beschluss schlichtweg missverstanden worden: "Niemand wollte die Veranstaltung abschaffen. Der Norden sollte lediglich mit eingebunden werden." Die Touristiker der VG sind bereits für 2015 in Gesprächen, um ein eigenes Konzept für den Norden auf den Weg zubringen. "Mit einem eigenen Raderlebnistag wollen wir unser gutes Wegenetz und die schöne Landschaft bei uns präsentieren", betont Hollmann.

Auch in Bendorf überwiegt die Freude über die Entscheidung: "Wir freuen uns für den Mittelrhein", sagt Bürgermeister Michael Syré. Die Enttäuschung des Stadtchefs darüber, künftig nicht zu Tal total dazu zugehören, hält sich in Grenzen: "Wir haben ja bereits mit 'Jedem Sayn Tal' eine eigene Veranstaltung."

Achim Hütten, Oberbürgermeister der Stadt Andernach und Vize-Aufsichtsratschef der Romantischer Rhein Tourismus GmbH, wertet die aktuelle Wende im Konflikt um den Raderlebnistag als richtungsweisenden Beschluss. "Ich bin sehr zufrieden mit der Entscheidung", sagt Hütten. Auch wenn dies nun für seine Stadt bedeutet, künftig doch kein Teil der großen Tal-total-Familie zu werden. "Da wir für 2014 ohnehin kein Geld für Tal total im Haushalt eingeplant hatten, können wir uns jetzt in Ruhe auf einen eigenen Erlebnistag im Jahr 2015 vorbereiten."

Nina Borowski/Damian Morcinek

Geschäftsleute und Anwohner in Koblenz fordern das Aus für Fußgängerzone

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Koblenz - Vor einem Jahr wurden neue Fußgängerzonen in der Alt- und Innenstadt eingerichtet. Viele Geschäftsleute und Anwohner wollen diese Regelung nicht mehr.

Vor ziemlich genau einem Jahr wurden die neuen Fußgängerzonen in der Alt- und Innenstadt eingerichtet. Wer denkt, dass sich mittlerweile jeder an die Umstellung gewöhnt haben müsste, der irrt: Mehr als 20 Geschäftsleute, außerdem zahlreiche Anwohner aus dem Bereich rund um die Liebfrauenkirche haben einen offenen Brief unterzeichnet, mit dem die Altstädter fordern, die neue Regelung wieder zurückzunehmen.

"Auch nach zwölf Monaten sind die Einschränkungen tagtäglich für Mieter, Vermieter, Gewerbetreibende, Geschäfte, Gastronomie sowie Kirchgänger oder Besucher des DRK-Hauses der Begegnung fühlbar", schreiben sie. Das Wohnen in der Altstadt hat sich ihrer Erfahrung nach deutlich erschwert. Ihre Forderung: Statt einer Fußgängerzone sollte ein verkehrsberuhigter Bereich mit erhöhter Kontrolle eingerichtet werden, außerdem ein Nachtfahrverbot. Tagsüber sollte die Altstadt für den Verkehr geöffnet werden. Alles so wie früher also.

Lange wurde über die Einrichtung der Fußgängerzonen in Görgenstraße, Entenpfuhl, Kornpfort-straße, Braugasse, "An der Liebfrauenkirche" und Münzstraße diskutiert, gerade Anwohner und Geschäftsleute meldeten Bedenken an. Schließlich stimmte der Stadtrat einstimmig für das Projekt.

Die neue Regelung sieht vor, dass Geschäfte und Wohnungen der Anlieger ausschließlich von 5 bis 11 Uhr beliefert werden dürfen. Danach kommen nur noch Leute mit einem Auto rein, die einen Stellplatz im Bereich der Fußgängerzone haben. Für Menschen mit Behinderung gibt es keine Ausnahme. Im Alltag sind die Neuerungen den Briefschreibern zufolge ein echtes Problem: Anwohner müssen ihre Einkäufe herbeischleppen, Gehbehinderte einen relativ weiten Weg von Parkplätzen in die Altstadt zurücklegen. Gerade Gewerbetreibende und Gastronomen haben ein Problem damit, dass nach 11 Uhr nichts mehr angeliefert werden kann, auch keine verderblichen Waren, bei denen die Kühlkette eingehalten werden muss. Andere Fußgängerzonen wie die Löhrstraße hätten es da leichter, da die Läden auch von der Rückseite angedient werden können.

Kunden, so ist die Befürchtung der Geschäftsleute, seien nicht bereit, ihre Einkäufe bis zu einem weiter entfernten Parkplatz zu transportieren. "Es stellt sich die Frage, wer läuft zweimal 400 Meter vom Parkplatz in die Altstadt, um einen Blumenstrauß oder eine Torte abzuholen", heißt es in dem Schreiben. Die Kunden würden dann andere Betriebe oder die Grüne Wiese vorziehen.

Wie die Stadt die Situation ein Jahr nach Einrichtung der Fußgängerzonen beurteilt, ob sie Nachbesserungsbedarf sieht oder zufrieden mit der Neuerung ist, dazu gibt sie keine Stellungnahme ab. "Kurz vor Fristablauf sind zwei Anträge auf Normenkontrolle gegen die Bebauungspläne eingereicht worden", sagt Stadt-Pressesprecher Thomas Knaak. Wegen des schwebenden Verfahrens wolle sich die Stadt nicht äußern.

Die Altstädter sind jedenfalls überzeugt: "Ein pulsierendes Leben und ein Herz für die Altstadt sehen anders aus." Bewohner und Gewerbetreibende befürchten, dass die Leute abwandern und die Altstadt zu einem bloßen Museum verkommt. Deshalb fordern sie: "Das Wohnen und Arbeiten in der Altstadt muss deutlich erleichtert werden, damit es auch in Zukunft attraktiv bleibt."

Stephanie Mersmann


7,1 Millionen Euro will Bendorf 2014 investieren

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Bendorf - Die Stadt Bendorf plant für das Jahr 2014 aktuell 15 Investitionen mit einem Gesamtvolumen von rund 7,1 Millionen Euro - und das bei einer Nettokreditaufnahme von lediglich rund 250 000 Euro.

Das hat Bürgermeister Michael Syré jetzt in der Stadtratssitzung bei der Vorstellung der Eckdaten zum kommenden Haushalt der Stadt bekannt gegeben.

Mit seinem Vortrag über die aktuelle und zukünftige Finanzlage Bendorfs hat der Stadtchef für große Verwunderung bei den Stadtratsmitgliedern gesorgt. Mehrheitlich fragten sich diese, ob nun der Haushalt eingebracht wurde oder nicht. Und warum die Zahlen ausgerechnet unter dem Tagesordnungspunkt "Mitteilungen der Verwaltung" bekannt gegeben wurden und nicht unter einem eigenständigen. Daraufhin antwortete das Stadtoberhaupt, dass es sich lediglich um Eckdaten handelt und der Haushalt nicht von ihm eingebracht wurde. "So etwas ist in vielen anderen Kommunen bereits durchaus üblich. In Bendorf muss man sich wohl noch daran gewöhnen", betonte Michael Syré.

Rund 1,83 Millionen Euro beträgt das Minus im Ergebnishaushalt von Bendorf für das Jahr 2014. Gegenüber dem Haushaltsjahr 2013, in dem ein Jahresfehlbetrag in Höhe von rund 1,96 Millionen Euro ausgewiesen war, ist das eine Verbesserung um rund 135 000 Euro. Positiv zu erwähnen ist auch die besagte geringe Aufnahme von Investitionskrediten von lediglich rund 250 000 Euro. 2013 lag die Nettokreditaufnahme noch bei knapp 3,43 Millionen Euro.

Während die prognostizierte Entwicklung des Gemeindeanteils an der Einkommenssteuer eine Steigerung für 2014 vorsieht, sieht es bei der Gewerbesteuer anders aus. "Ringsum sprudeln die Gewerbesteuern, bei uns gehen sie nach unten. Aber wir haben ja öfter abnormale Zustände hier in Bendorf", kommentierte Syré das Zahlenwerk. Positiver sieht es für die Stadt hingegen bei der Entwicklung der Erträge aus Schlüsselzuweisungen des Landes Rheinland-Pfalz aus. Mit 3,1 Millionen Euro erhält Bendorf im kommenden Jahr rund 1 Million Euro mehr als 2013. "Da haben wir Glück gehabt. Uns geht es so dreckig, dass wir mehr bekommen."

Mit Blick auf den Schuldenabbau der Stadt und die Teilnahme am Kommunalen Entschuldungsfonds des Landes verkündete Syré, dass Bendorf den vereinbarten jährlichen Konsolidierungsbetrag von rund 158 000 Euro bereits überschritten hat und für 2012 knapp 250 000 Euro nachgewiesen wurden. "Wir in Bendorf sind weder auf der Insel der Glückseeligen noch auf der Insel der Verdammten. Es hilft nichts, wir müssen uns selbst helfen", gab der Stadtchef zu bedenken, machte im selben Atemzug aber auch Mut: Bis 2017 soll sich der Jahresfehlbetrag im Ergebnishaushalt der Stadt auf voraussichtlich rund 430 000 Euro senken.

Damian Morcinek

Die größten Investitionen

Die Stadt Bendorf wird nach derzeitigem Stand voraussichtlich Investitionen mit einem Gesamtbetrag von rund 7,1 Millionen Euro in ihrem Haushalt für das Jahr 2014 veranschlagen. Hier ein Überblick über die größten bekannten Posten:

- Neunutzung der Denkmalzone Sayner Hütte (2,2 Millionen Euro);

- Erschließung des Baugebietes Bendorf-Süd Teil III (1,4 Millionen Euro);

- Erschließung des Neubergsweges (1,2 Millionen Euro);

- Erschließung der Bitz bis Hellenpfad im dritten Abschnitt (834 000 Euro);

- Baumaßnahmen zur Erweiterung der Medardus-Grundschule (511 000 Euro);

- Brand- und Katastrophenschutz (155 000 Euro).

- Ausbaumaßnahme in der Clemens-Maria-Hofbauer-Straße (127 000 Euro).

- Schrankenanlage am Parkplatz Pfarrgarten (95 000 Euro).

- Kleinspielfeld am Rheinstadion (30 000 Euro). dam

Arbeitsmarkt in Koblenz ist für den Winter gut gerüstet

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Koblenz - Im November stimmt sich der Arbeitsmarkt langsam auf den Winter ein. Das zeigt sich üblicherweise an stagnierenden oder leicht steigenden Arbeitslosenzahlen. Während sich diese Regel in der Stadt bestätigt, geht die Arbeitslosigkeit im Landkreis sogar noch einmal zurück.

Allerdings fällt auch der aktuelle Anstieg in Koblenz moderat aus: Es sind 4 Arbeitslose mehr als im Oktober und damit insgesamt 3533 zum Monatsende. Größer ist in der Stadt der Abstand zum Vorjahr, als 156 Frauen und Männer weniger arbeitslos waren. Im Landkreis Mayen-Koblenz stehen die Zeichen bei 5042 registrierten Arbeitslosen hingegen auf Entspannung: 59 Arbeitslose weniger als im Oktober und 86 weniger als vor einem Jahr weist die Statistik aus. Die Arbeitslosenquote liegt damit in der Stadt bei 6,2 und im Kreis bei 4,4 Prozent.

Zahlen, mit denen Ulrike Mohrs, die Leiterin der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, durchaus zufrieden ist: "Dass die Arbeitslosigkeit im Landkreis Mayen-Koblenz noch einmal zurückgegangen ist, ist ohnehin erfreulich und deutet auf einen stabilen regionalen Arbeitsmarkt hin. Aber auch in der Stadt Koblenz gibt es keinen Anlass zur Sorge. Die aktuelle Lage halte ich trotz dem Minus gegenüber den Vorjahreswerten für stabil. Denn dieser Vergleich ist schwierig, weil der Arbeitsmarkt damals von der Amazon-Ansiedlung geprägt war." Realistischer sei der Vergleich mit 2011 - und der fällt viel günstiger aus: Damals lag die Arbeitslosenquote in Koblenz bei 6,5 Prozent.

Noch deutlicher zeigt sich die verbesserte Lage nach Ansicht der Agenturleiterin beim Blick auf die Zahl der offenen Stellen. Die liegt in Koblenz derzeit bei 1340. "Vor zwei Jahren konnten wir um diese Jahreszeit insgesamt nur 700 offene Stellen vermelden." Günstig ist die Entwicklung des Stellenmarktes aber auch im Kreis. Insgesamt liegen 1142 offene Stellen vor - 255 mehr als vor einem Jahr.

Dass der Arbeitsmarkt in der Region sich trotz stabiler Gesamtentwicklung für den Winter rüstet, zeigt sich vor allem beim Blick auf die Rechtskreise des Sozialgesetzbuches (SGB), die die Arbeitslosigkeit regeln. Sowohl in der Stadt als auch im Landkreis ist die Arbeitslosigkeit in der Versichertengemeinschaft des SGB III gegenüber Oktober leicht angestiegen, während sie im SGB II, also bei den sogenannten Hartz-IV-Empfängern, sinkt.

Nach einem Plus von 21 steigt die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt im SGB III auf 1067. Im Landkreis sind 2092 Menschen über SGB III abgesichert - 27 mehr als im Oktober. Im SGB II sinkt die Arbeitslosigkeit in der Stadt um 17 auf 2466 und im Landkreis um 86 auf 2950. Damit gehören in der Stadt rund 30 Prozent der Arbeitslosen zum SGB III und knapp 70 Prozent zum SGB II. Im Landkreis werden 41,5 Prozent nach SGB III und 58,5 Prozent nach SGB II betreut.

Koblenz/Trier: Missbrauch in der Kirche? Pfarrer ist weiter im Einsatz

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Koblenz/Trier - Die Übergriffe sollen fast 30 Jahre zurückliegen - und eine strafrechtliche Klärung wird es nicht mehr geben. Aber für die mutmaßlichen Opfer des katholischen Priesters, der nach wie vor in Koblenz und im Kreis Altenkirchen tätig ist, ist der Fall keineswegs abgeschlossen.

Im Juli 2012 hatte sich ein heute 44-Jähriger Saarländer beim Bistum Trier gemeldet. Er sei im Jahr 1985 vom Pfarrer einer Gemeinde im Saarland sexuell missbraucht worden. Seitdem läuft das interne Verfahren der Kirche. Und seitdem läuft auch sein Antrag auf Entschädigung durch die Kirche. Wie die Sache ausgeht, ist offen. Klar ist nur: Der beschuldigte Pfarrer ist weiter im Amt, hält weiter Messen, nach Informationen unserer Zeitung auch regelmäßig in Koblenz.

"Der Pfarrer ist zur Aushilfe tätig", bestätigt André Uzulis, Direktor für Kommunikation und Medien im Bistum Trier, auf Nachfrage der RZ. "Der gegenwärtige Erkenntnisstand rechtfertigt nicht ein öffentliches Zelebrationsverbot." In welchem Umfang der Pfarrer eingesetzt ist, was genau seine Aufgaben sind: Nur zwei der Fragen, die Uzulis für das Bistum pauschal wie folgt beantwortet: "Bitte haben Sie Verständnis, dass ich weitergehende Auskünfte mit Rücksicht auf das laufende Verfahren nicht geben kann."

Staatsanwaltschaft: Fall ist verjährt

16. Januar 2013: Mit diesem Datum wurde das Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Saarbrücken registriert, wie Pressesprecher Thomas Reinhardt der RZ bestätigt. Zu tiefer gehenden Ermittlungen kam es aber nicht. Denn: Auch falls die Vorwürfe gegen den Pfarrer zutreffend gewesen sein sollten, wären diese aus strafrechtlicher Sicht jedenfalls verjährt. Ein Verfahrenshindernis, wie Reinhardt betont. "Daher durften von Rechts wegen keine Ermittlungen aufgenommen werden." Die Sache war damit für die Staatsanwaltschaft erledigt.

Die RZ steht mit dem 44-jährigen mutmaßlichen Opfer in Kontakt. 16 Jahre alt war er, als es zu den Übergriffen gekommen sein soll. Über Einzelheiten des Falls würde er sprechen, kann es aber nicht. Nicht mehr: Bei einem mehrstündigen Gespräch im Bistum mit Offizial Georg Holkenbrink hat er jüngst zusammen mit dem Protokoll der Sitzung auch eine Verschwiegenheitserklärung unterschrieben. Holkenbrink ist seit November 2012 Offizial, also Leiter des kirchlichen Gerichts im Bistum. Auch zuvor war er als Generalvikar unter anderem mit der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Bistum befasst.

Das Gespräch Anfang November war erst das zweite für das mutmaßliche Opfer: Nachdem er sich vor eineinhalb Jahren gemeldet hatte, gab es ein Treffen mit den Missbrauchsbeauftragten des Bistums. Danach aber zog sich das Verfahren hin.

Im Juli dieses Jahres schrieb Holkenbrink in einer E-Mail, das Bistum ermittele noch. Das berichtete der "Trierische Volksfreund" (TV) im Oktober. "Es wird wohl noch etwas dauern, bis wir schließlich auch mit Ihnen noch einmal das Gespräch suchen werden." Unterdessen gab das Bistum bekannt, alle Anträge auf Entschädigung, die bis Februar 2013 gestellt wurden, seien bewilligt worden. Für das mutmaßliche Opfer ein Schlag ins Gesicht, wie es dem TV berichtete. Er habe sich nicht ernst genommen, sondern ignoriert gefühlt. "Genauso fühlte ich mich vor 28 Jahren, als ich vielen Erwachsenen mein Erlebnis schilderte. Alle waren bestürzt, doch niemand setzte sich für mich ein", so der 44-Jährige im TV.

Opferinitiative: Mauern ist typisch

Hermann Schell von der Opferinitiative "Schafsbrief" steht ihm zur Seite, hat ihn auch bei seinem Termin im Bistum Anfang November begleitet. Für ihn ist die entscheidende Frage, warum der beschuldigte Pfarrer nach wie vor im Einsatz ist. "Es kann einfach nicht sein, dass er noch in der Seelsorge tätig ist." Zugegeben: Einen Automatismus zwischen Anzeige und Beurlaubung sehen die kirchlichen Leitlinien nicht vor. Aber zumindest der Verdacht, dass an den Vorwürfen etwas dran sein kann, sei auch im Bistum so stark gewesen, dass der Vorgang bei der Staatsanwaltschaft angezeigt wurde. In vergleichbaren Fällen, so Schell, seien die mutmaßlichen Täter sofort aus dem Dienst genommen worden. Warum nicht in diesem Fall? Wegen Personalknappheit? Schell versteht es nicht - und das Bistum will es nicht näher erklären, verweist auf das laufende Verfahren. Das wiederum überrascht Hermann Schell nicht. Wie da gemauert wird, sei absolut typisch.

Wie es jetzt weitergeht? Zunächst einmal wird im Bistum weiter ermittelt, werden weitere Zeugen gehört. Ob es dann Konsequenzen für den beschuldigten Pfarrer und eine Entschädigung für das mutmaßliche Opfer geben wird, ist offen. Abgeschlossen ist der Fall für den 44-Jährigen jedenfalls nicht. Noch nicht.

Ingo Schneider

Notfall: Hubschrauber will auf dem Parkdeck des Löhr-Centers landen

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Koblenz - Spektakulärer Einsatz in der Koblenzer Innenstadt: Wegen eines medizinischen Notfalls wollte ein Rettungshubschrauber auf dem obersten Parkdeck des Löhr-Centers landen.

Der Hubschrauber war am Freitag gegen 16.15 Uhr kurz vorm Landen, als die Entwarnung kam: Der Notarzt, der in dem ADAC-Hubschrauber saß, wurde doch nicht mehr gebraucht. Ein Rettungswagen war in der Zwischenzeit bei dem Notfall in der Innenstadt angekommen und konnte sich um die Person kümmern, teilt die Feuerwehr mit.

Dass zu einem medizinischen Notfall, gerade in der City, ein Hubschrauber gerufen wird, ist gar nicht so ungewöhnlich, wie es vielleicht scheint. "Wenn kein arztbesetztes Fahrzeug frei ist, dann kommt halt der Hubschrauber", heißt es bei der Feuerwehr. Der Pilot entscheidet dann, wo er landen kann, in diesem Fall auf dem Parkdeck des Löhr-Centers. sem

Versuchter Raub: Taxifahrer wehrt sich mit Pfefferspray

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Koblenz - Ein Taxifahrer hat zwei Räuber mit dem Einsatz von Pfefferspray in die Flucht getrieben.

Er war am Samstag gegen 7 Uhr im Koblenzer Mühlental im Bereich der Grillhütte  "Waldesruh" am Wintersborner Bach von zwei jungen Männern angehalten und anschließend im Fahrzeug mit einer Schusswaffe bedroht worden. Wie die Polizei weiter mitteilt, verlangten die Täter von ihm, das Bargeld herauszugeben. Der Taxifahrer setzte sich jedoch mittels Pfefferspray zur Wehr und die beiden Täter flüchteten anschließend zu Fuß.

Sie werden wie folgt beschrieben: Circa 18 bis 20 Jahre alt alt, dunkel gekleidet, schlanke Figur, circa 1,60 bis 1,65 Meter groß. Beid er Fahndung nach den Tätern ist auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt worden.

Hinweise an die Kriminalpolizei Koblenz unter der Telefonnummer 0261-1031.

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