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Vallendar: Zu Ehren Vinzenz Pallottis wird „Demaskierungen“ wieder aufgeführt

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Vallendar - Zum Abschluss des Jubiläumsjahrs wird in der Pallottikirche neben der Bildungsstätte Haus Wasserburg das Stück "Demaskierungen - Annäherung an einen Heiligen", eine Collage in Wort, Musik und Spiel, aufgeführt.

Von unserem Mitarbeiter Winfried Scholz

Zum Abschluss des Jubiläumsjahrs wird in der Pallottikirche neben der Bildungsstätte Haus Wasserburg das Stück "Demaskierungen - Annäherung an einen Heiligen", eine Collage in Wort, Musik und Spiel, aufgeführt. Eingebettet in eine Rahmenhandlung, finden sich in dem Stück Texte und Ideen Pallottis, die Verehrung seiner Person, Fantasie und Wirklichkeit, Leid, Trauer, Freude, aber auch herbe Kritik und beißender Spott.

Ein Maler erhält vom Tod, der hier eine positive Rolle spielt, den Auftrag, anhand der Totenmaske ein Pallotti-Porträt anzufertigen. Realer Hintergrund: 1962 schuf der Expressionist Oskar Kokoschka ein Porträt Pallottis, nachdem er sich lange mit dessen Totenmaske und Biografie befasst hatte. Im Stück bringt der Tod dem Maler, der hinter das Geheimnis der Maske kommen will, Pallotti näher ("Er war ein ganz und gar Liebender. Er hat die Menschen ausgebildet. Er hat sich ihrer sozialen Nöte angenommen. Seine Liebe zu Gott war seine Liebe zu den Menschen"). Auch mithilfe eines Kindes gelingt es dem Maler, hinter die Dinge, ihre Masken, ihre Fassaden und schließlich ins eigene Herz zu schauen.

Die Collage aus elf Bildern bietet hervorragende Unterhaltung mit geistigem Tiefgang. Da wird eine Papstwahl als Reise nach Jerusalem dargestellt. Entgegen den Vorschriften des kanonischen Rechts wird heftig geschummelt, getreten und Speichel geleckt. Im Revolutionsbild heißt es: "Ich kenne keine Revolution, die nicht neues Unrecht hervorbringt." Thematisiert wird Not und Elend in Rom zu Lebzeiten Pallottis. Ergreifend ist das Bild mit den Waisenkindern, deren Eltern der damaligen Cholera-Epidemie zum Opfer fielen. Es wird aber auch gefeiert, etwa beim Karneval. Und für den Zirkus Pallotti hat der Autor, der Pallottinerpater und heutige Geschäftsführer von Haus Wasserburg Alexander Diensberg, seinen jungen Darstellern ein paar Zaubertricks beigebracht. Erdacht hat er das Stück vor fast 20 Jahren, gegen Ende seines Studiums. Diensberg hat die Texte zusammengestellt und mit Michael Küßner, Markus Weiß sowie Andreas Wiedemann die musikalischen Arrangements geschrieben.

Zu Pallottis 200. Geburtstag wurde das Stück 1995 im Rheinbacher Vinzenz-Pallotti-Kolleg uraufgeführt. Im Rahmen des 50. Jahrestages der Heiligsprechung Pallottis haben der Autor sowie Martina Abts, Sylvia Cordie und Pater Jörg A. Gattwinkel, der auch die musikalische Gesamtleitung hat, das Stück entstaubt. Die Neuaufführung profitiert auch von den Fortschritten bei der technischen Ausstattung. "Die 105 Mitwirkenden als Darsteller, Musiker und Chorsänger sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem Umfeld von Haus Wasserburg, zum Beispiel Gottesdienstbesucher, die einfach Lust zum Mitmachen hatten", erklärt Alexander Diensberg.

Die beiden Aufführungen an diesem Freitag und Samstag sind bereits ausverkauft. Für die Generalprobe am Mittwoch, 22. Januar, 19.30 Uhr, sind noch Karten erhältlich im Buchladen von Haus Wasserburg, Tel. 0261/640 82 01.

Im Jahr 1963 heiliggesprochen

Am 20. Januar 1963 wurde Vinzenz Pallotti (1795-1850), Gründer der Vereinigung des Katholischen Apostolates, heiliggesprochen. Der römische Priester kümmerte sich um Kranke, Sterbende oder zum Tode Verurteilte, aber auch um Menschen, die nichts mit der Kirche zu tun haben wollen. Im Gegensatz zur damals vorherrschenden amtskirchlichen Lehre wollte Pallotti, dass sich neben Priestern und Ordensleuten auch Laien mit ihren Begabungen für das Reich Gottes einsetzen.


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