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Messdiener bestohlen: Ex-Pfarrer von Kobern-Gondorf zeigt sich an

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Kobern-Gondorf/Bitburg-Prüm - Ein Geistlicher aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm hat sich selbst angezeigt, weil er 2000 Euro vom Messdienerkonto für seine Zwecke ausgegeben hat.

Pikant: Vorwürfe wegen seines Umgangs mit fremdem Geld hatte es gegen ihn nach 2006 auch auch in seiner früheren Pfarrei Kobern-Gondorf gegeben. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft zudem wegen einer möglichen Veruntreuung von Spenden der Kommunionkinder.

"Die Enttäuschung ist groß, das Vertrauen ist erschüttert", sagt Dechant Klaus Bender, Chef der Priester im Dekanat Kyllburg, in einem Bericht des "Trierischen Volksfreunds". Der Geistliche war offenbar knapp bei Kasse und hat sich laut Staatsanwaltschaft Geld auszahlen lassen mit der Behauptung, dies für Zwecke der Messdiener zu benötigen - es dann aber anderweitig ausgegeben.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt, seitdem der Mann sich nach Bekanntwerden seines Fehltritts in Absprache mit dem Bistum selbst angezeigt hat. Als der Verdacht aufgekommen war, hatte das Bistum eine Bücherprüfung veranlasst und die Ergebnisse anschließend der Staatsanwaltschaft übergeben.

Darüber hinaus sind die Ermittler tätig, weil Mitglieder des Verwaltungsrats der Gemeinde dem Pfarrer vorwerfen, auch Spendengeld der Kommunionkinder veruntreut zu haben. Dechant Bender zufolge bestreitet dies der Priester. Er selbst äußert sich nicht.

Vor einigen Jahren war der Geistliche in Kobern-Gondorf tätig - und ebenfalls wegen finanzieller Ungereimtheiten aufgefallen. Der Pfarrer hatte 2006 insgesamt 20 000 Euro von einem Baukonto zweckfremd benutzt, um das Defizit einer Wallfahrt auszugleichen. Die Summe wurde später wieder zurückgebucht. Dies wurde damals vom Bistum zwar als "nicht korrekt" angesehen. Da aber "kein Schaden" entstanden sei, wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Vorgang vom Bistum "nicht als Untreue gewertet und angezeigt".

Zudem ging es auch damals in Kobern-Gondorf um Spenden von Kommunionkindern. Sowohl aus Sicht der Staatsanwaltschaft als auch des Bistums Trier bestätigte sich dieser Verdacht nicht. Die Ermittlungen wurden eingestellt, der Pfarrer galt damit als unschuldig.

Nach seiner Selbstanzeige dürfte die Sache diesmal wohl ein anderes Ende nehmen. Welche Konsequenzen all das für den Geistlichen hat, ist offen. Das Bistum wird seine kirchenrechtliche Untersuchung einleiten, wenn die weltlichen Ermittlungen abgeschlossen sind. kah/rt


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