Waldesch/Koblenz - Es ist eine Mammutermittlung - doch der Durchbruch will nicht gelingen: Noch immer arbeitet die Koblenzer Kripo daran, den Mord an Daniel Steinert aufzuklären.
Von unserem Redakteur Tim Kosmetschke
Es ist eine Mammutermittlung - doch der Durchbruch will nicht gelingen: Noch immer arbeitet die Koblenzer Kripo daran, den Mord an Daniel Steinert aufzuklären. Der 35-Jährige wurde am Samstagmorgen, 7. September, vor seiner Wohnung im Eschbachhöhenweg in Waldesch kaltblütig erschossen. Wer hat dies getan? Und was steckt dahinter?
"Bislang haben die umfangreichen Ermittlungen nicht zu einer Verifizierung eines dringenden Tatverdachts geführt", teilt eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Koblenz auf RZ-Anfrage zum Stand der Ermittlungen nun mit. Diese werden unterdessen nicht mehr von der "Soko Waldesch" geführt, die kurz nach der Tat gegründet wurde und deren Arbeit Ende Oktober endete. Danach übernahm das für Tötungsdelikte zuständige Kommissariat 11 der Kriminaldirektion Koblenz.
Der Fall schockte damals die Menschen nicht nur in Waldesch: Ein Passant fand den leblosen Körper des 35-jährigen Discobetreibers am Samstagmorgen um 5.35 Uhr neben seinem Auto - er war seinen schweren Schussverletzungen erlegen. Wie die ersten Ermittlungen damals ergaben, war Steinert in der Samstagnacht gegen 3.30 Uhr an der von ihm geleiteten deutsch-russischen Disco "Dance Palace" im Wallersheimer Weg in Lützel aufgebrochen, um nach Hause nach Waldesch zu fahren. Dort hörten Zeugen gegen 4 Uhr mehrere Schüsse im Bereich Hübinger Weg/Eschbachhöhenweg. Zudem sahen oder hörten Anwohner ein Auto wegfahren.
"Insgesamt wurden bislang circa 30 Ermittlungskomplexe mit circa 500 Einzelspuren überprüft", berichtet die Polizeisprecherin weiter - Anwohner wurden befragt, die Bevölkerung um Mithilfe gebeten, auch Mantrailer-Hunde waren im Einsatz, Tiere, die kleinste Geruchsspuren verfolgen können. "Nach wie vor erstrecken sich die Ermittlungen in alle Richtungen, insbesondere auf das vielschichtige geschäftliche Umfeld des Opfers, auch ins osteuropäische Ausland", sagt die Sprecherin. Der "Dance Palace", als Disco vor allem bei jungen russischstämmigen Nacht- schwärmern beliebt, hat derweil nach wie vor geöffnet, am heutigen Freitag etwa wird laut Internetseite eine "Ladies Night" gefeiert, am Samstag ist dann "Clubbing Night".
Hoffnungen setzen die Ermittler auch auf eine sogenannte Fallanalyse, die derzeit vom Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz durchgeführt wird. Dabei versuchen die Experten, eine gedankliche Rekonstruktion des Tathergangs abzubilden - um dadurch Hinweise auf Hintergründe und ein mögliches Täterprofil zu erhalten. "Ob sich hieraus neue Ermittlungsansätze ergeben werden, bleibt abzuwarten", so die Polizeisprecherin.
Unabhängig davon sind die Fahnder weiterhin an Hinweisen aus der Bevölkerung interessiert. "Insbesondere interessiert uns, ob jemand in der Nacht zum Samstag, 7. September, in Waldesch oder in Koblenz, Wallersheimer Weg, in der Nähe zur Disco Dance Palace, verdächtige Wahrnehmungen gemacht hat, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten", erklärt die Polizeisprecherin, die darauf hinweist, dass von staatlicher Stelle für Hinweise, die zur Ermittlung des Täters führen, eine Belohnung von 10 000 Euro ausgelobt ist.
Hinweise an die Kripo Koblenz unter Telefon 0261/1031 oder an jede andere Polizeidienststelle