Koblenz - Koblenz ist die erste Stadt in Rheinland-Pfalz, in der Hybridbusse im Linienverkehr fahren. Die beiden Fahrzeuge der Firma Zickenheiner wurden am Busbahnhof zum ersten Mal offiziell vorgestellt.
Elektroantrieb und ganz normaler Motor in einem Fahrzeug: Das sind die Vorzüge von Wagen mit Hybridantrieb. Was sich bei den Pkw immer öfter durchsetzt, ist bei Bussen eher selten. Seit Donnerstag ist Koblenz die erste Stadt in Rheinland-Pfalz, in der Hybridbusse im Linienverkehr fahren. Die beiden Fahrzeuge der Firma Zickenheiner wurden am Busbahnhof zum ersten Mal offiziell vorgestellt.
"Wir wollen es versuchen und sind optimistisch", sagte Axel Zickenheiner bei der kurzen Präsentation. Der Geschäftsführer des seit 1928 bestehenden Unternehmens ergänzt: "Wir übernehmen zwar ein gewisses Risiko, doch der ÖPNV braucht neue Ideen." Ein Standard-Hybridbus kostet rund 310 000 Euro und ist damit so teuer wie ein konventioneller Gelenkbus. Ein herkömmlicher Bus wäre etwa 100 000 Euro billiger. Die Mehrkosten sollen sich im Dauerbetrieb amortisieren. Das Unternehmen geht zum Beispiel davon aus, dass bis zu 35 Prozent der Kosten für Diesel eingespart werden. Die beiden Busse werden auf der "Zickenheiner-Linie" 27 eingesetzt, sie werden also Fahrgäste vom Asterstein in die Innenstadt und zurück bringen. Aufs ganze Jahr hochgerechnet geht es um 22 500 Fahrten mit einer Gesamtstrecke von 200 000 Kilometern.
Insgesamt fährt die Firma Zickenheiner mit rund 40 Bussen auf Linien im Westerwald, im Hunsrück, in der Eifel und eben in Koblenz. Im Oberzentrum setzt das Unternehmen zwei Gelenkbusse, einen normalen Bus und die beiden neuen Wagen ein. Letztere bringen nicht nur einen ökonomischen, sondern auch einen ökologischen Vorteil: Der Schadstoffausstoß wird um 40 Prozent gesenkt. Der Elektroantrieb, der sich variabel bedienen lässt, entfaltet seine Hauptvorteile vor allem bis Tempo 20 - also vor allem in der sehr verbrauchsintensiven Anfahrphase.
Reinhard Kallenbach