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Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mittelrhein: Techniker händeringend gesucht

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Koblenz - Schulabgänger, die eine Karriere im Büro anstreben, sollten sich überlegen, ob sie nicht lieber einen gewerblich-technischen Beruf erlernen wollen. Denn immer mehr Unternehmen suchen gerade in diesem Bereich händeringend nach Fachkräften.

Das macht auch eine Umfrage der Wirtschaftsförderungsgesellschaft am Mittelrhein (WFG) deutlich, an der sich 1000 Betriebe beteiligt haben. Die Ergebnisse wurden jetzt vorgestellt.

Die Umfrage soll einerseits dazu beitragen, die Nachfrage in den Betrieben zu klären, und andererseits den Kooperationspartnern dabei helfen, ihre Vermittlungs- und Qualifizierungsangebote zu optimieren. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Agentur für Arbeit Mayen-Koblenz, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Handwerkskammer (HwK) Koblenz, die Kreishandwerkerschaft Mittelrhein und das Jobcenter des Landkreises Mayen-Koblenz mit ins Boot geholt wurden.

Die Befragung ist repräsentativ: Die Betriebe, die daran teilnahmen, stellen mit ihren 13 762 Mitarbeitern 23,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreisgebiet. "Viele Unternehmen haben schon jetzt Probleme, qualifizierte Mitarbeiter zu finden", betonte Landrat Alexander Saftig, der an zahlreiche Gespräche der Experten mit Firmenchefs erinnerte. "Offene Stellen können heute - je nach Qualifikation - nur mit Verzug und zum Teil gar nicht besetzt werden", ergänzte Henning Schröder. Der WFG-Geschäftsführer sagte bei seiner Präsentation im Kreishaus aber auch, dass sich die Nachfrage in den bei Schulabgängern so beliebten kaufmännischen Berufen in Grenzen halten. Dort, wo Technik im Spiel ist, sieht es dagegen anders aus. Dies alles heißt im Umkehrschluss aber auch, dass Bewerber ohne eine Berufsausbildung kaum eine Chance haben.

Besonders gefragt sind Techniker, Meister und Fachwirte mit technischem Hintergrund, die meistens auf dem klassischen Weg herangeführt werden. Die Studie zeigt nämlich, dass nach wie vor die Ausbildung die Regel ist. Doch hier ist die Nachfrage oft kleiner als das Angebot, zumal die Ausbilder in spe bei den jungen Leuten zunehmend Grundlagen vermissen, die in der Schule nicht mehr oder unzureichend vermittelt werden.

Ein Weg, den Nachwuchsmangel zu überbrücken, ist es, die erfahrenen Mitarbeiter länger an den Betrieb zu binden und ihre Arbeitsplätze altersgerecht auszustatten. Das hat sich offenbar noch nicht überall herumgesprochen. So bestätigte Frank Schmidt, dass sich die Zahl der Arbeitslosen zwischen 50 und 60 Jahren nicht wirklich verringere. Der stellvertretende Chef der Arbeitsagentur Koblenz-Mayen wies aber auch auf ein anderes Phänomen hin: Arbeitslose, die kurz vor der Rente stehen, seien deutlich besser zu vermitteln als früher. Allerdings wies Rolf Koch darauf hin, dass die Betroffenen keine zu lange Distanz zum Berufsleben haben dürfen. Weitere Nachteile sind aus Sicht des Geschäftsführers des Jobcenters May- en-Koblenz Krankheiten oder psychische Probleme. Aus Sicht von Alexander Baden sollte es erst gar nicht so weit kommen. Der HwK-Hauptgeschäftsführer verwies auf die zunehmende Bedeutung von Programmen zur Gesundheitsförderung im Betrieb und das Beratungsangebot seiner Kammer.

Reinhard Kallenbach


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