Region - Am Freitag, 6. Dezember, soll der erste Schnee fallen. Für viele Autofahrer sind schneebedeckte Straßen meist alles andere als ein Grund zur Freude. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) sieht sich gewappnet: Der Winter kann kommen, die Salzlager sind voll.
Auch Infrastrukturminister Roger Lewentz ist zuversichtlich: "Rund 1600 Mitarbeitern in den landesweit 57 Straßen- und 13 Autobahnmeistereien werden wieder nach besten Kräften für sichere Straßen in Rheinland-Pfalz sorgen." Im Kreis Mayen-Koblenz sind die Straßenmeistereien Mayen und Koblenz und die Autobahnmeisterei Mendig für das Räumen der Straßen zuständig. Was der Winterdienst alles mit sich bringt, hat die RZ in einer Übersicht zusammengestellt.
Welche Straßen werden geräumt?
Die Straßenmeistereien Koblenz und Mayen betreuen etwa 550 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Eine Besonderheit ist dabei die B 262 zwischen den beiden Autobahnen A 61 und A 48, für die ist der Winterdienst des LBM 24 Stunden im Einsatz. Die Autobahnmeisterei Mendig ist für 60 Kilometer Autobahn in beiden Richtungen sowie sechs Anschlussstellen, ein Autobahnkreuz, zwei Autobahndreiecke und 12 Parkplätze zuständig.
Wie viel Salz steht zur Verfügung?
Mit rund 1600 Tonnen ist die Straßenmeisterei Koblenz an den Stützpunkten Koblenz, Waldesch und Alken für den Winter gerüstet. Falls es hart auf hart kommt und die Vorräte nicht ausreichen, ist eine entsprechende Nachlieferung laut LBM sichergestellt.
Wie viele Personen und Fahrzeuge sind im Einsatz?
Jeweils 18 Mitarbeiter sind bei den beiden Straßenmeistereien in Mayen und Koblenz im Winterdienst im Einsatz. Mit je vier eigenen Fahrzeugen und fünf Fremdfahrzeugen in Mayen und drei Fremdunternehmern in Koblenz rücken die Mitarbeiter zum Räumen aus. Bei der Autobahnmeisterei Mendig sind 30 Mitarbeiter mit sieben Fahrzeugen im Einsatz.
Wie funktioniert die Alarmierung?
Grundsätzlich gilt, dass Bundes-, Landes- und Kreisstraßen zwischen 6 und 22 Uhr geräumt sein müssen, erklärt der LBM. Bei einer entsprechenden Wettervorhersage beginnt der Winterdiensteinsatz in den Straßenmeistereien dann bereits zwischen 2 und 3 Uhr morgens. Für Autobahnen gilt dagegen: Sie sollen rund um die Uhr befahrbar sein. Die Mitarbeiter sind demnach 24 Stunden in Bereitschaft beziehungsweise im Einsatz, erklärt der LBM.
Gibt es besonders problematische Stellen im Kreis?
Parkende Fahrzeuge in engen Ortslagen können die Arbeit des Winterdienstes stören und zu einer zeitlichen Verzögerung führen, da die Räumfahrzeuge mit ihrem 3,70 Meter breiten Schneepflug entsprechend Platz benötigen. Auf den Autobahnen kann es in höheren Lagen eher mal zu winterlichen Problemen kommen als in den übrigen Streckenbereichen, teilt der LBM mit. Zwischen den Anschlussstellen Mendig und Niederzissen sei das häufiger der Fall, sagt der LBM.
Warum wird mit Feuchtsalz und nicht mit Splitt oder Sand gestreut?
Splitt oder Sand seien weder wirtschaftlich noch ökologisch eine Alternative, erklärt der LBM. Splitt und Sand können das Eis nicht auflösen, sondern nur die Oberfläche abstumpfen. Außerdem bestehe die Gefahr, dass sie Entwässerungsanlagen verstopfen. Zudem entstünden im Frühjahr enorme Reinigungskosten. Feuchtsalz habe weiterhin den Vorteil, dass es im Gegensatz zu Trockensalz besser auf der eisglatten Fahrbahn haftet und nicht verweht.
Wie viel Salz wurde in der vergangenen Saison verbraucht?
Die Straßenmeisterei Koblenz lag mit 3800 Tonnen bei dem 2,5-fachen Verbrauchswert. In Mayen dagegen lagen die verbrauchten 3000 Tonnen weit über dem Durchschnitt von rund 1800 Tonnen pro Wintersaison.
Nina Borowski