Koblenz - Im November stimmt sich der Arbeitsmarkt langsam auf den Winter ein. Das zeigt sich üblicherweise an stagnierenden oder leicht steigenden Arbeitslosenzahlen. Während sich diese Regel in der Stadt bestätigt, geht die Arbeitslosigkeit im Landkreis sogar noch einmal zurück.
Allerdings fällt auch der aktuelle Anstieg in Koblenz moderat aus: Es sind 4 Arbeitslose mehr als im Oktober und damit insgesamt 3533 zum Monatsende. Größer ist in der Stadt der Abstand zum Vorjahr, als 156 Frauen und Männer weniger arbeitslos waren. Im Landkreis Mayen-Koblenz stehen die Zeichen bei 5042 registrierten Arbeitslosen hingegen auf Entspannung: 59 Arbeitslose weniger als im Oktober und 86 weniger als vor einem Jahr weist die Statistik aus. Die Arbeitslosenquote liegt damit in der Stadt bei 6,2 und im Kreis bei 4,4 Prozent.
Zahlen, mit denen Ulrike Mohrs, die Leiterin der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, durchaus zufrieden ist: "Dass die Arbeitslosigkeit im Landkreis Mayen-Koblenz noch einmal zurückgegangen ist, ist ohnehin erfreulich und deutet auf einen stabilen regionalen Arbeitsmarkt hin. Aber auch in der Stadt Koblenz gibt es keinen Anlass zur Sorge. Die aktuelle Lage halte ich trotz dem Minus gegenüber den Vorjahreswerten für stabil. Denn dieser Vergleich ist schwierig, weil der Arbeitsmarkt damals von der Amazon-Ansiedlung geprägt war." Realistischer sei der Vergleich mit 2011 - und der fällt viel günstiger aus: Damals lag die Arbeitslosenquote in Koblenz bei 6,5 Prozent.
Noch deutlicher zeigt sich die verbesserte Lage nach Ansicht der Agenturleiterin beim Blick auf die Zahl der offenen Stellen. Die liegt in Koblenz derzeit bei 1340. "Vor zwei Jahren konnten wir um diese Jahreszeit insgesamt nur 700 offene Stellen vermelden." Günstig ist die Entwicklung des Stellenmarktes aber auch im Kreis. Insgesamt liegen 1142 offene Stellen vor - 255 mehr als vor einem Jahr.
Dass der Arbeitsmarkt in der Region sich trotz stabiler Gesamtentwicklung für den Winter rüstet, zeigt sich vor allem beim Blick auf die Rechtskreise des Sozialgesetzbuches (SGB), die die Arbeitslosigkeit regeln. Sowohl in der Stadt als auch im Landkreis ist die Arbeitslosigkeit in der Versichertengemeinschaft des SGB III gegenüber Oktober leicht angestiegen, während sie im SGB II, also bei den sogenannten Hartz-IV-Empfängern, sinkt.
Nach einem Plus von 21 steigt die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt im SGB III auf 1067. Im Landkreis sind 2092 Menschen über SGB III abgesichert - 27 mehr als im Oktober. Im SGB II sinkt die Arbeitslosigkeit in der Stadt um 17 auf 2466 und im Landkreis um 86 auf 2950. Damit gehören in der Stadt rund 30 Prozent der Arbeitslosen zum SGB III und knapp 70 Prozent zum SGB II. Im Landkreis werden 41,5 Prozent nach SGB III und 58,5 Prozent nach SGB II betreut.