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Tal total: Städte und Gemeinden sind zufrieden - Radler freuen sich auf einen weiterhin autofreien Tag

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Koblenz/Region - Die Freude über das weiterhin autofreie Konzept von Tal total hält auch an den Tagen nach der Entscheidung noch an.

Die Freude über das weiterhin autofreie Konzept von Tal total hält auch an den Tagen nach der Entscheidung noch an. "Ich habe mich sehr gefreut, dass der Tag autofrei bleibt", sagt Rudolf Knep, Ortsbürgermeister von Brey. Für den Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) der Ortsgemeinde ist die Veranstaltung eine wichtige Einnahmequelle, denn das Geld kommt regelmäßig der Ortsgemeinde zugute. Ohne Sperrung hätte das den kleinen Verein in seiner Arbeit massiv eingeschränkt. "Mit der Entscheidung haben wir jetzt für das nächste Jahr eine Planungssicherheit", sagt Rudolf Knep gegenüber der RZ.

Einwände der Gastronomen kann der Ortschef nachvollziehen. In der zeitlichen Einschränkung der Veranstaltung sieht Knep ein erstes Entgegenkommen: "Vielleicht reicht das ja schon für eine Verbesserung aus." Helga Gärtner-Hardtke vom Hotel Loreleyblick in St. Goarshausen sieht die Einschränkung positiv: "Das kommt uns entgegen. Ein Beginn ab 10 Uhr ist für uns wunderbar. Eine weitere Verkürzung auf 17 Uhr wäre für uns noch besser, aber so ist es ein erster Schritt." Auch wenn eine solche Einschränkung in der Hochsaison für Gastronomie und Hotellerie nicht einfach ist, ist Helga Gärtner-Hardtke froh, "dass die Veranstaltung autofrei bleibt. Tal total auf dem Bürgersteig, das wäre doch Wahnsinn. Es ist eine schöne Veranstaltung für Familien, und so soll es auch bleiben."

Ganz anders sieht das dagegen Martina Lorenz vom Hotel Landsknecht in St. Goar: "Die Entscheidung ist für uns fatal. Mit der Sperrung ist das Hotel für die Gäste nicht erreichbar. Und mit Ausnahmegenehmigungen ist es nicht getan." Die zeitliche Einschränkung sieht auch sie als Erleichterung, die aber nicht ausreiche. Die finanziellen Einbußen an dem Veranstaltungstag seien einfach zu groß.

Helga Gärtner-Hardtke bemängelt darüber hinaus die Kommunikation zwischen Veranstalter und Betroffenen. Auch Rudolf Knep sieht fehlende Kommunikation als Knackpunkt. Für Brey selbst sieht der Ortschef keine Veranlassung, über Neuerungen nachzudenken: "Wir haben uns in den vergangenen Jahren immer an die Wünsche der Besucher angepasst." Bisher steht für Knep der Begriff Neuerungen inhaltsleer im Raum: "Außer der ursprünglich geplanten Sperrung sind mir keine Neuerungen für das Konzept bekannt. Ich wünsche mir hier in Zukunft die entsprechenden Informationen." Während sich der Süden der Region auf eine weiterhin autofreie Veranstaltung freut, geht der Norden im nächsten Jahr zunächst leer aus. Mit der jüngsten Entscheidung ist eine Erweiterung bis an die nordrhein-westfälische Landesgrenze vom Tisch. Dennoch ist Georg Hollmann, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Weißenthurm, optimistisch: "Uns war es wichtig, als Norden ebenfalls unsere Radwege präsentieren zu können. Ich bin selbst Mitglied in der Gesellschafterversammlung der Romantischer Rhein Tourismus GmbH und habe die jüngste Entscheidung mitgetragen, weil es eine gute Entscheidung ist, Tal total autofrei zu lassen." Für den VG-Chef ist der erste Beschluss schlichtweg missverstanden worden: "Niemand wollte die Veranstaltung abschaffen. Der Norden sollte lediglich mit eingebunden werden." Die Touristiker der VG sind bereits für 2015 in Gesprächen, um ein eigenes Konzept für den Norden auf den Weg zubringen. "Mit einem eigenen Raderlebnistag wollen wir unser gutes Wegenetz und die schöne Landschaft bei uns präsentieren", betont Hollmann.

Auch in Bendorf überwiegt die Freude über die Entscheidung: "Wir freuen uns für den Mittelrhein", sagt Bürgermeister Michael Syré. Die Enttäuschung des Stadtchefs darüber, künftig nicht zu Tal total dazu zugehören, hält sich in Grenzen: "Wir haben ja bereits mit 'Jedem Sayn Tal' eine eigene Veranstaltung."

Achim Hütten, Oberbürgermeister der Stadt Andernach und Vize-Aufsichtsratschef der Romantischer Rhein Tourismus GmbH, wertet die aktuelle Wende im Konflikt um den Raderlebnistag als richtungsweisenden Beschluss. "Ich bin sehr zufrieden mit der Entscheidung", sagt Hütten. Auch wenn dies nun für seine Stadt bedeutet, künftig doch kein Teil der großen Tal-total-Familie zu werden. "Da wir für 2014 ohnehin kein Geld für Tal total im Haushalt eingeplant hatten, können wir uns jetzt in Ruhe auf einen eigenen Erlebnistag im Jahr 2015 vorbereiten."

Nina Borowski/Damian Morcinek


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