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Sprachschwierigkeiten und Übergewicht: Viele Schulanfänger in Koblenz brauchen mehr Bewegung

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Die Schulanfänger bewegen sich nicht genug, sind teilweise übergewichtig und haben Sprachschwierigkeiten. Dies ist das Ergebnis der Einschulungsuntersuchung, zu der sich 2694 Mädchen und Jungen aus dem Landkreis Mayen-Koblenz und der Stadt Koblenz beim Gesundheitsamt vorstellten. 93,3 Prozent der Kinder wurden in die Schulen aufgenommen, die anderen teilweise zurückgestellt.

"Gute Noten" erhielten viele von den Ärzten jedoch nicht: "Die Kinder werden immer immobiler. Koordinationsstörungen liegen im Trend", warnt Dr. Wolfgang Dötsch, Referatsleiter des Gesundheitsamtes und Stellvertreter des Amtsarztes. So rieten die Ärzte bei immerhin 24,6 Prozent zu mehr Sport und Bewegung. 10,4 Prozent der Mädchen und Jungen haben Übergewicht. Daher sprachen die Ärzte entsprechende Empfehlungen aus und verteilten Informationsblätter. "Die Kinder essen in den Fastfood- Restaurants lieber als zu Hause und kaufen sich zu viele Süßigkeiten vom Taschengeld", erklärt der Arzt die Pfunde auf den Rippen der i-Dötzchen. Oft gingen die Eltern auch mit schlechtem Beispiel voran. Insgesamt liegt das Übergewicht bei den Kindern in Mayen-Koblenz und Koblenz im Bundesdurchschnitt und ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren leicht rückläufig.

Auch Sprachprobleme sind den Gesundheitsexperten aufgefallen. "Teilweise sind es Kinder von Migranten, die nicht in den Kindertagesstätten waren und nun Schwierigkeiten haben", schildert Dötsch.

Doch es gibt nicht nur negative Tendenzen. "Die Zahngesundheit der Kinder hat sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Das ist die Konsequenz der Prophylaxe", lobt der Mediziner. Zudem wären immer mehr Kinder geimpft: "Die durchschnittliche Impfquote liegt bei 95 Prozent. Das ist super." Bei 16,4 Prozent der Erstklässler sind noch einzelne Impfungen nachzuholen.

Insgesamt ist die Einschulungs-Untersuchung eine wahre organisatorische Mammutaufgabe. Dafür standen fünf Ärzte und neun Assistenten zur Verfügung. Zu den verpflichtenden Untersuchungen, die durchschnittlich etwa 45 Minuten dauerten, kamen die Eltern mit ihren Sprösslingen zu drei Standorten des Gesundheitsamtes in Koblenz, Andernach und Mayen. Im der Region Mayen erfolgten einige der Untersuchungen auch in den Grundschulen.

Betroffen waren die Fünf- und Sechsjährigen, die in diesem Sommer eingeschult werden sollten. Überprüft wurde der allgemeine Gesundheitszustand. Darüber hinaus machten die Kinder einen Seh- und Hörtest. Auch zum Beispiel auf die Grob- und Feinmotorik sowie die Konzentrationsfähigkeit und die Sprache achteten die Experten. Wenn sie Mängel feststellten, rieten sie den Eltern zum weiteren Besuch von Fachärzten.

Silvin Müller

Einschulungsuntersuchungen im Detail

Untersuchte Kinder: 2694

Übergewicht: 10,4 Prozent

Empfehlung zum Augenarzt: 4,2 Prozent

Empfehlung zum Hausarzt: 20 Prozent

Impfdefizite: 16,4 Prozent

Förderbedarf:

Aussprache: 15,6 Prozent

Feinmotorik: 15,1 Prozent

Körperkoordination/Grobmotorik: 16,1 Prozent

Kognition (Erkennen, Schlussfolgern): 9,5 Prozent

Konzentration/Ausdauer: 15,7 Prozent

Soziale/emotionale Reife: 6,6 Prozent

Sprechen/Sprachverständnis: 19 Prozent

Visuelle Wahrnehmung: 20,2 Prozent


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