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Rheindörfer Platz in St. Sebastian: Kritiker gründen Verein

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In einer Pressemitteilung schreiben die Vereinsgründer, dass ältere oder beeinträchtigte Menschen, die Unterstützung bei Verrichtungen des täglichen Lebens benötigen, durch den Verein Hilfe erhalten sollen. Die Idee soll von Ehrenamtlichen umgesetzt werden.

Dies geht aber offenbar einher mit einer ablehnenden Haltung gegenüber der Behinderten-Wohnanlage: Auf der Internetseite des Vereins ist zu lesen, dass man dem Bauvorhaben der Kettiger Förder- und Wohnstätten gGmbH (FWS) "sehr kritisch entgegen" stehe. Künftig wolle man im Internet über diverse Themen rund um den Bau berichten. Die Vereinsgründer werfen Fragen nach einem "Etikettenschwindel" bei der Baugenehmigung, Vorschriften des Landesgesetzes über Wohnformen und Teilhabe, Profite von Politikern und Trägern sowie Brandschutzbestimmungen auf.

Gegründet wurde der Verein unter anderem von Holger Bräuer, dessen Frau als Nachbarin aus dem angrenzenden Kaltenengers in mehreren Instanzen gegen den Bau des Wohnprojektes geklagt hatte. Auf Anfrage der RZ, wie diese Einstellung mit dem Vereinszweck zusammenpasse, erklärt Vereinsvorsitzender Bräuer: Es gehe dabei nicht nur um die Bewohner der Anlage, sondern um alle Anwohner am Rheindörfer Platz. "Ich habe nichts gegen behinderte Menschen, nur gegen das Bauvorhaben", betont er. Mit dem Verein wolle er den Behinderten, die dort künftig wohnen werden, helfen.

Alfred Marmann, der Geschäftsführer der FWS, die die Wohnanlage baut, zeigte sich gegenüber der RZ erstaunt über die Vereinsgründung: "Ich begrüße das Vorhaben des Vereins. Aber es wird sich zeigen, inwieweit dessen Programm in der Realität ernst gemeint ist und gelebt wird." Er vermutet dahinter die Strategie, sich vordergründig als "pro Behinderte" darzustellen. Diese Strategie, sagt Marmann, werde von den Gegnern des Projekts schon seit Monaten propagiert. "Wenn Herr Bräuer etwas für das gute Zusammenleben tun will, dann soll er in Zukunft zu uns rüberkommen und mit uns einen Kaffee trinken."

Nachdem der Verein jetzt offiziell gegründet ist, will der Vorsitzende schnell loslegen: "Der Anfang ist gemacht. Wir haben viele Ideen, jetzt kommt es darauf an, dass möglichst viele Mitglieder gewonnen werden", schreibt Bräuer in der Pressemitteilung. Denn nur wenn es genügend Freiwillige gebe, die sich ehrenamtlich engagieren, könne die Idee funktionieren. Nachbarschaftshilfe soll nicht am Gartenzaun aufhören, heißt es. Auch für die, die in Zukunft noch an den Rheindörfer Platz zuziehen.

Der Verein informiert im Internet über seine Ziele: www. wohnen-am-rheindörferplatz.de

Jennifer de Luca


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