Koblenz - Das Forum Confluentes ist fertig! Endlich können sich Koblenzer selbst davon überzeugen, was in der „neuen Mitte" für das Kulturleben der Stadt bewegt wurde. Bei der offiziellen Eröffnung am Donnerstag mischen sich unter das beifällige Murmeln auch kritische Stimmen.
Denn die Liberalen blieben ihrer Linie treu. Hatten FDP und BIZ das prestigeträchtige Projekt lange grundsätzlich infrage gestellt, ging es gestern vor allem um die Finanzen. „Haushalt auf Forum Confluentes aufgelaufen", teilten die Freien Demokraten auf Demo-Schildern mit. Aus ihrer Sicht hat sich die Stadt mit ihrem Anteil von insgesamt 95 Millionen Euro finanziell völlig übernommen.
Die Befürworter sehen das anders. So betonte David Langner, das Land habe das Projekt, das Koblenz auch für Neubürger attraktiver machen soll, über Jahre unterstützt. Allein für den Innenausbau des Forum Confluentes floss bislang ein Zuschuss in Höhe von 6,6 Millionen Euro. Weitere 2,4 Millionen Euro werden nach Aussage des Sozial-Staatssekretärs bis Ende des Jahres folgen.
Dazu kommt, dass aus Städtebau-Fördermitteln weitere 10 Millionen Euro in das gesamte Sanierungsgebiet Zentralplatz geflossen sind.
Aus Sicht des Oberbürgermeisters haben sich die Anstrengungen gelohnt. Joachim Hofmann-Göttig lobte die hohe Funktionalität des Kulturbaus. Er ist für ihn „keine Spielwiese für Architekten", sondern ein wichtiger Beitrag zur Stadt- und Regionalplanung. Das heißt: Koblenz will sich mit diesem neuen Objekt im Wettbewerb der Kommunen positionieren und gut ausgebildete Neubürger anziehen.
Diese entscheiden bekanntlich nicht nur nach den Vorzügen potenzieller Arbeitgeber, sondern auch nach den Kultur- und Freizeitangeboten in ihrer möglichen Wahlheimat.
Es kommt nicht von ungefähr, dass auch Rainer Maria Schäfer die „neue Mitte" als „weichen Standortfaktor" würdigte. Angebote in den Bereichen Bildung, Kultur und Tourismus sind für den verantwortlichen Manager des Generalunternehmers Strabag die „Begleitmusik" für eine erfolgreiche Standortentwicklung.
Und nicht nur das. Rainer Maria Schäfer geht fest davon aus, dass es für den Kulturbau noch einige Architekturpreise geben wird. Aus seiner Sicht wurde die Stadt durch das Forum deutlich aufgewertet. „Koblenz ist aus dem städtebaulichen Dornröschenschlaf aufgewacht", betonte der Manager. Er ist überzeugt, dass sich der „Mut der Entscheidungsfreudigen und der Tüchtigen" auszahlen wird.
Von unserem Redakteur Reinhard Kallenbach
Programm: Noch bis Sonntag stellt sich das Forum Confluentes jeweils von 10 bis 18 Uhr bei ermäßigtem Eintritt den Koblenzern vor – Erwachsene zahlen 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Die Familienkarte (bis zwei Erwachsene und bis vier Kinder) kostet 10 Euro. Der Besuch der Stadtbibliothek ist kostenfrei, Ausleihe nur mit neuem Ausweis. Am heutigen Freitag hat der Kulturbau zwar geöffnet, es gibt aber kein Programm. Anders am Wochenende: Am Samstag werden unter anderem Museumsrallyes und Sonderführungen geboten, immer wieder erklingt an verschiedenen Stellen im Gebäude Musik (unter anderem von Ensembles der Musikschule), und spezielle Angebote richten sich an Kinder. Ab 14 Uhr wird auch auf dem Platz musiziert (Jugendfeuerwehrkapelle Lay, Musikverein St. Servatius). Auch am Sonntag (kostenlos parken im Forum Mittelrhein von 8.30 bis 19.30 Uhr) geht es weiter, dann unter anderem mit dem Fanfarenzug Karthause und den Gasseputzern.