Koblenz - Die Campuszeiten sind lange vorbei, jetzt steht der Verkauf des ehemaligen Hochschulkomplexes an. Mit dem Musikerviertel auf dem Koblenzer Oberwerth wird in einem Bieterverfahren ein Areal von rund 28 000 Quadratmetern in bester Lage angeboten.
Von unserem Redaktionsleiter Ingo Schneider
Entstehen könnte ein neues Quartier mit hochwertiger Wohnbebauung. Eigentümer ist das Land Rheinland-Pfalz, dass unter der Überschrift "Wohnen am Wasser, wo Koblenz am schönsten ist" Werbung dafür macht. Mit dem Verfahren stehe "das letzte große zusammenhängende Areal [...] in dem bevorzugten Wohngebiet in direkter Rheinufernähe zur Neuentwicklung an". Das gesamte Areal wird vom Bebauungsplan als Wohngebiet ausgewiesen.
Das Gelände: Verkauft werden drei Grundstücke - vom Land aufgeteilt in Los 1 ("Urban"), 2 ("Inmitten) und 3 ("Villa"). Diese befinden sich in der nördlichen Spitze des Oberwerths. Interessenten können auf alle drei jeweils einzeln, auf mehrere einzeln oder auf die Lose 1 und 2 zusammen bieten.
Los 1 "Urban": Dahinter verbirgt sich der Sportstättenkomplex, bestehend aus drei Hallen, einem Verwaltungstrakt mit Unterrichtsräumen und einem Schwimmbad. Errichtet wurde das Gebäude 1974. Das Grundstück hat eine Größe von knapp 6400 Quadratmetern. Genutzt wurde der Komplex von der Hochschule - und wird es laut Land noch bis Ende 2014 von der Stadt. Das zukünftige Konzept sieht laut Exposé vor, dass die Sportstätten abgerissen werden. Die Tiefgarage soll erhalten bleiben.
Lose 2 "Inmitten": Dieser Teil ist das Herzstück des Musikerviertels - mit einer Fläche von knapp 20 000 Quadratmetern. Laut Land ermöglicht es "die Realisierung verschiedenster Wohn- und Arbeitsformen in Neubauten und denkmalgeschützten Altbauten." Auf dem Grundstück: das Preußische Lehrerinnen-Seminargebäude mit mehr als 5100 Quadratmetern Nutzfläche. Dazu stehen ein Seminar- und Hörsaalgebäude sowie denkmalgeschützte Doppelhäuser und ein Einzelwohnhaus aus dem Jahr 1926 darauf.
Los 3 "Villa": Auf dem etwa 1500 Quadratmeter großen Grundstück, das im Norden an das Freibad angrenzt, steht eine repräsentative, denkmalgeschützte Villa aus dem Jahr 1909 mit einer Nutzfläche von 700 Quadratmetern, die zuletzt als Verwaltungsgebäude genutzt wurde. Im rückwärtigen Teil des Geländes soll bald die neue Kita Oberwerth ihren Betrieb aufnehmen.
Das Bieterverfahren: Die Gebote auf das Grundstücke sind bis zum 26. März abzugeben. Die jeweils höchsten Gebote erhalten den Zuschlag. Weitere Zuschlagskriterien gibt es nicht.