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Die Planung der Nordtangente in Koblenz läuft

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Koblenz - Die letzte Hürde ist genommen, die Arbeiten an der Nordtangente können beginnen: Der Landtag in Mainz hat im Dezember dem Doppelhaushalt 2014/15 zugestimmt - und damit auch die Mittel für den ersten Bauabschnitt der neuen Koblenzer Verkehrsachse freigegeben.

Von unserer Redakteurin Stephanie Mersmann

Die letzte Hürde ist genommen, die Arbeiten an der Nordtangente können beginnen: Der Landtag in Mainz hat im Dezember dem Doppelhaushalt 2014/15 zugestimmt - und damit auch die Mittel für den ersten Bauabschnitt der neuen Koblenzer Verkehrsachse freigegeben. Das bestätigt die Pressestelle des rheinland-pfälzischen Innenministeriums auf Anfrage. Für den ersten Bauabschnitt der Nordtangente wurden für 2014 zunächst 400 000, für 2015 weitere 600 000 Euro eingestellt. Für die Zeit nach 2016 werden vorbehaltlich weitere 1,05 Millionen Euro bereitgestellt, heißt es aus Mainz.

Stadt und Land werden gemeinsam die Kosten für das Projekt tragen, insgesamt soll der erste Bauabschnitt inklusive Grunderwerb rund 4,5 Millionen Euro kosten. Die Stadt übernimmt davon mit rund 3 Millionen Euro den größeren Anteil, den das Land aber wiederum mit 1,8 Millionen Euro fördert, hieß es im September, als die Planung offiziell vorgestellt wurde. Die städtischen und Landesanteile können sich mit zunehmender Planungstiefe noch verschieben, so der Landesbetrieb Mobilität (LBM). Der Stadtrat hat mittlerweile einstimmig den Weg dafür geebnet, dass auch die Stadt ihren Part erfüllen kann.

In der zweiten Hälfte dieses Jahres sollen die Bagger nun wohl anrollen, bis 2016 werden die Arbeiten voraussichtlich dauern. Die lang ersehnte Straße, die zwischen Metternich und B 9 gebaut wird, soll gleich mehrere Koblenzer Stadtteile vom steigenden Verkehrsaufkommen entlasten, vor allem Rübenach und Metternich.

Bereits abgeschlossen wurde im Dezember die Vermessung der Bestandsdaten, teilt der LBM auf Anfrage mit. Hierbei wurden die bestehenden Geländedaten in ihrer Lage und Höhe gemessen, um exakte Grundlagen für die Straßenplanung zu haben. Die Daten wurden bereits an das Planungsbüro übermittelt. Nun wird der nötige Grunderwerb vorbereitet: Die Wertermittlungsgutachten für die benötigten Grundstücke und den Aufwuchs wie etwa Obstbäume werden derzeit erstellt, so der Landesbetrieb Mobilität. Die Fertigstellung ist für dieses Frühjahr angekündigt, unmittelbar im Anschluss wird mit dem Grunderwerb begonnen.

Der Ingenieurvertrag über die einzelnen Planungsphasen bis hin zur Ausführungsplanung soll mit dem vorgesehenen Büro in den nächsten Tagen abgeschlossen werden. "Das Ingenieurbüro beginnt dann kurzfristig mit dieser Detailstraßenplanung", kündigt der LBM an. Bis Anfang Mai will das Büro alle notwendigen Unterlagen zur Verfügung stellen, sodass die Bauleistungen ausgeschrieben werden können. Vor Beginn der städtischen Planung für eine Stützwand und eine Radwegüberführung im Bereich des Durchbruchs Metternich muss noch ein Bodengutachten erstellt werden.

Wann der nächste Bauabschnitt der Nordtangente folgt, ist noch völlig offen, ebenso, ob dieser zwei- oder vierspurig umgesetzt wird. Insgesamt könnte die Verkehrsachse bei vierspurigem Ausbau dann 43 Millionen Euro kosten, heißt es.

Bürger befürchten Verzögerungen beim Bau der Nordtangente

Bürger aus Bubenheim, Metternich und Rübenach befürchten, dass die lang ersehnte Nordtangente falsch geplant wurde und sich die Umsetzung deshalb verzögern könnte. Hans-Jürgen Schäfer aus Metternich erklärte den Mitgliedern der Bürgerinitiative (BI) "Lebenswertes Rübenach" bei deren Mitgliederversammlung, dass auch die Einfahrt von der Rübenacher Straße auf die Winninger Straße geändert werden müsste, damit der von Norden einfließende Verkehr auf die Rübenacher Straße einbiegen kann. Dies sei aber im rechtskräftigen Planfeststellungsbeschluss nicht enthalten.

"Das bedeutet: Die Projekte müssen neu geplant werden", schreibt die BI in einer Pressemitteilung. Dies aber würde die Umsetzung der Nordtangente entscheidend verzögern, so Schäfer, der gültige Planfeststellungsbeschluss laufe aber im Sommer 2015 ab: "Wenn bis dahin kein Baubeginn erfolgt ist - und dazu gehört mehr als das symbolische Aufstellen eines Baggers -, wird er ungültig, und alles beginnt von vorn …" Die Anwohner seien nun beunruhigt. Dass kein Vertreter der Stadt an der Mitgliederversammlung teilnahm und darauf verwiesen wurde, dass die Planung der Nordtangente Sache des Landesbetriebs Mobilität sei, zeigt für die BI "ein bemerkenswertes Desinteresse der beteiligten Stellen."


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