Koblenz - Schloss Stolzenfels wird seit einigen Tagen in alle Welt verschickt: Mit dem Beginn des neuen Jahres hat Koblenz seine eigene Briefmarke bekommen.
Von unserer Redakteurin Stephanie Mersmann
Und geziert wird diese von dem berühmten Schloss am Rhein. 75 Cent ist die Sonderbriefmarke für Sendungen ins Ausland wert. "Damit ist sie eher etwas Besonderes und hat sicherlich nicht so eine hohe Auflage", sagt Post-Sprecher Thomas Kutsch.
Die Briefmarke ist Teil der Serie "Burgen und Schlösser", Erstausgabetag war der 2. Januar 2014. Als Motiv ausgewählt wurde Schloss Stolzenfels - auf der Marke im Sonnenschein zwischen grünen Hängen zu sehen - als "Paradebeispiel für die Baukunst der Burgenromantik", heißt es in einem Schreiben der Post. Im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. wurde die damals verfallene mittelalterliche Burg ab 1836 zum Bergschloss ausgebaut.
Dass Schloss Stolzenfels jetzt zu Briefmarken-Ehren gekommen ist, ist Ergebnis eines aufwendigen Verfahrens. Welches Motiv in einem neuen Jahrgang ein Postwertzeichen ziert, entscheidet ein unabhängiges Gremium, nicht etwa die Post. Zunächst einmal kann jeder Bürger Vorschläge einreichen, rund 500 Ideen gehen im Jahr beim zuständigen Bundesfinanzministerium ein. Welche von ihnen verwirklicht werden, entscheidet ein Programmbeirat, in dem Politiker, Verwaltungsfachleute, Grafiker, Philatelisten und Vertreter der Post sitzen. Das letzte Wort hat der Finanzminister.
Über 50 Motive werden in einer geschlossenen Sitzung ausgewählt, "da geht es auch hart zur Sache", berichtet eine Sprecherin des Finanzministeriums. Die Auswahl folgt einem klar definierten Kriterienkatalog. Im Fall der Stolzenfels-Marke wurde beschlossen, dass sie in die "Burgen und Schlösser"-Serie passt, die vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien angeregt wurde. Mit der Serie sollen Bauwerke und die dazugehörigen Parkanlagen in Deutschland gewürdigt werden. Die konkrete Auswahl der Bauwerke trifft der Beauftragte in Zusammenarbeit mit der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. "Sowohl der Länderproporz als auch die Vielfalt der verschiedenen Formen und Epochen werden dabei berücksichtigt", so die Sprecherin.
Wer die Idee eingebracht hat, ist nicht bekannt. Für die grafische Gestaltung, über die wiederum ein Kunstbeirat entschieden hat, wurde ein Foto der in Koblenz ansässigen Generaldirektion Kulturelles Erbe verwendet.