Koblenz - Neun Klubs, 26 Bands: Music Live lädt am Freitag zum fünften Kneipenfestival Kulturschock in die Koblenzer Altstadt.
Auftrittsmöglichkeiten für lokale Bands sind rar in Koblenz. Umso wichtiger sind solche Festivals wie Kulturschock für die hiesige Musikszene: Bei diesem Projekt der Musikerinitiative Music Live bietet sich Gruppen aus Koblenz, der Region und vereinzelt darüber hinaus eine Bühne - an diesem einen Abend sorgen sie für jede Menge Livemusik in den Kneipen und Klubs der Stadt. 26 Bands treten dieses Mal beim Kulturschock auf, der am Freitag, 6. Dezember, stattfindet [Anm. der Red.: In der gedruckten RZ stand fälschlicherweise Samstag]. Neun Locations beteiligen sich an der Aktion, vom Circus Maximus bis zum Spökes sind sie Anlaufstelle für alle, die sich für Gitarrenmusik begeistern, sei es Pop, Rock oder auch härtere Klänge.
Zum fünften Mal findet Kulturschock statt. Im Prinzip ändert sich wenig, wie Volker Cornet, Geschäftsführer von Music Live sagt. Nach wie vor gilt: Wer einmal Eintritt zahlt, kann in allen neun Klubs Musik hören. Neu dabei ist in diesem Jahr wieder das Dreams. "Das freut mich sehr", sagt Cornet. Wegen logistischer Probleme hatte der Klub in der Schanzenpforte zuletzt beim Kulturschock ausgesetzt, jetzt aber spielen dort vier Bands - allesamt Combos, die sich dem Metal Core verschrieben haben. Headliner des Abends ist Six Reasons To Kill aus Koblenz. Gitarrist ist Loc Tran, der zugleich seit Jahren im Vorstand von Music Live aktiv ist.
Erstmals als Kulturschock-Kneipe ist der Florinsmarkt mit dabei, auch hier wird es musikalisch ein wenig härter zur Sache gehen: Nexus Loos und The Wicked Chambers machen Metal.
Verabschiedet haben sich die Festivalmacher vorerst von zwei Kneipen: dem BaRock, das laut Volker Cornet nicht so gut vom Publikum angenommen wurde, sowie das Doc's Backstage. Diese Kneipe setzt vorerst aus. "Es bleibt also bei neun Bühnen. Diese Zahl hat sich für uns bewährt", sagt Volker Cornet. Sie garantiert musikalische Vielfältigkeit, ohne das Festival und damit den organisatorischen Aufwand allzu überbordend werden zu lassen. Die Mitglieder von Music Live und etliche Helfer sorgen größtenteils für die technische Ausstattung der einzelnen Bühnen, sind ehrenamtlich engagiert, um das Festival zu stemmen. "Es ist eine Non-Profit-Veranstaltung", betont Cornet. Es komme nicht darauf an, Geld mit dem Kulturschock, das von einigen Sponsoren unterstützt wird, zu verdienen, sondern darum, dass Bands live spielen können. "Aber wenn sie das vor möglichst vollem Haus tun, freuen wir uns natürlich darüber - und die Musiker auch", sagt Volker Cornet. Mit 700 bis 800 Zuhörern rechnet er.
Das Interesse am Kulturschock ist aufseiten der Musiker jedenfalls groß: Bei Cornet bewerben sich etliche Bands für das Festival, auch von außerhalb der Region. sie haben allerdings eher schlechte Chancen auf einen Auftritt: "Wir wollen etwas für unsere Bands hier tun", bekräftigt Cornet. In den Vorjahren hatte er zwar durchaus Bands aus anderen Teilen der Republik eingeladen, will davon aber abrücken.
Eine Ausnahme macht er bei den Supersiegern, die aus Süddeutschland anreisen. Das Duo wollte vergangenes Jahr bereits beim Kulturschock auftreten, ließ es aber wegen einer Erkrankung bleiben. Daher bekommt es jetzt seine Bühne in Koblenz - und zwar im Le Box (ehemals Fox Box). Auf ihren Aufritt freut sich Cornet, nennt diverse, für ihn spannende Bands. Konkrete Empfehlungen aber spart sich der Music-Live-Geschäftsführer. Schließlich gilt: Kommen, schauen, hören - beim Kulturschock gibt es etliche Bands und Sounds zu entdecken. ame
Das Programm am Freitag:
Circus Maximus: (Alternative Pop/Rock) presented by rockbuster.de: Young, Die Felsen, Bender & Schillinger
Discothek Dreams: (Metal Core) Origin Of All, As She Enters, Days Of Despite, Six Reasons To Kill
Druckluftkammer: (Gothic Rock) Hekate, Euphorbia
Florinsmarkt: (Metal) Nexus Loose, The Wicked Chambers
Le Box (früher Fox Box): (Indie Pop/Rock) Claytones, Die Supersieger
Kleine Freiheit: (Alternative Pop) Sime, Red Hill, Daniel Goldstadt & Nahverkehr
Mephisto: (Alternative Rock) E-la-stii, Les Crevettes, The Grand Sleep
SK2: (Metal/Metal Core) Sheldon, Secutor, Sinsick
Spökes: (Pop/ Rock) Roadproof, Still & Laut, Attic Jam
Der Eintritt für das Kulturschock-Festival beträgt 5 Euro. Das Festivalbändchen berechtigt zum Eintritt in alle Klubs. Es gibt keinen Vorverkauf, Abendkassen in den einzelnen Klubs sind eingerichtet. Die Bands spielen ab 20 Uhr. Weitere Infos: www.kulturschock.org