Urbar - Die Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft (RMV) hat in diesem Herbst zwei Fahrten der Linie 358, die von Koblenz über Urbar auf den Mallendarer Berg führt, gestrichen.
Betroffen sind die Busse, die montags bis freitags um 9.20 Uhr sowie um 11.20 Uhr am Koblenzer Hauptbahnhof abfuhren, auf der Rückfahrt in Urbar an der Haltestelle "Mitte" um 10.01 beziehungsweise um 12.01 Uhr hielten und dann weiter nach Koblenz fuhren. Grund für die Streichung der Fahrten sind nach Angaben der RMV wirtschaftliche Erwägungen. "Wenn in einem Bus nur vier oder fünf Personen mitfahren, lohnt sich eine solche Fahrt nicht mehr, und dies war bei den betreffenden Fahrten, die abseits der klassischen Berufs- und Schulzeiten lagen, der Fall", betont Gabriele Rau, Pressesprecherin der RMV.
In Urbar stößt die Einstellung der zwei vormittäglichen Busfahrten allerdings auf Kritik. "Gerade für ältere Menschen, die auf den Bus angewiesen sind, ist die Streichung der Fahrten ein Problem", klagt ein älterer Urbarer. Ortsbürgermeister Kurt Nebgen sieht dies ähnlich. "Die Linie 8 der Kevag, die im Halbstundentakt unten am Kanuheim an der B 42 hält, ist für ältere oder gehbehinderte Menschen nämlich keine Alternative, denn der Berg ist einfach zu lang und zu steil." Auch Verbandsgemeindebürgermeister Fred Pretz kritisiert die Streichung. "Nicht nur für die Verbindung von und nach Koblenz, sondern auch innerhalb der Verbandsgemeinde waren die Fahrten wichtig, deshalb drängen wir auch auf eine Rücknahme der Streichungen", hob Pretz gegenüber der RZ hervor. Eine Alternative zur Linie 358 wäre für ihn, dass die Kevag ihre Linie 8 über den Urbarer Ortskern nach Vallendar fahren ließe. "Man bräuchte dann in Urbar auch nur eine Haltestelle in der Ortsmitte anzufahren, damit wäre sicherlich vielen Bürgern aus Urbar geholfen", schlägt Pretz vor. Die Kevag hält dies allerdings aus mehreren Gründen nicht für praktikabel. "Aufgrund der Zeitverzögerung müssten wir dann einen weiteren Bus einsetzen, um die Taktung zu halten. Zudem würde sich die Fahrtzeit nach Vallendar und Bendorf erhöhen, was natürlich für die Fahrgäste dorthin nicht angenehm ist", sagt Hansjörg Kunz, Geschäftsführer der Kevag Verkehrs-Service GmbH.
Peter Karges