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Rhein-Mosel-Halle in Koblenz: Dem Konzertgenuss folgt der Parkhausfrust

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Regelmäßig hagelt es nach Veranstaltungen aller Art Beschwerden wegen langer Wartezeiten an den drei Parkautomaten in der Tiefgarage. Kurze Grünphasen an der Ampel zur Mainzer Straße führen zusätzlich zu Staus bei der Ausfahrt.

Dabei wäre es aus Sicht der betroffenen Veranstalter nicht schwierig, Abhilfe zu schaffen. Denn: Bis zum Frühjahr konnten Besucher ab 19 Uhr vorab pauschal fünf Euro am Automaten bezahlen und nach der Veranstaltung sofort ausfahren. Damit gab es auch keine Schlangen nach der Veranstaltung. Im Frühjahr 2013 wurden dann aber neue Kassensysteme aufgestellt - und das Vorab-Bezahlen war nicht mehr möglich.

Für Dr. Olaf Theisen, Intendant des Koblenzer Musik-Instituts (MI), ist das nicht nachzuvollziehen. In diesem Jahr erlebt das MI seine erste Klassik-Saison in der neuen Halle. Und so zufrieden man mit deren Verlauf grundsätzlich ist, so unzufrieden ist man es mit der Parksituation. Gespräche und die Suche nach Lösungen laufen schon lange. "Ich verstehe nicht, warum die Diskussion so schwierig ist", betont Theisen.

Was aus seiner Sicht notwendig wäre, um die Probleme zu lösen? Zunächst müsste die Möglichkeit der Vorab-Bezahlung wieder eingeführt werden. Und dann sollte die Ampelanlage zur Mainzer Straße in den Abendstunden umgeschaltet werden. Nur wenige Autos können in einer Grünphase passieren. Nicht selten staut sich so der Verkehr bis zurück ins Parkhaus. Und das, obwohl zu den Zeiten am Abend, wenn die Veranstaltungen in der Regel enden, auf der Mainzer Straße nur wenig Betrieb herrscht.

Zwei Forderungen also - doch ob so bald Besserung in Sicht ist? Der Vorab-Bezahlung erteilt Bodo Ruschmeier, Niederlassungsleiter des Parkhausbetreibers B+B, jedenfalls eine klare Absage. "Das ist abgeschafft und wird auch definitiv nicht wieder eingeführt." Grund sei die Preisstaffelung, die im Nachttarif für die erste, zweite und dritte Stunde jeweils 1,50 Euro vorsieht, ab der vierten Stunde dann nur noch 0,50 Euro. Im Voraus bezahlen sei so nicht möglich. "Wenn man nach 19 Uhr einfährt und bis 23 Uhr das Parkhaus verlässt, zahlt man aber nach wie vor 5 Euro", rechnet Bodo Ruschmeier vor. Nicht nur Veranstaltungsbesucher würden schließlich das Parkhaus nutzen. Und der Betreiber müsse "wirtschaftlichen Zwängen" Rechnung tragen.

In der Diskussion ist aber zumindest noch die Frage, ob im Eingangsbereich der Rhein-Mosel-Halle ein weiterer Kassenautomat aufgestellt werden kann - und wer die Kosten dafür übernimmt. "Das könnte zu einem gleichmäßigeren Besucherabfluss beitragen", meint Raimund Lehmkühler, Bereichsleiter von Koblenz-Kongress. Man sei durchaus bereit, die Stellfläche mit Stromanschluss kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Eine Übernahme der Kosten für den Automaten selbst aber kommt für die Stadt nicht infrage, wie Heiko Breitbarth von der Pressestelle der Stadt betont. Bodo Ruschmeier von B+B zeigt sich skeptisch, "ob das wirklich das System verbessert". Er weist vor allem auf die hohen Investitionskosten hin.

Auch nach der Warterei an den Kassenautomaten ist die Geduldsprobe für Hallenbesucher übrigens nicht beendet. Denn an der Ampel an der Kreuzung zur Mainzer Straße staut es sich oft richtig. Nach Auskunft der Stadt können pro Stunde dort in Richtung Süden und in Richtung Rizzastraße zusammen 480 Autos passieren. Tagsüber wie abends - denn auch dann bleibt die Ampelschaltung unverändert. Ausreichend sei das, meint man im Rathaus - und rechnet vor: Geht man davon aus, dass 500 Fahrzeuge in der Stunde von der Tiefgarage und dem Parkplatz am Weindorf zufließen und etwa ein Drittel davon rechts in Richtung Pfaffendorfer Brücke abbiegt, bleiben rund 330 Autos für die beiden Fahrspuren an der Ampel übrig - deutlich weniger als die möglichen 480. "Auf eine Stunde bezogen ist die Leistungsfähigkeit gegeben", so Heiko Breitbart von der städtischen Pressestelle. Geprüft wird jetzt, ob das auch für kleinere Zeitintervalle gilt - und ob eine Änderung für die Abendstunden sinnvoll ist.

Katharina Demleitner und Ingo Schneider

Sanierung beginnt im Dezember - dann soll auch die Beschilderung verbessert werden

Anfang Dezember beginnen die angekündigten Sanierungsarbeiten im Parkhaus an der Rhein-Mosel-Halle. Parkdeckweise werden diese erfolgen und sollen eineinhalb bis zwei Jahre dauern: "Im Sommer 2015 müsste alles fertig sein", sagt Bodo Ruschmeier vom Parkhausbetreiber B+B. Mit Beeinträchtigungen muss in der Zeit gerechnet werden. Im Zuge der Sanierung sollen auch neue Schilder angebracht werden. Zurzeit macht es die mangelhafte Ausschilderung im Parkhaus den Besuchern schwer, den richtigen Eingang zur Halle zu finden. "Derzeit ist das nicht optimal, die Orientierung ist schwierig", meint auch Raimund Lehmkühler von Koblenz-Kongress. Während der Bauphase sollen nun zumindest provisorische Schilder helfen, den richtigen Weg zu finden. kde


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