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Ein Jahr Forum Mittelrhein in Koblenz: Eine Bilanz

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Haben die Koblenzer denn ihr Forum Mittelrhein angenommen, es gar in ihre Herzen geschlossen, so wie Werbeparolen ("Das ist kein Einkaufszentrum. Das ist deine neue Heimat") andeuteten? "Das ist wie bei persönlichen Beziehungen auch", sagt Center-Managerin Kirsten Jackenkroll ein bisschen vorsichtig. "Freundschaften entstehen langsam, eine Liebesbeziehung erst recht. Das muss Zeit haben, um zu wachsen."

Eineinhalb bis zwei Jahre dauere die Markteinführungsphase in der Regel, bis man eine klare Analyse der Situation machen könne, sagt die 32-Jährige. Erste Kundenbefragungen im vergangenen November hätten aber schon positive Grundströmungen gezeigt: Drei Viertel der Besucher hätten damals die Schulnote 1 bis 2 für das Forum insgesamt gegeben und auch eine 1 bis 2 für den Gastronomiebereich, der im Center eine große Rolle spielt. Dabei seien die Startbedingungen durchaus nicht einfach gewesen. "Das Kulturgebäude ist ja erst am 20. Juni eröffnet worden, fast ein Dreivierteljahr nach dem Center, und bis dahin habe ich immer gesagt, in der neuen Mitte schlägt ja erst das halbe Herz", sagt Jackenkroll und lächelt. Denn von Anfang an sei klar gewesen, dass das Einkaufscenter nicht für sich allein betrachtet funktionieren könne. "Seitdem das andere Gebäude offen ist, merken wir eine verstärkte Frequenz, auch im Parkhaus."

"Am Wochenende ist es ganz okay. Aber unter der Woche ist zu wenig los", beobachtet eine Mitarbeiterin in einem Bekleidungsgeschäft. "Hier ist viel junges Publikum, das Geschäft wird gut angenommen", sagen dagegen zwei Mitarbeiterinnen aus einer Parfümerie.

"Wir hoffen auf ein gutes Weihnachtsgeschäft" - mehr als einmal fällt dieser Satz bei der kleinen Stichprobenbefragung. Denn allzu oft ist das Forum noch zu unbelebt, und allzu oft sind die Besucher auch nicht gleichzusetzen mit Kunden. "Allerdings unternimmt das Center-Management eine ganze Menge, um Leute reinzukriegen, viele Aktionen und so", sagt eine Mitarbeiterin aus einem Schuhgeschäft.

"Man braucht einfach keine zwei Einkaufszentren so nah nebeneinander", ist die Meinung zweier Mitarbeiter in einem der kleineren Geschäfte. Und das sehen auch viele Kunden so: "Unnötig", sagt eine Bendorferin, die erst zum zweiten Mal überhaupt im Forum ist. "Städteplanerisch daneben", sagt eine 28-jährige Koblenzerin, die aber trotzdem gern reingeht. "Ich esse oft hier, das Angebot ist wirklich gut." Das sagt auch eine 17-Jährige: "Der Essbereich ist prima."

Doris Schneider


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