Rund 12 000 Menschen erleiden in Rheinland-Pfalz jährlich einen Herzinfarkt, und 3500 von ihnen sterben daran. Mancher Herzinfarktpatient könnte noch leben, wenn früh genug richtige Hilfe geleistet worden wäre oder er einen Arzt aufgesucht hätte. Das DRK Koblenz und das Katholische Klinikum haben nun die Initiative "Herzinfarkt - Koblenzer retten Leben" gestartet, die ausführlich über die Ursachen, Symptome und Erste Hilfe informiert.
Auftaktveranstaltung war nun im Marienhof, wo unter anderem der Herzspezialist Prof. Dr. Bernhard Brehm, Chefarzt für Innere Medizin und Kardiologie am Katholischen Klinikum, über Prävention, Erste Hilfsmaßnahmen sowie die Behandlung berichtete.
Auslöser für einen Herzinfarkt sind sogenannte Plaques, Verkalkungen innerhalb der Arterien, die den Blutfluss hemmen und letztendlich ein Gefäß verschließen können. Symptome eines solchen Gefäßverschlusses, der zum Herzinfarkt führt, können unter anderem sein: anhaltende Brustschmerzen, Übelkeit, Schweißausbrüche, Unruhe, Atemnot und Schmerzen vornehmlich im linken Arm. "Wenn Sie auch nur den Verdacht auf einen Herzinfarkt haben, alarmieren Sie sofort unter 112 den Notarzt, egal ob es nachts ist oder am Wochenende. Belästigen Sie uns Ärzte", betonte Bernhard Brehm.
Wenn es sich um einen Herzinfarkt handelt, dann wird der Patient mittels eines Herzkatheders behandelt. Dieser weitet das verschlossene Gefäß, das anschließend mit einem Stent offengehalten wird. Nach einem Herzinfarkt muss der Patient auch noch einige Zeit auf der Intensivstation verweilen, auch wenn es ihm besser geht. "Nur auf der Intensivstation haben wir die Möglichkeiten, einen Herzinfarktpatienten richtig zu überwachen und zu versorgen", sagt Bernhard Brehm.
Einen Herzinfarkt kann jeder Mensch bekommen, aber es gibt Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit ansteigen lassen. Solche Faktoren sind vor allem: Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck, Bewegungsmangel sowie Störungen beim Fettstoffwechsel. Auch eine ungesunde Ernährung trägt zu einer Steigerung des Herzinfarktrisikos bei. Bernhard Brehm rät bezüglich der Ernährung vor allem, viel Obst und Gemüse zu essen sowie viel Wasser zu trinken. Ist Erste Hilfe bei einem bewusstlosen Herzinfarktpatienten zu leisten, so sollten, falls kein Defibrillator vorhanden ist, eine sogenannte Atemspende erfolgen und eine Herzdruckmassage durchgeführt werden. Die Projektreihe "Herzinfarkt - Koblenzer retten Leben" soll unter anderem an Schulen und Unternehmen fortgesetzt werden. Im Anschluss an den Vortrag werden die Teilnehmer dann unter Leitung von Mitarbeitern des DRK üben, wie Erste Hilfe geleistet werden kann.
Peter Karges