Die Verkehrssicherheit gehört in der katholischen Kita in St. Sebastian vom ersten Tag an zum Alltag dazu. Für künftige Schulkinder haben die Landesverkehrswacht und die Unfallkasse mit Unterstützung von Sparkasse und Landesbausparkasse ein neues Heft "Sicher zur Schule" herausgebracht. Bei einem Besuch von Vertretern des Projekts in der Kita haben die Kinder gezeigt, was sie schon alles können.
Claudia Schoor, Leiterin der Kita, fragt in die Kinderrunde, worauf man im Verkehr denn alles achten muss. Sofort schnellen einige Finger in die Höhe: "Man muss nach rechts und links gucken", sagt ein Mädchen. Ein Junge ergänzt: "Auf Motorräder muss man auch gucken, die sind nämlich ein bisschen schneller."
Schoor und ihr Team bauen das Thema Verkehrssicherheit so oft es geht in den Kita-Alltag mit ein. "Wir fangen bei uns auf dem Gelände an. Auf den Wegen malen wir Zebrastreifen und stellen selbst gebastelte Schilder auf", sagt Schoor. Dabei setzen sie vor allem auch auf die Zusammenarbeit mit den Eltern, denn es reiche nicht aus, wenn die Kinder nur im Kindergarten achtsam seien: "Gerade im Ort wird das Thema bei manchen Eltern nicht so ernst genommen. Sie sagen ,Wir sind doch keine große Stadt'. Aber auch hier ist es wichtig, dass die Kinder lernen, dass sie nicht quer, sondern gerade über die Straße gehen." Das Programm der Verkehrswacht richtet sich besonders an die Kinder im Vorschulalter, damit sie in Zukunft den Schulweg auch allein meistern können.
Für die Erzieherin ist es problematisch, dass immer mehr Kinder morgens mit dem Auto gebracht werden: "Die Kinder sind leider in vielen Familien nur Mitläufer, und es fehlt an einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kind." Die Broschüren der Unfallkasse und der Verkehrswacht sollen genau hier ansetzen. Es gibt ein Heft speziell für die Eltern. Darin bekommen sie Tipps, worauf es im Alltag besonders ankommt. Das Schulwegheft ist speziell für Kinder. Spielerisch werden die kleinen Verkehrsteilnehmer hier auf gefährliche Situationen im Straßenverkehr aufmerksam gemacht. Bunte Zeichnungen zeigen dabei gefährliche Situationen.
Bei einer anschließenden Runde um den Block zeigen die Kita-Kinder, dass sie schon wissen, worauf es ankommt: "Man muss auf dem Bürgersteig gehen", sagte eines der Kinder. Auch das richtige Verhalten am Zebrastreifen kennen sie schon. In Zweierreihen bleiben sie stehen, schauen rechts, links und wieder rechts und überqueren dann die Straße. Dabei ist eins ganz wichtig: Die Kinder heben den Arm, damit sie besser von den Autofahrern gesehen werden.
Nina Borowski