Die Aktion der NPD, deren Aktiven von einer Veranstaltung in Siegburg kamen, war erst am späten Donnerstagvormittag öffentlich bekannt geworden. Antifa, Die Linke und andere Gruppierungen organisierten spontan einen Gegenprotest. Die Polizei ging auf Nummer sicher und zeigte starke Präsenz am Zentralplatz. Die Beamten bildeten einen Riegel zwischen Linken und Rechten.
Auch die Stadtverwaltung hatte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. "Wegen dringenden Dacharbeiten geschlossen" wurde die Dachterrasse des Kulturbaus am Donnerstagnachmittag ab 14.30 Uhr geschlossen. Hinter der Sperrung steckten in Wirklichkeit aber keine Mängel an der noch neuen Fläche, sondern ein Sicherheitsaspekt: Die Stadt wollte verhindern, dass von oben Gegenstände auf die NPD-Leute geworfen würden.
Die Kundgebung, die friedlich verlief, wurde von lautstarken Protesten und Pfeifengetriller begleitet. Der Redner, der stellvertretende NPD-Vorsitzende Karl Richter, hatte kaum eine Chance, sich Gehör zu verschaffen. Richter, zugleich Vorsitzender des Landesverbandes Bayern, gab sich betont moderat und versuchte, Euro-Skeptiker und Gegner einer unkontrollierten Zuwanderung aus dem bürgerlichen Lager auf seine Seite zu ziehen.
Allerdings warf er den Demonstranten faschistisches Verhalten vor. Eine vergebliche Attacke. Die meisten machten einen großen Bogen um die Kundgebung der NPD. ka