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Wein und Architektur: Das passt zusammen

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Am Anfang stand die deutliche Verbesserung der Qualität. Schnell folgten eine neue Etikettierung und eine Modernisierung der Vertriebswege. Mit dem Aus- und Umbau ihrer Weingüter schlossen viele Winzer die kleine Revolution vorläufig ab.

Die Wanderausstellung, die in Zusammenarbeit von Architektenkammer, Generaldirektion Kulturelles Erbe und Weinbauministerium präsentiert wird, zeigt insgesamt 15 Stationen. Diese stehen für die besten Bewerbungen um den Architekturpreis Wein 2013.

Auch der Weinbau-Staatssekretär ist überzeugt: "Wein und Architektur sind perfekte Partner. Wenn Weinkultur auf Baukultur trifft, bedeutet das eine erhebliche Steigerung der Attraktivität und damit auch mehr Wertschöpfung in den ländlichen Regionen", betonte Thomas Griese bei der Eröffnung der Wanderausstellung, in der bezeichnenderweise kein Projekt aus Koblenz und der näheren Umgebung zu sehen ist. In Sachen Baukultur scheint die Region - trotz hoffnungsvoller Ansätze - noch einigen Nachholbedarf zu sein. Und so hatten Architekten wie Lukas Baumewerd ihren großen Auftritt. Der Mann aus Köln zeichnet für das Siegerprojekt verantwortlich - den Umbau des Weinguts Markus Molitor in Bernkastel-Wehlen. Seine Präsentation zeigte, dass Planer und Winzer eines gemeinsam haben: Ein gutes Produkt braucht viel Einfühlungsvermögen, den Blick fürs Wesentliche und Geduld. Nicht umsonst erinnerte Baumewerd an seine langen Gespräche mit dem Bauherren, der wie seine vielen Kollegen vor einer Herausforderung stehen: Nicht nur das Produkt muss stimmen, sondern auch der Produktionsort. Denn Weinkauf direkt im Weingut ist "in". Deshalb muss vom Keller bis unters Dach alles picobello sein. Und nicht selten müssen die Winzer noch ein Rundumerlebnis bieten - inklusive guter Küche und Unterkunft.

Das beschriebene Rundumkonzept haben sich Markus Longen und seine Familie auf die Fahnen geschrieben und ihren Traum in Longuich bei Trier verwirklich. Um ihr "Wohlfühlweingut" mit Hauptgebäude und kleinen Winzerhäuschen zu realisieren, wurde gleich ein ganzes Architektenteam mit an Bord genommen. Dazu gehörten Mattheo Thun aus Mailand, das Büro Stein, Hemmes, Wirz aus Kassel und der Landschaftsarchitekt Johannes Cox aus Frankfurt. Ergebnis: die Fachpresse überschlug sich schon vor der offiziellen Eröffnung. Denn der Investition von Markus Longen ging eine umfassende Marktbeobachtung einher. Der Winzer zeigte sich bei der Eröffnung überzeugt, dass der Weintourismus an der Mosel mehr denn je lebt. Und es sind nicht nur die Älteren, die hohe Weinqualität zu schätzen wissen.

Die Wanderausstellung ist bis Ende September in der "Langen Linie - Haus des Genusses" von 10 Uhr bis 18 Uhr zu sehen sein.

Reinhard Kallenbach


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