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Verbraucherzentrale Koblenz: Bei der Ernährung steckt der Teufel im Detail

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Der Name des Desserts klingt nicht nur verführerisch, sondern verspricht uneingeschränkten Waldbeer-Genuss. Doch bei näherer Betrachtung offenbart sich die Wahrheit: Zwar hat das Produkt einen hohen Fruchtgehalt, doch besteht es aus Äpfeln, Rosinen und Aromen. Ein klassischer Fall für die Verbraucherberatung Koblenz. Sie will Konsumenten überzeugen, dass sich für sie der Blick aus Kleingedruckte lohnt und damit einen Beitrag zur gesunden Lebensführung leisten.

Beraten, beraten und noch mal beraten: Das können die Mitarbeiterinnen des Koblenzer Standortes der Verbraucherzentrale tun. Denn eine komplett kundenfreundliche Kennzeichnungspflicht liegt noch in weiter Ferne. "Das hat immer öfter eine europäische Dimension", betonte Staatssekretärin Beate Reich vom Mainzer Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz bei ihrem Koblenz-Besuch am Mittwoch. Ist das Land Rheinland-Pfalz also machtlos im Kampf gegen den Etikettenschwindel? Nicht ganz. Über die Verbraucherberatungen können die wichtigsten Informationen bis in Kindertagesstätten und Pflegeeinrichtungen hinein vermittelt werden. Vorträge, Ausstellungen und Unterrichtsmaterialien sind auch für die Koblenzer Beraterinnen um Iris Brenner "Waffen" im Kampf gegen die ungesunde Ernährung. Dafür und die vielen anderen Beratungsleistungen von der Geldanlage über Energie bis hin zu Bank- und Versicherungsgeschäften wird jedoch eine finanzielle Grundausstattung benötigt. Gab es früher noch starke Schwankungen in den Etats, die nicht selten als existenzbedrohend wahrgenommen wurden, gewährt das Land der Verbraucherzentrale jetzt ein jährliches Fixum von immerhin 1,7 Millionen Euro. "Das schafft Planungssicherheit", erklärte die Staatssekretärin, die auf weitere projektbezogene Zuschussmöglichkeiten von Bund und Land verweist. Insgesamt erreicht der Etat der Verbraucherzentrale mit ihren Beratungsstellen eine Höhe von 3,1 Millionen Euro. Damit lässt sich einiges anfangen, zumal sich innerhalb der Themen Schwerpunktverschiebungen ergeben haben. So gibt es zwar immer noch Abzocke über Telefon und Internet, doch hat eine verbraucherfreundlichere Rechtsprechung dafür gesorgt, dass die Flut der Fälle abgeebbt ist.

Dafür haben sich abmahnfreudige Anwälte neue Geschäftsfelder erschlossen und verschicken unerfreuliche Briefe mit hohen Forderungen an oft zu arglose Privatleute. Beraterin Ursula Schwippert nannte den klassischen Fall: Da laden Kinder und Jugendliche Fotos, Videos, Computerspiele oder Musik aus dem weltweiten Netz und teilen sie mit Freuden - und wissen nicht, dass sie eine Verletzung des Urheberrechts begangen haben. Mit den unangenehmen Folgen müssen sich dann die Eltern auseinandersetzen. Dazu kommt, dass der Verbraucherzentrale in solchen Fällen die Hände gebunden sind. Denn die Abwandlung von Unterlassungserklärungen und die damit verbundene Verringerung des Streitwertes gehört in die Hände eines Fachanwalts. Immerhin gab es beim Ortstermin bei der Koblenzer Beratung im Entenpfuhl einen kleinen Hoffnungsschimmer. Mehrere Bundesländer, darunter auch Rheinland-Pfalz, haben eine Gesetzesinitiative angeschoben, die private Internetnutzer vor ruinösen Forderungen schützt. Diese werden wohl noch in diesem Jahr per Gesetz auf 1000 Euro "gedeckelt". Dieser Betrag tut zwar immer noch weh, doch hoffen die Verbraucherschützer, dass die Flut der Abmahnungen nachlässt, zumal mit dem Gesetzesentwurf weitere Einschränkungen verbunden sein werden. Und die Erfahrung zeigt, dass neue Gesetze nach drei Jahren auf den Prüfstand kommen und zugunsten der Verbraucher nachgebessert wird.

Reinhard Kallenbach

Gefährliche Dosis aus dem Internet

Wenn es um Nahrungsergänzungsmittel oder Arznei geht, ist das Internet voller unseriöser Angebote. Denn oft sind die Inhaltsstoffe gefährlich. Die Verbraucherberatung Koblenz warnt davor, diese Produkte ohne Rücksprache mit einem Arzt zu konsumieren. Gefahren lauern nicht nur im Netz, sondern auch bei frei verkäuflichen Produkten in heimischen Geschäften. So können falsch dosierte Mineralien dem Körper zusetzen. Nicht zu unterschätzen sind Gingko-Produkte, die das Blut verdünnen. Auch hier einen Arzt fragen! ka


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