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Tierheim Koblenz: Umzug ist für Herbst 2014 geplant

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Gerade sind die ersten Ausschreibungen für Erd- und Kanalarbeiten rausgegangen. Die Erschließungsarbeiten können im Oktober beginnen. Für Ende November/Anfang Dezember ist der erste Spatenstich des neuen Tierheims geplant, sagt Gisela Kroppenberg, Vorsitzende des Tierschutzvereins Koblenz und Umgebung. Und im Herbst 2014 soll der Umzug von Moselweiß nach Rübenach erfolgen – endlich.

Wenn alles so klappt, wie es im Moment aussieht, hat sich der geplante Bau um fast ein Jahr verzögert. Gründe gab es unendlich viele, sagt Gisela Kroppenberg. Große und kleine. Zunächst verlief der Kauf des Geländes, das aus städtischen und privaten Parzellen besteht, nicht reibungslos. Dann zeigte sich bei Bodenprüfungen, dass die Standfestigkeit nicht so ist wie gewünscht. Auch deswegen musste der im Juni 2012 vorgelegte Bauantrag nachgebessert werden. Und jede kleine Veränderung zog wieder neue Beratungen und Entscheidungen nach sich.

Doch jetzt will man nach vorn schauen, sagt die Tierschutzvereins-Vorsitzende und nennt bei einer Pressekonferenz ein paar Rahmendaten: 24 000 Quadratmeter ist das Areal bei Rübenach groß, auf dem das neue Tierheim stehen wird, das Gebäude selbst soll eine Grundfläche von 1600 Quadratmetern haben. 14 Hunde- und ebenso viele Katzenzimmer in unterschiedlichen Größen sind geplant, Räume für Kleintiere und Areale für Wildtiere, Exoten und Wasservögel, außerdem Quarantänezimmer und ein Raum, in dem der Tierarzt seine Patienten behandeln kann. Das spart Zeit, weil die Mitarbeiter die Tiere nicht in die Praxen bringen müssen. Im neuen Tierheim sind außerdem Seminarräume geplant, da die Öffentlichkeitsarbeit für den Tierschutz und die Zusammenarbeit mit Schulen und Senioreneinrichtungen intensiviert werden sollen.

Eine Million Euro Eigenmittel hat der Verein, sagt Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig, selbst bekennender Hundefan und Schirmherr des Neubaus. Ein Landeszuschuss in Höhe von 700 000 Euro sei zugesagt. Doch für die komplette Ausstattung des Neubaus wird das Geld nicht reichen, auch wenn es keine Villa werden wird, wie manche Kritiker dem Vereinsvorstand vorgeworfen haben.

Jeder Euro wird gebraucht, aber auch jede Form der Öffentlichkeitsarbeit. Ein Spendenprojekt mit dem Straßenkünstler Edgar Müller kann beides abdecken, davon ist Tierheimleiterin Kirstin Höfer fest überzeugt. Der Künstler, der weltweit großformatige dreidimensional wirkende Gemälde auf Straßen und Plätze malt, wird am 9. September auf dem Platz vor der Kastorkirche eine Arche malen. Die Fläche wird mit dünnen Platten ausgelegt, da er auf dem Kopfsteinpflaster nicht malen kann, beschreibt Höfer. Innerhalb von ein paar Tagen wird eine 300 Quadratmeter große Arche entstehen. Vor allem durch eine spezielle Linse soll man die Dreidimensionalität des Bildes gut erkennen können. Wer will, kann sie auch begehen und sich fotografieren lassen - "gegen eine freiwillige Spende", wie Höfer betont. "Für einen sind 2 Euro viel, für einen 200. Wir wollen niemanden von Kunst ausschließen, nur weil er wenig Geld hat." Der in der Nähe von Koblenz wohnende Edgar Müller bekommt für seine Kunstaktion übrigens kein Geld: "Wir haben ihm einen Hund vermittelt, und er ist sehr überzeugt von unserer Arbeit", sagt Kirstin Höfer lächelnd.

Doris Schneider

Der Tierschutzverein ist Träger des Tierheims

Im Jahr 1903 wurde der Tierschutzverein Koblenz und Umgebung gegründet. Der heute 1500 Mitglieder zählende Verein ist Träger des Tierheims, das seit 1958 in Kob-lenz-Moselweiß ist. Sieben fest angestellte Mitarbeiter und vier 400-Euro-Kräfte kümmern sich um die Tiere aus Koblenz, Bendorf, Boppard, Lahnstein und den Verbandsgemeinden Rhens, Vallendar, Braubach-Loreley, Emmelshausen, St. Goar-Oberwesel und Cochem-Zell, heißt es in einer Broschüre. Unterstützt werden sie von vielen Ehrenamtlichen. Jedes Jahr finden im Tierheim etwa 350 Hunde, 500 Katzen, 250 Klein- und 300 Wildtiere Aufnahme, tierärztliche Betreuung und eine neue Zukunft.


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