Koblenz/Kreis MYK - Koblenz und der Kreis Mayen-Koblenz bleiben bei Touristen höchst beliebt. Beide konnten die Gäste- und Übernachtungszahlen auf einem hohen Niveau halten. Erst zum dritten Mal in 20 Jahren knackte der Kreis die Marke von 300 000 Gästen, in Koblenz waren es sogar erneut mehr als 320 000.
Damit blieben die Zahlen zwar erwartungsgemäß hinter denen des Buga-Jahres 2011 zurück. Dennoch: Die Jahre vor der Buga konnten wieder deutlich übertroffen werden. In Koblenz hatte sich das schon angedeutet, als die Zahlen bis einschließlich Oktober 2012 vorlagen (die RZ berichtete).
Jetzt steht fest, dass gut 322.000 Gäste die Stadt an Rhein und Mosel besuchten. Knapp 609.000 Übernachtungen kamen zusammen. Zum Vergleich: Im Gartenschaujahr waren es 678.000 Übernachtungen und knapp 352.000 Gäste gewesen.
2010 hatte die Zahl der Übernachtungen bei etwas über einer halben Million gelegen. Und auch die ersten beiden Monate des Jahres 2013 zeigen jetzt bereits, dass sich die Zahlen erneut auf dem hohen Niveau des Vorjahres bewegen – bis jetzt jedenfalls. Von den rund 322.000 Gästen in Koblenz im Jahr 2012 kamen übrigens knapp 59.000 aus dem Ausland. Im Buga-Jahr waren es nur 53 000 von knapp 352 000 Besuchern.
Der Kreis Mayen-Koblenz legte fast eine Punktlandung auf der Marke von 300.000 Besuchern hin – bei knapp 674.000 Übernachtungen. Für Michael Schwippert ist dies kein Zufall. Der stellvertretende Geschäftsführer der Remet, also der Tourismusorganisation des Landkreises, betont, dass man in der Region vor allem auf die Wandertouristen blickt, die es vorziehen, die Vielfalt der Landschaft innerhalb eines vergleichsweise kleinen Zeitraumes zu erleben.
Schwippert beobachtet, dass statt eines langen Urlaubs mehrere kleine Urlaube gemacht werden; die Verweildauer in den Übernachtungsbetrieben sinke im Schnitt auf 2,25 Tage. Zum Vergleich: In Koblenz waren es in den vergangenen Jahren stets etwa 2 Tage.
Die Ausrichtung auf Wanderfreunde lassen sich Kreis und Land übrigens auch etwas kosten: 1,8 Millionen Euro wurden ausgegeben, um die Traumpfade richtig, also „unverlaufbar", zu beschildern, ganzjährig begehbar zu halten und auch von Vandalismusschäden zu befreien. Die Tourismusfachleute beobachten, dass die übliche Wanderzeit – von April bis Oktober – nach und nach ausgedehnt wird. Sofern keine Schneemassen die Wege unpassierbar machen, wird auch bei Minusgraden gewandert.
Nach einer Remet-Zählung sind derzeit pro Jahr 230.000 Wandersleute auf den Traumpfaden unterwegs. Zweimal sogar gewannen heimische Wege den Titel „Deutschlands schönster Wanderweg". Das waren 2008 der Virne-Burgweg und 2011 der Monrealer Ritterschlag. In diesem Jahr liegt das Eltzer Burgpanorama aussichtsreich im Rennen um die höchste Gunst.
Die meisten Gäste und Übernachtungen im Landkreis Mayen-Koblenz hat die Verbandsgemeinde Untermosel und dort vor allem Alken, Kobern-Gondorf, Löf und Winningen; hierhin zieht es etwa ein Drittel aller Gäste. Vallendar mit seinem religiösen Zentrum und der Hochschule folgt mit rund 15 Prozent. Mayen mit seinen Burgfestspielen und Andernach mit seiner Geysir-Attraktion erreichen etwa 9 Prozent.
Von Ingo Schneider und Axel Holz