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Görlitz-Projekt: Stadt und Investor einigen sich

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In diesem Fall würde sich schon in naher Zukunft ein hochschulnahes Institut im Herzen der Altstadt ansiedeln.

Wie Martin Görlitz auf Anfrage der RZ mitteilt, wurde bereits in der vergangenen Woche der gesamte Kaufvertrag im Rechtsamt mit beratenden Anwälten nochmals umfassend abgestimmt. Dieser Vertrag enthalte das von der Stadt gewünschten Sanierungsangebot. Der Investor weist auch darauf hin, dass er eine persönliche Bürgschaft in Höhe von mehreren Millionen Euro abgegeben hat. "Ich bin mit dem Gesamtergebnis einverstanden", betont Martin Görlitz, dessen Vorhaben Kritiker nach wie vor infrage stellen.

Investor haftet persönlich

So kritisiert die BIZ vor allem den geplanten Verkauf der Immobilien. Als Alternative bringt Michael Gross eine Erbpacht ins Spiel. Auf jeden Fall fordert der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, dass die Gebäude direkt an die Görlitz-Stiftung verkauft werden sollten und nicht an die noch zu gründende Projektgesellschaft. Diese Forderung dürfte sich nach den jüngsten Entwicklungen erübrigt haben: Martin Görlitz haftet persönlich.

Noch vor der BIZ hatte sich die CDU Süd zu Wort gemeldet und eine harte Gangart der Stadt gegenüber dem Investor verlangt (die RZ berichtete). Den Segen der CDU-Stadtratsfraktion hatte dieser Vorstoß übrigens nicht. Anne Schumann-Dreyer ist über diesen Vorgang wenig erfreut und spricht von einem Alleingang.

Die CDU im Rat stehe nach wie vor hinter dem Projekt, betonte die Fraktionschefin in einem Telefonat mit der RZ. Schumann-Dreyer wörtlich: "Wir können froh sein, einen solchen Investor zu haben." Ferner wies die Ratsfrau auf die geplante denkmalgerechte Sanierung der Objekte hin, zumal es das Ziel ist, lediglich die Kosten für die Erneuerung und den laufenden Betrieb zu erwirtschaften. Dazu kommt, dass die Stadt das Schöffenstübchen weiterhin nutzen kann.

Breite Unterstützung gefordert

Deutlich ist auch der Kommentar des Investors: "Wer mit dieser Vertragsausstattung ein Problem hat, der hat jeden Realismus verloren. Es ist für die Stadt die bestmögliche Absicherung, die deutlich über das normalerweise vertretbare Maß einer Investitionsentscheidung hinausgeht", betont Martin Görlitz, der sein Vorhaben als große Chance für die ganze Region sieht und deshalb um die Unterstützung von Verwaltung, Politik und Bürgern wirbt. "Wenn das nicht absehbar ist, lasse ich das Projekt auch gern fallen. Dann mag man schauen, ob sich eine andere, bessere Aussicht auf ein Investment und eine sinnvolle Nachnutzung ergibt", so Investor Görlitz weiter.

Ob es diese bessere Aussicht gibt, ist derzeit mehr als fraglich. Zwar sucht ein Mäzen aus Düsseldorf für eine private Sammlung mit Werken des Malers Johann Georg Müller (1903-1986) mit eigener Akademie nach wie vor in der Altstadt und in Ehrenbreitstein ein geeignetes Gebäude, doch ist dieser nur am Alten Kaufhaus interessiert. In diesem Falle würde das Dreikönigenhaus in der Kornpfortstraße leer stehen. Auch eine Rückkehr der jüdischen Gemeinde in den Bürresheimer Hof wäre fraglich.

Von unserem Redakteur Reinhard Kallenbach


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