Koblenz - Autofahrern in der Rhein-Mosel-Stadt droht in den Sommerferien das nächste „Brückenungemach" – und damit neue Staus: An der Südbrücke müssen die Übergangskonstruktionen der nördlichen Anschlussäste (Hochstraße Oberwerth) saniert werden.
Die Zubringer zur Südbrücke müssen dazu voll gesperrt werden – allerdings einer nach dem anderen und nicht beide gleichzeitig. Dennoch: Der Verkehr muss auch bei einer Sperrung in Abschnitten umgeleitet werden. Geplant ist eine Umleitung über die B 9 bis zum Saarkreisel und von hier aus wiederum über die B 9 zurück zur Südbrücke.
Start der Sanierungsarbeiten ist Montag, 29. Juli. Bis Freitag, 16. August, sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Baumaßnahme findet also komplett innerhalb der Sommerferien statt.
„Für die stark witterungsabhängigen Arbeiten nutzen wir gezielt das erfahrungsgemäß gute Bauwetter in der verkehrsarmen Sommerferienzeit", erklärt Andreas Jackmuth von der Fachgruppe Konstruktiver Ingenieurbau des Landesbetriebs Mobilität Cochem-Koblenz (LBM). Da es sich bei der Südbrücke um eine Bundesstraße handelt, ist der LBM Bauherr der Sanierungsmaßnahme.
Ohne Vollsperrung der zu sanierenden Übergangskonstruktionen kann die Maßnahme nicht realisiert werden, sagt Jackmuth. Dazu seien die Fahrbahnbreiten zu schmal. Dass an einer Vollsperrung wohl kein Weg vorbeiführt, betont auch die Polizei Koblenz. „Die zusätzliche Belastung der Strecke B 9 und Saarplatzkreisel im Rahmen der Umleitung ist selbstverständlich in die Überlegungen einbezogen worden, muss jedoch aufgrund der Gegebenheiten hingenommen werden", sagt Werner Zorn, Leiter der Koblenzer Polizeiinspektion 1.
Gleichermaßen argumentiert auch die Stadt Koblenz als zuständige Straßenverkehrsbehörde. Sowohl mit der Stadt als auch mit der Polizei wurde die Wegführung der Umleitung im Vorfeld abgestimmt, erklärt Zorn – und ergänzt: „Hierbei wurde die Erforderlichkeit der Maßnahme verdeutlicht, sodass die Sanierung der Übergangskonstruktionen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, insbesondere für Zweiradfahrer, dringend geboten und alternativlos ist."
Um die Beeinträchtigung des öffentlichen Verkehrs zu minimieren, werden die beiden betroffenen Anschlussäste jedoch nacheinander in zwei Bauabschnitten bearbeitet. Außerdem wurde die Maßnahme einvernehmlich in die Ferienzeit gelegt, weil das Verkehrsaufkommen hier geringer sei, wie Thomas Knaak, Pressesprecher der Stadt Koblenz, betont.
Die Polizei appelliert trotzdem an die ortskundigen Autofahrer, die Baumaßnahme bei Fahrten in die Stadt entsprechend zu berücksichtigen, mögliche Ausweichstrecken zu nutzen oder auf den ÖPNV umzusteigen.
Und was wird gemacht? „Auf den Stahlplatten vorhandener Übergangskonstruktionen wird eine neue, rutschsichere Oberflächenbeschichtung appliziert", erklärt Jackmuth. Dies bedeute ein echtes Sicherheitsplus – insbesondere für Motorradfahrer.Die Übergangskonstruktionen selbst sind notwendig, weil sich Brückenüberbauten infolge von schwankenden Temperaturen und Verkehrslasten verformen, wie Jackmuth weiter erläutert.
„Die Übergangskonstruktionen gleichen diese Verformungen des Brückenüberbaus gegenüber dem Brückenende aus. Die im vorliegenden Fall verbauten sogenannten Rollverschlüsse kompensieren die Verformungen des Überbaus durch verschiebbare Stahlplatten", erläutert der Ingenieur des LBM. Die Kosten für die Sanierung werden rund 40.000 Euro betragen.
Von unserer MitarbeiterinAnnette Hoppen