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Damit auf dem Moselsteig alles tipptopp bleibt - Eifelverein übernimmt für neuen Qualitätswanderweg Wegemanageme

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Kreis MYK - Der Eifelverein wird künftig das Wegemanagement für den 365 Kilometer langen Moselsteig zwischen Perl und Koblenz übernehmen.

Von unserem Redakteur David Ditzer

Kreis MYK - Der Eifelverein wird künftig das Wegemanagement für den 365 Kilometer langen Moselsteig zwischen Perl und Koblenz übernehmen. Das gaben der Verein und die Regionalmarketing-Gesellschaft Mosellandtouristik während einer Pressekonferenz im Traben-Trarbacher Hotel Moselschlösschen bekannt. Das heißt, der Verein kümmert sich künftig darum, dass die Wege auch nach der für den 12. April geplanten Steigeröffnung in einem Zustand bleiben, der den angelegten Qualitätskriterien genügt. Dafür arbeitet er mit den Anliegergemeinden und mehreren Partnern zusammen. Die Kosten für das Wegemanagement tragen die Gemeinden (siehe Zusatztext: Die Investitionen sind groß).

Seit vergangener Woche werden die Wegweiser für den neuen Moselsteig aufgestellt, beginnend in Perl moselabwärts geht's voran. Michael Teusch vom Koblenzer Planungsbüro Grontmij versieht ihn mit weiteren Markierungen aus umweltfreundlicher Sprühfarbe. Marion Gutberlet sagte auf der Pressekonferenz im Trabener Moselschlösschen: "Ende Februar sollen alle Schilder stehen, alle Markierungspfosten gesetzt sein." Schließlich sollen von März an Fachleute des Deutschen Wanderverbands den Moselsteig unter die Lupe nehmen und prüfen, ob er die Qualitätskriterien für die angestrebten Zertifizierungen erfüllt: "Qualitätsweg wanderbares Deutschland" und "Leading Quality Trail - Best of Europe" soll er werden. Thomas Kalff, Projektleiter Moselsteig bei der Mosellandtouristik, ist zuversichtlich, dass der Steig diese Zertifizierungen bekommen wird. Denn von Anfang an habe man sich bei den Planungen und Arbeiten an den dafür nötigen Qualitätsmerkmalen orientiert. Zum Beispiel dürften die einzelnen Etappen für maximal drei Kilometer am Stück über Asphalt führen, insgesamt für höchstens 20 Prozent der Gesamtstrecke. Überdies komme für Steige "eine gewisse Abenteuerqualität" hinzu, sagte der Bernkastel-Wittlicher Landrat Gregor Eibes, Aufsichtsratsvorsitzender der Mosellandtouristik. Deren Geschäftsführerin, Sabine Winkhaus-Robert fügte hinzu: "Es ist ein Qualitätsversprechen, das wir geben." Und dieses Versprechen könne "man nur geben, wenn man die Nachhaltigkeit" gewährleiste.

Es muss eben sichergestellt werden, dass Wegenetz und Leitsystem des Moselsteigs auch nach der Eröffnung intakt bleiben. Dafür sei man, so Winkhaus-Robert, auf "ein Netzwerk wichtiger Partner angewiesen". Zu diesem zählen die am Moselsteig beteiligten Gemeinden, das Planungsbüro Grontmij, Wegepaten - und der Eifelverein als Koordinator des gesamten Wegemanagements.

Für Letzteres werde man sich stets eng mit dem Hunsrückverein abstimmen, hielt Manfred Rippinger fest, Geschäftsführer des insgesamt 28 000 Mitglieder starken Vereins. Man kümmere sich im Zusammenarbeit mit den Gemeinden etwa darum, "Wegepaten zu finden, die zu rekrutieren sein werden". Diese Paten müssen geschult, über ihre Recht und Pflichten aufgeklärt werden, Verträge bekommen. Was ihre Aufgabe ist, wird klar definiert. "Mindestens zwei Mal im Jahr", so Rippinger, müssen sie die Strecke ablaufen, für die sie zuständig sind, und kontrollieren, ob sich Weg und Beschilderung noch in einwandfreiem Zustand befinden. Ist etwa ein Schild beschädigt oder eine Gefahrenstelle nicht mehr ausreichend gesichert, müssen sie sofort den Eifelverein informieren. Der Verein wiederum vergibt auch alle Reparaturaufträge ans Planungsbüro Grontmij, das für das technische Wegemanagement, also zum Beispiel die Beschilderung, zuständig ist. Ob an einer beschädigten Stelle hinterher wieder alles im gewünschten Zustand ist, überprüfen ebenfalls die Wegepaten. Sie bekommen eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro pro betreutem Kilometer.

Im Wegemanagement hat der Eifelverein viel Erfahrung. Er kümmerte sich nach Rippingers Angaben bislang schon mit circa 100 Wegepaten um gut 1000 Kilometer Qualitätswanderwege, beispielsweise um den Eifelsteig, die Vulkaneifel-Pfade oder den Römerkanal-Wanderweg. Künftig kommt der Moselsteig hinzu. Der Eifelverein werde sich dafür einsetzen, "dass es Menschen gibt, die für diesen Weg sorgen", unterstrich die Hauptvorsitzende, Mathilde Weinandy. "Dass alles so markiert ist, dass jemand, der weder mit GPS noch mit Karten umgehen kann, sich auch auf dem Weg zurechtfindet." Schließlich soll der Moselsteig möglichst viele Wanderer anlocken, die in der Region Geld ausgeben. Die Chancen, dass das gelingt, stehen sehr gut, glaubt Sabine Winkhaus-Robert. "Die Nachfrage nach dem Moselsteig ist schon da, obwohl der Weg noch gar nicht da ist." Erste Buchungen seien ebenfalls bereits angenommen.

Die Investitionen sind groß

Der Mosellandtouristik zufolge wurden brutto 680 000 Euro in Planung, Verwirklichung und Vermarktung des Moselsteigs gesteckt. Das Land förderte das Projekt mit einem Satz von 70 Prozent, 30 Prozent waren es für die beteiligten Gemeinden. Letztere das künftige Wegemanagement bezahlen müssen. Das soll jährlich 62 Euro pro Kilometer für Hauptweg, 42 Euro für Zuwege kosten - netto. Sechs volle und zwei Teiletappen des Steigs führen durch Cochem-Zell, dazu zwei mit dem Hauptweg verknüpfte Rundwanderwege, sogenannte Seitensprünge in St. Aldegund und Briedel. dad


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