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Schnupperweihnacht am Forsthaus in Koblenz hat längst Kultstatus

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Koblenz - Es ist nicht nur der Hunger, der weit mehr als 1000 Besucher zur "Schnupperweihnacht" auf das Oberwerth gelockt hat. Das Fest in und rund um das Forsthaus, zu dem Forstamt und Stadt  gemeinsam einladen, "hat längst Kultstatus erreicht", ist Eberhard Glatz überzeugt.

800 Wildbratwürste hat Dieter Kaul kurz nach Mittag schon über dem mit Buchenholz befeuerten Grill gebrutzelt. "Die gehen wieder einmal weg wie warme Semmeln", freut sich der Förster. Und bis zum späten Nachmittag, da ist sich Kaul sicher, werden auch die restlichen 500 Würstchen in hungrige Mägen gewandert sein. Ähnlich schaut es wenige Schritte weiter aus, wo die feilgebotene Wildgulaschsuppe stetig an Menge abnimmt. Und auch Glühwein und Punsch fließen am zweiten Advent reichlich im Hof des Koblenzer Forstamtes.

Freilich ist es nicht nur der Hunger, der  wieder einmal weit mehr als 1000 Besucher zur "Schnupperweihnacht" auf das Oberwerth gelockt hat. Das Fest in und rund um das Forsthaus, zu dem Forstamt und Stadt seit zehn Jahren gemeinsam einladen, "hat längst Kultstatus erreicht", ist Forstamtsleiter Eberhard Glatz überzeugt. "Für viele Besucher gehört dieser Termin mittlerweile zum Advent dazu", schiebt Glatz hinterher. Der Grund für die Beliebtheit des Festes liegt für ihn auf der Hand: Klein und fein sei das Angebot, stilvoll und gemütlich mit einem wunderbaren Ambiente. Und in der Tat: Kitsch und Ramsch ist auf dem Weihnachtsmarkt, der die Schnupperweihnacht des Forstamtes umrahmt, absolut tabu. Stattdessen lockt viel Handwerkskunst. Eine Spinnerin etwa spinnt Wolle, der Kunstleistungskurs des Marion-von-Dönhoff-Gymnasiums aus Lahnstein hat alte Geweihe, die auf dem Dachboden des Forsthauses lagerten, in bunte Kunstwerke verwandelt, und ein Imker aus Bendorf-Stromberg hat allerlei süße Honigleckerein mit nach Koblenz gebracht.

Vor dem Forsthaus sichern sich unterdessen etliche Besucher schon einmal einen Weihnachtsbaum. 180 Nordmanntannen werben darum, zum Christbaum werden zu dürfen. Gleich drei nehmen Barbara Hülskemper und ihre Zwillingstöchter Gesa und Esko (10) mit nach Hause. "Für uns und unsere Nachbarn", verraten die Mädchen. Dass am Ende des Tages fast alle Tannen verkauft sein werden, davon ist Förster Maternus Dötsch überzeugt. "Das war in den letzten Jahren immer so." Dass es in den kommenden Jahren so weiter geht, wünschen sich viele Besucher. "Das ist einfach wunderschön hier in jedem Jahr. Für uns ist das der schönste Weihnachtsmarkt der Region", schwärmt ein Paar aus der südlichen Vorstadt - und nippt dann genüsslich am heißen Punsch.

Annette Hoppen


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