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Neuer Bildband zeigt Töpferkunst der Römerzeit

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Der ehemalige Weißenthurmer Karl-Heinz Urmersbach hat einen Bildband verfasst und herausgegeben, der sich mit der römischen Töpferei in der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm beschäftigt und die von ihm und seiner inzwischen verstorbenen Ehefrau Helga gesicherten Fundstücke präsentiert.

Die Römer haben in unserer Gegend mannigfaltige Spuren hinterlassen. Davon zeugen unter anderem die Überreste der römischen Wasserleitung in Brey, die Grundmauern einer Römervilla im Koblenzer Stadtwald sowie die Funde, die in den 70er-Jahren beim Bimsabbau in Urmitz unweit des stillgelegten Kernkraftwerks Mülheim-Kärlich gemacht wurden. Dort fanden sich vor allem Keramikwaren, die aus der römischen Töpferei "Am guten Mann" stammten. Karl-Heinz Urmersbach hat damals abseits der offiziellen Grabungsfläche selbst zahlreiche Funde gemacht, die im Stadtmuseum von Mülheim-Kärlich zu sehen sind.

Der römischen Töpferei unweit des Rheinufers kam, wie Karl-Heinz Urmersbach zu Recht schreibt, eine große Bedeutung zu. "Nach heutiger Sicht war sie eine der größten Töpfereien für Gebrauchskeramik nördlich der Alpen", schreibt Urmersbach in seinem Buch. Was dort gebrannt wurde, zeigen die in seinem Bildband großzügig dargestellten Fotografien. Zu sehen sind beispielsweise Schüsseln mit Motiven von Wagenrennen oder Gladiatorenkämpfen, Öllampen, Amphoren oder Krüge, zumeist mit einem Henkel. Urmersbach bemerkt in seinem Buch, dass die Töpferei in Urmitz nicht unbedingt auf die Kunstproduktion spezialisiert war. "In der Töpferei bestimmte nüchterne Sachlichkeit die Form", schreibt der Autor.

Für die große Bedeutung der Töpferei in Urmitz führt Karl-Heinz Urmersbach vor allem zwei Gründe ins Feld: erstens die günstige Verkehrslage am Rhein und zweitens, dass es Ton von bester Qualität in Kärlich gab. Die Töpfersiedlung in Urmitz existierte wahrscheinlich vom ersten bis ins vierte Jahrhundert. Dafür sprechen nicht nur entsprechende Münzfunde von Urmersbach, auch die Archäologin Sybille Friedrich hat entsprechende Funde gemacht. Georg Hollmann, Bürgermeister der Verbandsgemeinde, würdigte das Buch als eine Arbeit, die dem Betrachter lebendige Einblicke in das Leben und Arbeiten der römischen Bewohner im Gebiet der heutigen Verbandsgemeinde Weißenthurm vermittelt. "Ihrem Bemühen ist es zu verdanken, dass uns und den nachfolgenden Generationen unzählige wertvolle Schätze erhalten blieben", lobte Hollmann den Autor und sein Werk.

Das Buch "Die römische Töpferei in der Verbandsgemeinde Weißenthurm" von Karl-Heinz Urmersbach kostet 27 Euro und ist bei Karl-Heinz Urmersbach in Hermann-Löns-Weg 3, 97947 Greinsfeld, Tel. 09346/488, zu beziehen

Peter Karges


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